Pädagogische Mitarbeiter GE und KME

  • Hallo,


    weiß jemand, ob es einen Erlass in Niedersachsen gibt, der vorschreibt, dass der Unterricht an den Förderschulen GE und KME permanent durch eine PM begleitet werden muss?


    Hintergrund dieser Frage ist meine Ansicht, dass es Fächer gibt, in denen eine Unterrichtsbegleitung eher störend denn hilfreich ist.


    Liebe Grüße

    Antonia

  • Deine Gewerkschaft sollte dir die Frage beantworten können. :)


    Unabhängig davon: In welchen Fächern könnte so eine Begleitung denn qua Fach eher störend als hilfreich sein? Mir fällt da zumindest kein Fach ein, in dem das per se gelten könnte, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es fachunabhängige Gründe gibt, die in der Person liegen (sei es der PM, der Lehrkraft oder beider im Wechselspiel) und gegen einen solchen dauerhaften Einsatz sprechen können oder ggf. bestimmte Unterrichtssituationen (abhängig vom tatsächlichen Unterstützungsbedarf).

    Ich hatte im Ref ja auch eine Inklusionsklasse und dadurch fast immer einen Bufti als Assistenz mit im Raum (dem musste ich nach und nach ein paar Grundregeln verklickern, wie nicht erst "Kumpels" unter den SuS zu begrüßen, wenn er schon verspätet zur Arbeit erscheint, lief aber weitestgehend gut), phasenweise Teamteaching mit der Sonderpädagogin (großartige Kollegin, tolles Teamteaching) oder manchmal dann auch ersatzweise (Sonderpäd.nicht da, Bufti krank) die Schulszialarbeiterin mit im Raum (grenzwertig, weil die sich einerseits phasenweise wie eine Schülerin gebärdet hat- sich melden, schnipsen, um dranzukommen, "lustig" reinschwätzen,...- und in anderen Momenten aufsichtsrechtlich relevante Grenzen überschritten hat- SuS bei einem Ausflug ohne Absprache mit mir einfach nachhause entlassen mitten am Schulvormittag, obwohl klar war, dass die Verantwortung diesbezüglich bei mir liegt als verantwortliche Lehrkraft,...). Ich kann insfoern durchaus nachvollziehen, dass es je nachdem, wie die zusätzliche Person verhält eher störend sein kann, diese angebliche Hilfe mit im Raum zu haben, man Grenzen ziehen muss, klare Absprachen benötigt und ggf. die zusätzliche Person ganz klare Aufgaben zugeteilt bekommen muss, damit ihre Anwesenheit den erhofften Mehrwert hat. Vielleicht wäre das in deinem Fall der erfolgversprechendere Ansatzpunkt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Unabhängig davon: In welchen Fächern könnte so eine Begleitung denn qua Fach eher störend als hilfreich sein?

    Lieber CDL,


    zunächst einmal Dankeschön für Deine umfassende Antwort.


    In den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch ist die Mitarbeiterin sicherlich nicht störend. Ich habe Schüler, die ich inzwischen mit ihr hinausschicke und die dadurch besser gefördert werden.


    Störend ist ihre Anwesenheit in den Sachfächern, in denen alle Schüler an einem Thema arbeiten und kein Schüler Hilfe benötigt.


    Es werden dann oft meine Unterrichtsgespräche ergänzt oder teilweise übernommen, mit dem Handy gespielt, trotz mehrfacher Bitte, das zu unterlassen oder sie fängt an, sich zu beschäftigen, indem sie im Kalender blättert oder etwas schreibt.


    Die Schüler bemerken, wenn die PM sich mit irgendwas beschäftigt und es kommt zu Unruhe.


    Ich empfinde es auch als Arbeitsbelastung, wenn ich einschätzen muss, ob eine Ermahnung der PM notwendig ist oder ob ich die Arbeitsbeziehung gefährde.


    Es würde meine Arbeit sehr erleichtern, wenn nicht in jeder Stunde eine PM zugegen sein würde. Es würde mir eine Menge Stress erspart bleiben.


    Der Stress beginnt bereits bei der Planung des Unterrichts. Ich muss immer überlegen, an welcher Stelle könnte es der PM zu langweilig werden und mit welchen Störungen ist zu rechnen.


    Es nervt teilweise sehr...


    An alle Kollegen, die an GE und KME-Schulen arbeiten:


    Wie beschäftigt Ihr die PMs?


    Liebe Grüße ☺️

  • Ich habe an unserer Schulart gerade keine, neige eher dazu, Schulbegleiter und Praktikantinnen einzuspannen, was eigentlich nicht okay ist 8o Je nach Dominanz und Altersunterschied der Beteiligten, kann man sich als Lehrkraft auch richtig unwohl fühlen. Gerade wenn die helfenden Personen die Klasse besser kennen als man selbst. Im Ref mussten die GE-Kolleginnen ihre PMs in der Stunden Vorbereitung gezielt einplanen. An der Erziehungshilfe hatte ich welche, die waren so erfahren, dass ich es nicht gewagt hätte, irgendwas zu vorzugeben.


    Jedenfalls ist das Zusammenarbeiten im Klassenraum in 99% der Fälle schwierig, es ist auch hier im Forum immer mal wieder Thema. Und die Lösung lautet immer: Absprachen. Wenn das nicht funktioniert, kann man auch die Schulleitung um Hilfe bitten.


    Und: Arbeitsplatz- bzw. Aufgabenbeschreibung geben lassen, irgendwo steht, was die Person machen soll.

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