Parallel arbeiten im Jahrgang vs. identisch arbeiten NRW

  • Guten Abend zusammen,


    ich bin nach den Sommerferien letztes Jahr an eine neue Grundschule gekommen. Mir gefällt es dort prinzipiell auch sehr gut, allerdings habe ich das Gefühl, dass dort sehr viel durch die SL reglementiert wird, was ich von anderen Schulen, und auch mir bekannten Lehrern, so nicht kenne.

    Ich fühle mich dadurch teilweise sehr in meiner pädagogischen Freiheit eingeschränkt.


    Seit Ende letzten Jahres wurde es verpflichtend vorgeschrieben, dass wir uns im Jahrgang wöchentlich zusammensetzen, um unseren Unterricht zu planen. Die Jahre davor war das wohl immer eine grobe Regel, wurde aber flexibel gehandhabt, sodass auch mal 2-3 Wochen im Voraus geplant wurden. Das ist nun explizit nicht mehr erlaubt, man muss sich treffen, ob man was zu besprechen hat oder nicht.


    Im letzten Schuljahr haben wir uns also jede Woche getroffen, zusätzlich zu Konferenzen, und Inhalte geplant und Arbeitsmaterial ausgetauscht. Das finde ich auch sinnvoll, aber ein bisschen Individualität im Unterricht muss zugestanden werden, finde ich und auch das Vertrauen vorhanden sein, dass ausgebildete Lehrer sich und ihren Unterricht über mehrere Wochen planen und strukturieren können.


    Zu diesem Schuljahr wurde nun noch verschärft, dass alle Klassen eines Jahrgangs parallel arbeiten müssen bis ins Detail - gleiche ABs, exakt gleiche Klassenarbeiten, egal wie gut oder schlecht eine Klasse mit einem Thema vorankommt. D.h. wenn eine Klasse ein Thema nach einer Woche bereits vollständig durchdrungen hat, eine Parallelklasse aber noch zwei weitere Wochen braucht, muss man auf diese „warten“ und darf stofflich noch nicht weitermachen. Das führt meiner Meinung nach aber auch dazu, dass man ggf. sehr viel zwischenschaltet bevor man z.B. dann die Arbeit schreiben kann, sodass manche Dinge eventuell auch wieder „vergessen“ bzw. nicht mehr so gut gekonnt werden wie zu dem Zeitpunkt als das Thema präsent war.


    Ich kann das teilweise nicht nachvollziehen, da ja auch an einer Schule die Zusammensetzung der Klassen sehr unterschiedlich sein kann. Dass man generell das gleiche macht in einem Schuljahr finde ich total sinnvoll, aber je nach Klasse muss ich doch Fordern oder Fördern oder eben auch zum nächsten Thema gehen dürfen. Außerdem ist ja auch nicht jeder Lehrer gleich und geht jedes Thema gleich an, ich bin z.B. kein Freund von Hand- oder Stabpuppen, andere Kollegen schwören darauf. Authentisch kann ich den Einsatz besagter Puppen leider nicht rüberbringen. 😅


    Über vieles kann ich nur berichten, weil die Kollegen sich darüber unterhalten, aber scheinbar hat dieses Eingreifen von Schuljahr zu Schuljahr zugenommen.


    Nun meine Fragen an andere GS-Lehrerinnen und Lehrer:

    Ist das bei euch an der Schule auch so?

    Wie geht ihr damit um bzw. verstehe ich vielleicht etwas falsch an meiner pädagogischen Freiheit, individuell auf meine Klasse zugeschnitten zu arbeiten, statt es haargenau so zu machen wie die Parallelkollegen?

    Ist das überhaupt Aufgabe der SL bzw. hat sie das Recht dazu? Gibt es dazu offizielle Vorgaben?


    Vielen Dank für eure Meinungen. Vielleicht könnt ihr mir helfen, ein differenzierteres Bild zu zeichnen.

    • Offizieller Beitrag

    BASS 2022/2023 - 13-11 Nr. 1.1 Verordnung über den Bildungsgang in der Grundschule (Ausbildungsordnung Grundschule - AO-GS) (schul-welt.de)


    BASS 2022/2023 - 21-02 Nr. 4 Allgemeine Dienstordnung für Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter an öffentlichen Schulen (ADO) (schul-welt.de)


    Es empfiehlt sich immer, die entsprechenden Verordnungen erst einmal selbst zu studieren und ihren Sinn zu erfassen. Insbesondere der Blick in die ADO dürfte einiges Licht ins Dunkel bringen. Ob Du allerdings mutig und konsequent genug bist, den entsprechenden Passus auch so zu leben, musst Du dann für Dich selbst entscheiden.

  • Ich verdrehe auch die Augen, wenn die Kollegen so planen, dass man mittwochs genau dieses Arbeitsblatt macht und am Donnerstag auf S. 67 die Nummer 4 und 5 als Hausaufgabe gibt. Woher soll ich am Montag wissen, wo ich am Donnerstag stehe?

    Kurz gesagt: Wir stimmen die Themen ab, wir tauschen Material und schreiben gleiche Tests. Wer was wann und wie macht, wird er selbst wissen. Oft mailen wir uns das Material zu oder besprechen uns kurz nach der Schule oder in der Pause.

  • Also bei den kompetenzorientierten Lehrplänen finde ich das eher kontraproduktiv, kleinschrittig zusammenzuarbeiten. Austausch von Material und Anregungen ja, aber nicht alles zusammen! Salabim, du hast die richtigen Gründe genannt - in Unterrichtsplanungen ist die Voraussetzung der Klasse zu berücksichtigen und jede Klasse ist anders zusammengesetzt und es gibt unterschiedliche Bedarfe. Außerdem bringt jede Lehrkraft ihre Lehrerpersönlichkeit mit in den Unterricht ein. Methodisch und von den Kompetenzen her kann man die Themen unterschiedlich angehen.

    Allerdings finde ich gut, wenn man an einer Schule ein ähnliches/ gleiches Konzept hat (Stoffverteilungsplan, Lehrmaterial), das erleichtert die Arbeit. An meiner Schule (6 Parallelklassen) war/ist es so: Gleiche Lehrbücher, Zusammenarbeit, wie es sich ergibt. Meistens arbeiten 2 Lehrer einer Jahrgangsstufe enger zusammen. Material wird ausgetauscht, ggf. werden die Stoffverteilungspläne gemeinsam geschrieben, die Schulleitung überwacht das Niveau der Arbeiten - wir tauschen aber auch intern aus, damit wir schauen können, ob wir in der Jahrgangsstufe noch auf dem gleichen Niveau sind.

    Da wir zusätzlich ein Methoden- und Mediencuriculum, nach Jahrgangsstufen gegliedert, haben, ist hier auch ein Leitfaden vorgegeben.

  • Die Klassen sind doch nie gleich, selbst wenn man sich noch so viel Mühe bei der Einteilung macht.


    Aber auch für NDS hatte ich schon mal den Verdacht, dass es gewünscht sein könnte, dass man alles genau abspricht und abheftet, weil irgendjemand auf die Idee gekommen war, man könne das einfach in nachfolgenden Schuljahren in den nächsten Klassen auch von Hilfskräften abarbeiten lassen.


    Mir hilft es, länger mit den gleichen Lehrwerken zu arbeiten und einen groben Richtwert zu haben, wann ich an welcher Stelle sein will. Alles andere ist Tagesgeschäft und richtet sich sehr nach den jeweiligen Umständen.


    In den letzten Jahren hatte ich selbst die Parallelklasse, das hatte ich so noch nie. Es war praktisch für Distanzphasen bzw. viele Kinder, die zu Hause waren, weil man Wochenpläne/ Aufgaben nur einmal online einstellen musste, aber irgendwann ging es doch nicht mehr auf und ich habe es getrennt, was für mich der leichtere Weg war.

  • Die vorherige Schulleitung unserer Schule wollte auch,dass man so arbeitet. Ich habe sie persönlich aber nicht erlebt.

    Für mich wäre es ein Drama, wenn am Mittwoch alle das gleiche AB in der dritten Stunde um 10.15 bearbeiten sollen.

    Wir arbeiten im Jahrgang (drei Klassen) im Groben gleich, tauschen aus, schreiben auch die gleichen Arbeiten. Kurze Absprachen (auch per Mail) und es funktioniert.

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Die Grundidee, Unterricht gemeinsam zu planen, Material auszutauschen und eine gewisse Verbindlichkeit und Parallelität in der Sequenzplanung zu haben, ist sicher sinnvoll. Hier wird aber mit Sicherheit deutlich über das Ziel hinausgeschossen, wenn eine so starke Verengung stattfindet, wie hier beschrieben:

    Zu diesem Schuljahr wurde nun noch verschärft, dass alle Klassen eines Jahrgangs parallel arbeiten müssen bis ins Detail - gleiche ABs, exakt gleiche Klassenarbeiten, egal wie gut oder schlecht eine Klasse mit einem Thema vorankommt. D.h. wenn eine Klasse ein Thema nach einer Woche bereits vollständig durchdrungen hat, eine Parallelklasse aber noch zwei weitere Wochen braucht, muss man auf diese „warten“ und darf stofflich noch nicht weitermachen. Das führt meiner Meinung nach aber auch dazu, dass man ggf. sehr viel zwischenschaltet bevor man z.B. dann die Arbeit schreiben kann, sodass manche Dinge eventuell auch wieder „vergessen“ bzw. nicht mehr so gut gekonnt werden wie zu dem Zeitpunkt als das Thema präsent war.


    Auf die zugrundeliegenden Rechtsvorschriften hatte Bolzbold schon hingewiesen, ich möchte da besonders §5 ADO hervorheben.

    • Offizieller Beitrag

    §5 Abs. 2 und 3 ADO:
    (2) Lehrerinnen und Lehrer sind an Vorgaben gebunden, die durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Richtlinien und Lehrpläne sowie durch Konferenzbeschlüsse und Anordnungen der Schulaufsicht gesetzt sind. Konferenzbeschlüsse dürfen die Freiheit und Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer bei der Gestaltung des Unterrichts und der Erziehung nicht unzumutbar einschränken.

    (3) Schulleiterinnen und Schulleiter dürfen in die Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Lehrerinnen und Lehrer nur im Rahmen ihrer Befugnisse (§§ 20 ff.) im Einzelfall eingreifen.


    Ich wiederhole meine Empfehlung:
    Selbstständig lesen (und begreifen) und künftig rechtssicher(er) handeln.

    • Offizieller Beitrag

    Ich war an einer Schule, an der das "gleichschrittige Unterrichten" vorgegeben wurde, SL noch aus der DDR.

    Konsequenzen:


    Exakt paralleles Arbeiten hat nie funktioniert, weil die Stunden planungstechnisch extrem ungleichmäßig über die Woche verteilt waren, ein Wandertag oder Krankheitstag genügte, um alles aus dem Gleichschritt zu bringen.


    Ich habe bei einer großen Zahl meiner SuS (LRS/Rechenschwäche/DaF) Nachteilsausgleiche beantragt. Keine Zensuren, Hilfsmittel etc. Die armen Kinder!


    Wir haben uns in Deutsch relativ schnell verkracht im Jahrgang. Ich war die einzige GS-Lehrerin. Die anderen schwelgten in wahren Höhenflügen, z.B. mit Schachtelsätzen, in die Anredepronomen einzusetzen waren (in einer Brennpunktschule9 und weiteren überfordernden Tests und Klassenarbeiten. Ich habe immer gesagt, wenn es für eine GS nicht angemessen war, wurde ignoriert. Die Kolleginnen meinten dann, ich soll dann doch für meine Klasse eigene Tests und KLassenarbeiten erstellen. Habe ich sofort dankend angenommen. Schulleiterin hat einmal gefragt, habe sie gebeten, dass ich 3 Wochen hinterher bin und sie bitte den anderen sagt, dass die 3 Wochen warten mögen. Alternativ bräuchte meine Klasse 3 Deutschstunden pro Woche mehr für die gleichen Inhalte.


    Zwei andere Kolleginnen sind später gescheitert, die eine wegen des extremen Verhaltens einiger SuS und die andere hatte eine genehmigungspflichtige erste Klassenarbeit (viele 5en und 6en durch viele DaZ-Kinder in der Klasse) und war sehr verwundert und verunsichert. Sie hat dann auch lerngruppenorientiert weitergemacht.


    In Mathe haben wir uns erst zum Ende des Schuljahres verkracht. Da hatten wir uns auf gerechtes Erstellen der Klassenarbeiten geeinigt und am Ende des Schuljahres erwartete der eine Kollege von uns, dass wir seine Klassenarbeit auch noch erstellen und war sehr sauer, als wir ihn an die Absprache erinnerten. Ansonsten hatten wir einen gemeinsamen Plan und haben in der Feinplanung unser eigenes Ding gemacht. Ich habe sogar in 2 Klassen völlig unterschiedlich unterrichtet.


    In Sitzungen, die stattfinden mussten um der Sitzungen willen, gab es Fressgelage und Handyspiele. Sehr sinnfrei.

  • Ich habe sogar in 2 Klassen völlig unterschiedlich unterrichtet.

    Ich erinnere mich....ich hatte mal zwei dritte Klassen parallel in Musik. Da habe ich zwar nicht völlig unterschiedlich unterrichtet, aber viele Dinge gingen in der einen Klasse, aber in der anderen nicht. Manchmal scheitert es auch an der Disziplin. Mit der einen Klasse konnte man gut muszieren, bei den anderen blieb es dann eben mehr theoretisch.

  • Ich kenne das aus einer meiner früheren Schulen. Die Erwartung unserer SL war, dass sie beim Unterrichtsbesuch von einem Raum in den anderen gehen kann und dort die gleiche Stunde sieht...ohne irgendwelche Unterschiede. Ich sollte dann erklären, ob Zwillinge, wenn einer in meiner Klasse und einer in der Parallelklasse wären, genau die gleiche Unterrichtserfahrung haben würden. Meine SL hat sich dann immer aufgeregt, als ich das verneinte. Mein Kollege war ein ganz anderer Typ als ich, frisch von der Uni...und mit der wesentlich "einfacheren" und leistungsstärkeren Klasse. Ich hab noch im laufenden Schuljahr die Schule gewechselt. Sorry, aber da bin ich nun echt zu alt für.


    Nächstes Jahr hab ich wieder die Stufenleitung, diesmal mit 3 Parallelklassen. Wir haben Planungszeit fest im Stundenplan und ich würde sie dafür auch gerne nutzen. Allerdings eher, um zu besprechen wo im Jahresplan wir den gerade so sind (denn unser gesamtes Schuljahr ist bereits Woche für Woche für alle Fächer und Klassenstufen ausgeplant), was in der nächsten Woche kommt, ob irgendwe länger braucht oder schon fertig ist, etc. Eine meiner Kolleginnen ist ganz scharf drauf, dass einer Mathe, einer Englisch, einer sonstwas plant und die anderen dann alle dem Plan folgen. Sowas kommt mir nervig vor, denn ich kann nur schlecht anderer Leute Unterrichtsplanung folgen. Ich weiche ja sogar von meiner eigenen ab, wenn ich merke, es passt nicht.

    Ich hab die mittelfristige Planung nun für alle fertig gemacht. Sie können danach gehen oder ihr eigenes Ding machen. So lange die Lernziele der geweiligen Einheiten behandelt werden, ist es mir eigentlich relativ egal, wie die jeweiligen Klassenlehrer das machen. Unsere Klassenarbeiten sind eh zentral vorgegeben und alle machen die gleichen. Ich sehe meinen Job eher darin, sicherzustellen, dass wir alle irgendwie ans Ziel kommen und mein Team zu unterstützen, wenn sie Hilfe brauchen.

  • Ich hab die mittelfristige Planung nun für alle fertig gemacht. Sie können danach gehen oder ihr eigenes Ding machen. So lange die Lernziele der geweiligen Einheiten behandelt werden, ist es mir eigentlich relativ egal, wie die jeweiligen Klassenlehrer das machen. Unsere Klassenarbeiten sind eh zentral vorgegeben und alle machen die gleichen. Ich sehe meinen Job eher darin, sicherzustellen, dass wir alle irgendwie ans Ziel kommen und mein Team zu unterstützen, wenn sie Hilfe brauchen.

    Zwischenfrage: Hast du als Stufenleitung an der Grundschule so viele Kompetenzen? Bist du da irgendwie weisungsbefugt? An meiner Grundschule mit 6 Parallelklassen war ich jahrelang Jahrgangsstufensprecherin (so hieß das bei uns) ohne jegliche Rechte. Ich hatte vor allem bestimmte organisatorische Aufgaben, dieser Job war sozusagen freiwillig wie auch andere außerunterrichtliche Aufgaben.

  • Ich sollte dann erklären, ob Zwillinge, wenn einer in meiner Klasse und einer in der Parallelklasse wären, genau die gleiche Unterrichtserfahrung haben würden.

    Vor ca. 15 Jahren hatten wir einen Schulleiter, der dieses gleichschrittige Arbeiten wollte. Zwar nicht so extrem wie du geschildert hast, aber es ging in die Richtung.

    Da machten wir dann so Erfahrungen mit Eltern wie: Es wurde kritisiert, wenn wir nicht haargenau dieselben ABs machten, es wurden die Zeiten verglichen, wie lange wir für die Arbeit gaben, wie viel der einzelne Lehrer am Beginn der Arbeit zu den Aufgaben sagte --> unterm Strich erwarteten die Eltern, dass wir alles gleich machen wegen Chancengleichheit wegen des Übertritts. Auch vor 15 Jahren waren die Eltern, die es wollten, schon ganz gut vernetzt.


    So etwas ist nicht durchführbar und auch wegen unterschiedlicher Klassenzusammensetzungen nicht möglich. Dann müssten man auch genau identische Klassen bilden mit identischen Lernvoraussetzungen.

    Mit der nachfolgenden Schulleitung war es besser. Zuletzt schrieben wir teilweise gleich, teilweise unterschiedlich. Wie ich weiter oben geschildert habe, arbeiteten meistens 2 Klassen in den Hauptfächern parallel. Es hat sich öfter ergeben, dass wir Themen zur unterschiedlichen Zeit machten und am Ende des Schuljahrs alle das Ziel erreicht hatten. Schon diese Art hat unsinnige Elternnachfragen reduziert und damit für uns einen Stressanteil.


    Wenn Proben (= Arbeiten) gut durchdacht, fachlich richtig und im Anschluss kritische Fälle gemeinsam besprochen werden (wenn man parallel schreibt), dann reduzieren sich auch mit der Zeit die Elternnachfragen. Meine Kollegin und ich haben uns bei gemeinsam geschriebenen Proben nach dem Unterricht hingesetzt und kritische Fälle besprochen, vor allem dann, wenn Schülerantworten nicht so ausfielen, wie wir sie erwartet haben (Erwartungshorizont).

    Bei parallel geschriebenen Proben finde ich eine Nachbesprechung bei kritischen Fällen erforderlich, da manche Antworten Interpretationen zulassen. Leider hat aber die Erfahrung bei uns gezeigt, dass die Nachbesprechungen einigen zu viel war (wenn wir z.B. zu viert dieselbe Probe schrieben) und somit das Parallelschreiben auch von dieser Warte her zur Belastung wurde. Denn eine unterschiedliche Korrektur einer Aufgabe ist nur dann gerechtfertigt, wenn man im Unterricht die Fragestellung anders behandelt hat.

  • Zwischenfrage: Hast du als Stufenleitung an der Grundschule so viele Kompetenzen? Bist du da irgendwie weisungsbefugt? An meiner Grundschule mit 6 Parallelklassen war ich jahrelang Jahrgangsstufensprecherin (so hieß das bei uns) ohne jegliche Rechte. Ich hatte vor allem bestimmte organisatorische Aufgaben, dieser Job war sozusagen freiwillig wie auch andere außerunterrichtliche Aufgaben.

    Naja, meine Aufgabe ist es ein Auge drauf zu haben, dass niemand im Jahrgang zu weit abschweift und alle dem internen Lehrplan folgen. Dafür Treffen wir uns einmal pro Woche. Ich bin da um zu unterstützen, falls nötig. Wenn Eltern ein Problem haben, kann ich die Vorstufe zur Schulleitung sein. Freiwillig ist die Position zwar, aber ich werde schliesslich auch extra dafür bezahlt. Dann möchte ich meinen Job schon richtig machen und mein Team unterstützen, so gut es geht. Sachen wie Ausflüge oder Klassenfahrten, Budget, Terminplanung, jahrgangsweite Lernstandsüberprüfung, etc. sind auch meine Aufgaben. Wenn im wöchentlichen Meeting mit den anderen Stufenleitern was entschieden wurde, was auch uns betrifft, dann leite ich das weiter, etc.

  • meine Aufgabe ist es ein Auge drauf zu haben, dass niemand im Jahrgang zu weit abschweift und alle dem internen Lehrplan folgen. Dafür Treffen wir uns einmal pro Woche.

    :staun: Grundschule scheint wirklich völlig anders zu laufen als eine Sekundarstufe. Auch da gibt es zwar normalerweise gewisse Kontrollmechanismen, damit Lehrkräfte sich an die Lehrpläne halten, aber einmal die Woche ist schon extrem engmaschig.

  • Joker13 Das ist auch für Grundschule/Primarstufe absolut nicht typisch (und ich empfände es als Zumutung). Ich nehme an, das ist mehr eine Eigenheit der Privatschule, an der Dejana arbeitet, ggf. verbunden damit, dass es nur wenige Leute mit Lehramtsstudium im Kollegium gibt.

  • Grundschule scheint wirklich völlig anders zu laufen als eine Sekundarstufe.

    Japp.

    Man bespricht sehr vieles untereinander

    und die SekI/II-LuL, die an unserer Schule waren, haben alle durchweg gesagt, dass man den Unterricht auch anders (im Sinne von kleinschrittiger/ viel genauer) vorbereiten muss.

  • Das glaube ich auch beides, Palim , aber dass es dermaßen oft untereinander abgestimmt werden muss, ob alle noch im Gleichschritt unterwegs sind, war mir nicht klar. Aber es scheint ja auch nicht unbedingt an jeder Schule so zu sein. Für mich wäre das nichts, glaub ich.

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