Ausgaben im Ref

  • Worum geht es jetzt hier eigentlich? :rotwerd:

    Das Referendare mit ihrer Vergütung nicht einmal die Fahrtkosten zur Schule stemmen können und deswegen einen Nebenjob brauchen oder aus den Ersparnissen aus dem „realen Leben“, das sie ihn ihrer Zeit in der „freien Wirtschaft“ erarbeitet haben, zubuttern müssen, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können.


    Nur mal so zum Vergleich: Zoll und Finanzverwaltung haben inzw. kapiert wie der Hase läuft. Sie bieten ein Duales Studium an, zahlen also schon ab dem ersten Ausbildungstag an der Uni Anwärterbezüge und danach sofort volle Bezüge.

    Nur mal so als Idee, wie man junge Menschen fürs Lehramt gewinnen kann.

  • Nach dem Dualen Studium im Finanzdienst oder Zoll startet man dann mit A11. Man studiert nicht an einer Uni, sondern an einer Verwaltungshochschule. Und die Finanzverwaltungen, Polizei etc. haben auch mit sinkenden Bewerberzahlen zu kämpfen.

    • Offizieller Beitrag

    mit A12.

    Wie sich das auf "gehobenen Dienst" oder so auswirkt, habe ich nicht auf dem Schirm. (Spielt für mich auch keine Rolle. ;) ) Aber GS und Sek1 sind in Kürze auch bei A13.

  • Wie sich das auf "gehobenen Dienst" oder so auswirkt, habe ich nicht auf dem Schirm.

    Wenn A13 die Einstiegsbesoldung ist, reden wir über den höheren Dienst. A13 ist der Übergang (die Gelenkstelle) zwischen gehobenem Dienst und höherem Dienst. Es ist das höchste Amt im gehobenen Dienst und gleichzeitig das Einstiegsamt im höheren Dienst.

    Wenn Grundschullehrer jetzt mit A13 einsteigen, sind sie im höheren Dienst. Entsprechend müßtest Du es als Schulleiter auch auf A16 bringen können irgendwie, weil A16 das höchste Beförderungsamt im höheren Dienst ist.

    • Offizieller Beitrag

    Entsprechend müßtest Du es als Schulleiter auch auf A16 bringen können irgendwie, weil A16 das höchste Beförderungsamt im höheren Dienst ist.

    Wer weiß, was da noch alles passiert. Wäre nicht nötig (vor allem nicht an meiner kleinen Schule, aber ich rechne zumindest mit einem Anstieg auf A15. Schau'n wir mal.


    Nachtrag: ah, hier steht es. Die GS-Lehrkräfte werden nicht nur finanziell angeglichen, sondern "Kraft Gesetz in die Besoldungsgruppe A13 überführt."

  • Wie sich das auf "gehobenen Dienst" oder so auswirkt, habe ich nicht auf dem Schirm. (Spielt für mich auch keine Rolle. ;) ) Aber GS und Sek1 sind in Kürze auch bei A13.

    ja, aber die Laufbahn ändert sich nicht. Es wird nur noch unattraktiver sich befördern zu lassen.

  • Das Referendare mit ihrer Vergütung nicht einmal die Fahrtkosten zur Schule stemmen können und deswegen einen Nebenjob brauchen oder aus den Ersparnissen aus dem „realen Leben“, das sie ihn ihrer Zeit in der „freien Wirtschaft“ erarbeitet haben, zubuttern müssen, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können.

    Erinnere mich. War bei mir auch so. Ich erhielt damals 1100 DM als Referendarin. Miete kostete 400 DM plus Nebenkosten, meine Versicherungen ca 200 DM, Auto brauchte ich auch und ich sollte bereits 100 DM Studienabschlussdarlehen zurückzahlen. An diese Stelle schrieb ich einen Bettelbrief und konnte sie auf 50 DM runterhandeln.

    Ich habe mich mit gut bezahlter Nachhilfe über Wasser gehalten, aber im 2. Jahr ging das aus zeitlichen Gründen nicht mehr.

  • Wer weiß, was da noch alles passiert. Wäre nicht nötig (vor allem nicht an meiner kleinen Schule, aber ich rechne zumindest mit einem Anstieg auf A15. Schau'n wir mal.


    Nachtrag: ah, hier steht es. Die GS-Lehrkräfte werden nicht nur finanziell angeglichen, sondern "Kraft Gesetz in die Besoldungsgruppe A13 überführt."

    Meine Kollegin meint, dass sie in BaWü damit warten, bis die Lehrerschwemme pensioniert ist, damit sie niedrigere Pensionen zahlen können. Man muss dann ja 3 Jahre auf A13 gewesen sein, um bei der Pension in den Genuss zu kommen. Das könnte aber manch einen dazu bewegen, länger als geplant zu arbeiten. Viele gehen hier mit 63 in Pension oder sparen sich das an....

  • Ich habe mich mit gut bezahlter Nachhilfe über Wasser gehalten, aber im 2. Jahr ging das aus zeitlichen Gründen nicht mehr.

    Ich habe mich damals mit meinen Ersparnissen aus der "freien Wirtschaft" über Wasser gehalten und Wohngeld beantragt, was bei meiner damaligen Schulleitung auf totales Unverständnis stieß. Ich glaube die SL hatte keine Ahnung wie schlecht Referendare bezahlt werden.

  • Bei mir? Nein, denn ich habe auch außerhalb der Schule gearbeitet. Ich finde das Gerede vom "wahren Leben" aber einfach wahnsinnig überheblich.


    Und ich finde die Argumentation von plattyplus abgesehen davon auch ziemlich nachvollziehbar.


    In den von dir genannten Berufssparten (Juristen, Ärzte) gibt es meines Wissens nach keinen Seiteneinstieg zu besseren Konditionen, als es der grundständige Ausbildungsweg vorsieht, von daher passt der Vergleich nicht.

    Es ging doch beim Ref erstmal darum, dass darüber gejammert wurde, dass es ja so schlecht bezahlt wird. Das Ref ist ein Teil der Ausbildung. Man hat weder die Verantwortung der vollen Lehrkraft, noch das volle Deputat. Zudem kommt man direkt aus dem Studium und hatte da sicher deutlich weniger Geld zur Verfügung, mit dem man zurecht kam. Mit der Aussicht auf ein A13 Gehalt kann man sicher auch die 12-24 Monate mit dem Ref-Gehalt doch gut zurecht kommen. Das allein war mit dem Vergleich zu den anderen Berufsgruppen gemeint.


    Zudem wirst du selbst erkennen, dass dein Vergleich mit dem Quereinstieg ins Lehramt mit dem des Arztes oder Juristen mächtig hinkt. Denn ein studierter Mathematiker oder Biologe kann fachlich sehr wohl mit dem Fachwissen eines Mathelehrers oder Biolehrers mithalten. Und, dass man das unterrichten nicht in der Uni lernt, ist mittlerweile auch kein Geheimnis. Dies hanen mir zig Lehrkräfte in der Vergangenheit bestätigt. Und da waren unterschiedliche "Exemplare" dabei.

    Um auf Humblebee s Frage zu antworten, wo ich diese vielen Lehrkräfte getroffen habe: Ich habe in den letzten 15 Jahren in diversen Konstellationen eng mit Lehrkräften gearbeitet. Außerdem kenne ich einige Lehrkräfte in meiner Familie und im Freundeskreis.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Man hat weder die Verantwortung der vollen Lehrkraft,

    Wie kommst du denn darauf?!? Ich hatte sie jedenfalls sofort. Ich hatte aber auch die Höchststunden eigenverantwortlichen Unterricht und keine Doppelsteckungen dabei.


    Denn ein studierter Mathematiker oder Biologe kann fachlich sehr wohl mit dem Fachwissen eines Mathelehrers oder Biolehrers mithalten.

    Hm, aber das Fachwissen muss man vermitteln können und dazu evtl. auch ein bisschen Ahnung von Pädagogik haben, dieses "schulische" Fachwissen fehlt eben den studierten Mathematikern oder Biologen.

  • Hach ja, dieses ominöse "wahre Leben", mit dem ein Lehrer mit klassischer Ausbildung natürlich nie nie nie in Berührung kommt und von dem er völlig entkoppelt auf seiner Insel umhertreibt...

    Mit dem wahren Leben war u.a. Folgendes gemeint:


    Hier im Thread wurde gefordert, dass man möglichst zum Studienbeginn seine Ref- und Planstelle sicher hat. Bei welchen Studiengang gibt es das denn bitte in der "freien Wirtschaft"? Wie überall gilt auch hier Angebot und Nachfrage, es sei denn man möchte zur Planwirtschaft zurück.

    An anderer Stelle wurde hier im Forum über das mickrigen Lehrergehalt gemeckert und das Brutto Lehrergehalt mit einem Brutto Gehalt aus der freien Wirtschaft verglichen. Da bleibt einem wirklich der Verstand stehen.

    Wenn ich von einem A13 Gehalt in VZ von netto 4000€ ausgehe, entspricht dies einem Jahresbruttogehalt von 63200€.

    Wenn ein angestellter AN 63000€ verdient, kommen netto 3200€ raus und eine deutlich schlechtere Rente, als dies bei der Pension des Beamten der Fall sein wird. Selbst wenn man noch die PKV von den 4000€ abzieht, bleibt noch einiges Netto mehr hängen.

    Um auf sagen wir mal 3800 netto zu kommen, muss ein AN 77000€ im Jahr verdienen. Dafür muss man sein Gehalt jedes Mal neu verhandeln und flexibel sein, Kündigungen ( wie zuletzt unter Corona) fürchten etc. Und ab einer bestimmten Position, die man bei so einem Gehalt bekleiden muss, ist man unter 50/ 60 Stunden nicht aus dem Büro raus, at Personal- und Finanzverantwortung, muss auf Dienstreisen und hat einen gesetzlichen. Urlaubsanspruch von 24- 30 Tagen... Dessen sind sich viele "Meckerer" nicht wirklich bewusst.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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