Ich muss mal mein Herz ausschütten.
Eigentlich bin ich gelernte Steuerberaterin, wollte aber damals schon immer Lehrerin werden.
Leider bin ich schon sehr früh sehr krank und angeschlagen gewesen.
Abitur mit 19 gemacht, dann 1 Jahr gejobbt.
Dann hatte mich Morbus Chron erwischt. Ich war durch einige Schübe 2 Jahre aus dem Rennen und habe danach eine 3 jährige Ausbildung zur Steuerberaterin begonnen und auch durchgezogen.
Als ich fertig war, war ich 25. Dann 2 Jahre gearbeitet, ehe mich der nächste Schub erwischte. Nach etlichen Malen hin und her legte man schließlich ein Stoma. Mit meinen Einschränkungen hatte ich mich mittlerweile gut arrangiert. Mein Leben lief gut.
Ich wollte eigentlich schon immer Lehrerin werden. Da mir meine Eltern abrieten, hatte ich damals die Ausbildung zur Steuerberarerin gemacht.
Da ich mich auch auf der Arbeit nicht wohl fühlte und mir die Psychologin im Krankenhaus riet mich zu verwirklichen und meine Träume zu leben, begann ich mein Lehramtsstudium für die Realschule.
Das lief 2 Jahre auch richtig gut. Mittlerweile war ich 29. Mein Schnitt war ziemlich gut.
Um die Weihnachtszeit bemerkte ich recht früh eine Geschwulst im Unterbauch. Die Ärzte speisten mich damit ab, dass es sicher Verwachsungen wären, hatte man an meinem Bauch ja viel operiert.
Nach einer Arztodysse und Verschlechterungen fand man dann aber schließlich heraus, dass ich einen Tumor habe, der so ungünstig liegt, dass man einen großen Eingriff machen muss.
Den habe ich mittlerweile überstanden, bekomme noch Bestrahlung, mache mir aber mittlerweile Gedanken wie es für mich weiter geht.
Lehramt war immer mein Traum. Ich möchte den Kopf eigentlich keinesfalls in den Sand stecken.
Nun haben mir meine Eltern aber zugeredet, dass ich das Studium aufgeben und lieber in die Rentenkasse einzahlen soll.
Noch ein Jahr dann hätte ich den Bachelor gehabt.
Das mit der Verbeamtung kann ich mit meinen Erkrankungen ja eh knicken, aber ich möchte meinen Traum eigentlich nicht aufgeben.
Was würdet ihr mir raten?
Sollte ich die Sache abbrechen oder weiter machen?