Andersherum gefragt: Denkst du, die Schüler haben im Leben Nachteile, wenn die Prüfungskultur "kleben bleibt"? Ich würde behaupten, dass die jungen Leute kein Problem haben, sich "nebenbei" durch normale Teilnahme am Alltag und im Job entsprechende digitale Skills anzueignen. Noch einmal: Deutschlands Standing in Sachen Bildung und Wirtschaft liegt nicht daran, dass die Leute nicht kompetent genug im Umgang mit digitalen Medien sind.
Kein Mensch wird sich jedoch mit 18+ Jahren handschriftliches Schreiben beibringen. Entweder er lernt es in der Schule oder gar nicht.
Leider scheuen wir uns gesamtgesellschaftlich, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob wir überhaupt bereit sind, "uns in Richtung vollständiger Digitalisierung" zu bewegen. Es wäre eine sehr emotionale Debatte, aber aktuell verdrängen wir die Auseinandersetzung damit, ohne uns klar dafür oder dagegen zu positionieren. Den Schülern dann wiederum eine Position aufzudrücken, ohne dass wir Erwachsene selbst wissen, was wir langfristig wollen, finde ich schwierig.