Hohe Ansprüche junger Kolleginnen und Kollegen

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    Bolzbold: Die Verordnung gilt explizit nicht für Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen. Bei angestellten Lehrkräften gelten aus dem Arbeitszeitgesetz aber ganz normal die Ruhephasen des Arbeitsschutzrechts. Eine analoge Regelung für verbeamtete Lehrkräfte besteht nicht

    Japp - das habe ich auch noch einmal präzisiert, nachdem ich es gesehen hatte.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Samsung Handys läuft das über den Buchstaben "s". Merkwürdigerweise ist das §-Zeichen nicht bei den Sonderzeichen. Musste ich auch erst lernen.

  • Ich finde es super, wenn sich besonders junge Kolleg:innen für ihre Rechte und eine positve Entwicklung der "Zustände" an den Schulen einsetzen. Meiner Meinung nach gibt es viel, das eingeschliffen ist, besonders in Kollegien, in denen das Durchschnittsalter Ü 50 ist. Vieles wird hingenommen als "das war halt schon immer so, muss man halt durch" und dabei sehen wir doch alle, dass es Lehrer:innenmangel gibt. Es kann natürlich nicht auf ständiges Belehren von alten Kolleg:innen hinauslaufen. Ist aber vielleicht auch immer die Frage, was man als Belehrung empfindet. Dieses "neue müssen sich hinten anstellen" Praktik halte ich einfach für ungerecht. Da sollte bei der Stundenplanung kein Unterschied gemacht werden. Ich bin an unserer Schule mit in der Stundenplanungsgruppe und sehe es so, dass gerade darauf geachtet werden muss, dass eben jemand, der seit Jahren z.B. montags frei hat, vielleicht auch mal einen anderen Tag bekommt, damit anderen in den Genuss kommen (das ist nur ein kleines Beispiel).

  • Dass sich die "jungen" Kollegen ein Stück weit an den Alten abarbeiten, war hingegen immer schon so. Irgendwie ist das auch das Vorrecht der Jugend.

    :thumbup: Dabei ist der "Boomer-Spruch" Der Ton macht die Musik aber zu beachten. Manchmal vergessen die jungen wie die alten Kolleg*innen das.

  • Ich tausche mich aber mit vielen Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulen aus und dort heißt es, dass gerade die neu einsteigenden Kolleginnen und Kollegen hohe Ansprüche an für sie günstige Stundenpläne sowie Einsatz in interessanten Klassen haben beziehungsweise auch den Unterricht alter Kollegen belehren. Zu meiner Zeit war es so, dass man sich als Neueinsteiger hinten anstellt und sich erst langsam die Meriten (besserer Stundenplan, gute Klassen) verdienen musste. Inwiefern tickt die „neue Generation“ anders?

    Bei uns sind es gerade die Quereinsteiger, die völlig ab von der Realität alles verbessern wollen, die auch gerne nicht in zwei Fachkonferenzen, wie sie müssen, sondern in 5 wollen, die jedes Woche den Schloss-Code ändern wollen, die die Besen usw. an Stellen lagern, die für sie günstiger sind (ohne Rücksicht darauf, dass der anderen Platz vielleicht für alle anderen passt) oder die meinen man müsse ihnen das Klassenzimmer nach ihren Wünschen auf aller Kosten einrichten (also z.B. 10m LAN-Kabel, weil sie den PC lieber am ganz anderen Ende stehen haben wollen usw. und das soll dann die Schule kaufen).


    Es endet meist damit, dass sie nach spätestens 3 Wochen erstmal krank ausfallen, dass sie sich sehr unbeliebt im Kollegium machen (weil eben total realitätsfremd und nicht umsetzbar und das in einem Ton, der unterirdisch ist und eben vor allem total egoistisch, da ist dann z.B. die springende CD im PC wichtiger als eine nicht funktionierende Tafel bei anderen und die Lösung einen CD-Player zu nehmen ist unzumutbar ;) ) und meist dann nach spätestens einem Jahr wieder raus sind (und das Kollegium sogar drei Kreuze macht, auch wenn dann Personal fehlt).


    Also wir sind aktuell etwas vorsichtig, wenn gleich so gefordert wird und zumindest sind die neuen Kolleginnen, die vorsichtig etwas vorschlagen oder nett um etwas bitten viel schneller komplett im Kollegium drin und bleiben auch, im Gegensatz zu dem Rest. Also es heißt übrigens nicht, dass wir nur solche Quereinsteiger haben, wir haben auch solche Refis oder selten mal Kollegen von anderen Schulen, aber das eher total selten. Man merkt eben spätestens nach 14 Tagen an vielen Aussagen und Fragen, wo die Leute herkommen ;)

  • Es endet meist damit, dass sie nach spätestens 3 Wochen erstmal krank ausfallen, dass sie sich sehr unbeliebt im Kollegium machen (weil eben total realitätsfremd und nicht umsetzbar und das in einem Ton, der unterirdisch ist und eben vor allem total egoistisch, da ist dann z.B. die springende CD im PC wichtiger als eine nicht funktionierende Tafel bei anderen und die Lösung einen CD-Player zu nehmen ist unzumutbar ;) ) und meist dann nach spätestens einem Jahr wieder raus sind (und das Kollegium sogar drei Kreuze macht, auch wenn dann Personal fehlt).

    Sowas kenne ich leider auch. Bei uns hat eine quereinsteigende Kollegin einen Service-Auftrag an mich gerichtet, weil im Drucker kein Papier war. Selber Papier nachzufüllen war ihr zu blöd. :sauer:

  • Sowas kenne ich leider auch. Bei uns hat eine quereinsteigende Kollegin einen Service-Auftrag an mich gerichtet, weil im Drucker kein Papier war. Selber Papier nachzufüllen war ihr zu blöd. :sauer:

    Sowas ist absolut nachvollziehbar, wenn man noch nicht sein Leben lang im öffentlichen Dienst war. Die Zeit eines Mitarbeiters mit einem Jahresbrutto von 60k € ist etwas teuer, um sich um die Papierfüllstände von Druckern zu kümmern. Außer halt im Schuldienst, da muss man ggf. noch das Papier selbstmitbringen.

  • Ja, sowas macht Spaß, schon alleine meine Antwort an die Dame, dass ich nicht sicher bin, ob wir das morgen schaffen (weil ich blöderweise Morgen nicht länger bleiben wollte, da ich Geburtstag habe), war dermaßen daneben.

    Ja, sie sucht sich dann selber Hilfe (den IT-Experten direkt anzusprechen habe ich ihr schon untersagt nachdem sie sich schon drei Wochen immer wieder mit Kinkerlitzchen vorgedrängelt hat), aber so könne sie nicht arbeiten.

    Ich leider auch nicht, weil ich immer noch keine konkrete Fehlerbeschreibung und keine Antwort auf die Frage, ob es wirklich nur eine Audio-CD ist und was dann an meiner Lösung mit dem CD-Player falsch wäre, erhalten habe.

    So kann ich es für morgen nämlich nicht mal dem IT-Experten sagen (obwohl ich gewillt bin ihm das trotz meiner Krankheit nun mitzuteilen) und ändern auch nicht.

    Und trotzdem bleibe ich dabei, dass erst die Kollegin die seit Schuljahresbeginn keine funktionierende Tafel hat (wobei sie sich jetzt mit dem über den PC schreiben und Ton direkt auch vom PC abspielen immerhin schon etwas Abhilfe verschaffen konnte, aber das ist für Winkel in Mathe z.B. blöd!

  • Humblebee Soweit ich gehört habe, ja.

    Wenn die, die das nicht wollen, es nicht machen müssen, ist doch alles OK. Es gibt Situationen, in denen man sichvum dich selbst kümmern muss. Wenn junge Kolleginnen das früh erkennen, bin ich sehr erfreut,



    Ich sehe aber nicht, dass das ein Generationenproblem ist. Ich glaube vielmehr, dass die Fragestellung im Ausgangspost nicht zu gewinnbringenden Erkenntnissen führt sondern nur zu unangemessenen Pauschalierungen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bolzbold: OT, aber: Die 11 Stunden Ruhezeit gelten für Angestellte, nicht für Beamte

    Dann bin ich mal gespannt, wie eine Schulleiterin eine entsprechende Unterrichtsregelung durchsetzen will und gleichzeitig ihrer Fürsorgepflicht nachkommt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v. Chr.)



    Auch wenn mich hier jemand verbessert hat, dass das gar nicht von Sokrates ist.

    Immer dnekt man, die nachfolgende Generation leiste wenier. Is sicher nicht so. Auch wenn natürlich durch die Individualisierung der Gesellschaft der Einzelne mehr nachfragt, weniger für die Gemeinschaft tun möchte (siehe Rückgang des Ehrenamtes) und mehr für sich allein denkt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Grundsätzlich begrüße ich, dass die nachfolgende Generation mehr auf sich achtet. Jedoch darf das dann nicht darin gipfeln, dass man sich normaler Dienstpflichten verweigert. In diesem Schuljahr musste ich ungewöhnlich viel über die Übernahme von Klassenleitungen diskutieren. Und es ist mehrmals der Spruch "Ich achte auf meine Work-Life-Balance" gefallen, da frage ich mich schon, ob das nur den nachfolgenden Generationen vorbehalten ist oder ob auch ich auf meine Work-Life-Balance achten darf. Ich als altes Eisen...

  • Grundsätzlich begrüße ich, dass die nachfolgende Generation mehr auf sich achtet. Jedoch darf das dann nicht darin gipfeln, dass man sich normaler Dienstpflichten verweigert. In diesem Schuljahr musste ich ungewöhnlich viel über die Übernahme von Klassenleitungen diskutieren. Und es ist mehrmals der Spruch "Ich achte auf meine Work-Life-Balance" gefallen, da frage ich mich schon, ob das nur den nachfolgenden Generationen vorbehalten ist oder ob auch ich auf meine Work-Life-Balance achten darf. Ich als altes Eisen...

    Das sollst du sogar. Nehme dir doch das Verhalten der „Jungen“ in diesem Punkt zum Vorbild. Dass diese verstaubte Vorstellungen einreißen, kann doch auch für die „Alten“ Wege frei machen.

  • Das sollst du sogar. Nehme dir doch das Verhalten der „Jungen“ in diesem Punkt zum Vorbild. Dass diese verstaubte Vorstellungen einreißen, kann doch auch für die „Alten“ Wege frei machen.

    Na dann lege ich mal flott die Füße hoch*


    *lege die blöde Grundsteuer zur Seite

  • Ich bin selbst noch recht jung und hab das selbe Gefühl, verstärkt sich als Vertretungsplaner auch immer mehr:


    Kaum Distanz (regelmäßig Mails nachdem der Vertretungsplqn oben ist mit Änderungswünschen), vorschieben von Gründen („ich hab mich um 12 mit ner Freundin verabredet“- 2. Block ist bei uns um 11 zu Ende und danach hab’s noch einen Block Vertreten) oder bei drei jungen Kollegen beliebt „krank melden nachdem einem die Wünsche für die Vertretung nicht gewährt wurde „

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
    • Offizieller Beitrag

    Ich bin selbst noch recht jung und hab das selbe Gefühl, verstärkt sich als Vertretungsplaner auch immer mehr:


    Kaum Distanz (regelmäßig Mails nachdem der Vertretungsplqn oben ist mit Änderungswünschen), vorschieben von Gründen („ich hab mich um 12 mit ner Freundin verabredet“- 2. Block ist bei uns um 11 zu Ende und danach hab’s noch einen Block Vertreten) oder bei drei jungen Kollegen beliebt „krank melden nachdem einem die Wünsche für die Vertretung nicht gewährt wurde „

    Ich glaube, da ist dann mal ein Gespräch mit der Schulleitung und mit der BASS als "Waffe" fällig. Die BASS lässt sich für gewöhnlich mit Verweis auf die Work-Life-Balance nicht aushebeln.

  • vorschieben von Gründen („ich hab mich um 12 mit ner Freundin verabredet“- 2. Block ist bei uns um 11 zu Ende und danach hab’s noch einen Block Vertreten)

    Was ist daran vorgeschoben? Was also stimmte so nicht?



    bei drei jungen Kollegen beliebt „krank melden nachdem einem die Wünsche für die Vertretung nicht gewährt wurde „

    Hier sind die ehrenamtlichen Ärztinnen wieder mal besser im Bilde, als die echten. Da weiß die Vertretungsplanerin dann besser über den Gesundheitszustand Bescheid.


    Ich habe eine angeschlagene Gesundheit. Wenn ich Vertretungen machen müsste, zu denen ich gesundheitlich nicht in der Lage wäre, ginge ich auch zur Ärztin. Und wenn ich wüsste, das derart über mich gelästert würde, auch ohne schlechtes Gewissen.


    Mal ganz abgesehen davon, dass die Vertretungsplanerin schon gar nicht wissen darf, dass jemand krank ist, sondern nur die Mitteilung bekommen sollte, dass jemand nicht da ist. Wo wir gerade beim Datenschutz sind.


    Die BASS lässt sich für gewöhnlich mit Verweis auf die Work-Life-Balance nicht aushebeln.

    Und was in der BASS hebelt eine Krankmeldung aus?


    Eie anständige Work-Life-, übrigens, sorgt dafür, dass man weniger krank wird und länger Spaß an der Arbeit hat, belastbarer ist usw. Eine nachhaltige Personalplanung sollte das berücksichtigen. Wer junge Kolleginnen als Lückenbüser verheizt, darf sich nicht wundern, wenn man schnell Dauerkranke hat oder die Versetzungsanträge purzeln. Ich habe es oft erlebt, dass neue Kolleginnen nach nicht mal einem Jahr „keinen Bock mehr auf den Laden“ hatten. Auch schon mal wegen weniger Stunden in einer Abteilung, in die man so gar nicht passte.


    Natürlich muss eine Schulleitung darauf achten, den Bedarf zu decken und möglichst viel Unterricht gehalten zu kriegen. Aber bei jungen Menschen, die mit Elan und Engagement an die Schule kommen, gar nicht auf deren Interessen zu achten, weil die sich ihre Sporen erst noch verdienen müssten, zahlt sich halt langfristig nicht aus. Es ist nicht einfach, aber man sollte zu sehen, dass die Kröten und sauren Äpfel gut verteilt werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • Kapa leider ist die Schulleitung hier selber schuld ...


    Kaum Distanz (regelmäßig Mails nachdem der Vertretungsplqn oben ist mit Änderungswünschen)

    1. Wieso wird hier überhaupt diskutiert? Selber Schuld.


    vorschieben von Gründen („ich hab mich um 12 mit ner Freundin verabredet“- 2. Block ist bei uns um 11 zu Ende und danach hab’s noch einen Block Vertreten)

    2. Die Kollegen sollen den Vertretungsplanern melden, wenn sie solche Veranstaltungen haben. Sie sollen damit rechnen müssen, dass sie innerhalb der normalen Dienstzeiten (verhältnismäßig) zur Vertretung herangezogen werden können. Hat auch eine wunderbare Erziehungswirkung und vermeidet eben dieses Vorschieben von Gründen.


    bei drei jungen Kollegen beliebt „krank melden nachdem einem die Wünsche für die Vertretung nicht gewährt wurde

    3. Protokollieren und der Schulleitung geben. Bei häufigem Vorkommen kann die Schulleitung durchaus ein Gespräch führen, ob die Kollegen gesundheitlich belastbar sind und ob weitere Maßnahmen sinnvoll wären. Das kann schon eine erzieherische Wirkung haben, falls vorgetäuscht. Falls nicht, dann soll die Schulleitung dir sagen, wie die Kollegen zu behandeln sind.

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