Outing und Erwartungen

  • OT: Ich finde es nicht fair, sich nicht zu outen. Ich habe mich vor Jahren soooo in einen schwulen Mann verliebt, der das aber nicht gelebt hat. Dass er nie eine Beziehung hatte, hat mich nicht stutzig gemacht. Dass es bei ihm immer nur bei Freundschaft blieb auch nicht. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass er als Frau mit mir sowieso nichts anfangen kann, hätte ich mein Herz nicht so verloren, glaube ich.

    Das hat nichts mit Fairness zu tun. Das ist in einer Welt, in der Homosexualität in erschreckend vielen Ländern unter Strafe steht bis hin zur Todesstrafe und angesichts der weit verbreiteten Homophobie auch hierzulande ("schwul" wird nicht grundlos so häufig als Schimpfwort missbraucht) schlichtweg purer Selbstschutz. Ein Blick über den Tellerrand der eigenen emotionalen Verfassung schadet an der Stelle nicht. Man verliebt sich auch vergeblich in Menschen, die sexuell gleich orientiert sind, wie man selbst, das gehört halt zum Leben mit dazu, dass es aus welchen Gründen auch immer nicht immer klappt, ist aber kein Argument dafür, dass Mitmenschen sich outen müssten, die dazu nicht bereit sind aus für sie guten und legitimen Gründen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klar stellt man sich nicht auf die Straße und outet sich. Aber wenn man weiß, dass der andere soo verliebt in einen ist. Wäre es da nicht fair? Was meinst du, wie man sich fühlt, wenn man es dann von anderen erfährt. Nach Jaaahren der "Freundschaft."

    Der Mensch wird ja Gründe gehabt haben, warum er sich dir gegenüber nicht outen konnte bzw. wollte. In jedem Fall ändert die Freundschaft nichts daran, dass dieser Mensch offensichtlich nicht auf dich stand. Ob das dann daran liegt, dass das Gegenüber das "falsche" Geschlecht hat oder aus anderen Gründen halt nicht als mögliche Beziehungspartnerin gesehen wird ist doch letztlich unerheblich: Jahrelang lief nichts zwischen euch, egal wie verschossen du in den Mann warst. Diesem jetzt nachgerade eine Pflicht auferlegen zu wollen sich dir gegenüber gefälligst frühzeitig zu outen, hätte dir vielleicht geholfen den Fuß eher von der Leitung zu bekommen, den Teil verstehe ich, bedeutet aber dennoch nicht, dass es eine diesbezügliche Pflicht geben könnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Conni

    Hat den Titel des Themas von „Erwartungen ans Outing“ zu „Outing und Erwartungen“ geändert.
  • Danke fürs Auslagern Conni. :top:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klar stellt man sich nicht auf die Straße und outet sich. Aber wenn man weiß, dass der andere soo verliebt in einen ist. Wäre es da nicht fair? Was meinst du, wie man sich fühlt, wenn man es dann von anderen erfährt. Nach Jaaahren der "Freundschaft."

    Ist das wirklich so viel anders, als wenn er nicht schwul, aber kein romantisches Interesse an dir gehabt hätte? Vermutlich war ihm deine - für ihn platonische - Freundschaft so wichtig, dass er dich nicht verprellen wollte.

    • Offizieller Beitrag

    Klar stellt man sich nicht auf die Straße und outet sich. Aber wenn man weiß, dass der andere soo verliebt in einen ist. Wäre es da nicht fair? Was meinst du, wie man sich fühlt, wenn man es dann von anderen erfährt. Nach Jaaahren der "Freundschaft."

    es ist niemandes Pflicht oder Gebot der "Fairness", jemandem klarzumachen, warum er/sie nicht auf die andere Person steht.


    Damit schiebst du die Verantwortung für dein Leiden jemand Anderem zu.


    Es wäre, wenn überhaupt, deine Verantwortung gewesen, ihm entweder ganz deutlich kalrzumachen, dass du in ihn verliebt warst. Oder es direkt anzusprechen, ohne Drumherumgeiere und ohne "er muss es doch spüren. was ich von ihm will"


    Für sein eigenes Wohlbefinden muss schon jeder selbst sorgen

    • Offizieller Beitrag

    und ich will auch nicht mehr zitiert werden. @ kleiner gruener Frosch

    Ich glaube, das "zitiert werden" kann ich nicht verhindern. Einzige Möglichkeit: ich lösche deine Beiträge.


    kl. gr. frosch, Moderator


    P.S.: Okay, ich sollte nicht nur den Beitrag lesen, in dem ich erwähnt wurde. ;) Mache ich.

  • Ernsthaft? Einfach die komplette Debatte löschen lassen, die man selbst angezettelt hat? Mit welcher Begründung?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ernsthaft? Einfach die komplette Debatte löschen lassen, die man selbst angezettelt hat? Mit welcher Begründung?

    Vielleicht, weil man merkt, dass das nicht so der Renner war, was man da sprach.


    Sollte man die eigene Sichtweise aber geändert haben, kann man ja auch die neue Sichtweise zum Besten geben.


    Aber ja, wenn der Anlass der Debatte weg ist, kann der ganze Thread weg.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

Werbung