Wir sind natürlich jetzt ein gutes Stück von der arbeitsrechtlichen Ausgangslage weg, aber so funktionieren Forumsdiskussionen eben.
Ich finde bei O. Meier - wie so oft - dass zwar die Art der Rhetorik etwas brüsk und dadurch fast provokativ ist, ihre Kernaussagen aber schon sehr korrekt sind.
Wenn ich ihren Ansatz richtig verstehe, dann weigert sie sich, Emails außerhalb der Anwesenheit in der Schule zu lesen. Das kann man natürlich machen, solange wir keine Dienstgeräte zur Verfügung gestellt bekommen. Jetzt regen sich Gegenstimmen, die völlig zurecht argumentieren, dass man sich damit das Leben eventuell unnötig schwer macht. Denn klar, wenn ich Infos früher habe, kann ich besser darauf reagieren. Dass man sich dabei selbst der eigenen Freizeit beschneidet, nimmt man dabei mehr oder weniger bewusst in Kauf. Solange dies eine individuelle und freiwillige Entscheidung ist, ist das ja auch im Großen und Ganzen okay. Wenn jetzt aber Schulleitungen auf so Ideen kommen wie aus dieser freiwilligen Entscheidung eine Vorgabe abzuleiten, man müsse am Sonntagabend oder am Montagmorgen um 6 Uhr (!) seine Emails abrufen, dann läuft hier gründlich etwas falsch.
Ich mag O. Meiers Rhetorik der Extreme nicht besonders, aber wenn man ihrer Logik konsequenter folgen würde, dann würden viel mehr der Missstände um unsere Arbeitsbedingungen deutlich werden.