2. Staatsarbeit

  • Hallo zusammen!
    Würde mal gerne Eure Meinung zu meinem (geplanten) Examensarbeitsthema hören:


    Plane, einen kleinen Bewegungs- und Entspannungsraum einzurichten. In diesen können die Lehrer nach Bedarf einzelne Kinder schicken, wenn diese unruhig sind. Evaluieren möchte ich, wie sich das "Austoben" auf den weiteren Unterricht auswirkt.


    Wie findet ihr das Thema? Meint ihr, es könnte klappen?
    Bin gerade dabei, das Interesse des Kollegiums an einem solchen Raum auszuloten. Von 20 Fragebögen habe ich nach zwei Wochen bereits vier zurück, die angeben, den Raum nutzen zu würden. Würdet ihr es dann erst machen, wenn alle (bis auf ein, zwei Ausnahmen) den Raum nutzen würden?


    Liebe GRüße
    Elaine

  • Hallo elaine,
    die Idee an sich finde ich gut.
    Was mir als erstes in den Kopf kam, ohne dich verunsichern zu wollen: ist der Entspannungsraum immer besetzt, so dass Lehrer immer ein Kind hinschicken können mit dem Wissen, dass dieses dann dort auch beaufsichtigt wird?


    LG Leila

  • Das war auch gleich mein erster Gedanke.
    Solche Räume, ob Ruheraum oder Toberaum oder was immer sind sicher prima, aber sie lassen sich an den meisten Schulen nicht realisieren, weil die Aufsichtsfrage nicht geklärt werden kann....


    gruß smali


    ... die für ihre Kinder oft eine art Toberaum-Gummizelle gebrauchen könnte...

  • Hallo!
    Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Da die Elternmitarbeit gleich Null ist, hatte mir meine Schulleiterin den Tip gegeben, mal in der Kirchengemeinde nachzufragen, die würden 1€-Jobber vermitteln. Habe noch nicht nachgefragt, werde ich aber nächste Woche tun. Ist zwar etwas dumm, nur in diesem Raum zu sitzen 6 Stunden am Tag, aber wenn keine Kinder im Raum sind, könnte er ja etwas anderes tun, was halt so anfällt. Müsste ich mir nur ein System überlegen, wie Kinder den Jobber dann herholen können, um in den Raum zu gehen.


    Mir stellt sich auch noch ein zweites Problem: Was, wenn mehrere Kinder gleichzeitig in den Raum geschickt werden? Er ist nicht wirklich groß (max.5mx5m) und wenn dann alle kleine Chaoten zusammen sind...

  • Ich bin es noch mal. Meine HS-Leiterin war nicht wirklich begeistert von der Idee :(! Da man ihr nicht widersprechen sollte (ist leider wirklich so...), überlege ich jetzt, was ich von ihrem Vorschlag halten soll, ich zitiere mal aus ihrer Email:


    "-Was halten Sie von einer kollegiumsinternen Fortbildung zu Bewegung/Entspannung( z.B. in 3 Teilen,Januar, Februar, März) bei der Sie mit den Kollegen durch praktisches Erproben Übungen auswählen die zur Unterbrecheung des Lernens im Unterricht eingesetzt werden können. Ihre Aufgabe: die Teilkonferenzen vorbereiten,d.h theoretisch absichern,-einführen, schrittweise Übungen anbieten,zwischendurch überarbeiten, beobachten, passend Materialkisten zusammenstellen etc."



    Hat jemand so etwas schon mal gemacht? Oder kann sich darunter etwas konkretes vorstellen? Ich weiß nicht genau, was sie meint. Ich soll also drei Konferenzen halten, dann die Angebote einführen. Was aber ist gemeint mit schrittweisem Anbieten von Übungen? Wem jetzt, den Kollegen oder den Kindern? Und was soll ich überarbeiten? Und wen beobachten? Was soll ich denn bitte schön da evaluieren???


    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, so langsam verzweifele ich hier :(!
    Liebe Grüße
    Elaine

  • Hallo, ich habe das jetzt so verstanden, dass du den Kollegen Spiele und Übungen vermitteln sollst, die sie im Unterricht verwenden können, wenn es beispielsweise zu laut wird.


    Ich finde so auf den ersten Blick, dass du damit ein gutes Thema erwischt hast!


    Es gibt doch ganz viele Möglichkeiten der Rhythmisierung, angefangen vom Lied bis hin zu Klatschübungen und Spielen.


    Viele Grüße
    Simsa

  • Hallo Simsalabim!
    So hatte ich das auch verstanden. Aber ich dachte, für diese Arbeit müsste man auch etwas evaluieren... D.h. man hat ein "erkenntnisleitendes Interesse" und schaut nach der Durchführung, inwieweit sich etwas verändert hat.


    Wie soll ich das denn da machen? Ich könnte zwar die Lehrer fragen, ob es etwas für ihren Unterricht gebracht hat, aber ob das eine richtige Evaluation ist?


    Liebe Grüße
    Elaine

  • Hallo!
    Vielleicht könntest du einen Fragebogen erstellen, auf dem die Lehrer (ebenso die Kinder) dann Fragen beantworten.
    Ich denke da so an Fragen wie z.B. welche Übungen ihnen sinnvoll erscheinen, um Ruhe reinzubringen und die Konzentration zu verbessern oder welche dafür weniger geeignet sind. Vielleicht ja auch ne Frage, wann diese unbedingt eingesetzt werden müssen, ob sich danach die Konzentration tatsächlich verbessert hat! Wie lange hält das an.
    Ich hab da so ne Broschüre zum Thema: "Es bewegt sich was - tägliche Bewegungszeit" oder so ähnlich
    Darin sind einige Spiele aufgestellt für draußen oder drinnen usw...wenn du magst kann ich die mal suchen und dir dann Näheres berichten.


    Viele liebe Grüße
    Simsa


    Kannst du dich denn ein bisschen mit dem Thema anfreunden??

  • Hallo!
    Ich kann mich auf jeden Fall mit dem Thema anfreunden!!
    Danke für das Angebot mit der Literatur, aber da habe ich sogar selbst genug :)!


    Die Idee mit dem Fragebogen ist gut (falls das zur Evaluation ausreicht).
    Jetzt stellt sich noch die Frage, wie ich das Ganze aufziehen soll. Also drei Konferenzen. Erste Konferenz: Sinn erklären, erste Übungen. ZWeite und dritte Konferenz weitere Übungen. Dann für jede Klasse eine Materialbox zusammenstellen und eine Bewegungskartei und dann die Lehrer machen lassen und anschließend befragen, was es gebracht hat? Und dann eventuell die Bewegungskartei noch einmal verändern?


    Aber ist das nicht viel zu wenig, irgendwie sehe ich da keinen großen Aufwand drin!
    Liebe Grüße
    Elaine

  • idee ist bestimmt gut. aber ob das so umzusetzen ist...? hängt ja dann auch von den lehrern ab, wie sie mitmachen. dazu brauchst du das placet und die volle unterstützung dre schulleitung, sonst wirst du auflaufen...

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

  • Hallo Elaine,
    ich frage mich gerade, was du außer einem Fragebogen zur Evaluation benutzen könntest. Mir fällt nur nix ein!


    So, wie du das beschrieben hast, würde ich das auch aufziehen. Auf jeden Fall sollten die Lehrer die Übungen selbst mal gemacht haben :D also scheuch sie vielleicht mal gut durch die Turnhalle
    Vielleicht kannst du sie auch aufteilen, dass du z.B. einem Lehrer nur Lieder gibst, einem anderen nur Spiele usw. Dann kannst du vielleicht besser nach den Kriterien auswerten. Muss man mal näher nachdenken, das sind nur spontane Ideen. Also mir gefällt das Thema, aber ich hab die 2. Arbeit schon hinter mir


    Wann würde das denn losgehen?
    Hast du genug Lehrer, die das mitmachen würden?


    Viele Grüße und einen schönen Samstag,
    Simsa


    Der Aufwand ist denke ich schon niht gerade wenig!

  • Hallo Elaine!
    Mach dir keine Gedanken, dass der Aufwand zu gering ist. Meine Freundin hat eine ähnliche Arbeit geschrieben, hat aber nur eine Konferenz gemacht und dazu eine Kartei mit Spielen und Bewegungslieder, Geschichten usw. für jede Klasse, dazu eine CD - da hatte sie mehr als genug mit zu tun.
    Evaluiert hat sie mit zwei Fragebögen - vorher (wie oft, ob überhaupt werden Bewegungspausen in der Klasse gemacht, sehen die Lehrer eine Notwendigkeit usw.) und nachher (wie nutzen sie die Kartei, häufigerer Einsatz von Bewegunspausen, was hat es gebracht usw).
    LG pinacolada
    P.S.: Wichtig war ihr, möglichst wenig Materialaufwand zu haben, schnell zu verstehende und umsetzbare Ideen, damit die Hemmschwelle für nicht so motivierte Kollegen so klein wie möglich ist und die Kartei nicht nur fürs Regal gemacht war.

  • Lieben Dank für Euren Antworten!
    Stimmt, eine Konferenz würde eigentlich dicke reichen.


    Pinacolada, hat deine Freundin die Spielekartei denn aus der Literatur zusammengestellt? Oder sich alles selbst ausgedacht?


    Also, Fragebögen als Evaluation!


    Aber womit schreibt man die dreißig Seiten voll? Einiges für den theoretischen Hintergrund, klar. Dann die Auswertung der Fragebögen und den Bezug auf meine Schule. Aber dann? Hmhm!


    Klar, das Kollegium muss mitspielen, aber es müssen doch nicht ALLE mitmachen, oder? Muss wirklich das gesamte Kollegium dahinter stehen? Weil wann hat man so etwas schon mal? Und wozu brauch ich die volle Unterstützung der Schulleitung? Sie muss mir doch nur die Konferenz genehmigen und eventuell Gelder genehmigen. Und mit der Idee einverstanden sein. Ansonsten hat sie doch nichts zu tun!


    Tut mir leid, dass ich Fragen über Fragen stelle, aber mein nettes Seminar will vor den Weihnachtsferien die Themen wissen, hat uns aber bis jetzt nur gesagt (und vor den Ferien haben wir nur noch einmal), dass wir eine solche Arbeit schreiben sollen, das war es. Man kann sich doch kein Thema überlegen, ohne zu wissen, ob es im Sinne der Anforderungen umsetzbar ist...


    Liebe Grüße, Elaine

  • Hallo Elaine,
    ich versuch nochmal der Reihe nach meinen Senf dazu zu geben.
    Zum Aufwand: Zu wenig Aufwand ist das bestimmt nicht! Wenn du es sauber machen willst, musst du die Materialauswahl begründen, ggf. den Austausch von Materialien, du musst die Konferenzen vor- und nachbereiten, musst auch während der Erprobung immer wieder mit Rat und Tat deinen Kollegen zur Seite stehen... ganz zu schweigen von der Evaluation. Damit ist dann vielleicht auch ein wenig klarer, womit du die 30 Seiten füllst - ich denke, die werden am Ende eher zu knapp sein. Zum theoretischen Hintergrund: Bei uns war besonders wichtig, dass Theorie und Praxis nicht nebeneinanderstehen (also erst Theorie- dann Praxisteil), sondern dass beides miteinander verzahnt wird, dass die Theorie also immer da angebracht wird, wo sie gerade wichtig ist. Dann: Überleg dir auf jeden Fall vorher, was du hinterher evaluieren willst - die Fragen sollten im Wesentlichen vorher schon feststehen, dann wird auch das Ziel klar und du kannst deine Maßnahmen besser danach ausrichten.


    Zum Kollegium: Naja, je weniger Kollegen da mitziehen, um so dünner wird deine Evaluation. Du willst etwas auf Schulebene erreichen, da muss das Kollegium schon mitziehen. Wie viele "Ausfälle" du dann haben kannst, hängt auch von der Größe des Kollegiums ab - bei 25 Kollegen ist es nicht soo dramatisch, wenn 2 nicht richtig mitmachen, bei 7 Kollegen kannst du dein Vorhaben dann im Prinzip gleich aufgeben.


    Zur Schulleitung: Da musste ich gerade schmunzeln, als ich las, was du geschrieben hast:

    Zitat

    Und wozu brauch ich die volle Unterstützung der Schulleitung? Sie muss mir doch nur die Konferenz genehmigen und eventuell Gelder genehmigen. Und mit der Idee einverstanden sein. Ansonsten hat sie doch nichts zu tun!


    Konferenz genehmigen heißt ja schonmal, dass die Kollegen 1-3 Nachmittage zusätzliche Arbeitszeit haben. Sie verpflichtet damit die Kollegen zur Mitarbeit - das wird sie nicht tun, wenn sie nicht hinter dem Projekt steht. Gelder genehmigen - ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns sind die Kassen immer ziemlich leer, da ist das mit den Geldern so ne Sache. Wieder kann ich hier nur sagen: Du willst etwas auf Schulebene verändern - ohne Schulleitung geht das nicht!
    Dein Thema gefällt mir auch wirklich gut (ich würd sofort mitmachen ;) ), aber du solltest dir schon über den Aufwand im Klaren sein.


    LG
    Britta

  • Hallo Elaine!
    Ja, meine Freundin hat sich aus diverser Literatur, Liederbüchern, Spielebüchern, Büchern zu bewegter Schule usw. alles mögliche rausgesucht (wie gesagt, nach dem Prinzip: wenig Materialaufwand, einfach und schnell umzusetzen, mit einer Klasse im Klassenraum durchzuführen usw.)
    Bei ihrer Konferenz haben alle Lehrer mitgemacht, da gab es gar keine Wahl. Es liegt ja auch an dir, dass du die Notwendigkeit von Bewegung im Unterricht gut verkaufst und mit deinen Kollegium praktische Sachen machst, die Spaß machen. Also bei meiner Freundin hat die Konferenz eigentlich dazu beigetragen, dass auch die dann motiviert waren, die eigentlich vorher keine richtige Lust hatten...
    Mach dir keine Sorgen wegen der 30 Seiten, die wirst du locker vollkriegen. Wir hatten vom Aufbau her eher einen Theorie und Praxisteil, also was zu bewegter Schule, Vorteile von Bewegunspausen, dann die Situation an deiner Schule, Auswertung der ersten Fragebögen, Konzepterstellung, Konferenzplanung, Durchführung, Refexion, Auswahl der Übungen für Kartei o.ä.
    Sie hat dann die Kartei als Anhang an die Examensarbeit auf CD rom beigelegt.
    Viele Grüße und viel Erfolg...
    pinacolada

  • Als Evaluationsinstrumente könntest du neben der schriftlichen Befragung (mittels Fragebogen) Interviews mit Lehrern, Interviews mit Schülern, Schülerfragebogen, Beobachtung (im Unterricht, evt. auch vorher-nachher) oder einen "Test" verwenden. Mit "Test" meine ich eine von dir schriftlich fixierte Situation, zu welcher du deine Kollegen schriftlich Stellung nehmen lässt (Situationsschilderung - Wie würden Sie in dieser Situation vorgehen?). Das müsste, um die "Wirkung" deiner Fortbildung auch nur annähernd schätzen zu können, aber auch vorher - nachher geschehen.


    LG, das_kaddl.

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