Kein Korrekturrand - Berichtigung

  • Nabend zusammen,


    Ich habe eine Schülerin, die es Stufenübergteifend (11/12/jetzt13) nicht schafft einen Korrekturrand in den Klausuren zu lassen.


    Dh sie schreibt den kompletten Bogen voll und lässt immer mal wieder so 0,5-1cm „Rand“.


    Ich habe sie darauf mehrmals während und nach den Klausuren hingewiesen. Die nächsten 2 Zeilen sind dann mit Rand. Und dann gehts wieder ohne weiter.


    Jetzt habe ich mir heute ihre Klausur angeschaut. Kein Rand. Mir ist klar das ich die Klausur berichtigen muss - muss ich doch oder reicht der EWH? - aber so ist dies nicht möglich. Theoretisch müsste ich ein extra Blatt anheften oder meine Korrektur zwischen ihr geschriebenes Schreiben.


    Dazu kommt, sie ist eine schwache Schülerin und es ist eigentlich sehr viel zu korrigieren.


    Bisher habe ich immer alles an die 0,5-1cm oder dazwischen gequetscht.


    Wie würdet ihr damit umgehen?


    Grüße

  • Hey,
    ich musste kurz schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe, da er mich an meine Schulzeit erinnert: In Klasse 9 oder 10 habe ich tatsächlich auch mal so einen Deutsch-Aufsatz geschrieben: auf Karopapeir ohne Rand, Zeile für Zeile. Aber nicht aus Unbelehrbarkeit, sondern weil die Lehrerin einfach blöd war ;)
    Naja.

    Sie hat dann auch mit Zettel ankleben und Pipapo korrigiert. Ich hätte mich mittags mal einbestellt und den Aufsatz auf geeignetes Papier übertragen lassen.
    Ist das ein gangbarer Weg? Das Original behältst Du natürlich auch.

    Gruß!

  • Schreibt Sie denn auf ein Blatt mit Rand und übergeht diesen?

    Dann abschreiben lassen.

    Oder nutzt sie ein Blatt ohne Rand. Da passiert das auch mir automatisch.

    Dann Blätter mit Rand austeilen.

  • Vielleicht als Tipp an die Schülerin vor der nächsten Klausur:

    Einfach einen Rand knicken lassen vorher.


    Wir mussten zu meiner Schulzeit immer eine ca. 5cm breite Spalte vom randlosen Papierbogen knicken. Über den Knick durften wir nicht schreiben.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich hatte eine Schüerin, die mehrfach komplett alle Spalten des Klausurbogens vollgeschrieben hat. Ohne Rand, in wirrer Reihenfolge. Bei der ersten Klausur hab ich mit Extrablatt korrigiert, bei der zweiten nur noch (ohne Korrekturzeichen) reingekritzelt. Lesbar war da natürlich nix mehr, bestand aber auch offensichtlich kein Interesse dran (es gab keine Nachfragen).

  • Danke für die Meinungen.


    Genau, ich lasse immer vorher knicken. Aber, und ich habe keine Ahnung warum, knickt sie einfach nicht. Sie meinte dann es vergessen zu haben. Obwohl ich es explizit vor der Klausur sage.


    Ich möchte mich nur absichern und ihr keine Arbeit geben, die sie anfechten kann (sie hat sich in die Schule eingeklagt). Oder es halt einfach hinnehmen und wie state_of_Trance sagt einfach nicht korrigieren. Aber ist das so rechtens? Oder hat eine SuS trotzdem recht auf Korrektur?


    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Das "Recht" auf Korrektur besteht ungeachtet des Randes. Die Schülerin ist verpflichtet, schriftliche Leistungsnachweise zu erbringen - das hat sie getan. Ich habe hier auch zwei Klausuren liegen mit demselben Phänomen. Ich habe eine Spalte lose genommen und diese mit Markern versehen, dass man sie an die entsprechenden Seiten anlegen kann. Natürlich werde ich meinen SchülerInnen ganz klar mitteilen, was ich hier erwarte - und falls ich selbst Aufsicht führen sollte in der nächsten Klausur, werde ich da akribisch drauf achten.

    Beim nächsten Mal ist es doch ganz einfach. Im Zweifelsfall knickt man selbst den Bogen und achtet während des Schreibens darauf, dass die Dame auch entsprechend die Bögen beschreibt.

    Meiner Einschätzung nach könnte man diese Form des Beschreibens der Klausurbögen auch als einen Verstoß gegen die äußere Form ansehen - damit wären in NRW bis zu zwei Notenpunkte abziehbar. Vielleicht müsste man mal den Ar*** in der Hose haben und das durchziehen und dann mal auf die Grundsatzentscheidung der Bezirksregierung warten...

  • Meiner Einschätzung nach könnte man diese Form des Beschreibens der Klausurbögen auch als einen Verstoß gegen die äußere Form ansehen - damit wären in NRW bis zu zwei Notenpunkte abziehbar. Vielleicht müsste man mal den Ar*** in der Hose haben und das durchziehen und dann mal auf die Grundsatzentscheidung der Bezirksregierung warten...

    wollte ich auch grad schreiben. ich zieh gerne mal früh in der Q1 diesen Joker - damit hab ich mir ne Menge Ärger bis zum Abitur erspart. Also in diesem Fall: kleb halt nen Rand dran und zieh ihr dann Notenpunkte ab.

  • Korrigiert werden muss, es muss ja eine Note geben.


    Meine Schülerinnen verwenden Klausurhefte Nr. 26, da hat man schon mal vier Zentimeter Rand.


    Wenn etwas trotzdem nicht passt, gibt es eine Endnote.


    Systematisch keinen Rand zu lassen, halte ich für mangelnde Mitwirkung an der Leistungsbeurteilung. Es widerspricht auch der Studierfähigkeit. Klingt etwas oversized, aber da haben wir dann schon einen Erziehungsauftrag. Ich greife da rechtzeitig erzieherisch ein, in der Oberprima habe ich die Probleme nicht mehr.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Systematisch keinen Rand zu lassen, halte ich für mangelnde Mitwirkung an der Leistungsbeurteilung. Es widerspricht auch der Studierfähigkeit. Klingt etwas oversized, aber da haben wir dann schon einen Erziehungsauftrag. Ich greife da rechtzeitig erzieherisch ein, in der Oberprima habe ich die Probleme nicht mehr.

    Widerspricht der Studierfähigkeit? Ich habe im Studium nie einen Korrekturrand gelassen (in der Schule kann ich mich auch nicht daran erinnern).

  • Zur Studierfähigkeit gehört es durchaus, einen Korrekturrand zu lassen, wenn man darum gebeten wird.

    Wenn man darum gebeten wird... hmm ja von mir aus.

    • Offizieller Beitrag

    Sicherlich ist ein Rand zum Korrigieren wichtig. Aber es gibt genug Alternativen ... und zur Studierfähigkeit kann es auch gehören, dass man sich (als Lehrer) dann nicht am formalen hochzieht, sondern eine Alternative zum korrigieren findet. Die Idee mit dem "Streifen dranlegen und entsprechende Marker machen" von Bolzbold finde ich gut. Dann weißt man nochmal drauf hin. Notfalls gibt man der Schülerin auch mal nett nickend den geknickten Bogen.


    Aber daraus jetzt eine "fehlende Studierfährigkeit" für die Schülerin abzuleiten, finde ich etwas ... extrem.

  • Vielleicht kann man die Schülerin "einladen", ihren Klausurtext nochmals abzuschreiben und jetzt ausreichend Rand zu lassen.


    Bei Veränderungen am Inhalt, bei der Bewertung der Rechtschreibung zählt natürlich die erste Fassung. Aber mit dem dann geschaffenen ausreichenden Rand kann man zumindest entsprechend die Korrektur vornehmen.

  • Wie ist das eigentlich bei der Korrektur der Abiturarbeiten?

    "Vorher" kann ich bei fehlendem Rand einfach ein Blatt Papier daneben legen und "festtackern". Wäre sowas in Abiklausuren angreifbar, weil Randbemerkungen (mit Hinweisen auf Vorzüge / Mängel) verloren gehen können, etwa bei der Übergabe von Erst- zu Zweitkorrektor?

  • Im Abitur ist eine Seite ja blanko, da muss man sich schon anstrengen, dort "aus Versehen" drüberzuschreiben.


    Ich hatte mal mit einem Zweitkorrektor Diskussionen, weil eine Schülerin für ihre letzten paar Sätze wohl keinen neuen Bogen mehr holen wollte und auf den Rand geschrieben hat. Er meinte, streng genommen dürfe man das nicht mehr werten. Wir haben uns im Sinne der Schülerin geeinigt. Ich weiß aber bis heute nicht, ob er rein formell Recht gehabt hätte.

  • Wie ist das eigentlich bei der Korrektur der Abiturarbeiten?

    "Vorher" kann ich bei fehlendem Rand einfach ein Blatt Papier daneben legen und "festtackern". Wäre sowas in Abiklausuren angreifbar, weil Randbemerkungen (mit Hinweisen auf Vorzüge / Mängel) verloren gehen können, etwa bei der Übergabe von Erst- zu Zweitkorrektor?

    Bundeslandabhängig? Wir haben keinen so breiten Rand, sondern 2 "normale", rechts für den Erstkorrekor, links für den Zweitkorrektor. Gespräche gibt es bei uns nie, wir kennen/sehen uns ja nicht. Aber ich kenne auch keine Regelungen. Ich darf sowieso nicht viel auf die Klausur schreiben (nur ein paar vorgegebene Fehlerzeichen), um den Zweitkorrektor nicht zu beeinflussen, das würde ich irgendwie dazwischen schreiben. (Ich habe es auch noch nicht erlebt, dass viel darauf geschrieben wurde. Ich ärgere mich nur, wenn jemand in jede Kästchenzeile schreibt.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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