Also, wenn ich mir den Thread so durchlese, dann wird hier vor allem kritisiert, dass sich junge KollegInnen (jnd SeiteneinsteigerInnen) nicht mit damit abfinden wollen, dass die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst an manchen Stellen nicht zumutbar sind. Da gibt es in euren Beschreibungen zwar durchaus auch Punkte, wo sie vielleicht übers Ziel hinausschießen und wo man mal Gespräche führen muss (Verweigerung von Klassenleitungen; versteckte Besen), andererseits sind viele der angesprochenen "Frechheiten" eigentlich gar nicht so frech, sondern sollten Selbstverständlichkeiten sein. Warum muss sich der Kollege denn zwischen seinem funktionierenden CD Laufwerk und der funktionierenden Tafel entscheiden? Haben nicht beide KollegInnen Anspruch auf funktionierende Arbeitsgeräte? Und ist es nicht Aufgabe des Dienstherrn dafür zu sorgen?
Warum kann ein Stundenplan nicht für alle so gestaltet sein, dass die Ruhezeiten eingehalten werden können, egal ob diese jetzt formaljuristisch für Lehrkräfte gelten oder nicht (Und warum gelten eigentlich nicht? Ich meine die Absicherung von Unterricht und Aufsichtspflicht, die Bolzbold anspricht, könnte der Dienstherr auch über entsprechende Personalversorgung gewährleisten.)
Statt boomermäßig ins Jungenbashing zu verfallen oder gönnerhaft von der väterlichen Hand auf der Schulter der jungen wilden KollegInnen zu schwadronieren, sollte man sich vielleicht mit ihnen gemeinsam hinsetzen und reflektieren, wo man sich vielleicht wirklich schon seit 20 Jahren zu viel gefallen lassen hat und wo vielleicht die Vorstellungen von der work-life-Balance doch im Kontext zumutbarer Dienstpflichten ein wenig unverhältnismäßig sind.