Präsenzverbot Schwangerschaft Lehrer

  • Karl-Dieter : Da hast du Recht. Ich finde es zwar nach wie vor nicht gut, ein Kind unter 2 in einer Gruppe fremdbetreuen zu lassen, es ist aber nicht gleichzusetzen mit Zucker oder TV.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich verstehe, wie es zu dieser Aufzählung (nicht Gleichsetzung) kommt. Alles hat den Zweck, das Kind ruhig bzw. aus dem Weg zu haben, um dann anderen Tätigkeiten nachgehen zu können. Wer also so mit seinem Kind umgeht, der braucht auch in der Schwangerschaft keine übertriebene Rücksicht auf das Kind nehmen, denn später macht er dies auch nicht. Auch seitens der Politik, die eine frühe Verwahrung von Kindern fördert, da die Arbeitskraft der Mütter gewinnbringend eingesetzt werden soll.


    laleona Es freut mich sehr für euch, dass ihr trotz all des Leids zwei Kinder habt. Dein Schicksal zeigt, dass man nicht aufgeben sollte. Ich hätte nicht soviel Kraft gehabt, da ist dein Name wohl Programm…

  • Was meinst du?

    Wenn es das damals gegeben hätte, hätte ich meine Tochter viel lieber in die Gruppe einer offiziellen Einrichtung mit geschultem Personal gegeben als in den Privathaushalt einer mir unbekannten Person (Tagesmutter). Zum Glück habe ich nach langer Suche eine mir akzeptable Lösung gefunden. Aber zu ganz vielen Leuten, die sich gemeldet haben, wollte ich mein Kind nicht geben. Von Sozialhilfe zu leben, kam nicht in Frage. Ich war fertige Lehrerin.

  • Also da muss ich mal sagen, dass mich Aussagen schockieren.


    Ein Embryo ist aufgrund dessen, dass die Zelldifferenzierung in jedem Gewebe in vollem Gang ist, und beim Fötus fast genau so, immens sensibler für äußere Einflüsse, als es ein Baby, Kleinkind oder Schulkind ist.


    Fast jegliche Infektionskrankheit, jeglicher Nährstoff- oder Vitaminmangel, jegliche Gerinnungsstörung, jegliche Aussetzung von Toxinen, stellt eine ungleich schwerere Gesundheitsgefahr beim Embryo oder Fötus dar, als beim Baby oder Kleinkind. Insofern sollte eine Schwangere keinen Mettigel essen, darf aber ihrem 5 Jährigen durchaus Schokolade geben und ihn fernsehen lassen (in Maßen), oder ihm den Mettigel geben oder gar es mit 2 Jahren fremdbetreuen lassen, ohne dem Kind einer Gesundheitsgefahr auszusetzen.


    Wir können doch froh sein, uns als Gesellschaft ein Mutterschutzgesetz leisten zu können. Sowas nennt sich Solidargemeinschaft. Keine Schwangere sollte sich dafür rechtfertigen müssen.

  • Ich finde aber auch, keine Mutter und kein Vater sollte sich dafür rechtfertigen müssen, warum er in Elternzeit geht oder eben nicht!

    Nein, das finde ich auch.

    Es ist Privatsache. Großteils. Natürlich betrifft es die ganze Gesellschaft.

    Und trotzdem darf ich hier meine Meinung dazu schreiben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Nein, das finde ich auch.

    Es ist Privatsache. Großteils. Natürlich betrifft es die ganze Gesellschaft.

    Und trotzdem darf ich hier meine Meinung dazu schreiben.

    Wobei das doch bei dir scheinbar nur gegen Kitas in dem Alter sind oder Großtagespflegen, denn alle anderen sind ja nicht in Gruppen.


    Zumal man dann ja auch erst definieren müsste, was Fremdbetreuung ist. Mein Kind war bei meinen Eltern, also den Großeltern, das halte ich nicht für "Fremdbetreuung".

    • Offizieller Beitrag

    Zumal man dann ja auch erst definieren müsste, was Fremdbetreuung ist. Mein Kind war bei meinen Eltern, also den Großeltern, das halte ich nicht für "Fremdbetreuung".

    Die Tagesmutter und/oder die Erzieherin sind auch keine fremde Personen. Man hat sie ggf. ausgewählt, kennengelernt, man hinterlässt nicht das Kind an einem schönen Morgen dort, ohne sich vorher ein Bild gemacht zu haben (und ja, die Großeltern sind "weniger fremd", aber mir geht dieses Wort "Fremdbetreuung" so sehr auf die Nerven.
    Ich bin meinem Neffen fremder als die Tagesmutter, zu der er zwei Tage die Woche geht.

  • Die Tagesmutter und/oder die Erzieherin sind auch keine fremde Personen. Man hat sie ggf. ausgewählt, kennengelernt, man hinterlässt nicht das Kind an einem schönen Morgen dort, ohne sich vorher ein Bild gemacht zu haben (und ja, die Großeltern sind "weniger fremd", aber mir geht dieses Wort "Fremdbetreuung" so sehr auf die Nerven.
    Ich bin meinem Neffen fremder als die Tagesmutter, zu der er zwei Tage die Woche geht.

    Das meine ich ja, meine damalige Tagesmutter war wie eine Zweitmutter, wir haben heute noch Kontakt zu ihren Kindern (zu ihr ist schwieriger, weil sie uns nicht mehr erkennt), sie war auf meiner Hochzeit, meiner Konfirmation, hat mich also fast genauso lange wie meine Großmutter begleitet. Wir haben mit ihr beim Tod ihres Sohnes geweint (der der Schlagzeuglehrer meines Bruders war und ein toller bekannter Schlagzeuger überhaupt) usw.


    Da war auch nichts mit fremd, aber genau deshalb kam dann für meine Kinder keine Tagesmutter in Frage, denn es hätte vermutlich kaum eine dieser Frau das Wasser reichen können und meine Anforderungen somit erfüllen!


    Meine Tochter (15) hingegen hat sich jetzt schon im Kalender markiert, dass ihre ehemalige Erzieherin in 6 Wochen den letzten Arbeitstag hat und möchte dort zum Abschied, sie war mit der kompletten Kitagruppe auf ihrer Hochzeit usw. Also ich befürchte einfach, das "fremd" hat nichts mit der Art der Betreuung, sondern der Persönlichkeit der Betreuenden zu tun.

  • Ich war mit meiner Tagesmutter dann auch sehr zufrieden, zum Glück habe ich sie noch gefunden. Die 20 anderen, die sich zuerst gemeldet hatten, wollte ich aus diversen Gründen nicht nehmen. Im Endeffekt war die Tagesmutter dann eine etwas weitläufigere Nachbarin, die ich vom Spielplatz kannte.

  • Wir können doch froh sein, uns als Gesellschaft ein Mutterschutzgesetz leisten zu können. Sowas nennt sich Solidargemeinschaft. Keine Schwangere sollte sich dafür rechtfertigen müssen.

    Im gerechtfertigtem Fall definitiv. Fragt sich freilich, was gerechtfertigt ist.

    Meine Kollegin ließ sich krankschreiben von der Ärztin und hat dann erstmal schön Urlaub in Südfrankreich gemacht.

    Warum wurde sie krankgeschrieben? Weil die SL zu ihr sagte: Lassen Sie sich gleich krankschreiben, dann bekomme ich eine Vertretung für Sie.

    Außerdem hätte ich gerne mal eine Statistik, wie viele Arbeitnehmerinnen aus anderen Berufen in der Schwangerschaft dauerhaft krankgeschrieben sind, wenn es nicht das volle Gehalt gibt. Ja, ich unterstelle hier etwas.

    Nochmal, man kann sehr gut schwanger arbeiten und wenn man es psychisch nicht packt, vor einer Klasse zu stehen,x warum kann man dann nicht Akten sortieren, Bücher einbinden oder ähnliches.

    Ich bin hier eindeutig gegen den Trend, das ist mir klar. Und wer es nötig hat, soll daheim bleiben. Aber yes, you can arbeiten schwanger.

    Einen schönen Abend euch.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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