Schüler weigert sich aus religiösen Gründen, mit Mädchen zusammenzuarbeiten

    • Offizieller Beitrag

    Die jungen Männer per se zu verteufeln, wird hier ja nicht helfen. Oft kommen sie mit entsprechenden Werten von daheim oder ihrem Imam oder Mullah in die Schule. Da muss man dann Aufklärungsarbeit leisten. Wenn die Glaubensdogmen das Einzige sind, was ihnen aktiv an Werten vermittelt wird, dann muss sich unser Unterricht darauf einstellen. Hier sehe ich insbesondere Chancen in praktischer Philosophie oder Ethik, was die meisten Muslime ohnehin wegen der Nichtteilnahme am christlichen Religionsunterricht belegen.

    mit allem gehe ich d'accord, aber ich möchte ergänzen: auch dem islamischen Religionsunterricht kommt eine wichtige Rolle zu, der (zum Glück!) an immer mehr Schulen etabliert wird.

  • Ich sage, man kann Erwachsene nicht mehr erziehen. Du sagst nein und dann doch :D Egal ich verstehe was du meinst und natürlich hast du da recht. Das mache ich auch. Ich zwinge aber niemanden dazu. Wenn er das nicht möchte und auch nach Gesprächen es nicht macht, dann ist das nicht mehr meine Verantwortung. Es ist auch Teil des Erwachsenseins, dass man Konsequenzen aus dem eigenen Handeln erlebt.


    Man kann nicht jeden retten und ich stecke bei sowas auch nicht viel Energie rein, weil es verschwendet ist. Dann richte ich meine Energie lieber auf andere, bei denen ich mehr damit erreichen kann.

    Du scheinst meinen Beitrag entweder nicht verstanden zu haben (obwohl du meinst, dass du ihn verstehst) oder du legst ihn anders aus, als ich ihn gemeint habe.

    Also nochmal: Nein, ich sage, dass ich junge Leute in dem Alter, in dem ich sie unterrichte (und auch hier nochmal: die meisten meiner SuS sind noch nicht "erwachsen", da noch nicht volljährig) nicht mehr wirklich erziehen kann, wohl aber ihre sozialen Kompetenzen, Schlüsselfähigkeiten oder wie auch immer du es nennen willst, fördern kann und muss (so steht es auch in unseren Kerncurricula)! Das ist für mich ein Unterschied (für dich vielleicht nicht; das kann ich nicht beurteilen). Und ich sehe das - im Gegensatz zu dir - auch nicht als verschwendete Energie an. Dazu habe ich viel zu oft in den letzten 20 Jahren meiner Berufstätigkeit erlebt, dass die allermeisten SuS, die sich zuerst irgendwelchen Dingen wie Teamarbeit verweigern, sich doch noch ändern können. Natürlich sind aber irgendwann Grenzen erreicht, denn wenn Gespräche mit mir und auch mit der Schulsozialarbeit nicht fruchten, ist eben Schluss. Das betrifft im Endeffekt aber nur die allerwenigsten SuS (meistens diejenigen, die dann im Laufe des Schuljahres durch hohe Fehlzeiten auffallen).

    Vielleicht liegt unser unterschiedlicher Umgang mit den SuS auch in der unterschiedlichen Schülerklientel bedingt, die wir unterrichten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kenne Sportunterricht (und bei uns damals bis einschließlich Klasse 8 auch Schwimmen) ausschließlich koeduktiv. Ob das so gelungen ist, weiß ich allerdings auch nicht.

    Zu meiner Schulzeit gab es ausschließlich koedukativen Sportunterricht. Von der 1. bis zur 13. Klasse und auch anschließend in der BBS, die ich besuchte.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Vielleicht liegt unser unterschiedlicher Umgang mit den SuS auch in der unterschiedlichen Schülerklientel bedingt, die wir unterrichten.

    Das kann sehr gut sein. Ich sage ja auch nicht, dass ich gar nichts machen würde und es mir egal ist. Ich bleibe da aber auch nicht konsequent über einen langen Zeitraum dran. Wenn ich jemanden nicht überzeugen kann (und da hilft dann normalerweise die ganze Klasse mit), dann ist das halt so.

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