Gendergerechte Sprache in NRW-Schulen

  • Habe ich gar nicht mitbekommen, dass ich das getan hätte. Wann war das?

    Wenn du darauf bestehst, dass nur Gendern alle inkludiert, dann fühlst du dich offenbar ausgeschlossen. Du bist ja offenbar nicht eingeschlossen, wenn nicht explizit die weibliche Form verwendet wird.

    Oder du fühlst dich nicht ausgeschlossen. Dann stellt sich aber die Frage, warum du auf der einen Seite verstehst, wie die deutsche Sprache funktioniert, aber auf der anderen Seite der Meinung bist, dass Gendern notwendig sei.

  • Wenn du darauf bestehst, dass nur Gendern alle inkludiert

    Tue ich das?

    Du bist ja offenbar nicht eingeschlossen, wenn nicht explizit die weibliche Form verwendet wird.

    Bin ich? Aha. Wie kommst du darauf?

    aber auf der anderen Seite der Meinung bist, dass Gendern notwendig sei.

    Bin ich der Meinung? Wie kommst du darauf?


    Du scheinst eine ganze Menge über mich zu wissen, dass ich noch nicht weiß. Erzähl mal weiter.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Dann stellt sich aber die Frage, warum du auf der einen Seite verstehst, wie die deutsche Sprache funktioniert, aber auf der anderen Seite der Meinung bist, dass Gendern notwendig sei.

    Ach so, die deutsche Sprache "funktioniert" also so, dass Gendern nicht notwendig ist, weil die maskuline Form die "normale" ist!? Alles klar...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Tue ich das?

    Bin ich? Aha. Wie kommst du darauf?

    Bin ich der Meinung? Wie kommst du darauf?


    Du scheinst eine ganze Menge über mich zu wissen, dass ich noch nicht weiß. Erzähl mal weiter.

    Ach Gottchen. Stell dich doch nicht schon wieder dümmer, als du bist.

  • Nein, weil die generische Form schon alle inkludiert.

    Nein. Du bist lediglich der Meinung, dass das so sei. Akzeptiere also bitte, dass es Menschen gibt, die nicht deiner Meinung sind und die maskuline Form nicht als die "einzig Wahre" und "normale" empfinden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nein. Du bist lediglich der Meinung, dass das so sei. Akzeptiere also bitte, dass es Menschen gibt, die nicht deiner Meinung sind und die maskuline Form nicht als die "einzig Wahre" und "normale" empfinden.

    Es ist halt die Frage wessen Befindlichkeiten hier wichtiger sind. Mich langweilt diese Debatte nur, weil sie von wirklich wichtigen Themen ablenkt und sich immer nur leute darauf stürzen, die sonst nicht gebacken bekommen.

  • Interessant an dem Beispiel finde ich allerdings, wie leicht und diskussionsarm die Betriebe die Nennung der Diversen umgesetzt haben. Die haben da offensichtlich gar kein Problem.

    Von allen Betrieben, die ich diesbezüglich kenne, habe ich die Antwort bekommen, daß "Kassierer (m,w,d) deswegen so schnell übernommen wurde, weil es wesentlich leserlicher ist als "Kassier/innen". Bezeichnend finde ich, daß diese Aussage zur besseren Les- und Sprechbarkeit auch aus rein weiblichen Chefetagen zu hören ist. Dort laufen sie auch alle gegen die Wortverstümmelungen a la "Freund:inn:e:n" Sturm.

  • Also "schön" finde ich die Genderformen jetzt auch nicht wirklich, das Gendersternchen stört mich persönlich am wenigsten, aber wie gesagt, ich gendere nicht. Dennoch finde ich die Vehemenz, mit der hier die alte Schreibregelung verteidigt wird, erschreckend. Leute, es sind nur Buchstaben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich kann nur staunen, wie absichtlich über offensichtliche Grammatikverstöße hinweggesehen wird, nur damit Gendern jetzt bitte schnell überall durchgesetzt wird. Normalerweise hätte man in dem Satz "Du darfst alle deine Freund:innen einladen." aka "Du darfst alle deine Freund und Freundinnen einladen." einen fetten Gr-Fehler angestrichen, da ganz offensichtlich die männliche Pluralform (Freunde) fehlt. Was für ein hanebüchener Unsinn, das nun als gängig und normal zu betrachten. Schlimmer wird es nur noch bei Arzt:in oder wahlweise Ärzt:in.


    Von mir aus soll man gendern, I couldn't care less. Aber wenn man es tut, dann bitte, ohne unsere Sprache noch komplizierter zu machen bzw. sogar zu verhunzen. Ein englisches "they" gibt es bei uns in dem Sinne nunmal nicht, aber was hält einen davon ab, die Wörter einfach gleichberechtigt nebeneinander oder abwechselnd zu verwenden? Was bringt es zu schreiben "Suche Arzt:in.", wenn es richtiger hieße: "Suche Arzt/Ärztin."?


    Ich habe mich von Bezeichnungen wie "Lehrer" oder "Bürger" noch NIE ausgeschlossen gefühlt und kann das null nachvollziehen. Kenne tatsächlich auch niemanden, den oder die das jemals gejuckt hätte. Ich kenne auch keinen Mann, der regelmäßig traurig aus der Wäsche schaut, wenn wiedermal von "die gesuchte Person.." die Rede ist, und es allen klar ist, dass ein Mann gesucht wird.

  • Ach so, die deutsche Sprache "funktioniert" also so, dass Gendern nicht notwendig ist, weil die maskuline Form die "normale" ist!? Alles klar...

    Nicht die Maskuline, sondern die generische ist im Plural für gemischte Gruppen normal. Man hat es im Deutschen schwerer, wenn man formulieren möchte, dass es sich um eine rein männliche oder diverse Personengruppe handelt als bei rein weiblichen Gruppen.

    Freunde kann gemischt, rein männlich, rein divers oder auch rein weiblich (dann das Geschlecht nicht relevant) sein. Freundinnen sind immer alle weiblich.

  • Dennoch finde ich die Vehemenz, mit der hier die alte Schreibregelung verteidigt wird, erschreckend. Leute, es sind nur Buchstaben.

    Nein, es sind eben nicht nur Buchstaben. Es ist die Vehemenz, mit der eine Minderheit der Mehrheit der Bevölkerung ihre Weltanschauung aufoktroyieren will. Das Gendersternchen ist da nur das Mittel zum Zweck.


    Erinnert mich irgendwie an das Lokalkolorit in der Nachbarstadt. Dort gibt es die Industrieellen-Familie Weddigen. Sie haben zu Zeiten der industriellen Revolution die ersten mechanischen Spinnmaschinen und Webstühle nach Deutschland geholt und damit ein Vermögen gemacht. In jener Zeit haben sie auch mehrere Schulen, ein Krankenhaus und eine öffentliche Badeanstalt gebaut. Die damaligen Arbeiterwohnungen hatten ja noch kein Bad. Ein Sohn der Familie trug den Namen Otto Weddigen und war bis zu seiner Versenkung ein durchaus erfolgreicher U-Boot Kommandant im 1. Weltkrieg.


    die Badeanstalt hieß entsprechend "Weddigen Bad". Die Nationalsozialisten tauften das Ding in "Otto Weddigen Bad" um. Das gefiel dann nach dem 2. Weltkrieg aber auch niemandem mehr und so hieß das Ding danach wieder "Weddigen Bad" und später "Otto Bad". Irgendwann wurde es aber der Stadtverwaltung zu bunt. Schließlich durfte bei dem ganzen Pazifismus so eine Badeanstalt auch nicht im Entferntesten an einen Kriegshelden aus dem 1. Weltkrieg erinnern und so haben sie das Ding nach einer Komplettsanierung in "h2o" umbenannt, eben in die chemsiche Formel für Wasser. Nur haben sie dabei nicht bedacht, daß es die hiesige Bevölkerung ärgert dermaßen bevormundet zu werden. Entsprechend heißt das Ding jetzt im Volksmund "Herfords zweites Otto".


    Und so steht das Gendersternchen in einer langen Reihe von Bevormunungen, egal ob es nun um die Rommel Kaserne, den Negerkuß oder den Sarotti Mohr geht.

  • nur damit Gendern jetzt bitte schnell überall durchgesetzt wird.

    Äh, ne, wer redet von "schnell" und "überall"? Wir diskutieren doch gerade darüber.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Nein, es sind eben nicht nur Buchstaben. Es ist die Vehemenz, mit der eine Minderheit der Mehrheit der Bevölkerung ihre Weltanschauung aufoktroyieren will. Das Gendersternchen ist da nur das Mittel zum Zweck.

    "Nachtigall, ick hör dir trapsen" ?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Äh, ne, wer redet von "schnell" und "überall"? Wir diskutieren doch gerade darüber.

    Die Vehemenz und Schnelligkeit, mit der das Thema in den Medien (inbesondere zunächst im ÖR), an den Unis und den Schulen durchgedrückt wird, ist schon erstaunlich. Das hat nichts mit einer natürlichen Sprachentwicklung zu tun, sondern ist ein gezielter Versuch, Sprache umzustrukturieren und dem "ungebildeten Volk" beizubringen, wie es gefälligst zu sprechen/schreiben hat. Das ist an und für sich höchst zweifelhaft und unsympathisch. Diese Art von seltsamer moralischer Erziehung seitens der Politik ist mir persönlich jedenfalls too much.

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