Fragen zum Grundschullehramt mit sonderpädagogischer Förderung

  • Ich schreibe hier jetzt auch mal rein, weil ich vor einer sehr wichtigen Entscheidung stehe und Meinungen brauche!

    Ich wollte schon immer Grundschullehrerin werden und habe mich an mehreren Unis beworben.

    Ich habe mich auch für Grundschullehramt Sonderpädagogik beworben, weil ich das auch interessant fand und es ja eben auch Grundschule sein würde.

    Ich wurde an einer Uni für „normales“ Grundschullehramt angenommen, jedoch dauert die Fahrt mit der Bahn dahin etwa 1:15 h.

    An einer anderen Uni wurde ich für Grundschullehramt Sonderpädagogik angenommen. Diese Uni ist nur 20 min mit der Bahn entfernt.

    Ist Grundschullehramt Sonderpädagogik vom „Lehrer sein“ genauso wie das normale Grundschullehramt? Was sind die Unterschiede? (Außer dass man eben spezialisiert auf seine Förderschwerpunkte ist) Kann man trotzdem eine eigene Klasse haben? Kann ich an einer Grundschule unterrichten, oder muss es dann eine Förderschule sein? Irgendwie finde ich dazu so wenig Infos im Internet, vielleicht kann mir ja einer helfen!

    Ich habe einfach Angst, dass es dann anders ist, als wie man die Grundschule kennt und ich dann doch nicht so glücklich bin. Mein Traum ist es, Klassenlehrerin zu sein und ich weiß nicht ob das damit auch dann möglich ist, oder ob man dann halt für ein paar Schüler zuständig ist und immer nur im Teamteaching unterrichtet.

    Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen damit, ich wäre wirklich für jede Antwort dankbar!


    Der Punkt für mich ist halt, dass ich mich jetzt nicht für die „bequemere“ Variante entscheiden will, nur weil der Weg kürzer ist. Ich möchte mir meinen Wunsch erfüllen und den Beruf ausüben, der mein Traum ist.

    Vielleicht komme ich ihm aber auch durch das Grundschullehramt Sonderpädagogik nah, ich kann es einfach überhaupt nicht einschätzen. Seit Tagen kann ich über nichts anderes mehr nachdenken.


    ach so: ich komme aus NRW




    (Umziehen kann und möchte ich nicht.)

  • Wenn du Sonderpädagogik studiert hast, wirst du normalerweise an einer Förderschule eingesetzt, da verdienst du ja auch mehr, hast kleinere Klassen und weniger Stunden. Da bist du auch Klassenlehrerin. Ich fände es "dumm", dann an eine Grundschule zu gehen, obwohl sie dich da vmtl. auch nehmen würden.

    Die Studienschwerpunkte sind auch anders, je nachdem für welchen Schwerpunkt du dich entschließt.


    Wenn Grundschullehrerin zu sein wirklich dein Traum ist, verstehe ich nicht, warum dich die Zugfahrt abhält. So lange dauert sie ja auch nicht. Außerdem kannst du in der Zeit chillen, was lesen, die Gedanken schweifen lassen oder in irgendwelchen Foren online sein...usw.

  • Wenn du Sonderpädagogik studiert hast, wirst du normalerweise an einer Förderschule eingesetzt

    So wie ich anitkatut verstehe, will sie ja nicht Sonderpädagogik studieren, sondern "Grundschullehramt mit integrierter Sonderpädagogik", wie es beispielsweise als Modellstudiengang an der Universität Bielefeld möglich ist.


    Wenn ich das auf die Schnelle und zur aktuellen Uhrzeit richtig sehe, ersetzt da die Sonderpädagogik ein Unterrichtsfach. Mit dem normalen Bachelor und Master darin kann man Grundschullehrer werden. Will man Sonderschullehrer/Förderschullehrer/Lehrer für Sonderpädagogik werden, muss man an den Master noch einmal einen einjährigen zusätzlichen Master für Sonderpädagogik anschließen.


    Evtl. könnte man auch nach dem Bachelor in einen Sonderpädagogik-Master an einer anderen Uni wechseln, die diesen anbietet, evtl. müsste man dazu auch gewisse Inhalte nachstudieren - das weiß ich nicht.


    Wenn man sich beide Optionen offenhalten will, dann mag das durchaus sinnvoll sein. Ansonsten würde ich aber einen reinen Sonderpädagogik-Studiengang oder einen reinen Grundschullehramtsstudiengang wählen. Zumal bei diesem Modellversuch auch die Wahl der Förderschwerpunkte sehr eingeschränkt ist.


    Wie das an Grundschulen ankommt, wenn man sich bewirbt und zwar gewisse sonderpädagogische Inhalte, dafür aber ein Unterrichtsfach weniger studiert hat, weiß ich nicht. Wie würdest du das z. B. sehen, kleiner gruener frosch ?


    Persönlich würde ich natürlich Sonderpädagogik empfehlen: spannenderes Studium, höhere Besoldung (wobei: soll in NRW ja für Grundschulleute angeglichen werden, aber wer weiß, wann/wie das kommt), geringeres Stundendeputat, kleinere Klassen mit meist besserer personeller und sachlicher Ausstattung, ... Aber das muss natürlich jeder selbst wissen. Ein Praktikum im sonderpädagogischen Bereich kann auf jeden Fall nie schaden, um das mal kennenzulernen. Zumal man im Rahmen der Inklusion ja Schüler mit Förderbedarf auch an Grundschulen haben wird.


    Was, anitkatut , die Fahrt anbelangt: Zum Studium zu Hause (ich nehme an, du wohnst noch bei deinen Eltern?) auszuziehen ist keine Option? Gehört imho eigentlich auch zu diesem Lebensabschnitt dazu. Aber natürlich gibt es auch Konstellationen/Situationen, in denen das aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.


    Edit: Sehe, zum Umziehen hattest du ja schon etwas geschrieben.

  • Moin!
    Ich glaube, hier läuft gerade einiges durcheinander ;)
    Nur, weil du vielleicht Grundschullehramt mit integr. SoPä studierst, heißt das nicht, dass du an einer Förderschule arbeiten musst.

    Es kommt ganz darauf an, auf welche Stellen du dich später bewirbst und dementsprechend wird auch dein Einsatz an der Schule sein.

    Wenn du an einer Grundschule arbeiten möchtest, und ganz sicher sein willst, dass du alleine eine Klasse leitest, dann lass SoPä weg und studiere nur Grundschullehramt. Alternativ oder um dir alle Optionen offen zu halten, kannst du natürlich integr. SoPä mitstudieren, dich später aber auf eine normale

    A 12 Grundschulstelle bewerben. Wäre aber natürlich totaler Quatsch!!

    Wenn du SoPä mit studierst, solltest du dich auch auf eine sonderpädagogische Stelle bewerben, um A 13 zu bekommen. Wenn Förderschule für dich wegfällt, bleibt dann ja nur eine SoPä Stelle an der Grundschule.

    Dort wirst du dann ziemlich sicher in erster Linie auch im sonderpädagogischen Bereich arbeiten, da der Bedarf da sein wird. Die Wahrscheinlichkeit, eine Klasse zu leiten, ist erstmal eher gering, wenn, dann höchstens im Team, wenn die Schule ansonsten über entsprechend genug sonderpäd. Personal verfügt.

    Da du ja auch eine Lehrbefähigung für mindestens ein Unterrichtsfach hast, darfst du aber auch Unterricht für alle SchülerInnen erteilen, sprich normalen Fachunterricht. Ein Einsatz als Klassenleitung geht nur in einer Klasse, in der auch Kinder mit Unterstützungsbedarf sind und wird eher die Ausnahme sein, ist aber prinzipiell in Absprache mit dir und der Schulleitung möglich und mittlerweile auch offiziell erlaubt (siehe Leitlinien GL NRW).

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