Wie viel Freizeit bleibt im Referendariat?

  • Hallo,


    ich fange am 1. Februar mit dem Referendariat an und habe nun schon einige gruselige Geschichten über das Referendariat gehört. Hat man wirklich keine Freizeit mehr?
    Ich werde an einer kleinen Grund- und Hauptschule hier in der Nähe sein und mein Seminar ist ca. 30 km von hier entfernt. Lange Fahrzeiten fallen also zum Glück weg.


    Ich stelle mir die Unterrichtsvorbereitungen ehrlich gesagt nicht so stressig vor wie das Lernen für's erste Staatsexamen. Da habe ich auch immer bis spät abends gelernt.. und noch dazu Dinge, die mich nicht interessiert haben und die ich teilweise nicht verstanden habe . Da stelle ich mir die Unterrichtsvorbereitungen fast noch spaßig vor, auch wenn man natürlich zusätzlich Stundenverläufe schreiben und seine Methoden begründen muss etc. pp. Aber es ist immerhin sehr praxisnah!


    Jetzt bin ich zwar vom Thema abgeschweift, aber egal . Was ich also wissen will, ist 1. wie viel Freizeit habt ihr tatsächlich und 2. wie empfindet ihr euren Arbeitstag?


    Bin auf eure Antworten gespannt!

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

  • Im Referendariat hatte ich im Vergleich zu Studium plus Nebenjob sehr wenig Freizeit. Erst zum letzen Halbjahr wurde es langsam besser.


    Den Arbeitstag habe ich meist als spannend und sehr befriedigend empfunden, schriftliche Entwürfe mal ausgenommen.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Tja, erstmal ist das natürlich sehr individuell. Jeder hat einen anderen Zugang zu den Klassen und dem Stoff, dann hängts auch noch ein bisschen von der Intensität und Qualität der Betreuung ab...
    Bei mir wars so: Am Anfang war alles ganz gut zu schaffen. Trotzdem gabs mal Tage, wo nichts klappen wollte - Ideen kommen eben leider nicht immer auf Knopfdruck. Der Stress entsteht eben auch nicht nur durch die Unterrichtsvorbereitung, sondern häufig durch die Position zwischen Schule und Seminar. Oft will das Seminar was ganz Anderes sehen, als du an der Schule im Alltag erlebst - da musst du dann selbst Prioritäten setzen und dich im Zweifel auch mal durchsetzen. Der andere Punkt ist der, dass du im Prinzip ständig unter Beobachtung stehst, dass jeder Schritt von dir in deine Beurteilung einfließt. Das macht - auch bei der Unterrichtsvorbereitung schon erheblichen Druck. Aber wie gesagt, am Anfang war es ganz ok. Schwierig waren vor allem zwei Phasen: Die Examensarbeit und die Vorbereitung für den Examenstag. Das waren wirklich Zeiten ohne Freizeit. Das sage ich jetzt nicht nur so, das war so.
    Und trotzdem: Für mich war es alles in allem positiver Stress, denn ich wusste wofür ich es gemacht hab. Ich hatte ne tolle Schule, an der ich super unterstützt wurde, das war viel wert. An anderen Schule sah das ganz anders aus...
    Also mein Rat: Lass dich nicht verrückt machen, das haben alles schon Leute vor dir geschafft und die leben auch noch - aber sieh dem Feind auch ein bisschen ins Auge. Sei dir bewusst darüber, dass sich dein Leben sehr verändern wird, dass Schule eben was Anderes ist als Uni und dass sehr wohl ein gewisser Stress (gerade vor den Unterrichtsbesuchen) nicht zu vermeiden sein wird. Aber mit ein bisschen Organisation geht es letztlich alles.


    Viel Glück wünscht
    Britta (die vielleicht so kurz nach dem Examen aber auch ihre eigene Perspektive hat und vor allem den Stress zum Schluss noch im Kopf hat)

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