Ergänzung zur Genderdiskussion

  • Die klassische, unter diesem Namen vermarktete "Mutter-Kind-Kur" taugt aber in den seltensten Fällen etwas. Das ist Therapie light und meist nicht mehr als eine Auszeit auf KV-Kosten.

    Wie gesagt: Ich arbeite seit über 10 Jahren in dem Bereich und kann das durchaus beurteilen.

    Ich kenne nur drei Frauen, die eine Mutter-Kind-Kur gemacht haben. Alle hatten mehrere (Pflege-)Kinder und waren Vollzeit berufstätig. In einem Fall war der Mann Alkoholiker, in einem 2. Fall chronisch krank. Alle haben sehr von dieser „Auszeit auf KV-Kosten“ profitiert, ehrlicherweise waren sie kurz vor dem Burnout, und sie haben durchaus von den „Therapien light“ profitiert.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Mutter-Kind-Kur: Never Ever!

    Wenn ich eine Auszeit durch eine Kur bekomme, dann natürlich OHNE Kinder! Ist doch sonst keine Auszeit.


    EDIT: Eine Auszeit für mich wäre dann tatsächlich die Vater-Kind-Kur!

  • du argumentierst persönlich


    Und pepe , kommt von dir noch was Substantielles? Oder bleibts bei den scheinbar überlegenen Angriffen?

    Um nur *ein* Beispiel zu zitieren.


    Ich schrieb sicher 5 x oder so, das Problem der (scheinbaren) nicht-Gleichberechtigung scheint erst dann aufzutreten, wenn Kinder dabei sind. Vorher gibt es kein Problem, was statistisch belegbar ist. Ich verweise noch einmal auf das Beispiel der 40 % Frauen in der universitären Forschung. Wo siehst du da mangelnde Gleichberechtigung? Die Zahl ist stichhaltig und nicht subjektiv. In den Führungsetagen der grossen Unternehmen dominieren dann plötzlich die Männer. Das ist erst mal kein Merkmal einer nicht vorhandenen Gleichberechtigung, denn niemand hat qua Geschlecht ein Anrecht auf einen bestimmten Job. Ausser bei der katholischen Kirche vielleicht. Wir beobachten hier zunächst eine Ungleichverteilung.


    Was ist denn deiner Meinung nach die Ursache dieses Zustands? Ich bin überzeugt davon, dass die Mehrheit der Frauen diesen "Missstand" akzeptiert. Ich nannte dir Gründe, die mich dies vermuten lassen. Entsprechende politische Bewegungen sind z. B. bei uns in der Schweiz chancenlos. Wären sie aber nicht, wenn 100 % der Frauen + x % der Männer deren Interessen unterstützen würden. Das "Gleichstellungsgesetz" sieht lediglich gleichen Lohn für gleiche Arbeit vor, der Arbeitgeber kann jederzeit begründen, warum eine von ihm beschäftigte Frau allenfalls weniger verdient als der Mann daneben. Auch eine verbindliche Quotenregel gibt es nicht. Es heisst lediglich "es sollte", wenn es aus guten Gründen anders ist, hat keiner was dagegen. Stellenausschreibungen dürfen explizit nur ans eine oder ans andere Geschlecht gerichtet werden. Dafür ist erst vor 2 Wochen *für* die Anhebung des Renteneintrittsalters bei den Frauen gestimmt worden. Anekdotisch hat meine Chefin bereits 2 Männern unter meinen direkten Kollegen einen unbezahlten Vaterschaftsurlaub abgelehnt. Ich wiederhole mich: Hier gibt es für solche Spässe Volksabstimmungen. Verbindliche Quoten, Elternzeit, etc gibt es in Ländern, in denen das von der Politik diktiert wird. Ohne vorher nachzufragen. In Deutschland nehmen faktisch nur 25 % der Väter die Elternzeit in Anspruch. Sicher nicht, weil das alles egoistische Arschlöcher sind.


    Als ich schrieb, ich sei für eine kostenlose Fremdbetreuung, schrieb jemand "und was, wenn das Kind dann weint?". Ja, dann hast du es eben zu Hause und arbeitest offensichtlich nicht. Meine Güte. Es ist wohl klar, dass beides zugleich nicht funktioniert. Ich wäre auch dafür, dass die Elternzeit nur dann vollumfänglich gewährt wird, wenn sie zwingend von beiden Elternteil hälftig eingezogen wird. Meinst du, das wäre mehrheitsfähig? Niemals.


    Du stellst ständig nur irgendwas fest und behauptest, das sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. Und verlinkst lächerliche Comics, über die ich mich als Frau wirklich ärgere. Das liegt auf dem Niveau von Blondinen-Witzen, die findet eigentlich auch keiner lustig. Frauen als hilflose, überforderte Dummchen darzustellen, halte ich in jedem Kontext für ziemlich dämlich. Genauso dämlich wie Männer als klischeehaft unsensible Machos darzustellen. Auf der Ebene kommt die Welt nicht weiter bei dem Thema. Wenn du auf Augenhöhe diskutieren willst, dann mach vernünftige Vorschläge, was sich ändern müsste, wer dafür zuständig wäre und was davon überhaupt realistisch wäre. Und fang am besten bei dir selbst an. Du hast die Wahl, du lebst in einem demokratischen, reichen Land.

  • Ich wiederhole mich: Hier gibt es für solche Spässe Volksabstimmungen.

    Das finde ich so toll in der Schweiz. In Deutschland werden solche Dinge, wie du bereits erwähnt hast, von oben runter diktiert.


    Viel Unsinn, der bei uns gemacht wird, wäre mit direkte Demokratie niemals durch gegangen.

  • Okay, das ist interessant. Dann werde ich mich nicht mehr äußern, mich macht dieser Thread tatsächlich wütend, weil er so wahnsinnig unsachlich ist. Aggression untereinander finde ich aber kontraproduktiv

    "Sachlichkeit" heißt nicht, sich kleine Comics anzusehen und sich gegenseitig darin zu bestätigen, wie hart das Leben doch sei und wie sehr man doch von den Männern dieser Gesellschaft gebeutelt wird. Auch vom eigenen Mann (der das so wahrschinlich nicht zu hören bekommt, weil es unterbewusst klar ist, wie irrational diese Behauptung ist).

  • Also ob die Lampe anzudübeln und jeden Tag an alles denken zu müssen von Kieferorthopädentermin über Balettstunde bis Schwiegermutterweihnachtsgeschenk wirklich ausgewogen ist.

    Solche Aussagen regen mich auf. Kein vernünftiger Mensch denkt jeden Tag an sowas. Dafür gibt es einen Kalender, der gut sichtbar oder digital verfügbar ist. Dort kommen alle Termine und Aufgaben rein, dann sind sie aus dem Sinn. Am Wochenende setzt man sich gemeinsam hin und teilt die Termine der kommenden Woche auf. Wenn ich damit dran bin, das Kind vom Musikunterricht abzuholen (hin kommt es alleine), dann hat meine Frau diese Aufgabe direkt aus ihrem Hirn gestrichen. Wenn sie dran ist mit Geschenk besorgen, dann macht sie das. Darum muss ich mich dann nicht mehr kümmern. Wir müssen uns auch gegenseitig nicht kontrollieren, sind alle Aufgaben, die der andere erledigt also komplett mental los.

    Ich merke mir auch auf der Arbeit keinerlei Termine. Die schreibe ich auf und habe sie im Kalender. Schon sind sie aus dem Sinn bis sie wieder relevant werden.

    Wenn man kein System nutzt, um sich mental zu entlasten, selbst schuld. Mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein.

  • Mutter-Kind-Kur: Never Ever!

    Wenn ich eine Auszeit durch eine Kur bekomme, dann natürlich OHNE Kinder! Ist doch sonst keine Auszeit.


    EDIT: Eine Auszeit für mich wäre dann tatsächlich die Vater-Kind-Kur!

    Mutter-Kind-Kur ist dafür, dass die Mutter sich erholen kann und das Kind versorgt wird.


    Wir hatten eine Familien-Reha. Heißt: Alle hatten ihren eigenen Terminplan. Trotzdem waren wir als Familie zusammen.

    Das hat uns in einer schwierigen Situation sehr geholfen. Das war auch anstrengend. Reha heißt eben nicht, dass man herumliegt und einem jemand Kräutertee reicht.

  • Was machen denn Eltern, wenn ihr kleines Kind (sagen wir mal ein bis zwei Jahre alt) in der Betreuung sehr unglücklich ist und die ganze Zeit weint?

    Grundsätzlich scheint dies nicht vorzukommen - weil nicht sein kann, was nicht sein darf.


    Bei uns kam es vor und war schrecklich. Vor allem wird ein unglückliches Kind schnell krank und dann wird es erst recht schwierig. Und kluge Ratschläge zur Lebensführung, Organisation und Gleichberechtigung helfen dann am allerwenigsten. Mehr will ich dazu nicht schreiben.

  • Piksieben: Du schreibst doch selber, dass bei Euch ein Kind in Fremdbetreuung unglücklich war. Ich würde daher NICHT in eine Kur fahren, bei der ich das Kind wieder in Betreuung geben muss. Auch noch eine, die es nicht kennt! Und abends und am Wochenende muss ich mich wieder genauso kümmern. Nein, das wäre für mich keine Auszeit. Wenn es das für Euch war: Super! Für mich wäre es nichts.

  • Habe schon öfter sehr gute Videos von ihre gesehen, darum hier eine Empfehlung zum Thema:


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  • Werbe-Warntext wird aktualisiert: Warum Sie „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ nicht mehr hören werden:

    Zitat

    „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke“, heißt die neue Formel, die auch schon in Werbespots eingesetzt wird.

    Hmmm. Wen frage ich dann in der Apotheke? Es muss dann je wohl nicht der Apotheker oder die Apothekerin sein, ich frage dann mal den Herrn oder die Dame vor mit in der Warteschlange. Vielleicht auch die Putzkraft, die ich dort regelmäßig sehe...

  • Ich denke, du schaffst es, dich richtig zu entscheiden. Wenn nicht, hält sich mein Mitleid eher in Grenzen.

  • Natürlich. Das Bemühen um Korrektheit entbehrt ja auch nicht einer gewissen Komik. Und: Wenn schon, denn schon. Falls du hier aufmerksam liest, kannst du sehen, dass ich durchaus gendere, wo es mir notwendig erscheint.

    Aber es war dir hier ein Kommentar wert.

    Dir auch, nicht wahr? Man sollte nicht alle so verbiestert sehen.

  • Natürlich. Das Bemühen um Korrektheit entbehrt ja auch nicht einer gewissen Komik. Und: Wenn schon, denn schon. Falls du hier aufmerksam liest, kannst du sehen, dass ich durchaus gendere, wo es mir notwendig erscheint.

    Dir auch, nicht wahr? Man sollte nicht alle so verbiestert sehen.

    Stimmt, du fällst in dieser Hinsicht hier im Forum weniger auf. Aber in diesem Thread werden Kommentare nach Geschlecht geschrieben, genauso Likes gesetzt. Und es müssten doch auch die männlichen Kollegen nachdenklich machen, wenn ihre Kolleginnen so einig anderer Meinung sind. Aber nein, sie machen sich weiter lustig. Mich störte übrigens der alte Satz, der neue ist noch ungewohnt.


    Und zu verbiestert, mich nervt einfach, wenn Männer sich ständig lustig darüber machen. Mir ist es seit langem wichtig, weil ich selbst Opfer wurde, weil ich daraufhin anfing, meine Umgebung zu beobachten und feststellte, dass Männersprache - Frauensprache wichtig ist. Gendern ist wichtig!


    Gleichberechtigung hat nicht nur etwas mit Gesetzen zu tun, sondern es geht um Einstellungen aller. Und Sprache ist der Anfang.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Und Sprache ist der Anfang.

    Aber die hat ihre Grenzen. Auch in einer Arztpraxis arbeiten nicht nur Ärzte und Ärztinnen, die Auskunft geben können. Ist dir aufgefallen, dass der Spruch in der Werbung schon vor dem "Update" mit erhöhter Geschwindigkeit abgespielt wurde?

    Zum pharmazeutischen Personal einer Apotheke gehören neben Apothekern auch pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), Apothekerassistenten, Pharmazieingenieure, Apothekenassistenten und Pharmazeutische Assistenten. Es gibt aber auch nichtpharmazeutisches Personal, vor allem pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA), Apothekenhelfer und Apothekenfacharbeiter.

    Da kann man viele Leute fragen, wenn sie anwesend sind. Und guck mal, wie auf der Internetseite der ABDA gegendert wird. Muss die Berufeliste wirklich doppelt so lang werden?

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