Ergänzung zur Genderdiskussion

  • Irgendwo hatte ich mal von einer Studie gelesen, die ergab, dass Eltern im Schnitt nicht glücklicher sind als Kinderlose, dass die positiven und negativen Ausschläge aber krasser seien und damit das Leben emotionaler erlebt wird.

    Klar, warum nicht? Kommt aber sicher auch darauf an, ob man das Leben so lebt, wie man möchte. Es gibt auch "regretting motherhood" und unerfüllten Kinderwunsch, (un)glücklich zu sein hat bestimmt andere Ursachen als Familienleben per se.


    Aber insgesamt gibt es wohl in den USA und Europa einen Trend Richtung Kinderlosigkeit und stattdessen Haustierhaltung. US-Hunde-/Katzenbesitzer um die 30 geben sowas um 3x so viel Geld für ihr Tier aus wie 60-jährige Hunde-/Katzenbesitzer. Pet parenting heißt das dann wohl und die Viecher und ihre babyartige Versorgung werden auf tiktok vermarktet.

  • Aber insgesamt gibt es wohl in den USA und Europa einen Trend Richtung Kinderlosigkeit und stattdessen Haustierhaltung. US-Hunde-/Katzenbesitzer um die 30 geben sowas um 3x so viel Geld für ihr Tier aus wie 60-jährige Hunde-/Katzenbesitzer. Pet parenting heißt das dann wohl und die Viecher und ihre babyartige Versorgung werden auf tiktok vermarktet.

    *kotzsmiley*

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Mental Load? Man sucht sich einfach einen Partner, der sich genau um die Sachen gerne kümmert, die man selber hasst.


    Ich koche gerne, mein Mann nicht, er muss nicht kochen. Dafür hasse ich Gartenarbeit und mein Mann macht sie gerne. Ich muss NIE Gartenarbeit machen.


    Putzen finden wir beide doof. Darum bezahlen wir eine Putzperson.


    etc.

  • Ich habe weder Kinder noch Haustiere noch ein Auto. Mann, bin ich öko...

  • Hä?

  • Viel Spaß kann man zum Beispiel haben, übrigens bis über das Erwachsenenalter der Kids hinaus. [Vor allem, wenn sie endlich ausgezogen sind;)]. Das ganze Leben kostet Geld und macht Stress, unabhängig von eigenen Kindern.

    Erwachsene Kinder sind auch toll. Manchmal besuchen uns alle 3 Kinder mit ihren Partnern und wir gehen im Schwarzwald wandern, machen Feuer in der Feuerschale und grillen oder machen sonst was Schönes. Neulich sind wir eine "Klinge" gewandert, die war nicht ohne, eigentlich wollten wir erst mal schauen, aber dann haben wir doch alles geschafft und den Schatz gefunden (Bierflaschen und andere Getränke gut gekühlt im Bach), so was gibt es hier oft.

  • Das ist ein Zitat auf so einen komischen "Mental Load" Artikel.


    Meine Freundin hat übrigens den Spleen ständig Brot einzufrieren. Die weiss bestimmt wie viel wir noch haben :)


    Ich habe keinen blassen, wann hier der Müll abgeholt wird. Ich bringe meinen Sack in die Tonne und um die Tonne kümmert sich der Abwart. Milch... Was weiss ich, merke ich morgen früh beim Kaffee. Reisepass weiss ich. Ob meine Freundin ihren spontan fände wage ich allerdings zu bezweiflen. Eltern und Grosseltern habe ich nicht mehr. Glück gehabt, da kann ich nichts vergessen ^^

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Danke für die schönen Beispiele. Daran sollte man sich abarbeiten. Über immer noch vorhandene, geschlechterdiskriminierende Strukturen muss man sich dann keinen Kopp mehr machen.

  • Man kann es auch anders formulieren: Die Frauen machen es einfach. Zumindest bei uns in West-/Mitteleuropa hätten sie durchaus die Wahl es einfach *nicht* zu tun. "Hängenbleiben" impliziert man könnte nicht entscheiden welchen Beruf man ergreift. Das stimmt halt einfach nicht. Das gleiche gilt natürlich auch für das was in der Familie läuft. Es gehören immer zwei dazu. Ich hätte auch keine Lust auf Windeln wechseln. Wenn mein Partner mir das abnimmt, bin ich noch so dankbar. Tut er es nicht, dann muss ich halt ran. Es ist aus der Frauenperspektive schon sehr einfach, sich da immer auf die Sozialisation zu berufen.

  • Ach Antimon, du bist einfach keine heteronormative Frau, deshalb ist bei dir alles "ganz anders". In Wirklichkeit sind Frauen doch immer unterdrückt und in ihre Care-Rolle als "Familienmanagerin" gedrängt.

  • In unserer Beziehung bin ich diejenige, die an alles denkt, immer alles im Kopf hat.

    2020 war ich mal eine Woche allein weg, ohne Mann und Kinder, und, oh Wunder, sie haben es überlebt und nicht mal ganz ungesund gegessen.

    Ich denke, man wächst in sowas rein. Ich hab halt ein viel besseres Gedächtnis als mein Mann und kann mir alles auswendig merken, wo er es aufschreiben muss. Klar bin ich dann einfach schneller.

    Konklusion: Ich muss öfter alleine in den Urlaub fahren ;)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich kann gelegentlich hellsehen und weiß deshalb, dass ich jetzt gleich Haue kriege.

    Nämlich dafür: Frauen (nicht alle, aber viele bis sehr viele) scheinen es so zu brauchen, dass sie in der Familie die Managerin sind, die alles wuppt und alles im Kopf und vor allem im Griff hat. Daraus ziehen sie einen Teil ihres Selbstverständnisses und ihres Selbstwertgefühls. Die Enttäuschung (unausgesprochen), wenn Frau nach mehrtägiger Abwesenheit nach Hause kommt, und die Familie ist nicht im Chaos versunken, kenne ich auch. Umso größer dann die Freude, wenn doch irgendwas anders gemacht wurde, als es auf dem internen Plan stand.

    Was hinzukomnt: Männer setzen andere Prioritäten und haben vieles, das ihre Frauen sehr wichtig finden, schlicht nicht auf dem Schirm. Das reicht von irgendwelchem sozialen Gedöns (Geschenke oder Glückwünsche für Gott und die Welt) bis zu Arztterminen für die Kinder (ab wann muss man Symptome wirklich abklären lassen?).

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • laleona

    Ja, da sehe ich ein Problem auch darin, dass gerade viele Mamas in den klassischen Rollen denken und den Papas es nicht zutrauen, sich eben anders(!) um die Kids zu kümmern und deren (also Papas) Art nicht zulassen. Und damit meine ich nicht, sich bewusst doof anzustellen, so dass es die Frau am Ende machen muss, sondern es eben anders anzugehen. Hier höre ich auch bei Äußerungen von Mamas, wie abfällig teils über die Handlungen der Papas gesprochen wird.


    Bspw. bei der schulischen Unterstützung des Töchterleins war es ein beiderseitiger Lernpfad zu akzeptieren, dass, wenn Papa sich um Latein und Mathe kümmert, er das dann auf seine Weise tun darf, ohne dass es kommentiert oder ihm aus den Händen genommen wird.


    Edit: Zum Thema Geschenke und Karten und solchen Dingen, da denke ich auf der Sachebene und wenn es meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass zum Zeitpunkt X.X. 1. Fotos der Kinder vorhanden sind und 2. die Fotos in vier (bspw.) verschiedenen Designs online einzufügen sind, dann gebe ich das zu diesem Zeitpunkt zur endgültigen Bewertung und folgenden Bestellung frei. Aber da denke ich eher technisch und so grätscht dann das reale Leben doch manchmal dazwischen ;)

    Und zu Geschenken: Wenn ich die Haltung habe, es reicht zwei Tage vor dem Kindergeburtstag Asterix und Obelix von Playmobil zu kaufen, dann löse ich dieses Problem termingerecht, aber die andere Seite wird vorher nervös und erlaubt es nicht, dass ich die Verantwortung erfolgreich übernehme. Das ist auch eine Typsache (sowohl bei Männlein als auch Weiblein).

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

  • Bspw. bei der schulischen Unterstützung des Töchterleins war es ein beiderseitiger Lernpfad zu akzeptieren, dass, wenn Papa sich um Latein und Mathe kümmert, er das dann auf seine Weise tun darf, ohne dass es kommentiert oder ihm aus den Händen genommen wird.

    Ja, besonders das fällt mir sehr schwer.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Kapa

    Ich hatte geschrieben, dass der Mental Load bei uns an mir hängt und auch oftmals ein Zankapfel zwischen uns ist. Dass ich deswegen aber die Partnerschaft als nicht gleichberechtigt bezeichnen möchte, habe ich nicht erwähnt. Mein Mann hat auch sehr viele Aufgaben, die er einfach so übernimmt, die ich dann nicht mache. Vielleicht würde er über mich sagen: Die macht nichts im Garten, alles bleibt an mir hängen. Mag sein. Grundsätzlich glaube ich aber, dass wir uns gut ergänzen. Es ist in jedem Fall so: Ich bin nicht so leicht zu ersetzen, wie er (um das mal überspitzt zu sagen), denn Handwerker/Gärtner zu beauftragen ist einfacher, als das aufzufangen, an was ich alles denke und was ich alles weiß (Versicherungen, Steuern...).


    Übrigens ist das heute lange nicht mehr so dramatisch wie noch vor ein paar Jahren. Die Kinder sind groß bzw. fast groß. Wir haben einen elektronischen gemeinsamen Kalender und ansonsten kümmert sich jeder selbst um seine Termine. Für mich heute vollkommen ok.


    Ich war wie laleona vor einigen Jahren eine Woche weg. Ich habe eine Excel-Tabelle erzeugt, was alles so zu tun ist, wann Kind wo sein muss, wer es abholt, ob es beim Freund ist etc. Erst da wurde mir bewusst, was ich da leiste und da war es auch noch belastend für mich.


    Ich finde auch nicht, dass alle beide über alles Bescheid wissen müssen, aber ich glaube, dass viele Männer sich nicht darüber klar sind, was dort an gedanklicher Arbeit geleistet wird. (Es sind meistens Männer - hier fühlen sich weniger angesprochen - das bringt der Lehrerberuf mit sich, aber Männer in der freien Wirtschaft mit womöglich Schicht oder Führungsjobs mit vielen Reisen sind einfach weniger zuhause als die Frau, auch wenn hier natürlich nur Männer schreiben, die da mehr eingebunden sind.)

  • Kapa

    Es ist in jedem Fall so: Ich bin nicht so leicht zu ersetzen, wie er (um das mal überspitzt zu sagen), denn Handwerker/Gärtner zu beauftragen ist einfacher, als das aufzufangen, an was ich alles denke und was ich alles weiß (Versicherungen, Steuern...).


    Ich war wie laleona vor einigen Jahren eine Woche weg. Ich habe eine Excel-Tabelle erzeugt, was alles so zu tun ist, wann Kind wo sein muss, wer es abholt, ob es beim Freund ist etc. Erst da wurde mir bewusst, was ich da leiste und da war es auch noch belastend für mich.

    Das stimmt. Die ganzen Termine (Orga) der Familie hängen bei uns an der Mama, weil es da wirklich zu Problemen kommen könnte, weil Papa extrem verpeilt ist (und das nicht nur in der Familie). Die Durchführung dieser Termine nimmt dann Papa zu 2/3 auf sich. Auf der anderen Seite kümmert sich dann Papa um alle Finanzen (Steuern, Versicherung, Rechnungen, Beihilfe + PKV (für alle), Hausfinanzierung etc.) und legt dort alles fertig in der "Unterschriftenmappe" vor.

    An welcher Stelle ist das wirklich fair und ausgewogen? Weiß ich nicht.

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