NRW: Padlet nicht mehr datenschutzkonform

  • Lehrer sind keine Juristen und es kann nicht von ihnen verlangt werden, sich mit allen Nuancen des Datenschutzes auszukennen.

    Aber wenn die LDI sagt, dies und jene gehe nicht, kommt man mit dumm stellen nicht mehr durch.


    Mal konkret: welche Software ist denn so wichtig, dass man dafür dienstrechtliche Konsequenzen in Kauf nimmt?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Na zumindest Schulen können wegen Verstößen gegen die DSGVO nicht abgemahnt werden, meines Wissens nach.

    Der Verantwortliche für den Datenschutz ist der Schulleiter. Der hält also den Kopf hin.

    Ansonsten kann man natürlich immer gerne sinnvolle und pragmatische Lösungen mit den behördlichen Datenschutzbeauftragten erarbeiten. Das sind Lehrer:innen. Ich persönlich versuche da immer eine schüler:innen-zentrierte Lösung zu finden, wenn ich von Schulleitern angeschrieben werde.

  • Da bleibt eigentlich nur, den Kolleg:innen zu raten ihr SL um schriftliche Anweisung zu beten, welche Programme wofür im Distanzu terricht genutzt werden dürfen. Wenn da außer Lego nichts kommt, heißt das eben Arbeitsblatt und gut ist🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wenn nun einer daherkommt und mir YouTube und Office verbietet, muss ich leider sagen, dass ich meine SuS dann nicht mehr zeitgemäß auf die Berufswelt vorbereiten kann. Das ist für mich also mehr als nur eine technische Spielerei.

    Hier gibt es aber auch immer Alternativen aus der FOSS ecke. libre office und odysee zum Beispiel.

  • libre office und odysee zum Beispiel.

    Sowas benutzt doch fast niemand in der normalen (Arbeits-)Welt. Odysee habe ich mir gerade mal angeschaut, und das Angebot scheint mir doch sehr klein. Die wenigen Videos, die ich von meinen Standard-Youtubern dort finden konnte, schienen zum größten Teil sogar illegale Uploads von Drittleuten zu sein.
    Definitiv keine adäquate Alternative.

    Im Studium hatten wir eine einzige Person, die immer mit libreoffice gearbeitet hat. Das war immer ganz toll bei Gruppen-Projekten, weil seine Dokumente nie 1:1 bei uns eingebunden werden konnten, und immer manuelle Anpassung brauchten.

  • Hier gibt es aber auch immer Alternativen aus der FOSS ecke. libre office und odysee zum Beispiel.

    Die werden aber später im Berufsleben eine eher untergeordnete Rolle spielen. Ich komme selbst eher aus der FOSS-Ecke, stimme Sissymaus absolut zu, dass es am BK sinnvoller ist, das Microsoft Office Paket zu nutzen, da es in der Praxis später ohnehin "Standard" ist.

  • Leute, bringt den jungen Menschen doch bei, wie Texttipp-Software grundsätzlich funktioniert. Wenn wir sie auf ein einzelnes Produkt drillen, müssen wir uns ja nicht wundern, dass nur das verwendet wird.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, sind bei Microsoft die 365-Produkte betroffen, die Offline-Versionen sind aber datenschutzrechtlich unbedenklich. Oder?


    Wo ist jetzt das Problem?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Leute, bringt den jungen Menschen doch bei, wie Texttipp-Software grundsätzlich funktioniert

    Wenn man den Schülern beibringt, wie die Software grundsätzlich funktioniert spricht aber auch nichts dagegen, dafür die Software zu nutzen, auf die sie später in den meisten Fällen stoßen werden.

    Geht natürlich auch anders. Aber warum?

  • Die werden aber später im Berufsleben eine eher untergeordnete Rolle spielen. Ich komme selbst eher aus der FOSS-Ecke, stimme Sissymaus absolut zu, dass es am BK sinnvoller ist, das Microsoft Office Paket zu nutzen, da es in der Praxis später ohnehin "Standard" ist.

    Ja bin ich dabei. Aber es gibt immer auch Alternativen. Ich lebe auch immer gerne vor und zeige Alternative auf. Es heißt ja nicht, bloß weil es aktuell so ist, dass Unternehmen für immer keine freie Software verwenden. Wenn sich Datenschutz als wichtiges Gut durchsetzen würde (was ich mir wünsche), dann kommt es vielleicht zu einem Umdenken in den Unternehmen.

  • Sowas benutzt doch fast niemand in der normalen (Arbeits-)Welt. Odysee habe ich mir gerade mal angeschaut, und das Angebot scheint mir doch sehr klein. Die wenigen Videos, die ich von meinen Standard-Youtubern dort finden konnte, schienen zum größten Teil sogar illegale Uploads von Drittleuten zu sein.
    Definitiv keine adäquate Alternative.

    Ja weil sich MS ein Monopol aufgebaut hat. Das muss aber nicht für immer so bleiben. Ein Blick über den Tellerrand ist auch für die Lerngruppen lohnenswert.


    Nur weil stand jetzt nicht alles verfügbar was du brauchst, ist es ja nicht unbenutzbar. Ein Systemwechsel dauert immer seine Zeit. Einfach Augen offen halten.

    Im Studium hatten wir eine einzige Person, die immer mit libreoffice gearbeitet hat. Das war immer ganz toll bei Gruppen-Projekten, weil seine Dokumente nie 1:1 bei uns eingebunden werden konnten, und immer manuelle Anpassung brauchten.

    Ja weil es halt beides schlechte Systeme für die Dokumenterstellung sind. Also die Words und Writers. xml-container passen oft nicht besonders gut zu einander.

  • Die Gedanken muss sich auch der SL machen seine Zuständigkeit, seine Gehaltsklasse🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Deswegen hat ich ja gepostet, erst um schriftliche Anweisung beten, was ich nutzen darf. Ohne mach ich gar nichts mehr und kann das als PR auch niemandem mehr empfehlen, weil es einfach zu bekloppt geworden ist. zum Glück bin nur Eg 11🤣

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • O. Meier

    Du selbst hast an anderer Stelle doch (zu Recht) darauf hingewiesen, dass man rechtzeitig Nein sagen soll🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Um mal zur Ausgangsthematik zurückzukehren: Schule (mal von beruflichen Schulen abgesehen) soll Schüler mit Allgemeinbildung und Kulturtechniken versorgen. Kommunikationsmittel wandeln sich mit der Zeit, es kommt zu technischen Fortschritten, aber auch zu Rückbesinnung auf Ehemaliges und Etabliertes. Alleine deswegen muss Schule Inhalte vermitteln, die möglichst zeitlos sind und von denen Schüler auch noch Jahre oder gar Jahrzehnte nach ihrem Abschluss profitieren können. Digitale Medien können bei der Vermittlung von Inhalten helfen, sollten aber auch genauso kritisch betrachtet werden, z.B. in Sachen Datenschutz. Inwieweit Schule wirklich auf das (berufliche) Leben vorbereiten muss, ist ein häufig kontrovers diskutiertes Thema, Stichwort Steuererklärungen und Gedichtinterpretationen. Ich würde sagen, dass junge Menschen nach ihrer Schulzeit selten wieder die Möglichkeit bekommen, multidisziplinäres Wissen zu erwerben, das nicht zweckgebunden ist, sondern die primäre Aufgabe hat, ihren kognitiven Horizont zu erweitern. Ich glaube nicht, dass junge Menschen etwas verpassen, wenn sie in der Schule andere Medien verwenden als in der Arbeitswelt.

    Wenn den Betrieben die Nutzung bestimmter digitaler Medien wichtig ist, werden sie die Ressourcen aufwenden, ihre Mitarbeiter damit vertraut zu machen.

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