OT: Ich finde es nicht fair, sich nicht zu outen. Ich habe mich vor Jahren soooo in einen schwulen Mann verliebt, der das aber nicht gelebt hat. Dass er nie eine Beziehung hatte, hat mich nicht stutzig gemacht. Dass es bei ihm immer nur bei Freundschaft blieb auch nicht. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass er als Frau mit mir sowieso nichts anfangen kann, hätte ich mein Herz nicht so verloren, glaube ich.
Das hat nichts mit Fairness zu tun. Das ist in einer Welt, in der Homosexualität in erschreckend vielen Ländern unter Strafe steht bis hin zur Todesstrafe und angesichts der weit verbreiteten Homophobie auch hierzulande ("schwul" wird nicht grundlos so häufig als Schimpfwort missbraucht) schlichtweg purer Selbstschutz. Ein Blick über den Tellerrand der eigenen emotionalen Verfassung schadet an der Stelle nicht. Man verliebt sich auch vergeblich in Menschen, die sexuell gleich orientiert sind, wie man selbst, das gehört halt zum Leben mit dazu, dass es aus welchen Gründen auch immer nicht immer klappt, ist aber kein Argument dafür, dass Mitmenschen sich outen müssten, die dazu nicht bereit sind aus für sie guten und legitimen Gründen.