Hände hoch, wer sich darüber freut, dass eine Schülerin erkrankt und deshalb nicht zum Unterricht erscheint.
Arbeiten, wenn man krank ist
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Kommt sehr auf die Schülerin oder den Schüler an. Aber ja, es gibt solche Fälle.
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Hände hoch, wer sich darüber freut, dass eine Schülerin erkrankt und deshalb nicht zum Unterricht erscheint.
Ja, darüber habe ich mich bei einzelnen Unterrichtssprengern auch schon gefreut. Nicht über die Krankheit, aber über deren Abwesenheit.
Deshalb sind mir trotzdem nicht die Schüler egal.
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Mir ist in 9 Dienstjahren noch nicht ein einziger junger Mensch begegnet, der sich darüber freut, dass eine Lehrperson krank ist. Die freuen sich allenfalls, dass der Unterricht ausfällt und noch nicht mal unbedingt das. Stattdessen habe ich mehrfach schon ganze Klassen Genesungswünsche an länger erkrankte Lehrpersonen übermitteln sehen.
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Ich habe schon ziemlich laute Jubel über erkrankte Kolleginnen gehört. Es gibt andere Reaktionen, klar. Aber zunächst mal ist ihnen die Lehrerin, mit der sie eine „Beziehung“ zu haben glauben, furchtbar egal. Zusammen mit den ehrlichen Antworten einiger hier bezogen auf kranke Schülerinnen, bin ich doch froh, dass ich derartige „Beziehungen“ nicht führe.
Und, um den Bogen zurück zum Thema dieses Threads zu schlagen: wenn die Schülerinnen sich (ganz natürlich) über den Unterrichtsausfall freuen, muss sich die erkrankte Kollegin nun wirklich keinen Kopp um deren Versorgung mit Unterricht zu machen.
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Das einfachste ist es, so etwas zu ignorieren. Ansonsten kann man natürlich eine passende Antwort parat haben. Ich pflege an solchen Stellen schon mal zu fragen, ob ich das schriftlich bekommen könne.
Gute Idee.
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Sich über entfallenden Unterricht (kurzfristig) zu freuen und sich gleichzeitig auch Sorgen um (langzeit-)erkrankte Lehrkräfte zu machen, schließt sich bei den Schülern, mit denen ich zu tun habe, nicht aus.
Üblicherweise hält bei unseren Schülerinnen und Schüler die "Freude" diesbezüglich nicht sehr lange an. Vor mir haben schon junge Männer, zwei Köpfe grösser als ich, gestanden und mich gefragt, ob ich nicht bitte bleiben könne, damit hier endlich mal regelmässig Physikunterricht stattfindet. Oder mich als Klassenlehrperson gefragt, wann Französisch endlich wieder kommt, die Stellvertretung sei anstrengend. Ich wundere mich bei einigen Zitaten hier, was da eigentlich läuft.
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Üblicherweise hält bei unseren Schülerinnen und Schüler die "Freude" diesbezüglich nicht sehr lange an.
Mag sein. Aber die erste Reaktion war dann trotzdem eine, die mitteilt, dass denen sowohl der Unterricht als auch die Unterrichtenden am Gesäß vorbei gehen. Ich denke schon, dass das einiges über die angebliche Beziehung aussagt. Wenn sie sich später besinnen, mag das abmildern. Aber gerade emotional — das scheint hier ja wichtig zu sein — haben sie eben schon mit dem Wagenheber in die Vitrine gezimmert.
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Oberstufenschüler:innen freuen sich zunächst, wenn die letzen beiden, oder auch die ersten beiden, Stunden ausfallen. Ist das länger der Fall, werden sie sehr unzufrieden. Das ist aber völlig unabhängig davon, ob sie die Lehrkraft mögen.
Genesungswünsche kommen bei uns auch öfter mal, bei längerer Abwesenheit schon mal von einer ganzen Klasse / einem ganzen Kurs oder auch mal von einer ganzen Stufe.
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Mag sein. Aber die erste Reaktion war dann trotzdem eine, die mitteilt, dass denen sowohl der Unterricht als auch die Unterrichtenden am Gesäß vorbei gehen. Ich denke schon, dass das einiges über die angebliche Beziehung aussagt. Wenn sie sich später besinnen, mag das abmildern. Aber gerade emotional — das scheint hier ja wichtig zu sein — haben sie eben schon mit dem Wagenheber in die Vitrine gezimmert.
Ehrlich gesagt, habe ich mich schon sehr oft darüber gefreut, wenn meine Kinder eine Verabredung hatten und ich einen Nachmittag alleine zu Hause oder wenn Oma und Opa Tag war. Das heißt aber dich nicht, dass ich meine Kinder nicht liebe!!!???
Warum sollte das bei Schülern anders sein? Sie freuen sich, dass sie keine langweiligen Matheaufgaben rechnen müssen oder keine Vokabeln abgefragt werden, fühlen aber trotzdem mit dem Lehrer mit und wünschen ihm schnelle Genesung.
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Elternsprechtag: Schülerin hatte gehört, dass immer nur wenige kommen und wir meist unsere Zeit absitzen. Hat einen Kuchen gebacken und mit all ihren Lehrer*innen 5 Minuten gequatscht. Das war so schön.
Heute ist sie Lehrerin und wir quatschen ab und zu über Material, Klausuren,...
Andere Schülerin aus der gleichen Klasse. Zuerst brauchte sie nur ein Gutachten für ihr Auslandspraktikum. Jetzt ist sie im Ref und sollte sie wollen würde mein Schulleiter ihr direkt eine Stelle ausschreiben. So viel Eindruck hat sie damals hinterlassen.
Hab mal im Flieger den Klassenlehrer meiner ehemaligen Parallelklasse getroffen. Es war Wahnsinn, an wie viele Namen und Geschichten er sich von damals (so ca 1998-2003) noch erinnerte.
Klar, bei manchen lesen wir nach Jahren den Namen und haben keine Erinnerung. Aber erst heute sagte eine Klasse wieder: Jetzt verstehen wir das Thema und so macht Mathe Spaß. Ohne Beziehung, gehts einfach nicht. Beziehung heißt ja auch wissen wann Spaß und wann ernst ist und was die andere Seite gerade braucht.
Und klar freuen sie sich wenn sie heute 2 Stunden eher Schluss haben. Aber wenn man sagt man ist schwanger/ gibt die Gruppe ab/... dann sieht man (hoffentlich) auch traurige Gesichter.
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Ehrlich gesagt, habe ich mich schon sehr oft darüber gefreut, wenn meine Kinder eine Verabredung hatten und ich einen Nachmittag alleine zu Hause oder wenn Oma und Opa Tag war.
Waren deine Kinder da krank?
Warum sollte das bei Schülern anders sein?
Weil es um einen Krankheitsfall einer Person geht, mit der sie angeblich eine Beziehung haben.
Sie freuen sich, dass sie keine langweiligen Matheaufgaben rechnen müssen oder keine Vokabeln abgefragt werden,
Sie freuen sich über verpasste Lernzeit.
fühlen aber trotzdem mit dem Lehrer mit
Soweit die Behauptung. Worna erkenne ich das? Am Jubel? Daran, dass sie nicht fragen, was mit derjenigen ist?
wünschen ihm schnelle Genesung.
Wie machen sie das?
Es bleibt dabei. Die erste Reaktion ist Jubel. Selbst in Fällen, wo sich jemand verplappert hat und sagte, dass die Person krank ist und deshalb der Unterricht ausfällt.
Mir kommen die Beziehungen, die bestehen sollen jedenfalls komisch vor. Ich möchte solche nicht haben.
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Warum sollte das bei Schülern anders sein? Sie freuen sich, dass sie keine langweiligen Matheaufgaben rechnen müssen oder keine Vokabeln abgefragt werden, fühlen aber trotzdem mit dem Lehrer mit und wünschen ihm schnelle Genesung.
Richtig. Da muss man ein wenig differenzieren können. Die Schüler freuen sich meistens nicht, weil der Lehrer krank ist, sondern wegen den Konsequenzen daraus. (Ich überlege gerade, ob ich diese angedeutete Unterstellung hier im Thread befremdlich finden soll.)
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Ohne Beziehung, gehts einfach nicht.
Sehe ich anders.
Beziehung heißt ja auch wissen wann Spaß und wann ernst ist und was die andere Seite gerade braucht.
Ja, mit interagiert mit den jungen Menschen, wenn man mit ihnen zusamenarbeitet. Da sollte man auch (am besten sachlich) deren Bedürfnisse analysieren. Das ist Teil der Arbeit, die wir da machen. Wenn ich diese Arbeit nicht mache, weil ich krank bin, auf Fortbildung oder im Urlaub, macht sie jemand anders oder sie bleibt liegen. Ich muss mir aber über Schülerinnen, mit denen ich gerade nicht arbeite, auch keine Gedanken machen, ob die gerade jetzt Spaß brauchen.
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Und wenn die Schülerinnen, den Stundenausfall von der Krankheit emotional so sauber trennen können, dann haben sie sicher auch Verständnis dafür, dass ich das Verständnis um die Sorge um z. B. ihre anstehende Prüfung von meinem handeln trenne.
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Richtig. Da muss man ein wenig differenzieren können. Die Schüler freuen sich meistens nicht, weil der Lehrer krank ist, sondern wegen den Konsequenzen daraus. (Ich überlege gerade, ob ich diese angedeutete Unterstellung hier im Thread befremdlich finden soll.)
Auch das mag es in Einzelfällen geben, aber dann ist die Schüler-Lehrer-Beziehung schon sehr zerrüttet, über das normale "Man kann eben nicht jeden gleichermaßen leiden." ein gutes Stück hinausgehend.
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Mag sein. Aber die erste Reaktion war dann trotzdem eine, die mitteilt, dass denen sowohl der Unterricht als auch die Unterrichtenden am Gesäß vorbei gehen. Ich denke schon, dass das einiges über die angebliche Beziehung aussagt.
Hä? Hast du dich als Schüler/in nicht darüber gefreut, wenn was ausgefallen ist? Unterricht am Gesäß vorbei? Angebliche Beziehung? Was ist das?
Als Schülerin haben mal mein ganzer Lateinwahlgrundkurs und ich beschlossen, dass die 7. Stunde (Latein) ausfällt. Wir sind einfach alle nicht hingegangen. Am nächsten Morgen wäre in der 1.und 2. Stunde wieder Latein gewesen. Diesmal hat uns der Lehrer sitzen lassen und kam grinsend erst zur 3. Stunde. Angebliche Beziehung...war bestens! Und niemand von uns hat auf dem Sekretariat oder sonstwo nachgefragt.
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Und wenn die Schülerinnen, den Stundenausfall von der Krankheit emotional so sauber trennen können, dann haben sie sicher auch Verständnis dafür, dass ich das Verständnis um die Sorge um z. B. ihre anstehende Prüfung von meinem handeln trenne.
Komisch, woher wusste ich, dass diese Antwort jetzt kommt.
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Hast du dich als Schüler/in nicht darüber gefreut, wenn was ausgefallen ist?
Und? Wäre das deswegen richtig? Bin ich jetzt der Maßstab für alles. Ich habe in meiner Jugend bestimmt nciht alles richtig gemacht. Und das gestehe ich den jungen Menschen heute auch zu. Passiert. Aber ich habe mir waren damals die Lehrerinnen wirklich nicht sonderlich wichtig. Die meisten mochte ich nicht besonders. Und da war meine Empathie nicht sonderlich ausgeprägt. Ich habe dann aber nichts von Beziehungen gefaselt, die ich mit den Lehrerinnen hätte, sondern sie schlichtweg ausgeblendet.
War das richtig so, wie ich das gemacht habe? Sollen ich das so meinen Schülerinnen beibringen? oder soll ich ihnen, so wie ich das tue, mitteilen, dass ich e befremdlich finde, dass sie über die Abwesenheit einer anderen jubeln, wenn sie entweder gar nicht wissen, was mit der ist, oder sie sogar vermuten, dass die krank ist.
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Es gibt tatsächlich Schüler:innen, die traurig sind, wenn es WE gibt oder Ferien - gerade wieder erlebt.
Und sie vermissen die Lehrkräfte schon am 1. Tag, sind traurig, fragen und hoffen, dass sie bald wieder da ist.
Das bleibt nicht ewig so, stimmt, aber ich finde gut, dass es gerade am Anfang so ist und sie gerne zur Schule gehen.
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