Material als Sammelbestellung?

  • Hallo zusammen,


    ich unterrichte Kunst am Gymnasium (NRW) und habe kommendes Schuljahr sehr viele Kunstklassen/-kurse. Die SuS führen ein Skizzenheft, das wir Kunstlehrer selbst bestellen und die Kinder zahlen dann den Betrag an uns. Nun sind die Preise ordentlich angestiegen und ich finde es persönlich nicht so gut, dass ich bei so vielen Klassen eine so hohe Summe in Vorkassse zahlen muss bzw. ich Unmengen an Kleingeld besitzen werde, wenn die SuS das Geld abgeben. Meine Bank nimmt keine Münzen zum Wechseln (Automat gibt es nicht bei meiner Bank).

    Das Sekretariat möchte damit nichts zu tun haben und ich überlege nun, welche Alternativen es gäbe.

    a) Wäre es legitim, eine private Paypal Adresse anzugeben und die Eltern zu bitten, das Geld zu überweisen? (Ist das überhaupt rechtens?)

    b) SuS bitten, selbst ein Skizzenheft zu kaufen (ist teurer als bei einer Sammelbestellung)

    c)…


    Über Ideen und Tipps würde ich mich sehr freuen!

  • Private Paypal angeben würde ich nicht, schon alleine, weil du dann dauernd prüfen musst, wer überwiesen hat, Geld nachrennen musst und eben am Ende doch in Vorkasse gehst.

    Entweder also die SuS/Eltern individuell kaufen lassen oder die Elternvertreter der jeweiligen Klassen anschreiben und diesen mit Verweis auf die Kostenersparnis durch Sammelbestellung vorschlagen, dass sie jeweils klassenweise ordern und das unter den Eltern selbst organisieren müssten. Wenn alle Klassen bei euch dieses Skizzenheft verwenden könntest du dann ja anregen, dass im nächsten Jahr die Sammelbestellung über die SMV läuft, die dafür gegen Schuljahresende das Geld einsammelt von allen, die über sie bestellen wollen.


    Auf gar keinen Fall die Vorkassepraxis weiterführen. Das halte ich für ungut, so zu verfahren, auch wenn es manchmal pragmatisch scheint.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin ein Fan von selbst besorgen lassen.

    Ich hab es selbst gemerkt, dass ich als Mutter gern selbst die Qualität aussuche.

    Als mein Sohn die Schule wechselte konnte man für 35€ ein Komplettset bestellen ( Mappen/ Hefte etc.).

    Da dies die Schülerfirma anbot fand ich das besonders toll.

    Als allerdings dann das Material kam, war ich doch arg unzufrieden.

    Es entsprach überhaupt nicht meinen Vorstellungen von " wertigen" Heften.

    Mag ja sein, dass ich etwas schräg bin, aber ich liebe Oxfordhefte mit dickem Einband etc.

    Das war dann eher alles so labber Zeugs.

    Für meine Tochter hab ich mich in diesem Jahr dagegen entschieden, obwohl ich es arg schade finde die Schülerfirma nicht zu unterstützen, aber mein Mann hat vehement abgelehnt, da ich letztes Mal eh alle Materialien noch einmal ersetzt habe.


    Von daher...besorgen lassen!😉

  • Wenn die Umstände so sind, wie du sie beschreibst, gibt es keine rechtskonforme Möglichkeit einer Bestellung über dich bzw. die Schule. Ist schade, aber nicht zu ändern.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Lass das Geld doch auf das Schulkonto überweisen. Das geht auch Klassenweise. Dann kannst du die Bestellungen der Hefte nach der Überweisung veranlassen lassen.

    Im Zweifel sorgt dein Schulleiter dafür, dass das Sekretariat das macht.

    Ihr könnt auch von der Fachkonferenz heraus einen Beschluss der Schulkonferenz veranlassen, die das vorgehen für die Zukunft klar stellt.

  • b) SuS bitten, selbst ein Skizzenheft zu kaufen (ist teurer als bei einer Sammelbestellung)

    Definitiv das. Wobei ich nicht unbedingt bitten wollte. „Ihr braucht ein Skizzenheft.“ muss reichen.


    Eigentlich ist alles gesagt. Über das Einsammeln von Geld auf privaten Konten oder in bar gibt es schon Threads. Meist im Zusammenhang mit Klassenfahrten. Fazit: Finger weg, rechtlich heikel.


    In Vorleistung zu gehen, empfände ich als Zumutung der Stufe IVb. Geht’s noch? Und überhaupt, den Ärger und den Aufwand mit der Materialbeschaffung wollte ich nicht haben. Zu meinen dienstlichen Aufgaben gehört das jedenfalls nicht. Ich sehe nicht, dass es gerechtfertigt ist, dafür Dienstzeit zu investieren, die dann woanders fehlt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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