Präsenzverbot Schwangerschaft Lehrer

  • Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, warum eine Mutter ihr Kind ohne Zwang diesem Risiko aussetzen will.

    Noch als Ergänzung: Das kannst du ja gerne denken, aber dann solltest du es für dich behalten. Solche Sprüche, sei es in echt oder in Foren, reichen sich in solche Sprüche ein:


    - Wie? Du gehst nach einem Jahr wieder arbeiten? Also ICH könnte das nicht, dafür habe ich mein Kind zu lieb.


    - Wie, du hast ein Salamibrot gegessen in der Schwangerschaft? Also ICH könnte das nicht, dieses Risiko will ich meinem Kind nicht aussetzen.


    etc pp.

  • Ein Forum ist dazu da Meinungen auszutauschen - wenn man diese nicht äussern darf - sogar klar als persönliche Ansicht gekennzeichnet! - dann führt es den Sinn eines Forums ad absurdum.


    Es gibt halt Dinge, die kann man nur verstehen, wenn man bestimmte Erfahrungen gemacht hat. Und ich habe Erfahrungen gemacht, die mich davon abhalten würden, ein ungeborenes Kind dem Risiko in der Schule auszusetzen… zumal arbeiten ja möglich ist, nur halt nicht in Präsenz. Da sollte jede Frau ( und gerne auch jeder Mann) dankbar für sein, den der Schutz ist ein Privileg, den viele nicht haben.

  • Es gibt halt Dinge, die kann man nur verstehen, wenn man bestimmte Erfahrungen gemacht hat.

    Das ist aber ein Trugschluss, denn man kann Dinge ganz unterschiedlich verstehen und aus den gleichen Erfahrungen ganz unterschiedliche Dinge ableiten.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • weil den ganzen Vormittag über FFP2-Maske zu tragen keine Option ist in der Schwangerschaft.

    Eine meiner Kolleginnen hat genau das gemacht und es bis zum Mutterschutz durchgezogen. Ich hab keine Ahnung, wieso man sich sowas antut, aber sie hat klar gesagt, dass sie arbeiten möchte und keine Lust auf Beschulung aus der Distanz hat.


    Alle anderen Kolleginnen waren und sind sofort raus gewesen.

  • Es gibt halt Dinge, die kann man nur verstehen, wenn man bestimmte Erfahrungen gemacht hat. Und ich habe Erfahrungen gemacht, die mich davon abhalten würden, ein ungeborenes Kind dem Risiko in der Schule auszusetzen… zumal arbeiten ja möglich ist, nur halt nicht in Präsenz. Da sollte jede Frau ( und gerne auch jeder Mann) dankbar für sein, den der Schutz ist ein Privileg, den viele nicht haben.

    Ich würde mein Ungeborenes auch keinen Risiken in der Schule aussetzen wollen. Wenn das Kind anschließend nicht gesund ist, gibt einem auch niemand etwas dafür.

    Wenn sich Frau jedoch dafür entscheidet schwanger (in höheren Klassen) zu unterrichten (soweit es in dem BL zulässig ist), steht es ihr ja frei (oder eben nicht in Präsenz).

    • Offizieller Beitrag

    Spräche etwas dagegen, erst einmal den Schutz, den der Dienstherr gewährt, auch in Anspruch zu nehmen und nach der - von mir angenommenen - Elternzeit bei Rückkehr eine erste Klasse zu übernehmen?

    Ob Du es glaubst oder nicht - Schule kommt tatsächlich auch ohne den/die Einzelne/n aus, wenn er/sie plötzlich ausfällt. Irgendwie geht es immer und niemand ist völlig unersetzbar.

  • Eine meiner Kolleginnen hat genau das gemacht und es bis zum Mutterschutz durchgezogen. Ich hab keine Ahnung, wieso man sich sowas antut, aber sie hat klar gesagt, dass sie arbeiten möchte und keine Lust auf Beschulung aus der Distanz hat.


    Alle anderen Kolleginnen waren und sind sofort raus gewesen.

    An meiner Schule haben auch zwei Kolleginnen während der Corona-Zeit bis zum Mutterschutz in Präsenz gearbeitet, weil sie das gerne wollten (mit "antun" hat das m. E. nichts zu tun, denn das kann doch wohl jede Frau für sich entscheiden): eine hat bis zu kurz vor den Sommerferien 2021, die andere bis Anfang Dez. 2021 gearbeitet. Beide haben im letzten bzw. Anfang diesen Jahres gesunde Kinder zur Welt gebracht.


    Die anderen Kolleginnen, die seit Corona-Beginn schwanger waren, sind - bis auf zwei, die von ihren Frauenärzt*innen wegen Komplikationen gleich zu Schwangerschaftsbeginn ein Beschäftigungsverbot bekamen - spätestens im 3./4. Schwangerschaftsmonat in den Distanzunterricht gegangen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das "antun" bezog sich nicht so sehr aufs Arbeiten, sondern auf die FFP2 Maske. Das fiel ihr schon durchaus teilweise schwer, glaube ich, und auch in meinem privaten Umfeld gab es Schwangere, die damit vor der Schwangerschaft überhaupt kein Problem hatten, in der Schwangerschaft aber arg mit der Maske zu kämpfen hatten. Das sollte man evtl. nicht unterschätzen.

  • Um welches Bundesland geht es denn?


    In BW ist eine Klassenleitung in Klasse 1 definitiv nicht zugelassen, ab der dritten Klasse nur bei sehr verständigen Klassen, die den Abstand immer einhalten, oder die mit Elterneinwilligung (immer) Maske tragen oder wenn eine zweite Betreuungskraft zu Verfügung steht.


    Zitat aus der Anlage zum Brief der Kultusministerin zum Schuljahresende vom 25.7.2022:

    „Der Einsatz von schwangeren Lehrerinnen und Lerhamtsanwärterinnen im Präsenzunterricht an Grundschulen in den Klassenstufen 1 und 2, in den entsprechenden Klassenstufen der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Bildungsgang Grundschule, in den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit den Förderschwerpunkten GENT und KMENT sowie in den Schulkindergärten ist nicht zulässig.“ (Anmerkung von mir: Fettdruck aus dem Schreiben übernommen.)

  • Das "antun" bezog sich nicht so sehr aufs Arbeiten, sondern auf die FFP2 Maske. Das fiel ihr schon durchaus teilweise schwer, glaube ich, und auch in meinem privaten Umfeld gab es Schwangere, die damit vor der Schwangerschaft überhaupt kein Problem hatten, in der Schwangerschaft aber arg mit der Maske zu kämpfen hatten. Das sollte man evtl. nicht unterschätzen.

    Das ist richtig. Die beiden betreffenden Kolleginnen hatten mit dem Tragen von FFP2-Masken aber laut eigener Aussage keinerlei Probleme. Ich hatte beide nämlich an Tagen, wo es ziemlich heiß war, darauf angesprochen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Erfahrungen sind. Ich seine habe in der späteren Schwangerschaft die Maske kaum ertragen können und war jedes Mal sehr froh, aus der Arztpraxis raus die Maske abnehmen zu können. Ich hatte das Gefühl zu ersticken.


    Im übrigen glaube ich nicht, dass der Dienstherr ausschließlich im Interesse der Schwangeren ein Verbot von Präsenzunterricht erlassen hat. Hier geht es sicherlich auch um rechtliche Konsequenzen und Verantwortung für den Fall, dass etwas eben nicht gut ausgeht. Dann ist der Dienstherr nämlich aus dem Schneider wenn er sagen kann: ich habe doch gesagt du musst/ darfst nicht.


    Die Aussage: „muss jede Frau für sich entscheiden“ ist meines Erachtens falsch, es müsste heißen „muss jede Frau für sich und das Kind entscheiden“. Bitte betrachtet das ganze mal aus der Sicht eines Kindes, welches als Frühgeburt schwere Behinderungen haben könnte und weiß, dass dies mit großer Wahrscheinlichkeit daran liegt, dass die Mutter nicht auf den Unterricht verzichten konnte.


    Im übrigen ist zu Beginn von Corona durch die Presse gegangen, dass es signifikant weniger Frühgeburten gibt seit Corona… Vermutung war damals, dass die Mütter alle zuhause blieben. Weniger Infektionen, nicht nur Corona. Es ist völlig klar: jede Infektion ist ein Risiko. Nicht nur Corona. Wenn man 25 ist, dann ist eine Fehlgeburt oder Frühgeburt vielleicht schlimm, aber meistens besteht noch eine gute Chance auf weitere Kinder. Lehrerinnen werden meist über 30 das erste mal schwanger, in unserem Kollegium war die jüngste 35, die älteste 44! Wer in dem Alter ein Kind verliert, bleibt eventuell ohne Kinder. Die Folgen davon sind für alle Beteiligten sicher schlimmer als Arbeit im Home Office.


    Selbstverständlich würde ich erwarten, dass die Mütter sich auch privat vor Infektionen schützen… wer dazu nicht bereit ist, darf dann bitte auch in Präsenz unterrichten… und muss die Verantwortung tragen.

  • Die Aussage: „muss jede Frau für sich entscheiden“ ist meines Erachtens falsch, es müsste heißen „muss jede Frau für sich und das Kind entscheiden“.

    In der 4. Woche ist es noch kein Kind, auch nicht in der 8. und auch nicht in der 12. Woche.

    Ich habe selbst 2 Kinder, ich wurde mit 40 das erste Mal dauerhaft schwanger nach ca. 3-4 Fehlgeburten, dann mit 44 das 2. mal dauerhaft nach weiteren 6 Fehlgeburten und einer späteren Abtreibung wegen nicht lebensfähigem Kind.

    Dennoch stört mich dieses ewige Gehype um Schwangerschaft. Da werden die Schwangeren in Watte gepackt, müssen nicht mehr arbeiten, weil es psychisch zu anstrengend ist, können offenbar auch keine Akten mehr sortieren oä und kaum ist das Kind auf der Welt, ist es ziemlich egal, wie es ihm geht, da wird es in Gruppen fremdbetreut, bekommt Zucker und sonstwas, muss in überfüllte Klassen und wird vor dem TV geparkt.

    Das geht mir sowas von auf den Keks.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Unvorstellbar, was du hinter dir hast!! Und wie schön, dass du zwei gesunde Kinder hast.

    Obwohl ich Glück hatte und problemlos bis zur Geburt Vollzeit arbeiten konnte, finde ich es richtig und nötig, dass auf Schwangere Rücksicht genommen wird. Aber ich habe mich oft über Ähnliches geärgert wie du. Da gibt es die süßliche, auch verlogene Darstellung von Schwangerschaft und Babyzeit einerseits und eine teils grobe Missachtung der Bedürfnisse von Kindern und Familien andererseits.

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