Ausland Norwegen

  • Hallo zusammen:)

    ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir bei meinem Anliegen helfen, da ich selbst leider nicht weiter weiß und nichts dazu finde (oder besser gesagt sehr wenig). Ich möchte nächstes Jahr mit meinem Partner ins Ausland. Wie lange ist erstmal offen. Es können 3 Jahre sein, vielleicht aber auch für immer. Als Land soll es Norwegen werden, da wir uns im Laufe der Zeit sehr stark in das Land verliebt haben. Ich finde leider außer "Lehrer Weltweit" sehr wenig dazu. Ich hoffe daher ihr könnte mir helfen oder Tipps geben. Ich bin verbeamtet in Bayern und arbeite in einer Grundschule. Vielleicht hat ja jemand schon Erfahrung damit. Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße

    Lena:)

  • Am besten allgemeine Informationen, wenn damit vielleicht schon jemand Erfahrung hat, wie man so ein Projekt am Besten startet oder was es überhaupt für Möglichkeiten als Lehrer gibt. Gerne auch Erfahrungsberichte:)

    • Offizieller Beitrag

    Also sei mir nicht böse, aber Du lässt uns nach wie vor im Trüben stochern.


    a) Hat Dein Partner dort bereits eine Stelle in Aussicht?
    b) Als was möchtest Du arbeiten?
    c) Habt Ihr bereits Kinder oder wollt Ihr noch welche haben? Wo und wie sollen sie aufwachsen?


    So ein "Projekt" würde ich nur dann starten, wenn ich konkrete Jobaussichten in Norwegen hätte und ich mich lange im Vorfeld darüber informiert hätte. Ferner würde ich mir gut überlegen, ob ich dann ggf. je nach Länge des Aufenthalts aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden möchte oder nicht. Dann wäre es natürlich auch noch wichtig, eine Art "Rückzugslinie" zu haben, d.h. was passiert, wenn man sich trennt, wenn die Jobaussichten nicht so sind wie gedacht?

    Und das hier solltest Du Dir auch sehr genau ansehen.

    BVA - Auswanderer - In­for­ma­tio­nen für Aus­wan­de­rer nach Norwegen (bund.de)

  • Hallo Lena2493 ,

    meine Partnerin und ich (beide verbeamtet, Land Baden-Württemberg) haben fünf Jahre lang in Helsinki, Finnland, gelebt und dort an einer deutschen Schule unterrichtet. Bolzbold hat dir schon sehr gute Links zum Sichten und Durcharbeiten zukommen lassen. Wenn du jedoch noch konkrete Fragen zur grundlegenden Planung, Organisation, dem Finden einer Stelle und Co. haben solltest, kannst du mir gerne schreiben. Wir haben ca. drei Jahre im Voraus angefangen, unseren Auslandsaufenthalt intensiv zu planen und zu organisieren. Es mag nach einer langen Zeit klingen, doch diese Zeit war sehr bedeutsam. Wenn ich dir und deinem Partner einen Tipp geben kann, dann ist es tatsächlich jener, sich genügend Zeit für die Planung zu nehmen und sich gründlich mit dem Land Norwegen, dem Schulsystem sowie den rechtlichen Angelegenheiten und Co. auseinanderzusetzen und dadurch zu vermeiden, aufgrund der Vorfreude etwas zu überstürzen und dann ggf. etwas Essentielles zu übersehen.

    Gruß!

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank erst einmal für eure Antworten. Mein Partner arbeitet an einer Universität und hat in Norwegen schon einen Job in Aussicht. Aus organisatorischer Sicht bereiten wir uns schon länger auf diesen Aufenthalt vor. Also Zollbestimmungen, Einreiseregeln, etc. kennen wir bereits. Ein Norwegisch Kurs ist bereits auch in Arbeit.


    Die Frage ist eher der schulische Rahmen. Wie man das, wenn man bereits verbeamtet ist, anstellen soll. Also muss man beim Staat kündigen, oder gibt es Dienste wo man sich über den Staat versetzen lassen kann. Für den Moment sollen es ein paar Jahre sein, allerdings schließen wir die Möglichkeit dort für immer zu bleiben nicht gänzlich aus.

  • Wie man das, wenn man bereits verbeamtet ist, anstellen soll. Also muss man beim Staat kündigen, oder gibt es Dienste wo man sich über den Staat versetzen lassen kann.

    Sei mir nicht böse, aber diese Frage hätte ich als erstes geklärt. Hast du tatsächlich noch nie von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesengehört?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Jetzt muss man aber auch sagen, dass der Weg über den klassischen Auslandschuldienst nicht so übermäßig planbar ist.


    • Es gibt nur wenige Deutsche Schulen pro Land, dazu noch so PASCH Schulen, aber gerade in den west- und nordeuropäischen Ländern sind das nicht so schrecklich viele. Dazu kommt, dass natürlich alle europäischen Länder sehr beliebt sind. Und wenn die Uni des Partners nicht gerade in Oslo ist, kann das recht schwierig sein.
    • Für die attraktiveren Stellen (ADLK / BPLK) kann man sich (zumindest rein formal) nicht direkt bei den Schulen bewerben; vielmehr wird man in eine Datenbank aufgenommen und muss abwarten, welche Angeboten man bekommt. Natürlich kann man trotzdem die Initiative ergreifen und "Hallo, da bin ich, ich steh übrigens in der Datenbank!"-Bewerbungen rausschicken, aber auch dann muss die Schule erstmal eine der begehrten Stellen frei haben - für Grundschule gibt es da nur sehr wenige.
    • Egal für welche Art der Anstellung (OLK / BPLK / ADLK) man sich interessiert, oder auch für den Fall einer Beurlaubung ohne Bezüge, muss man erstmal von seinem Bundesland freigestellt werden. Ob das in Zeiten des Lehrermangels, gerade an den Grundschulen, so ohne weiteres möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Der Freistaat Bayern ist mit Freistellungen insgesamt sehr zurückhaltend, da er im Konflikt mit dem Bund bezüglich der Frage liegt, wer die Pensionsansprüche für die Arbeitzeit im Auslandschulwesen übernimmt. Das führt manchmal zu hässlichen Moves von Seiten des bay. KMs, z.B. dass Kollegen kurzfristig die Freigabe wieder entzogen wird, obwohl diese buchstäblich schon auf den gepackten Umzugskisten in der gekündigten Mietswohnung sitzen.
    • Für den Fall, dass man nicht über die Zentralstelle für das Auslandssschulwesen ins Ausland geht (= Sonderform der Beurlaubung; ggf. Abordnung bei besonderen Auslandsschulen, z.B. Bundeswehr), muss man sich eben Beurlauben lassen. Eine Beurlaubung ohne Bezüge muss genehmigt werden, vor allem wenn keine Kinder vorhanden sind, kann das schwer sein. Im Regelfall hat man während der Zeit der Beurlaubung keinen Beihilfeanspruch, was evtl. für den Auslandsaufenthalt irrelevant ist, da man sich dort u.U. sowieso anderweitig krankenversichern muss. Aber: Formal darf man bei einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge auch keine andere Arbeit aufnehmen, außer dies wird vom aktuellen Dienstherrn explizit genehmigt. Es ist also ein Risiko. Ob jetzt der Freistaat Bayern mitbekommt, wenn du irgendwo in der norwegischen Tundra an einer Dorfschule angestellt bist, weiß ich nicht. Wenn es aber auffliegt, dann kann dich das deinen Beamtenstatus kosten.


    Das sind alles keine Gründe, um das Vorhaben aufzugeben, aber es Bedarf schon sehr genauer Planung. Ein Anfrage im Lehrerforum wird da nur bedingt helfen. Ich empfehle vorbereitende Gespräche mit dem Schulrat, dem HPR. Ich empfehle außerdem zu prüfen, wie weit du selbst bereit bist zu gehen. Würdest du die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis beantragen? Und falls es eben nicht über die ZfA klappt, gilt es natürlich herauszufinden, ob und wie deine Staatsexamina in Norwegen anerkannt sind und wie man an eine Arbeitserlaubnis rankommt, insb. da Norwegen kein Mitglied der EU ist.


    Viel Erfolg!

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