Ich kenne jetzt Dein Baujahr nicht, aber ja für die, die jetzt 58 und älter sind sind solche sogenannten inneren Antreiber noch tief im Unterbewusstsein vorhanden. Ich nenne da Mal ein Beispiel. Wenn ich zur Arbeit fahre, ist es für mich selbstverständlich pünktlich zu sein. Ich fahre also rechtzeitig los. Gerate ich hierbei aber in eine Vollsperrung, nützt mir auch das früheste losfahren nichts mehr. Ich laufe Gefahr mich zu verspäten. Früher hätte eine solche Situation mich so gestresst, dass es zu körperlichen Reaktionen kommt. Der Anruf bei der Dienststelle war für mich unangenehm. Und ja, ich musste wirklich lernen, dass man (bei hinreichender Einplanung von Verspätung), ich durch den Anruf die Verantwortung berechtigt abgebe und entspannt weiter fahren kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen, die 20 Jahre jünger sind, diese Verinnerlichung meist nicht mehr haben.
Das hängt wohl stark davon ab, wie die jüngeren Menschen aufgewachsen sind. Ich bin diese besagten 20 Jahre jünger und bin genauso groß geworden und habe vieles von dem immer noch in mir, meinem Verhalten und meinen Reaktionen.
Immerhin hat das nachfragen, nach Aufgaben bei uns tatsächlich stark nachgelassen. Es wird max noch für den ersten Tag gefragt. Für den hat man ja eigentlich auch was vorbereitet. Da wird dann gefragt, ob es was gibt, was die SuS alleine machen können (z.B. ein Arbeitsblatt oder eine Erarbeitungsphase in einer Lernsituation oder ähnliches). Wenn dem so ist bekommen die SuS (in dem Alter der SuS auch möglich) eine SOL Stunde mit dem Arbeitsauftrrag ohne Lehrkraft. Ansonsten wird halt geschaut, ob eine andere Lehrkraft der Klasse Zusatzunterricht machen kann. Geht das alles nicht, wird so geschoben, dass dann mal eine Randstunde ausfällt. Kenne das aber auch noch so, dass auch für die weiteren Tage gefragt wurde, oder man sich dann nochmal melden soll. Hat sich schon dadurch geändert, dass inzwischen eine Mail zur Krankmeldung ausreicht.