Auch wenn das durchaus spannend klingt, ist das doch letztlich auch nur eine Lösung für ein Problem, welches keines sein müsste. Es gibt schlicht keinen zwingenden Grund, warum Eltern eine Lehrkraft außerhalb der üblichen Unterrichtszeiten noch im privaten Rahmen telefonisch erreichen müssten.
Herausgabe der privaten Telefonnummer - Verpflichtung?
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Hm ja, das ist schon richtig. Nur haben wir zB an der Schule ein einziges Telefon für alle Lehrer im LZ, du kannst dir vorstellen, wie oft da jemand ist (Freistunden oder Holhstunden gibt es bei uns so gut wie nie). Wie können mich also Eltern erreichen? Sie können um Rückruf bitten. Das mache ich auch so, meist finden wir einen Termin, aber nicht immer bin ich dann da in der Schule. Wenn die Eltern bin 16 Uhr arbeiten oder dann erst beide Elternteile Zeit haben...
Mein Mann hat sich jetzt die Nummer für den MSD, den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst zugelegt, bei dem er mit Eltern, Lehrern andrer Schulen und verschiedenen Ämtern telefonieren muss. Wenn die Lehrer selbst Vollzeit arbeiten bleibt wenig Raum für ein Gespräch, zu einem Zeitpunkt, der allen passt.
Aber ja, ich bin definitiv für Diensthandys und Bürozeiten (und eine solche wird sich mein Mann mit der satellite-Nummer zulegen bzw einrichten).
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Immer das Gleiche: Schulträgerin und Dienstherrin kümmern sich nicht und jemand meint, das Problem mit privaten Ressourcen beheben zu müssen. Muss ich aber nicht. Ich muss auch nicht ständig erreichbar sein, weil Eltern erst spät Zeit haben. Auch die müssen flexibel sein und können nicht immer nur wollen.
Ein privates Handy mit siebzehn Nummern bleibt ein privates Handy. Diensthandys brauchen wir nicht.
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Auch die müssen flexibel sein und können nicht immer nur wollen.
Richtig. Mit der Einstellung "die können nur abends" wertet man doch sich selbst und seine eigene Arbeit ab und gesteht sich ein die Eltern hätten den "richtigen Job". Nein danke.
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Was die Kommunikation mit Kolleginnen anbetrifft, die hier ja auch schon angesprochen wurde: am einfachsten ist es, jene in personam anzusprechen. Sonst E-Mail oder ein Zettel ins Fach. Die Frage Messenger oder Telefon musste ich mir noch nie stellen.
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Mit der Einstellung "die können nur abends" wertet man doch sich selbst und seine eigene Arbeit ab und gesteht sich ein die Eltern hätten den "richtigen Job". Nein danke.
Absolute Zustimmung. Es geht um die Kinder der Eltern, also sollten diese sich auch die Zeit nehmen mit den Lehrer:innen zu sprechen, wenn letztere Zeit haben. Man kann natürlich Termine vorher vereinbaren, aber es kann niemand erwarten, dass ich Abends um 9 noch irgendwo anrufe (Notfälle natürlich ausgenommen, hatte ich in 12 Jahren genau einmal und da ging es um einen Todesfall im engen Familienkreis).
Mir schrieb letztens wieder eine Mutter, ich könne sie zwischen 18 und 20 Uhr erreichen. Ich habe darauf geantwortet, dass ich in der Zeit mit meiner Familie esse und Zeit verbringe und die Zeit daher nicht in Frage kommt. Antwort: "Sie können mich bis 22 Uhr erreichen".
Auf gut Glück habe ich sie auf dem Handy (Nummer war als Kontakt bei uns hinterlegt) um 12:30 Uhr angerufen. Da hatte sie gerade Mittagspause und Zeit mit mir zu sprechen. Warum nicht gleich so? -
Ich kann das Problem auch nicht nachvollziehen. In jeder Behörde und in vielen Unternehmen sind die Mitarbeiter lediglich zu bestimmten Kernzeiten telefonisch erreichbar. Und irgendwie bekommen die Leute es da auch hin, Termine wahrzunehmen. Warum sollte das denn in Schule anders laufen müssen?
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Warum sollte das denn in Schule anders laufen müssen?
Weil wir ja keinen "richtigen Job" und keine "richtigen Arbeitszeiten" haben. Lehrer arbeiten eh so wenig, da können sie wenigstens 24/7 am Telefon erreichbar sein.
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Ich kann das Problem auch nicht nachvollziehen. In jeder Behörde und in vielen Unternehmen sind die Mitarbeiter lediglich zu bestimmten Kernzeiten telefonisch erreichbar. Und irgendwie bekommen die Leute es da auch hin, Termine wahrzunehmen. Warum sollte das denn in Schule anders laufen müssen?
Weil wir uns dann nicht genügend aufopferten. Wir wollen uns doch opfern, oder? Alle. Immer.
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Ich habe darauf geantwortet, dass ich in der Zeit mit meiner Familie esse und Zeit verbringe und die Zeit daher nicht in Frage kommt.
Solche Antworten geben zu müssen, empfinde ich als übergriffig. Es geht niemandem etwas an, wie ich meine Freizeit verbringe, wann ich esse und mit wem. „Außerhalb der Dienstzeit“ reicht.
: "Sie können mich bis 22 Uhr erreichen".
„Nein, kann ich nicht. Das liegt außerhalb der Dienstzeit.“
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„Nein, kann ich nicht. Das liegt außerhalb der Dienstzeit.“
Wie. Du hast explizit festgelegte Dienstzeiten? Kann ich mir nicht vorstellen.
(Wobei: "bis 22 Uhr" nicht die normalen Anrufszeiten sein sollen. Keine Frage.)
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Antwort: "Sie können mich bis 22 Uhr erreichen".
darauf würde ich überhaupt nicht reagieren. Das kann ich nicht ernst nehmen
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darauf würde ich überhaupt nicht reagieren. Das kann ich nicht ernst nehmen
Darauf kann man höchstens mit: "Ich nicht" reagieren.
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Solche Antworten geben zu müssen, empfinde ich als übergriffig. Es geht niemandem etwas ab, wie ich meine Freizeit verbringe, wann esse und mit wem. „Außerhalb der Dienstzeit“ reicht.
Ich empfand das gar nicht als übergriffig, sondern habe das geschrieben, um der Mutter aufzuzeigen, dass auch ich ein Anrecht auf ein Privatleben habe. Ich glaube, solche Aussagen nehmen wir beide unterschiedlich wahr. Aber da kann ja auch jede antworten (oder eben auch nicht), wie sie es für richtig hält.
darauf würde ich überhaupt nicht reagieren. Das kann ich nicht ernst nehmen
Meine Reaktion war ja, sie am nächsten Tag einfach um 12:30 uhr anzurufen. Auf die Email, ich könne sie bis 22 Urh erreichen, habe ich nicht direkt geantwortet. Ich fand das auch einfach nur lächerlich. Ich rufe doch nicht um 22 Uhr Abends bei irgendwelchen Eltern an.
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Ich empfand das gar nicht als übergriffig, sondern habe das geschrieben, um der Mutter aufzuzeigen, dass auch ich ein Anrecht auf ein Privatleben habe.
Das sollte selbstverständlich sein. So etwas erläutere ich nicht extra. Insbesondere muss ich es nicht durch Vorlage meines Speiseplanes begründen.
Allein der Versuch, in mein Privatleben einzugreifen, indem man mir solche Terminvorschläge macht, finde ich übergriffig.
Meine Reaktion war ja, sie am nächsten Tag einfach um 12:30 uhr anzurufen.
Das hätte ich auch schon nicht getan. Nach dem 22-Uhr-Vorschlag wäre das Thema für mich erledigt.
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Insbesondere muss ich es nicht durch Vorlage meines Speiseplanes begründen.
Das verlangt niemand und ich glaube auch nicht, dass das irgendjemand macht.
Das hätte ich auch schon nicht getan. Nach dem 22-Uhr-Vorschlag wäre das Thema für mich erledigt.
Ich habe es für wichtig gehalten, mit der Mutter zu sprechen und darum angerufen. Das Problem ihrer Tochter löst sich ja nicht dadurch, dass ich die Mutter ignoriere. Aber auch hier haben wir vermutlich unterschiedliche Einstellungen.
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Das Problem ihrer Tochter löst sich ja nicht dadurch, dass ich die Mutter ignoriere. Aber auch hier haben wir vermutlich unterschiedliche Einstellungen.
Das ist immer wieder eine Gratwanderung, so empfinde ich das. Wie weit komme ich den Eltern entgegen, wo ist der Schaden kleiner und der Nutzen größer? Würde ich auf Emails bestehen, hätte ich im gesamten Lockdown nicht zu einem einzigen Schüler Kontakt gehabt. Wann rufe ich zuhause an, wann bringt es nichts?
Bei uns an der Schule - und das kenne ich jetzt von allen Förderzentren so - ist es mittlerweile Usus, das man als Lehrer einen Satz Scheren, Kleber, Stifte, Blöcke, Mappen hat. Weil die Schüler nichts mitbringen. Und wenn sie nichts haben, arbeiten sie nichts, lernen nichts und stören Lernende. Rauswerfen? Geht nicht, Schulpflicht, Aufsichtspflicht.
Ich finde, man zeigt ihnen, dass man mit "Material dabei" besser arbeiten kann. Aber ja, wo ist die Grenze. Eltern anrufen? Tja, die gehen dann einfach nicht mehr ran. Bußgeld? Nützt nichts, sind eh arbeitslos. Ich finde, man verschlimmert nur die Perspektivlosigkeit.
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Bei uns an der Schule - und das kenne ich jetzt von allen Förderzentren so - ist es mittlerweile Usus, das man als Lehrer einen Satz Scheren, Kleber, Stifte, Blöcke, Mappen hat.
Wenn das Usus ist und an allen Dienststellen als Notwendigkeit erkannt wurde, dann muss auch der Dienstherr bzw. der Träger dafür aufkommen.
Es kann doch echt nicht sein, dass Lehrkräfte immer wieder selbst mit privaten Ressourcen dafür sorgen müssen, dass Unterricht möglich ist.
Gibt es denn jemanden an eurer Schule - außer der SL - der sich mit Budget und den gesetzlichen Regelungen auskennt, um zu prüfen, ob sowas nicht von der Schule angeschafft werden kann? Habt ihr schon mal versucht, euren Träger mit entsprechenden Anträgen zu überfluten - wenn alle Lehrkräfte der betriffenen Dienststellen jedes Jahr diese Anträge stelle, kann man zumindest mal dafür sorgen, dass das Problem die richtigen Stellen erreicht - auch wenn man nicht garantieren kann, dass etwas dabei rumkommt.
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Bei uns an der Schule - und das kenne ich jetzt von allen Förderzentren so - ist es mittlerweile Usus, das man als Lehrer einen Satz Scheren, Kleber, Stifte, Blöcke, Mappen hat.
privat bezahlt????
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Bei uns an der Schule - und das kenne ich jetzt von allen Förderzentren so - ist es mittlerweile Usus, das man als Lehrer einen Satz Scheren, Kleber, Stifte, Blöcke, Mappen hat.
Bei uns als "Fast-auch-Förderschule im Brennpunkt" ist das ähnlich. laleona hat ja nicht gesagt, dass die Lehrkraft das kauft und evtl. sogar selbst bezahlt. Wir finanzieren das aus unserem Budget oder über die Klassenkassen. Es wird im Normalfall bestellt und an die Schule geliefert.
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