Gendergerechte Sprache in NRW-Schulen

  • Ich als Frau käme niemals auf die Idee, ich wäre nicht gemeint, wenn irgendwo von Lehrern gesprochen wird und kann diese Sicht auch beim besten Willen nicht nachvollziehen

    Du vielleicht nicht. Andere - ich zum Beispiel - schon.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Einige, mit denen ich gesprochen habe, sehen gerade dieses Stolpern beim Lesen und Sprechen als wichtig an, damit man sich eben des Problems bewusst wird.

    Wenn ich einen Text lese will ich aber den Textinhalt erfassen und nicht ständig abgelenkt/aus dem Lesefluß werden.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Humblebee

    Das heißt vor 10 Jahren hast Du dich nicht angesprochen gefühlt, als von Lehrern gesprochen wurde? Gut, ich setzte jetzt mal voraus, dass Du schon etwas länger im Dienst bist.

    :/ Mal abgesehen davon, dass du richtig voraussetzt: Doch, auch vor 10, 15, 20 Jahren war es schon so wie heute; wenn lediglich die männliche Form benutzt wird, fühle (und fühlte) ich mich nicht wirklich angesprochen. Wie kommst du auf diese merkwürdige Frage?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • :/ Mal abgesehen davon, dass du richtig voraussetzt: Doch, auch vor 10, 15, 20 Jahren war das schon so. Wie kommst du denn darauf, dass das nicht der Fall sein könnte?

    Na ist doch klar: Dir wurde das in den letzten Jahren eingeredet!

  • @Hummblebee

    Die Frage ist gar nicht so merkwürdig. Ich glaube, dass manche Dinge einfach eine Entwicklung brauchen und man selbst auch dafür sensibilisiert werden muss. Sprich auch das "Zurückgesetzfühlen" kann sich entwickeln. Was ich damit sagen will ist, wenn man früher gesagt hat "die Lehrer der Schule..." hat man prinzipiell alle gemeint und die weiblichen Lehrkräfte damit nicht ausgeklammert und dies auch sicher nicht beabsichtigt. Ich glaube auch, dass vor 20, 30 Jahren sich die meisten weiblichen Lehrer damit einbezogen gefühlt haben. Erst mit der Diskussion, dass es nicht richtig sei, Lehrer, Schüler usw. nur zu sagen, weil man so eine Gruppe ausschließen würde, sensibilisiert einen auch selbst dafür, sich nicht angesprochen zu fühlen. Auf einmal hat man den Aufschrei, dass doch Sprache ungerecht sei. Ich bin zwar kein Englischlehrer, aber in Englisch gibt es nur den Begriff teacher und alle fühlen sich angesprochen. Es ist eben eine Berufsbezeichnung unabhängig vom tatsächlichen Geschlecht. Was macht man z. B. mit dem Beruf Hebamme?

    Kurz gesagt, wenn ich jetzt eine öffentliche Diskussion hätte, dass bei dem Begriff "Lehrer*innen* die männlichen Lehrkräfte nicht mit angesprochen wären, würden sich die "Lehrer" vielleicht auch irgendwann zurück gesetzt fühlen. Daher war es schon eine ernst gemeinte Frage.

  • Ich glaube, dass manche Dinge einfach eine Entwicklung brauchen und man selbst auch dafür sensibilisiert werden muss. Sprich auch das "Zurückgesetzfühlen" kann sich entwickeln. Was ich damit sagen will ist, wenn man früher gesagt hat "die Lehrer der Schule..." hat man prinzipiell alle gemeint und die weiblichen Lehrkräfte damit nicht ausgeklammert und dies auch sicher nicht beabsichtigt. Ich glaube auch, dass vor 20, 30 Jahren sich die meisten weiblichen Lehrer damit einbezogen gefühlt haben. Erst mit der Diskussion, dass es nicht richtig sei, Lehrer, Schüler usw. nur zu sagen, weil man so eine Gruppe ausschließen würde, sensibilisiert einen auch selbst dafür, sich nicht angesprochen zu fühlen.

    So so, das "glaubst" du also. Wie gesagt: Bei mir war es schon früher nicht so und ich fand schon immer die Bezeichnung "Lehrkräfte" angebracht. Und zum Glück wird und wurde auch an meiner Uni, in meinem Studienseminar, meiner Ausbildungschule und meiner jetzigen Schule in den allermeisten Fällen dieser Begriff oder aber "Lehrerinnen und Lehrer" benutzt ebenso wie "Schülerinnen und Schüler".

    Was macht man z. B. mit dem Beruf Hebamme?

    Dieses "Problem" wurde doch bereits geklärt. Siehe "Wikipedia": "In Deutschland wurde 1987 die Bezeichnung Entbindungspfleger als Maskulinform eingeführt für männliche Personen, die als Hebamme tätig sind. Durch das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung wurde diese Regelung zum 1. Januar 2020 aufgehoben. Die Berufsbezeichnung Hebamme gilt jetzt gem. § 3 HebG für alle Berufsangehörigen (weiblich/männlich/divers). Im Gesetzentwurf wurde dies damit begründet, dass der Name Entbindungspfleger irreführend sei. Die Entbindungspflege umfasse nur einen Teil der Hebammentätigkeit. Daher erwecke die männliche Berufsbezeichnung den Eindruck, dass männliche Hebammen ihren weiblichen Kolleginnen nicht gleichrangig gegenüber stünden." (https://de.wikipedia.org/wiki/Hebamme)

    Kurz gesagt, wenn ich jetzt eine öffentliche Diskussion hätte, dass bei dem Begriff "Lehrer*innen* die männlichen Lehrkräfte nicht mit angesprochen wären, würden sich die "Lehrer" vielleicht auch irgendwann zurück gesetzt fühlen.

    Warum?



    P. S.: "Humblebee" bitte ;) !

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • die Leute, mh. feminin also Leute*er?

    Ich versuche mal die Bedeutung dieser Wortfolge zu erahnen.


    Soll hier behauptet werden, dass mit „Leuten“ nur weibliche Leute gemeint sind? Oder möchte jemand Genus und Sexus verwechseln? Wobei. Wo finde ich eigentlich eine Quelle für das Genus von „Leute“? Ich finde nix?

  • die Leute, mh. feminin also Leute*er?

    Ähm. "die Leute" ist nicht feminin, genauso wie "die Männer" nicht feminin sind... Im Plural kennt das Deutsche strenggenommen keinen Genus, Pluraliatantaum sind daher tatsächlich auch genusfreie Wörter, bei anderen lässt sich allenfalls ein Genus im Singular feststellen.

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