Unbezahlte Stunden im Stundenplan

  • (3) Lehrer können, soweit sie während der allgemeinen Unterrichtszeit der Schule (die Zeit, in der die ganz überwiegende Zahl der Schüler unterrichtet werden) nicht im Unterricht eingesetzt sind, durch den Schulleiter bei Bedarf im Rahmen des Zumutbaren mit anderen schulischen Aufgaben betraut werden. Sie können im Einzelfall zur Anwesenheit in der Schule verpflichtet werden, wenn Aufgaben in der Schule, insbesondere kurzfristig wahrzunehmender Vertretungsunterricht, dies erfordern.

    Was du (bzw. die Personalvertretung deiner Schule) daraus machen müsst ihr euch überlegen.

  • Also in unserem Stundenplanprogramm kann ich eine Stunde für alle blocken, auch ohne dass die als Dummy-Stunde im Plan erscheint; technische Gründe fallen da aus. Da würde bei uns also schon mehr dahinterstecken als das schlichte Freihalten. Aber wer weiß, vielleicht gibt es tatsächlich Programme, bei denen das nicht anders geht. (Zum Rest nur: bei uns undenkbar, aber anderes Land und andere Schulform.)

    Es geht schon auch um die Transparenz für alle Lehrkräfte, wann denn genau solche Treffen garantiert möglich wären. Das erspart allen viel Stress bei den Absprachen.

  • Was du (bzw. die Personalvertretung deiner Schule) daraus machen müsst ihr euch überlegen.

    Das zielt auf mögliche Vertretungsbereitschaften u.ä. und setzt keine Schranken für die Terminierung von Dienstbesprechungen.

  • Seph Nö.

    Dienstbesprechungen und Konferenzen etc. werden bei den Mitwirkungsgremien abgehandelt. Eine diffuse "Pädagogische Stunde" ohne Agenda und Ziel wie hier wird davon nicht erfasst. Lehrer können (auch wenn die SLs anderes verbreiten) nicht ohne Grund zur Anwesenheit verpflichtet werden. Höchstens möglich wäre "Stellen Sie sicher, dass der Austausch funktioniert, wie und wo entscheiden Sie, zur Unterstützung haben wir eine Stunde geblockt." Eine Pflicht zur Anwesenheit beim Zeitabsitzen dürfte spätestens am Personalrat zerschellen.

  • Ich bin auch kein Freund solcher festen Besprechungstermine. Wenn man aber einmal durch die "Nie Zeit, nie Lust, nie was zu besprechen, immer gerade eine Ausnahme"-Terminvereinbarungshölle für eine Arbeitsgruppe gegangen ist, lernt man sie zu schätzen.


    Umgekehrt schützt es einen selbst auch vor Terminen zu allen anderen Zeiten...

  • Für solche Situation bietet das NRW-Schulrecht hinreichend viele Möglichkeiten um eine Zusammenkunft anzuordnen.


    Ich verstehe nicht, warum man als SL diese Instrumente durch solche Pillepalle-Anweisungen wie in diesem Thread angesprochen abstumpft. Kann man versuchen, ist dann halt doof.

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

  • An meiner Schule vergeht kaum eine Woche, wo nicht an dem kurzen Nachmittag (Dienstags) irgendein Arbeitskreis, Teamsitzung oder ähnliches ansteht, so dass die kurzen Tage recht rar gesät sind. Hinzu kommen noch im Stundenplan 2 Vertretungsstunden (die gehören zum Deputat) plus 2 Präsenzstunden, in denen man zur Vertretung herangezogen werden kann. Ob das alles so richtig ist.....da hab ich auch so meine Zweifel.

  • Wir haben eine solche Teambesprechung ebenfalls, die regelmäßig im Terminplan ausgewiesen ist. Allerdings setzen wir diese mit konkreter Einladung (wie von WillG beschrieben) auch nur dann an, wenn es wirklich gerade etwas konkretes zu besprechen gibt. Hierfür erfolgt vorab kurz eine Rundmail zur Abfrage möglicher Punkte, nicht selten lassen sich diese auch auf die nächste Sitzung vertagen. Die Sitzungen selbst finden oft (wie von laleona angeregt) digital statt und dauern nicht selten nur 15-20min, um die tatsächlich angesetzten Tagesordnungspunkte abzuarbeiten.


    Was ich damit eigentlich sagen möchte: Dass für solche Besprechungen Zeiten im Plan reserviert sind, ist erst einmal eine schöne Sache für die Teamarbeit, den Abruf der Zeiten für konkrete Besprechungen kann das Team doch mit Blick auf Notwendigkeit und aktuelle Arbeitsbelastung in einem gewissen Grad auch selbst steuern.

    So ist das bei uns auch. Es geht darum, dass man möglichst schnell einen Termin finden kann, an dem alle können. Findet aber nicht jede Woche statt, sondern nach Bedarf. Also zu dem Zeitraum sollte man keine privaten Termine ausmachen, da er für Schulisches reserviert ist.

  • Ich frage mich, welche Themen so wichtig sind, dass Infos dazu nicht mit einer Mail oder im Einzelgespräch mit betroffenen Kollegen ausreichend bekannt gemacht werden können.


    Ich erlebe andauernd irgendwelche überflüssigen Termine, die einige offensichtlich gelangweilte Kollegen zur Selbsterhöhung oder vielleicht Beförderung benötigen.

  • Ich frage mich, welche Themen so wichtig sind

    An meiner jetzigen Schule treffen sich die teams so alle 3 Wochen, in kleinen Kreis, also so 3-8 Lehrer und wir besprechen auch gerne mal Ideen, also wollen wir einen Thementag abhalten oder nicht, wo können wir uns gegenseitig unterstützen, der Schüler xy benimmt sich in der Pause so schlecht, kennt ihr das, was können wir da tun, was bieten wir als Team beim Schulfest an...

    Um Inhalte von Fächern geht's da nie.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das empfinde ich eigentlich als legitime Themen die zu besprechen sind.

    Weiß nicht, das Schulfest meinetwegen, aber Verhalten von Schülern in der Pause? Das hört man sich in der Regel doch x mal im Lehrerzimmer an und dann wird nochmal ausgiebig über das gleiche "konferiert", meist ohne Ergebnis.

  • Kommt auf das Verhalten an... wenn der Schüler zB raucht, andre angreift etc (das gibt es alles bei uns) und andre Maßnahmen nicht funktionieren, dann muss man sich was Neues einfallen lassen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Weiß nicht, das Schulfest meinetwegen, aber Verhalten von Schülern in der Pause? Das hört man sich in der Regel doch x mal im Lehrerzimmer an und dann wird nochmal ausgiebig über das gleiche "konferiert", meist ohne Ergebnis.

    Das ist sicher ein Unterschied, je nach Verhalten und Alter.


    Wenn man Klassenlehrerprinzip hat, regelt sich manches schneller, wenn man mit vielen Lehrkräften die Klasse unterrichtet, ist das Abstimmen um so wichtiger.


    Wenn man es aber nach 3 Wochen im Team besprechen muss, ist man mit den Erziehungsmitteln nicht erfolgreich gewesen und wird das weitere Vorgehen gemeinsam abstimmen und festlegen, wann es in diesem Fall zu Klassenkonferenz kommt.

  • Ich fürchte, dass auch hier mal wieder das Missverständnis vorliegt, die Arbeitszeit einer Lehrkraft erschöpfe sich im gehaltenen Unterricht.

    Ich möchte das gerne ein wenig differenzieren. Es geht ja gerade um die Trennung aus Dienstpflichten und einer evtl. inhaltsleer angeordneten Präsenzpflicht.

    Natürlich hat die Lehrkraft über den Unterricht hinaus auch andere Aufgaben, die oftmals Absprachen und Koordination mit anderen Lehrkräften erfordern. Daraus aber einfach mal pauschal eine volle Zeitstunde pro Woche als Präsenzpflicht zu fordern, erscheint mir aber eben gerade nicht gesetzeskonform, da die Präsenzzeit der Lehrkräfte konkret geregelt ist, nämlich über die Pflichtstundenverordnungen und über gesetzliche Regelungen zu Konferenzen und Dienstversammlungen bzw. zu außerschulischen Veranstaltungen. Aber diese beschriebenen Koordinationstreffen fallen eben in keinen dieser Bereiche.
    Wenn ein Team es hinbekommt, Absprachen und Koordination anderweitig zu gewährleisten, kann meiner Ansicht nach nicht einfach eine verpflichetende Präsenz angeordnet werden. Ander ist das aber eben bei GKs und DVs, für die entsprechend geladen werden muss mit den üblichen Formalitäten.

    Ansonsten sehe ich das so wie TwoEdgedWord

  • Ich würde vermutlich so vorgehen, dass ich davon ausgehe, dass die Treffen nur dann stattfinden, wenn es auch tatsächlich etwas zu besprechen gibt. Dass für solche Fälle eine Zeit in allen Plänen geblockt ist, ist organisatorisch ja sehr sinnvoll und hilfreich. Man weiß, man nimmt sich in der Zeit nichts anderes Unverschiebbares vor, damit bei Bedarf auch alle zur Verfügung stehen. Wenn aber eben kein Bedarf ist, ist auch kein Treffen nötig. Wenn Bedarf ist, kann es gut zu diesen Zeiten abgehandelt werden - ohne die geblockte Zeit müssten bestimmte Aufgaben/Besprechungen ja auch stattfinden, die Blockung dient nur der leichteren Organisation für alle Beteiligten.


    Dass ich von dieser Vorgehensweise ausgehe, würde ich dann je nach Stimmung und Einschätzung der Lage mehr oder weniger implizit oder explizit an das Team oder auch die SL kommunizieren. Sollte sich dann herausstellen, dass es doch um anlassloses Herumsitzen geht, kann ich immer noch deutlicher werden oder die Sache "eskalieren" lassen, aber erstmal würde ich ganz naiv davon ausgehen, dass eine sinnvolle Vorgehensweise geplant ist.


    Edit, Ergänzung: Wenn ein Team sich für die nötigen Besprechungen zu einer anderen Zeit treffen will, sollte das dann natürlich auch OK sein. Die Blockung sollte der Vereinfachung dienen.

  • Ich möchte das gerne ein wenig differenzieren. Es geht ja gerade um die Trennung aus Dienstpflichten und einer evtl. inhaltsleer angeordneten Präsenzpflicht.

    Natürlich hat die Lehrkraft über den Unterricht hinaus auch andere Aufgaben, die oftmals Absprachen und Koordination mit anderen Lehrkräften erfordern. Daraus aber einfach mal pauschal eine volle Zeitstunde pro Woche als Präsenzpflicht zu fordern, erscheint mir aber eben gerade nicht gesetzeskonform, da die Präsenzzeit der Lehrkräfte konkret geregelt ist, nämlich über die Pflichtstundenverordnungen und über gesetzliche Regelungen zu Konferenzen und Dienstversammlungen bzw. zu außerschulischen Veranstaltungen. Aber diese beschriebenen Koordinationstreffen fallen eben in keinen dieser Bereiche.

    Es könnte auch einfach eine feste Konferenz sein. Braucht eine Konferenz immer eine formale Einladung und Tagesordnung? Ich weiß nicht. Ich denke, dass die Schule erst dann ein Problem bekommt, wenn dadurch die Arbeitszeit dauerhaft überschritten wird. Pauschal nicht hinzugehen, halte ich für kritisch.

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