Totgesagte leben länger: Der WTR kehrt zurück! (Im Matheabi ab 2026 NRW)

  • In welcher Mathematikklausur braucht man denn einen Taschenrechner? Den habe ich in meinem Studium nur in Physik gebraucht.

    Physik, Informatik, Statistik (in den Gesellschaftswissenschaften), Wirtschaftswissenschaften, Ingenieursstudiengänge und sicher noch ein paar anderen Studiengängen in mehr oder weniger Klausuren.

  • Mir erschließt sich der Vorteil des Rechnens am Notebook/Tablet nicht.

    In der Klausur braucht man einen Taschenrechner. Mit dem sollte man vorher üben. Computer werden natürlich schon längst eingesetzt.

    In Finnland werden alle Abiklausuren auf dem Laptop geschrieben.

    Die Mathetools dafür sind super, Geogebra z.B. kann so viel mehr als ein oller Taschenrechner.

  • In Finnland werden alle Abiklausuren auf dem Laptop geschrieben.

    Was hat das mit dem Studium zu tun?

    Zitat

    Die Mathetools dafür sind super, Geogebra z.B. kann so viel mehr als ein oller Taschenrechner.

    Was hat das mit Prüfungen im Studium zu tun? Natürlich setzt man zum Lernen, ob im Studium oder an der Schule nicht nur einen Taschenrechner ein. Wer hat das behauptet?

  • Was hat das mit dem Studium zu tun?

    Was hat das mit Prüfungen im Studium zu tun? Natürlich setzt man zum Lernen, ob im Studium oder an der Schule nicht nur einen Taschenrechner ein. Wer hat das behauptet?

    DU hast vorhin auf meinen Kommentar mit dem Studium argumentiert. Seite 5.

  • DU hast vorhin auf meinen Kommentar mit dem Studium argumentiert. Seite 5.

    Deine Antwort bezieht sich aber nichts aufs Studium, sondern auf das "Abitur".

    Dass das "Abitur" in Finnland am PC oder Notebook geschrieben wird, ändert nichts daran, das an der Uni in Prüfungen ein Taschenrechner verwendet wird. Dass es hilfreiche Lerntools gibt, ändert auch nichts daran, dass man in Prüfungen einen Taschenrechner einsetzen muss.

  • Deine Antwort bezieht sich aber nichts aufs Studium, sondern auf das "Abitur".

    Dass das "Abitur" in Finnland am PC oder Notebook geschrieben wird, ändert nichts daran, das an der Uni in Prüfungen ein Taschenrechner verwendet wird. Dass es hilfreiche Lerntools gibt, ändert auch nichts daran, dass man in Prüfungen einen Taschenrechner einsetzen muss.

    Habe ich doch eben ausgeführt. Warum sollte man bald nicht an Unis in Prüfungen ebenfalls Laptops verwenden können? Das ist ja keine unveränderliche Doktrin.

  • Habe ich doch eben ausgeführt. Warum sollte man bald nicht an Unis in Prüfungen ebenfalls Laptops verwenden können? Das ist ja keine unveränderliche Doktrin.

    Nö, hast du nicht ausgeführt.

    Es ist nun mal im Moment so, wie es ist und darauf werden SuS vorbereitet. Dass sich das demnächst ändert ist unwahrscheinlich.


    Welche Vorteile es haben soll, keinen Taschenrechner zu verwenden, hast du noch nicht dargelegt. Dass es zum Lernen nützliche Tools gibt, ist jedenfalls keine Begründung.

  • Nö, hast du nicht ausgeführt.

    Es ist nun mal im Moment so, wie es ist und darauf werden SuS vorbereitet. Dass sich das demnächst ändert ist unwahrscheinlich.


    Welche Vorteile es haben soll, keinen Taschenrechner zu verwenden, hast du noch nicht dargelegt. Dass es zum Lernen nützliche Tools gibt, ist jedenfalls keine Begründung.

    Keine Ahnung was du möchtest, ich nehme es einfach mal zur Kenntnis.

  • Keine Ahnung was du möchtest, ich nehme es einfach mal zur Kenntnis.

    Ich möchte von dir wissen, welchen Vorteil es hat, statt eines Taschenrechners ein Tablett/Notebook/einen PC zu verwenden.

    Insbesondere im Hinblick darauf, dass von den SuS nach der Schule in Ausbildung und Studium in vielen Bereichen erwartet wird, dass sie ihren Taschenrechner bedienen können.

  • Ich möchte von dir wissen, welchen Vorteil es hat, statt eines Taschenrechners ein Tablett/Notebook/einen PC zu verwenden.

    Insbesondere im Hinblick darauf, dass von den SuS nach der Schule in Ausbildung und Studium in vielen Bereichen erwartet wird, dass sie ihren Taschenrechner bedienen können.

    Es wird von vielen Schülern auch erwartet - und das inzwischen sicher häufiger als die Taschenrechnerbedienung, für die es nebenbei bemerkt oft auch 1:1 die Umsetzung als App gibt - mit digitalen Endgeräten zielführend umzugehen. Warum sollten sie dann noch ein extra Gerät anschaffen? Ich halte es z.B. für inzwischen nicht mehr vermittelbar, die teuren CAS-Taschenrechner für deutlich über 100€ anschaffen zu lassen, wenn man auch auf digitalen Endgeräten Apps wie Geogebra u.ä. dafür nutzen kann.

  • Ich halte es z.B. für inzwischen nicht mehr vermittelbar, die teuren CAS-Taschenrechner für deutlich über 100€ anschaffen zu lassen, wenn man auch auf digitalen Endgeräten Apps wie Geogebra u.ä. dafür nutzen kann.

    Ich rede von 10 Euro Taschenrechnern.

  • Ich rede von 10 Euro Taschenrechnern.

    Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege: aber auch in Hessen werden doch im Mathe-Abi Funktionalitäten des TR u.a. zur Bestimmung von Lösungen höherer Gleichungen, von LGS, von Matrizen und von Werten bestimmter Wahrscheinlichkeitsverteilungen gefordert. Naive Frage: ist das mit einem 10€ Rechner machbar?


    In NDS wird explizit auf die Nutzung eines Computer-Algebra-Systems abgestellt. Als Handheld sind die eher nicht für 10€ zu haben. Außer eben auf diese Art:

    Es gibt von Geogebra ja auch einen „Taschenrechner“ ohne CAS. Der wäre sogar bei 0 Euro.

    ..womit wir wieder beim digitalen Endgerät als Alternative wären, welches eben nicht nur für Mathematik herhalten kann.

  • Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege: aber auch in Hessen werden doch im Mathe-Abi Funktionalitäten des TR u.a. zur Bestimmung von Lösungen höherer Gleichungen, von LGS, von Matrizen und von Werten bestimmter Wahrscheinlichkeitsverteilungen gefordert. Naive Frage: ist das mit einem 10€ Rechner machbar?

    Ich unterrichte kein Mathe, kann das daher nicht mit Sicherheit sagen. Als ich Abi gemacht habe, mussten wir im Mathe LK selbst z.B. Matrizen multiplizieren und in Stochastik auch von Hand rechnen. In den TR haben wir relativ lange Formeln von Hand eingegeben. So, wie dann auch später im Studium (z.B. in Informatik, Wiwi und Statistik für Gesellschaftswissenschaftler) waren programmierbare oder Grafik TR explizit nicht erlaubt.


    Keine Ahnung, was die bei uns im Matheunterricht machen, aber unsere SuS haben zumindest ab Klasse 8 alle einen TR.

  • In Finnland werden alle Abiklausuren auf dem Laptop geschrieben.

    Die Mathetools dafür sind super, Geogebra z.B. kann so viel mehr als ein oller Taschenrechner.

    Ja, wir könnten auch alle Maturprüfungen auf dem Laptop schreiben. Wollen wir aber nicht. Es hat keinen Mehrwert bzw. generiert in einigen Fächern sogar noch vollkommen überflüssigen Zusatzaufwand. Dort, wo es sinnvoll ist, aka Kompetenzen schult oder eine automatisierte Korrektur möglich ist, werden Prüfungen digital geschrieben. Sie werden aber nicht digital geschrieben, nur damit sie digital geschrieben sind und weil Finnland das auch so macht.


    Wir hatten mit Einführung von BYOD die GTR eigentlich abgeschafft, weil es gibt ja Geogebra und so. Will aber keiner haben. Jetzt haben unsere SuS wieder Taschenrechner. Was ein Segen. Ich bin Naturwissenschaftlerin, bei mir wird meistens nur gedreisatzt oder schlimmstenfalls mal eine quadratische Gleichung gelöst. Ich habe sowas von keine Lust, für so einen Kinderkram mit irgendeiner App rumzufrickeln, es geht trillionenmal schneller das einfach in den TR einzuhacken. Wir machen aber digitale Messwerterfassung und wir machen einfache statistische Auswertungen mit grösseren Datensätzen in Excel. Im Matheunterricht wird überhaupt nichts generiert, wofür sich das lohnen würde, das liegt wenn schon bei den Naturwissenschaften.


    Als ich Abi gemacht habe, mussten wir im Mathe LK selbst z.B. Matrizen multiplizieren und in Stochastik auch von Hand rechnen. In den TR haben wir relativ lange Formeln von Hand eingegeben. So, wie dann auch später im Studium (z.B. in Informatik, Wiwi und Statistik für Gesellschaftswissenschaftler) waren programmierbare oder Grafik TR explizit nicht erlaubt.

    Ich habe selbst noch nie einen GTR besessen, ergo den auch nicht fürs Mathe LK Abi gebraucht. Bei uns jetzt an der Schule sieht die Mathe-Matura so aus, dass ein Teil mit vollem Technikeinsatz gelöst wird, ein zweiter Teil nur mit Bleistift, Lineal und Radiergummi.


    Es wird von vielen Schülern auch erwartet [...] mit digitalen Endgeräten zielführend umzugehen.

    Ja, zielführend. Ich unterrichte am Gymnasium, Ausbildungsziel ist die allgemeine Studierfähigkeit. Wir machen das an den Geräten, was man auch an der Uni damit macht und da wird bei weitem nicht so viel digital gemacht nur damit es mal digital gemacht ist. Der Chemiker tippt die Einwaage im Labor in den Taschenrechner. Das tut er heute genau gleich wie meinerzeit vor 20 Jahren.


    Lustige Anekdote am Rande: Ich hatte heute meine Einführungsveranstaltung ins Informatikstudium an der Uni Basel. Streckt ein Mitstudent auf und fragt, ob man denn ein eigenes Laptop mitbringen muss. Die Antwort lautete: Nein, die Übungsgruppen finden in Rechnerräumen statt. Man muss fürs Informatikstudium kein eigenes Gerät an die Uni mitbringen. Ich habe mich schwer amüsiert.

  • Im Zentrum sollte immer die Frage stehen "Wie können Schüler die curricularen Kompetenzen am besten erreichen?". Das Medium selbst ist dabei nie im Vordergrund, es geht vor allem um die Inhalte und Prozesse. Wie schon von Antimon angedeutet, "digital möglich" bedeutet nicht automatisch "digital sinnvoll". Finnland geht einen Weg, der womöglich für das Land gut funktioniert, aber wir haben 190 Länder auf der Welt - da führt nicht nur ein Weg nach Rom und am Ende wird kein Schüler später abgehängt sein, weil er mit einem bestimmten Medium zu Schulzeiten nicht arbeitete.

    Abgehängt ist nur derjenige, der die Inhalte, erst recht, wenn es sich um die absoluten Grundlagen, auf denen alles Weitere aufbaut, handelt, nicht beherrscht. Das ist in unserer Bildungslandschaft momentan das große Problem, weniger die Frage des richtigen Kalkulationsmediums in Abschlussprüfungen.

    Ist in einem Betrieb ein bestimmtes Medium von großer Bedeutung, wird der junge Mensch das "on the job" lernen. Lebenslanges Lernen heißt ja gerade nicht, dass nach der Sek II alles nur erdenkliche Wissen erworben sein muss, sondern dass überhaupt erst eine breite Grundlage für weitere Lernprozesse geschaffen wurde.

  • Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege: aber auch in Hessen werden doch im Mathe-Abi Funktionalitäten des TR u.a. zur Bestimmung von Lösungen höherer Gleichungen, von LGS, von Matrizen und von Werten bestimmter Wahrscheinlichkeitsverteilungen gefordert. Naive Frage: ist das mit einem 10€ Rechner machbar?


    In NDS wird explizit auf die Nutzung eines Computer-Algebra-Systems abgestellt. Als Handheld sind die eher nicht für 10€ zu haben. Außer eben auf diese Art:

    ..womit wir wieder beim digitalen Endgerät als Alternative wären, welches eben nicht nur für Mathematik herhalten kann.

    Für NRW sind „Lösen von Gleichungssystemen und Gleichungen“ und weitere Dinge explizit ausgeschlossen, dafür aber „Binomial- und Normalverteilungsberechnungen, Wertetabellen“ gefordert.

    Das macht die Anforderungen an den Taschenrechner kompliziert, bisher hat sich NRW noch nicht dazu geäußert, welche Rechner das überhaupt leisten.

    Das IQB hat ab 2030 dieselben Anforderungen an den WTR und da gibt werden nun schon zwei genannt, die das erfüllen. Diese kosten ca 18 - 23 €.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Puh, danke MarieJ, die erste Antwort, die in die Richtung meiner Fragestellung ging ;)
    Auf der IQB-Liste stehen m.E. mittlerweile 3 https://www.iqb.hu-berlin.de/abitur/dokumente/mathematik


    Meine Frage war ja, was man jetzt im Bezug auf die ZP 10 macht, weil hier so viel mehr erlaubt ist.

    Aktuell werden wir vermutlich pokern bei den 7ern und die WTR bestellen lassen, die dann später auch genutzt werden können.


    Aber vielleicht hat ja noch jemand eine zielführende Antwort zu meiner Fragestellung. Scheinbar nicht so viele aus NRW hier, die dies interessiert :)

  • Ja, wir könnten auch alle Maturprüfungen auf dem Laptop schreiben. Wollen wir aber nicht. Es hat keinen Mehrwert bzw. generiert in einigen Fächern sogar noch vollkommen überflüssigen Zusatzaufwand. Dort, wo es sinnvoll ist, aka Kompetenzen schult oder eine automatisierte Korrektur möglich ist, werden Prüfungen digital geschrieben. Sie werden aber nicht digital geschrieben, nur damit sie digital geschrieben sind und weil Finnland das auch so macht.

    Es hat durchaus Sinn irgendwann handschriftliche Prüfungen abzuschaffen oder zumindest das Tastaturschreiben zum Hauptteil zu machen.

    Wir bewegen uns in Richtung vollständiger Digitalisierung, nur unser Prüfungskultur bleibt kleben. Ich find Handschrift super wichtig, aber sie hat nicht mehr den Stellenwert wie es früher war und da sollten wir auch etwas mit der Zeit gehen.

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