Hohe Ansprüche junger Kolleginnen und Kollegen

  • Meine Generation ist die erste, die gelernt hat für sich zu sorgen. Neue Lehrkräfte kriegen selten die Gegenleistungen (Planungssicherheit / Bezahlung / Respekt / Rückhalt), die die etablierten Lehrkräfte genießen und sollen dennoch mindestens die gleiche Leistung, wenn nicht mehr, erbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir eher die unbeliebten Stunden machen sollen - das ist ungerecht, wieso sollten wir das machen? Weil sich die vorherigen Lehrergenerationen diese Ungerechtigkeit haben gefallen lassen? ^^

    Du solltest nicht den Fehler machen basierend auf deinen Erfahrungen als Vertretungslehrkraft (besonderer Status, hohe berufliche Unsicherheit, oftmals geringere Bezahlung infolge noch nicht abgeschlossener Ausbildung,...) zu übergeneraliseren: Nicht alle neuen Lehrkräfte (das beinhaltet ja auch alle Arten von Junglehrern altersunabhängig) machen diese Erfahrungen, umgekehrt müssen aber auch Vertretungskräfte, die schon mehrere Jahre Berufserfahrung haben manche dieser Erfahrungen machen. Mit "Generation" hat die Frage der gesunden Selbstfürsorge auch ehrlich gesagt herzlich wenig zu tun, sondern damit, was dann reale Individuen nicht nur gelernt haben, sondern auch umzusetzen schaffen in ihrem realen Berufsallag ohne dabei aber ihre beruflichen Pflichten (für die sie am Ende eingestellt wurden und entlohnt werden) außer Acht zu lassen. Ich bin zwar rein von den Dienstjahren her noch Junglehrerin, aber dennoch mit 42 Jahren mutmaßlich nicht Teil der Generation, die du gerade meintest. Dennoch habe ich mutmaßlich schon einiges mehr über Selbstfürsorge und deren Umsetzung gelernt als viele der verzweifelten Refis, die hier im Forum so aufschlagen- zumindest lassen das manche der Einlassungen von anderen Menschen "deiner Generation" vermuten.


    Differenzieren lohnt sich, vor allem, wenn man wie du womöglich noch den Weg in den Beruf finden möchte in tatsächlich gesunder Weise, statt sich diesen infolge solcher Übergeneralisierungen womöglich vermiesen zu lassen. Nicht alle Schulen sind wie die Schule an der du als Vertretungskraft tätig warst, nicht alle Vertretungskräfte machen deine Erfahrungen. Wenn du das tatsächlich so einseitig schwarz-weiß siehst, dann solltest du dir den Berufseinstieg vielleicht noch einmal überlegen, denn gesund ist so eine Haltung nicht und zwar weder für dich, noch für deine SuS.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Neue Lehrkräfte kriegen selten die Gegenleistungen (Planungssicherheit / Bezahlung / Respekt / Rückhalt), die die etablierten Lehrkräfte genießen und sollen dennoch mindestens die gleiche Leistung, wenn nicht mehr, erbringen.

    Mir ist offen gestanden unklar, was du für Gegenleistungen erwartest?


    1. Planungssicherheit im Sinne eines klaren Unterrichtseinsatzes und Stundenplans haben neue Lehrkräfte exakt genauso viel wie "etablierte" Lehrkräfte.


    2. Die Besoldung ist ganz klar geregelt und richtet sich v.a. nach dem ausgeübten Amt und der Erfahrung im Amt.


    3. Respekt und Rückhalt sind nicht an das Dienstalter gebunden.

  • CDL Ich beziehe mich maßgeblich auf den Erstpost, der ausdrücklich von der „neuen Generation“ vs. "alten Kollegen" handelt. Das mit den Kettenvertretungsverträgen halte ich für ein relativ neues (ca. 15 Jahre), aber auch persistentes Problem, was vA uns Millenials und Zoomer, die den Schwerpunkt der Junglehrer bilden, betrifft.


    Freu dich, dass du anscheinend diese Ressourcen besitzt. Die hier aufschlagenden Refis sind halt die Negativauswahl aus der im Eingangspost erwähnten Gruppe. Offenbar stellen die aber die Minderheit dar, sonst hätte der Thread nicht so eine Resonanz erfahren. Im Beruf kommen nur die weit, die für sich selbst zu sorgen wissen und auch für sich einstehen. Gibt zu Viele, die während der Ausbildung und im Alltag kaputt gehen!


    Zu meinem Einzelschicksal gern mehr im entsprechenden Thread, möchte die Diskussion gerne im Allgemeinen halten;)


    Seph

    1. Das bezieht sich auf Verbeamtung vs. Kettenverträge, wo es eine klare Verteilung gibt.

    2. Bloß weil die Besoldung "ganz klar geregelt" ist, heißt es noch lange nicht, dass es gerecht ist oder akzeptiert wird. Frag dich doch mal ob es gerecht ist, dass Reservisten in einer Reservedienstleistung den selben Sold wie "Stammpersonal" (SaZ/BS) erhält und gleichzeitig nichtverbeamtete Kollegen mit Ex abgespeist werden. Im Klartext: Ein bayerischer E13 (100%) mit Verantwortung für unser teuerstes Gut - unseren Nachwuchs - erhält nach grob 7 Jahren Studium in etwa die gleiche Besoldung wie ein 18jähriger Mannschaftsdienstsoldat (A4, 41h) :D

    3. Idealerweise nein, in der Praxis wird das "Stammpersonal" auch aus im Threadverlauf genannten Gründen eher ernst genommen und gepflegt als die Neuankömmlinge.

  • Eines der Probleme des Eingangsbeitrags war und ist es, dass dieser zu sehr "im Allgemeinen" gehalten wurde i.S.v. unpräzisen, pauschalisierenden Aussagen. Dir diesen Fehler zu eigen zu machen Streety erhöht zumindest nicht die Qualität der Debatte.


    Andere Generationen hatten auch schon Einstellungsprobleme mit ihren diversen Dienstherren, auch wenn diese nicht in Form von Kettenvertretungsverträgen bestanden. Mein Vater hat z.B. nach dem Ref erst keine Stelle im Schuldienst bekommen (trotz Bestnoten), weil es gerade einen kompletten Einstellungsstopp in BW gab für den Schuldienst und als er eingestellt wurde, war das mit einer 50%-Stelle, die er für mehrere Jahre nicht auf Vollzeit ausbauen durfte. Einen Kettenvertretungsvertrag im Schuldienst hätte er damals mit Freuden genommen. Viele Lehrkräfte vor dir haben viel schwerwiegendere Probleme mit Kettenvertretungsverträgen gehabt, weil diese - anders als heutzutage- nicht ab einem bestimmten Punkt die Entfristung zur Folge hatten (die man im Zweifelsfall einklagen kann). Die Mehrheit meiner KuK aus den von dir genannten Generationen haben darüber hinaus absolut kein Problem mit Kettenvertretungsverträgen, weil sie nämlich solche gar nicht erst abschließen müssen aufgrund des absoluten Lehrkräftemangels in der Sek.I.

    Ich weiß nicht, wie viele Vertretungsverträge du hattest, nachdem du dein Studium noch nicht einmal abgeschlossen hast, aber ich bin mir ganz sicher, dass du bei diesem Thema gerade zu wenig differenzierst und zu viel pauschalisierst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Als ich vor knapp 30 Jahren mein Referendariat beendet habe, gab es in Baden-Württemberg noch nicht einmal mit 1,0 eine Stelle in Chemie im Schuldienst (am Gymnasium waren gerade 17 % der Chemiestunden gestrichen worden, es gab zu viele Chemielehrer). In Mathe war bei 1,3 bzw. 1,4 Schluss (abhängig von Region). Das nächste Zehntel (also besser als 1,5) erhielt Zeitverträge, ich wollte das nicht und zog 700 km weg (nach NRW an eine Gesamtschule, die damals ein paar Jahre nur anstellten). Verbeamtung war weit weg.


    Vor 20 Jahren lernte ich Kollegen kennen, die als Realschullehrer am Gymnasium nur jedes Jahr 10,5 Monate-Verträge erhielt (unbezahlt in den Sommerferien, also kein Anspruch auf Arbeitslosengeld). Am Gymnasium waren diese Vertretungen sehr unbeliebt, weil die Realschulkollegen nur die weniger zeitintensiven Klassen erhielten (keine Oberstufe, disziplinarisch einfachere Klassen, sie blieben ja nur ein Schuljahr und waren im kommenden Jahr an einer anderen Schule). Für viele Gymnasiallehrer blieben (über einige Jahre) nur Kursstufe und schwierige Klassen übrig (an einer Schule gab es damals 8 solcher Vertretungskollegen, kann man sich heute kaum noch vorstellen.)


    Streety, du kommst mir sehr unwissend herüber, Respekt muss man sich verdienen, hat nichts mit Alter zu tun (ich konnte nach ein paar Jahren zurück in meine Heimat und neu an einer Schule musste ich wieder Respekt verdienen). Ich erlebe manche jungen Kollegen tatsächlich als sehr arrogant und unwissend (glauben aber alles besser zu wissen, fallen schnell auf die Nase), die meisten aber als sehr nett und engagiert. Und genauso werden sie behandelt. Auch den Realschulkollegen haben wir damals geholfen, sie konnten ja nichts für diese blöde Situation

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • CDL Vermisse allgemein die Qualität im Thread. So um Seite 5 rum kommt mir teilweise das Grausen.


    Was den Kollegen früher passiert hat keine Relevanz auf das Hier und Jetzt.


    Kris24 Auch hier: Bloß weil sich die Altvorderen unter Wert verkauft haben, müssen dies die heutigen Junglehrer nicht auch so tun.


    Das mit den weniger zeitintensiven Klassen ist doch schon mal ein Bonus ähnlich dem mit dem Stundenplan, der im Eingangspost erwähnt wurde. Ist doch schon mal was!


    "Respekt muss man sich verdienen" heißt im Umkehrschluss, überspitzt, dass Junglehrer gemäß dieser Logik erstmal keinen verdienen. Aua aua aua!


    Arroganz - aus welcher Warte auch immer - sollte gerade Lehrern generell fremd sein.

  • 3. Idealerweise nein, in der Praxis wird das "Stammpersonal" auch aus im Threadverlauf genannten Gründen eher ernst genommen und gepflegt als die Neuankömmlinge.

    Auf welchem reichen Erfahrungsschatz basiert Deine Aussage? Ist an meiner Schule übrigens genau das Gegenteil.



    Bloß weil sich die Altvorderen unter Wert verkauft haben, müssen dies die heutigen Junglehrer nicht auch so tun.

    Aha. Na da bin ich auf Deine Tipps gespannt. Vielleicht schaust Du erstmal im System Schule nach, wenn Du drin bist, wieviel Einfluss man so hat auf bestimmte Dinge, die Du hier so anprangerst. Kommt immer gut, wenn man erfahrene Kollegen als dumm bezeichnet.

  • Bin da beim Rest. Die jüngeren/ Neuen bekommen bei uns alle Hilfe. Jede Menge Material, Korrekturtage werden aufgedrängt, weil sie die teilweise nicht nehmen wollen (aus Stolz?),... Wir hatten noch keinen Vertretungslehrer, der nicht nach spätestens 2 Jahren eine feste Stelle bekommen hat. Einsatzwünsche und Stundenplangestaltungswünsche werden von allen gleich behandelt.

    Ich hab keine Ahnung was für schlechte Erfahrungen du gemacht hast, aber ich kann sie nicht nachvollziehen.


    Dafür fand ich folgendes richtig dreist: angehende Vertretungslehrerin wollte erst unterschreiben, wenn wir ihr 2 Stundenpläne mit unterschiedlichen Stundenzahlen zur Auswahl erstellt haben. Haben wir gemacht, hatten ja wirklich bedarf. Hat uns Stunden gekostet und vor allem haben wir ihre Wünsche alle erfüllt und dann hat sie abgesagt. Werden wir nach der Erfahrung bestimmt nicht noch mal machen.

  • Ja, genau das ist das logische Problem, das Du m.E. sehr richtig kritisierst. Auf der einen Seite ist es doch communis opinio, dass Respekt im Kollegium das bessere Klima schafft, den SuS ein größeres Vorbild ist und letztendlich auch kooperative Effizienz schafft, auf der anderen Seite behaupten manche, nicht alle (liegt sicherlich auch an der Forenblase), dass das Alter oder die "Erfahrung" objektive Faktoren für den Grad des Respektes seien. Wäre dem aber so, dann bestünde die Kollegialität aber nur darin, dass die Senioren (im klassischen Sinn) höhere Ansprüche an neue oder jüngere Kollegen haben - aber genau das ist es ja, was den Jüngeren im Thread vorgeworfen wurde: Zu hohe Ansprüche. Wie oft sich die Menschheit doch selbst belügt.


    Zum Punkt "Alter und Erfahrung": Hier unterliegen sehr oft viele Menschen einem Irrtum, nämlich, dass es ein konstantes Verhältnis "Lebenszeit"-"Verbesserung der kognitiv-sozialen Qualitäten" gebe. Zunächst: Wir alle sind nun einmal unterschiedlich (evtl. sollten sich ältere Semester im Bereich "Entwicklungspsychologie" weiterbilden lassen, es lohnt sich), und deshalb entwickeln wir uns unterschiedlich schnell, haben unterschiedliche Erfahrungen und ziehen unterschiedliche Schlüsse aus unseren Aktionen. Ferner: Wir sind auch alle genetisch-hygienisch-psychisch unterschiedlich - es gibt Lehrer mit Behinderungen oder per natura kognitiv-sozialen Einschränkungen oder Traumata - da hilft das Alter auch nicht.


    Ein paar Beispiele: Alte Lehrerin, vom Leben enttäuscht, wird verbittert, zynisch, faucht die Jungs an, bringt damit eine Reihe dieser zum Scheitern. Alte Lehrerin: Offen, lustig, fürsorglich, power woman, trotz herber Rückschläge im Leben. Alte Lehrerin, die das Buch der 90er niemals ausgewechselt hat und den Kindern ernsten Gewissens mitteilt, dass es keine Ehe für alle gebe. Alte Lehrerin, die den SuS nicht einmal den Ukraine-Krieg erklären kann, junger Kollege, der sogar diesbezügliche Ängste nehmen konnte. Alte Lehrerin, die Autismus für ein Hirngespinst hält und deswegen nicht einmal einen Nachteilsausgleich akzeptieren will. Ein alter Lehrer, der sein Fach für das wichtigste hält und das unentschuldigte Fehlen von SuS deckt, solange als es die Benotung in seinem Fach nicht stört. Ein alter Lehrer, dessen Schülerin aus Angst vor ihm kollabiert. Und vieles mehr. Würden nur diese Kollegen qua Alter der Maßstab für jüngere Kollegen sein, würde etwas im System selbst nicht funktionieren. Deshalb allein ist es wichtig, dass Jüngere Ältere kritisieren müssen - Altersfaulheit ist ebenso problematisch wie der hier so oft bejammerte Jugendeifer.


    Deshalb gilt auch für Lehrer das Leistungsprinzip: Respekt und Anspruch an Qualität und Empathie u.dgl. ist altersunabhängig und auch ältere Kollegen müssen trotz ihrer Dienstjahre beweisen, dass sie immer noch fähig in vielerlei Hinsicht sind.

  • 1. Das bezieht sich auf Verbeamtung vs. Kettenverträge, wo es eine klare Verteilung gibt.

    Gibt es hier nicht, in der Regel wurde mit Festverträgen eingestellt, sonst sind die neuen weg, nun werden sie sogar verbeamtet und die Alt-Fälle sind es nicht.

    Wer wird also besser behandelt?!?


    3. Idealerweise nein, in der Praxis wird das "Stammpersonal" auch aus im Threadverlauf genannten Gründen eher ernst genommen und gepflegt als die Neuankömmlinge.

    Eher nein, das Stammpersonal hat das nämlich schon immer ertragen und die Neuen sind deutlich schneller weg, also kriecht man denen mehr in den allerwertesten.


    Vermisse allgemein die Qualität im Thread. So um Seite 5 rum kommt mir teilweise das Grausen.

    Joah, das kann man natürlich als jemand neues auch unbedingt beurteilen, zumal dir ja zu all deinen Aussagen eh die praktischer Erfahrung fehlt!

  • Ich kann diese Erfahrungen überhaupt nicht teilen. Ich bin an all meinen Schulen, auch als Vertretungskraft, nett aufgenommen worden, habe Unterstützung bekommen und "normale" Stundenpläne und Unterrichtsverteilungen gehabt. Ich frage mich wirklich, mit welchen Erwartungen diejenigen unterwegs sind, die sich notorisch benachteiligt fühlen. Beim Vorwurf, man bekomme die " schlimmsten Klassen", frage ich mich ohnehin immer, wie man objektiv beurteilen möchte, wer das sein soll.


    Was die unterschiedliche Bezahlung angeht, kann ich den Ärger schon verstehen, denn man macht ja nunmal den gleichen Job. Das ist aber eben der rechtliche Rahmen, dem man sich bei Vertragsunterzeichnung auch bewusst ist. Es verändert nichts daran, dass das Aufgabenspektrum trotzdem gleich definiert ist und diese Leistung dann auch entsprechend zu erbringen ist und erwartet werden darf.

  • Meine Generation ist die erste, die gelernt hat für sich zu sorgen.

    Was? :D

    Ja früher war alles einfacher und beim Nachbarn ist der Rasen immer grüner.


    Ich hoffe der Thread hat dir etwas geholfen Druck abzulassen. Mehr kam dabei leider nicht rum.

  • Die weniger zeitintensiven Klassen erhielten nur die neuen, weil sie noch nicht viel Erfahrung hatten, weil sie als Vertretung zu schnell wieder weg waren und wenn du gleich behandelt werden willst, sollten auch die Klassen gleichmäßig verteilt werden.


    Du willst bevorzugt werden (bessere Klassen, besserer Stundenplan) und wunderst dich, dass nicht alle Hurra schreien. Ich nenne dieses Verhalten Arroganz, warum glaubst du bevorzugt werden zu müssen?


    (Zum Glück ist bei uns der Lehrermangel nicht so groß (reicht gerade), bei uns wurde daher eine Vertretungskraft abgelehnt, weil sie zu viele Bedingungen gestellt hat. Jetzt ist sie arbeitslos.)


    Es sind immer 2 Seiten, der andere bietet an, ich kann verhandeln (habe ich auch schon vor 30 Jahren), aber letztendlich entscheidet jeder für sich, ob es passt und die andere Seite muss damit leben. Und unsere SL wird Neuen sicher nicht überproportional zuviel anbieten, sonst ist der Schulfrieden in Gefahr. Wenn nämlich "alte" Kollegen das Gefühl bekommen benachteiligt zu werden, sind sie unzufrieden und wechseln evtl. die Schule. Du musst dich nicht aus deiner Sicht zu billig verkaufen, aber dann musst du akzeptieren, wenn die andere Seite dich nicht will.


    Respekt habe ich auch außerhalb nicht gegenüber Fremden. Ich behandele sie freundlich, respektvoll (das ist nicht dasselbe) , helfe (soweit ich Zeit habe, auch ich achte auf Work-Live-Balance für mich, dass scheinst du zu vergessen, gilt auch für die alten Kollegen). Respekt ist für mich mehr.


    Aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Respekt


    " 'Wieder-Schau‘ als wörtliche Übersetzung des lateinischen respectio bezieht sich auf die wiederholte Betrachtung und gründliche Beurteilung eines neuen Eindrucks, um die Begrenztheit und Oberflächlichkeit des ersten Blickes zu korrigieren. Erst nach kritischer Würdigung des ersten Eindrucks gelangt man zu einer anerkennenden Einschätzung und damit zu Respekt."


    Das meinte ich mit Respekt muss man sich verdienen.


    Zum Thema, ich habe noch unter viel besseren Bedingungen angefangen, 23 statt 25 Deputatsstunden, 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld usw. Ich habe auch überlegt, ob es wert ist, weiter zu arbeiten, ich habe etwas angepasst (nicht mehr jedes Jahr in jeder Klasse ein Projekt, 2 Deputatsstunden kosten halt mehr Zeit), aber für mich passt es noch. Wer anders entscheidet, muss entweder alle (auch das Land) überzeugen oder gehen. Es sind 2 Vertragspartner.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Vermisse allgemein die Qualität im Thread.

    Ich vermisse allgemein die Qualität von Semmeln, meistens schmecken die eher so labbrig-luftig.

    Auch die Qualität meines Körpers hat stark nachgelassen.

    Es ist allgemein ein Absinken des Niveaus zu beobachten. Sogar die durchscnnittliche Körpertemperatur der Menschen sinkt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • respektvoll (das ist nicht dasselbe)

    Puuh. Das ist zwar ein interessanter (und relevanter) Unterschied. Allerdings befürchte ich das derartige Details im allgemeinen Blabla und sprachlichem Unvermögen untergehen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Vermisse allgemein die Qualität im Thread.

    Vermisse allgemein die Subjekte in Sätzen. Okay, Ernst bei Seite. Willkommen im Internet. Das ist wie Sperrmüll. Jede darf ihren Mist hier abstellen. Wenn man aufmerksam schaut, findet dazwischen Brauchbares.


    Hier unterhalten sich Leute. Oft kommen sie von Brotbacken auf Arschbacken, von interessanten Themen auf beiläufiges Geschwätz. Das nervt manchmal. Die beste Taktik ist weiterblättern. Metadiskussionen über die Diskusssionskultur haben in der Regel das geringste Nivoh. Aber tu dir keinen Zwang an, dich zukünftig um die Niveaus der Threads zu kümmern.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • 1. Das bezieht sich auf Verbeamtung vs. Kettenverträge, wo es eine klare Verteilung gibt.

    2. Bloß weil die Besoldung "ganz klar geregelt" ist, heißt es noch lange nicht, dass es gerecht ist oder akzeptiert wird. Frag dich doch mal ob es gerecht ist, dass Reservisten in einer Reservedienstleistung den selben Sold wie "Stammpersonal" (SaZ/BS) erhält und gleichzeitig nichtverbeamtete Kollegen mit Ex abgespeist werden. Im Klartext: Ein bayerischer E13 (100%) mit Verantwortung für unser teuerstes Gut - unseren Nachwuchs - erhält nach grob 7 Jahren Studium in etwa die gleiche Besoldung wie ein 18jähriger Mannschaftsdienstsoldat (A4, 41h) :D

    3. Idealerweise nein, in der Praxis wird das "Stammpersonal" auch aus im Threadverlauf genannten Gründen eher ernst genommen und gepflegt als die Neuankömmlinge.

    zu 1.) Auch Bayern stellt Junglehrkräfte durchaus in das Beamtenverhältnis auf Probe ein, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind. Die Problematik von Kettenverträgen ist nicht abhängig vom Lebensalter, sondern von der Nichterfüllung bestimmter Bedingungen.


    2.) Kurzer Faktencheck: A4 beim Bund enstpricht 2.4-2.8k Brutto und damit weniger als 2.4k Netto. E13 sind bereits in Stufe 1 über 4k Brutto und damit bereits mehr als 2.4k Netto. Und auch hier: das ist nicht altersabhängig.


    3.) Das konnte ich so bislang an keiner Schule beobachten. Vielleicht ist das auch die Erfahrung eines Neuankömmlings, der ein entsprechendes Auftreten an den Tag legt...aber das wissen wir hier nicht.

  • Wir haben eine SL, die die beliebten Stunden sehr gerecht verteilt, die Wünsche annimmt ...

    ... und ein winziges Kollegium, bei dem jede weiß, dass der eigene Vorteil der Nachteil der anderen sein kann - aber nicht muss. Vieles kann man einfach untereinander und miteinander klären, aber es ist ja auch sehr übersichtlich bei uns. Die SL ist gerne bereit, etwas zu ändern, wenn man mit vernünftigen Vorschlägen zum Tausch kommt und diese rechtzeitig eingibt und die Beteiligten alle einverstanden sind.

    Dahinter steckt aber auch, dass wir unter Lehrkräftemangel mit 1/2 Kollegium irgendwie den Laden aufrecht erhalten haben, unendlich viele Abordnungsstunden aufgenommen haben, alles irgendwie kooridiniert und uns untereinander im Stammkollegkum die außerunterrichtlichen Aufgaben geteilt haben - die kann man in den seltensten Fällen an Abordnungen oder Vertretungskräfte geben. Jetzt ist jede Kollegin, die sich einbringt, ein Gewinn! Deshalb muss ich aber nicht auf ewig die vielen Aufgaben übernehmen, die im größten Mangel aufgefangen wurden. Auch das regelt sich aber bei uns gut und alles wird aufgeteilt.


    ABER

    ich kenne auch Anfragen von Kolleg:innen, die gerne an unsere Schule wechseln möchten und meinen, sie könnten Wünsche äußern, die in jedem Fall zu erfüllen sind: Vollzeit-Stelle, später kommen, eher gehen, nur in EINEM Fach eingesetzt werden, dessen Umfang in der Stundentafel gar nicht abgebildet ist, einen eigenen Fachraum dafür nutzen - in einem Schulgebäude gänzlich ohne Fachräume, keine Klassenleitung, nur ausgewählte Jährgänge...


    Das kann man sich alles wünschen, auch an unserer Schule... aber es ist wie Weihnachten: Es gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung. :niko:

  • Das kann man sich alles wünschen, auch an unserer Schule... aber es ist wie Weihnachten: Es gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung.

    Eben. Und wenn man das klären kann, bevor diese zu euch wechseln, ist doch alles geklärt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

Werbung