Totgesagte leben länger: Der WTR kehrt zurück! (Im Matheabi ab 2026 NRW)

  • Andersherum gefragt: Denkst du, die Schüler haben im Leben Nachteile, wenn die Prüfungskultur "kleben bleibt"? Ich würde behaupten, dass die jungen Leute kein Problem haben, sich "nebenbei" durch normale Teilnahme am Alltag und im Job entsprechende digitale Skills anzueignen. Noch einmal: Deutschlands Standing in Sachen Bildung und Wirtschaft liegt nicht daran, dass die Leute nicht kompetent genug im Umgang mit digitalen Medien sind.

    Kein Mensch wird sich jedoch mit 18+ Jahren handschriftliches Schreiben beibringen. Entweder er lernt es in der Schule oder gar nicht.


    Leider scheuen wir uns gesamtgesellschaftlich, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob wir überhaupt bereit sind, "uns in Richtung vollständiger Digitalisierung" zu bewegen. Es wäre eine sehr emotionale Debatte, aber aktuell verdrängen wir die Auseinandersetzung damit, ohne uns klar dafür oder dagegen zu positionieren. Den Schülern dann wiederum eine Position aufzudrücken, ohne dass wir Erwachsene selbst wissen, was wir langfristig wollen, finde ich schwierig.

  • Andersherum gefragt: Denkst du, die Schüler haben im Leben Nachteile, wenn die Prüfungskultur "kleben bleibt"? Ich würde behaupten, dass die jungen Leute kein Problem haben, sich "nebenbei" durch normale Teilnahme am Alltag und im Job entsprechende digitale Skills anzueignen. Noch einmal: Deutschlands Standing in Sachen Bildung und Wirtschaft liegt nicht daran, dass die Leute nicht kompetent genug im Umgang mit digitalen Medien sind.

    Kein Mensch wird sich jedoch mit 18+ Jahren handschriftliches Schreiben beibringen. Entweder er lernt es in der Schule oder gar nicht.


    Leider scheuen wir uns gesamtgesellschaftlich, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob wir überhaupt bereit sind, "uns in Richtung vollständiger Digitalisierung" zu bewegen. Es wäre eine sehr emotionale Debatte, aber aktuell verdrängen wir die Auseinandersetzung damit, ohne uns klar dafür oder dagegen zu positionieren. Den Schülern dann wiederum eine Position aufzudrücken, ohne dass wir Erwachsene selbst wissen, was wir langfristig wollen, finde ich schwierig.

    Du nennst einige sehr gute Punkte. Aber in Prüfungen soll ja nicht das handschriftliche Schreiben beigebracht werden. Dort soll das Wissen und können abgefragt werden. Wenn ich an mein Abi zurückdenke, wurde dort nirgends meine Handschrift bewertet, lediglich Rechtschreibung usw.

    Durch eine vollständige Digitalisierung der Prüfungskultur würden wir zudem massiv viel Last von Lehrern nehmen. Keine Papierstapel mehr, keine Akten voller Klausuren usw.

  • Die Nutzung eines Mediums kann Kompetenzgegenstand sein. In dem von dir beschriebenen Fall ist es Mittel zum Zweck und das ist auch genau richtig so, da es im Abi um den Nachweis von inhaltlichen und prozessorientierten Kompetenzen geht. Daher die Frage, welches Medium das geeignetste für diesen Zweck ist, auch natürlich mit dem Hintergrund der Testgütekriterien.

    Es ist ein guter Hinweis von dir, dass bei den formalen Voraussetzungen von Unterrichts- und Prüfungsgestaltung neben Schüler, Eltern- und Gesellschaftsbedürfnissen auch die Arbeitsbedingungen von Lehrern berücksichtigt werden.

  • Mathe, Physik und Chemie werden wohl die letzte Bastion der Papierprüfungen bleiben 😂


    Wobei das natürlich auch digital mit Stift gehen würde.

    Es würde auch ohne Stift gehen, dann fällt jedoch Zeichnen und Skizzieren als Aufgabenteil weg, da mit einschlägigen MINT Programmen am PC vieles automatisiert wird. Ein Dreieck füge ich ein und zeichne es nicht mit dem Geodreieck selbst usw.

  • Wir nutzen für die ZP10 das eingeführte MMS.

    Wird bei uns in der 8. Klasse eingeführt, so wie bislang der GTR. Derzeit nutzen wir Handhelds von TI, weil die Rechtslage bezüglich der App-Nutzung noch nicht klar genug ist.

    Erlass ist noch von 2014, aber da soll sich etwas ändern.

  • Der Unterschied von PC-Rechenprogramm und Taschenrechner ist jetzt nicht gravierend. Und ich traue es einem > 18 Jährigen durchaus zu, nach der Schule (wo mit Laptops usw. gerechnet wurde) den Umgang mit einem Taschenrechner zu lernen.

    Dem wage ich zu widersprechen. Manche meiner Schüler verzweifeln schon daran große Zahlen in den Taschenrechner einzugeben. Aus 1.320.000 wird dann: "Eins, Punkt, drei, zwei null, Punkt .... Der Taschenrechner muß kaputt sein, der nimmt den zweiten Punkt nicht an!"


    Darauf angesprochen wie viel schneller man die Aufgaben lösen kann, wenn man einen Zwischenwert im Taschenrechner in den Speicher pakt und einfach immer wieder aufruft, ernte ich regelmäßig von kompletten Klassen Unverständnis auf ganzer Linie. Da sitzen 17-19 jährige vor mir und den Speicher im Taschenrechner hat durch die Bank noch niemand von denen je benutzt.

  • Dem wage ich zu widersprechen. Manche meiner Schüler verzweifeln schon daran große Zahlen in den Taschenrechner einzugeben. Aus 1.320.000 wird dann: "Eins, Punkt, drei, zwei null, Punkt .... Der Taschenrechner muß kaputt sein, der nimmt den zweiten Punkt nicht an!"


    Darauf angesprochen wie viel schneller man die Aufgaben lösen kann, wenn man einen Zwischenwert im Taschenrechner in den Speicher pakt und einfach immer wieder aufruft, ernte ich regelmäßig von kompletten Klassen Unverständnis auf ganzer Linie. Da sitzen 17-19 jährige vor mir und den Speicher im Taschenrechner hat durch die Bank noch niemand von denen je benutzt.

    Und inwiefern hat an der Stelle die Nutzung einer eigenständigen Taschenrechner-Hardware Vorteile gegenüber der Nutzung eines entsprechenden Rechnerprogramms auf dem inzwischen oftmals ohnehin vorhandenen und auch in anderen Fächern genutzten Tablet oder Notebook?

Werbung