rechtliche Beratung Klassenfahrt Lehrerfreiplätze

  • Oder anders gefragt: Wenn ich Klassenfahrten etc. vorfinanzieren muss, wie hoch müssen die Rücklagen dafür auf meinem Konto sein? Auf welcher Rechtsgrundlage?

    Frage dazu: Welchen Zinssatz kann ich bei der Rückerstattung für die Auslagen ansetzen? Schließlich habe ich mitunter zieg Monate vorab bezahlt und so dem Land einen Kredit eingeräumt. ;)


    Bei steigender Inflation und steigenden Zinssätzen nicht ganz uninteressant.

  • Hier: https://www.schulministerium.n…enken_im_schulbereich.pdf


    Freiplätze erlaubt. „Über die Annahme entscheidet die Schulleitung im Rahmen des Vertragsabschlusses.“


    Das scheint sie ja getan zu haben. Oder genauer: Das hätte sie getan, wenn sie eine so angebotene Fahrt genehmigt hätte.


    Keine Ahnung, wie hier die Rechtslage aussieht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • PS: Bitte jetzt keine Hinweise, im Sinne von den SuS etwas günstiger machen, indem man durch mehr teilt usw. Das haben wir im Blick. Da kommen schon alle auf ihre "Kosten". (-;

    Das finde ich allerdings keinen unwichtigen Punkt. Immerhin zahlen die Schülerinnen durch die „Frei“plätze die Kosten für die Lehrerinnen zumindest mittelbar mit. Der Threadverlauf zeigt mir, dass ihr das nicht im Blick hattet.


    Insofern gebe ich eurer Schulleiterin recht, dass die Kosten für die Lehrkräfte ausgewiesen und vom Land übernommen werden sollten. Das sollte sie allerdings bei Genehmigung der Fahrt regeln.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Inzwischen werden Reisekosten, die den Lehrkräften entstehen, auf Antrag voll erstattet. Das war vor einigen Jahren noch nicht der Fall. Deshalb wird die Ermäßigung des Gesamtpreises durch angebotene Freiplätze auf alle Teilnehmenden umgelegt. Link NRW   Beispielrechnung.pdf

    In dem Beispiel wird die Bahnfahrt mit null Euro angesetzt wegen der Freiplätze.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Freiplätze werden über höhere Kosten für die einzelnen SchülerInnen gegenfinanziert. Es gibt Unternehmen, die vor der Buchung explizit danach fragen, ob Freiplätze gewünscht sind. Ich habe die im Vorfeld der Buchung immer abgelehnt, so dass die Kosten auf alle Teilnehmenden (inkl. Lehrkräfte) umgelegt wurden. Im Anschluss daran wurde ein Antrag auf Erstattung der Reisekosten gestellt und das Geld relativ zeitnah erstattet.

    Auf diese Weise kann man sich eine Menge Probleme vom Hals halten.

    Wegen der Zinsen:

    500 Euro ausgelegt bei fiktiven 2% Zinsen wären 10 Euro Zinsen im Jahr. Im worst case habe ich das dann von der Anzahlung bis zur Erstattung an "Zinsverlust" - aber nur dann, wenn ich das Geld angelegt und nicht auf dem Girokonto gehabt hätte und mich von meinem Festgeld oder sonstiger Anlage bedient hätte.

    Es darf sich nun jeder selbst überlegen, ob eine solche Rechnung wie oben suggeriert, nicht doch zu sehr am Prinzip an sich klebt.

  • 500 Euro ausgelegt bei fiktiven 2% Zinsen wären 10 Euro Zinsen im Jahr. Im worst case habe ich das dann von der Anzahlung bis zur Erstattung an "Zinsverlust" - aber nur dann, wenn ich das Geld angelegt und nicht auf dem Girokonto gehabt hätte und mich von meinem Festgeld oder sonstiger Anlage bedient hätte.

    UNd da wir im Moment eher bei 0,2% Zinsen sind bzw. Strafzinsen könnte man ja sogar sagen, dass man damit noch Geld spart ;)

  • Das finde ich allerdings keinen unwichtigen Punkt. Immerhin zahlen die Schülerinnen durch die „Frei“plätze die Kosten für die Lehrerinnen zumindest mittelbar mit. Der Threadverlauf zeigt mir, dass ihr das nicht im Blick hattet.


    Insofern gebe ich eurer Schulleiterin recht, dass die Kosten für die Lehrkräfte ausgewiesen und vom Land übernommen werden sollten. Das sollte sie allerdings bei Genehmigung der Fahrt regeln.

    Wir sind davon ausgegangen, dass wenn auf einer Rechnung steht, Freiplatz Lehrer 0 Euro, wir alles richtig machen, wenn wir dann auch 0 Euro bezahlen. Also es eher gekummelt ist, wenn man ein offizielle Rechnung hat und dann offizielle Bankbewegungen, die mit der Rechnung nicht übereinstimmen.


    Die Kosten für die Lehrer sind übrigens wirklich frei, sie sind nicht umgelegt auf SuS.


    Dass man sich das Geld für eine Klassenfahrt über eine Reisekostenabrechnung wieder holt, wussten wir nicht. Letzten Jahre nicht der Fall. Bzw. war nicht nötig, weil Freiplätze.


    Es fallen im Lauf der Klassenfahrt noch Kosten an, die sich nicht auf der eingereichten Rechnung befinden und die die Differenz für die SuS locker ausgleicht.

  • Doch, die Kosten für die Freiplätze werden die Schülerinnen umgelegt, nur nicht transparent. Das Reiseunternehmen verschenkt nichts. In ihrer Kalkulation sind die Kosten umgelegt.


    Für alles andere gilt: vorher die Rechtslage checken. Der sog. Wandererlass sind zwei Seiten Text. Den kann man in der Pause lesen, dann weiß man, was zu tun ist. Die Reisekostenverordnung ist etwas länger, aber auch kein Hexenwerk.


    IMMER die Gesetzes- und Verordungstexte im Original lesen, NIE auf das Geplapper von Kolleginnen verlassen.

  • Es ist kein Reiseunternehmen und es gibt auch keine Busfahrt.

    Vielleicht habt ihr die Rechnung ja von einem Gartenbaucenter bekommen. Aber auch die kalkulieren ihre Preise.


    Aber du hast recht, man sollte die Details nicht aus dem Blick verlieren. Da muss man schon genau sein. Die Anbieterin, die euch die Klassenfahrt verkauft, ist kein Reiseunternehmen. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich diese falsche Bezeichnung verwendet habe. Womöglich ist alles andere, das ich geschrieben habe, auch Unsinn.


    Viel Spaß!

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich verstehe worauf du hinaus willst. Natürlich ist es kalkuliert.


    Will damit sagen, es ist nicht so eine hohe Summe, dass die Ersparnis durch eine Teilung mit zwei people mehr so einen Unterschied gemacht hätte. Und wie gesagt, die Differenz wird anderweitig locker ausgeglichen.


    Wir dachten in unserer Naivität wir ersparen damit uns und anderen Lebenszeit und Bürokratie.

    • Offizieller Beitrag

    Doch, die Kosten für die Freiplätze werden die Schülerinnen umgelegt, nur nicht transparent. Das Reiseunternehmen verschenkt nichts. In ihrer Kalkulation sind die Kosten umgelegt.

    Richtig - und hier erlaubt das Schulministerium die Annahme von Freiplätzen. Das finde ich extremst heuchlerisch, weil es offensichtlich ist, dass die Freiplätze durch die Beiträge der SchülerInnen subventioniert werden.

    • Offizieller Beitrag

    ...und deshalb muss ich die vorfinanzieren?

    Oder anders gefragt: Wenn ich Klassenfahrten etc. vorfinanzieren muss, wie hoch müssen die Rücklagen dafür auf meinem Konto sein? Auf welcher Rechtsgrundlage?

    Habe ich das geschrieben?!

    Wie das an jeder Schule geregelt ist, ist nicht Gegenstand meines Beitrags.

    • Offizieller Beitrag

    Will damit sagen, es ist nicht so eine hohe Summe, dass die Ersparnis durch eine Teilung mit zwei people mehr so einen Unterschied gemacht hätte. Und wie gesagt, die Differenz wird anderweitig locker ausgeglichen.

    du meinst es höchstwahrscheinlich nicht so (denn ja, ich glaube, dass du ziemlich naiv an die Sache herangehst), aber die Argumentation ist fehlerhaft. Damit würdest du eine eigene Bereicherung (‚ach, sind nur ein paar Euro pro Schüler‘) rechtfertigen, das geht nicht. Du hast am Ende eine Endabrechnung zu machen, die den SuS /deren Erziehungsberechtigten (bzw. den Geldgebern, wenn etwas vom Amt kam) vorgelegt wird und die Ersparnisse bei guter Wirtschaft zurückgibt.

  • Ja, sorry – hatte ich vergessen.

    Kein Problem, Anfängerfehler. Das gibt sich mit der Zeit! :top:

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Wir dachten in unserer Naivität wir ersparen damit uns und anderen Lebenszeit und Bürokratie.

    Sieh es als "wieder was gelernt". Jetzt weißt du, wie der offizielle Weg ist und wirst denselben Fehler beim Ausfüllen des Genehmigungsantrags nicht nochmal machen.


    Aber nochmal mein Vorschlag: Aber wenn das sowieso so larifari lief mit der Genehmigung - kann nicht einfach eine neue Kostenaufstellung ausgefüllt werden, bei der die Freiplätze korrekt umgelegt werden, und dann erhalten die SuS halt ihre zuviel bezahlten Beträge (gleich oder später im Rahmen der Endabrechnung) zurück? Dann könntet ihr auch direkt die richtig berechnete Summe für den Lehreranteil überweisen.


    Ist halt noch einmal Ausfüllen eines Formulars, aber anschließend sollten ja alle zufrieden sein.

  • Im Grunde haben wir es nun so gemacht. Damit alles seine Ordnung hat.


    Die löbliche Annahme – dass durch die Umlage der Freiplätze sich die Kosten für jeden einzelnen senken, trifft jetzt hier im Konkreten nicht mehr zu. Die offiziellen Gesamtkosten werden steigen.


    Ich hoffe, dass keiner etwas nachzahlen muss.


    Es bezieht übrigens keiner was vom Amt, alle verdienen gutes Geld und sind Erwachsen.

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