Ausgaben im Ref

  • Und im Obas verdient man mehr, aber die Belastung ist halt auch deutlich höher.

    Wenn der Refi aber dank der geringeren Bezahlung noch einen Nebenjob haben muß, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können, ist da die Belastung auch nicht wirklich besser, nur sieht man es halt in der Schule nicht. Und ja, wir hatten zahlreiche Referendare mit Nebenjob an unserem Studienseminar.

  • Das mag ja sein, in meinem Seminar weiß ich nur von einem mit Nebenjob. Der ist auch heute noch am Wochenende Radiomoderator fürs Lokalradio. Aber an meiner Schule hatte niemand einen Nebenjob und von meinen Freundinnen aus der Uni auch niemand.

    Ich würde daher behaupten, dass win Nebenjob nicht die Norm betrifft. Ich jedenfalls hatte im Ref deutlich mehr Geld als im Studium.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das stimmt auch nicht immer... Z.B. als "normaler" Ref mit "Mangelfach" macht man die gleiche Ausbildung nur mit weitaus mehr Geld. Auch das ist unfair.

    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber man könnte natürlich auch mit Angebot und Nachfrage argumentieren. Die Fächer, die allen wollen werden halt schlechter bezahlt. Dadurch überlegen sich vielleicht einige lieber andere Fächer zu unterrichten...

  • Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

  • Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber man könnte natürlich auch mit Angebot und Nachfrage argumentieren. Die Fächer, die allen wollen werden halt schlechter bezahlt. Dadurch überlegen sich vielleicht einige lieber andere Fächer zu unterrichten...

    Die mit den überlaufenen Fächern haben doch schon einige Nachteile: Evtl. keine Planstelle, keine Wunschschule etc

    • Offizieller Beitrag

    Ja. Ich muss zugeben, hätte es einen Refzuschlag auf Elektrotechnik gegeben, hätte ich es direkt studiert. Aber ohne Geldanreiz habe ich mir gedacht "nö. Ich bleib bei Deutsch und seinen öden Korrekturen. Ich werde es schon dem System zeigen, das meine sonst sehr begabte und interessierte elektrotechnische Ader denen NICHT zur VErfügung steht, wenn sie nicht bereit sind zu zahlen.

  • Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

    Das ist eine logische Konsequenz um Ballungsgebiete weniger attraktiv zu machen. Eigentlich ein normaler Marktmechanismus, bei hohem Angebot und niedriger Nachfrage sinkt der Preis.

  • Ja. Ich muss zugeben, hätte es einen Refzuschlag auf Elektrotechnik gegeben, hätte ich es direkt studiert. Aber ohne Geldanreiz habe ich mir gedacht "nö. Ich bleib bei Deutsch und seinen öden Korrekturen. Ich werde es schon dem System zeigen, das meine sonst sehr begabte und interessierte elektrotechnische Ader denen NICHT zur VErfügung steht, wenn sie nicht bereit sind zu zahlen.

    Genau! Mein Onkel sagte mir damals auch, ich würde eine brotlose Kunst studieren (Maschinenbau). Er war promovierter Physiker und hatte Probleme, einen Job zu bekommen. Ich solle doch besser E-Technik studieren.Ja klar. Ich wäre maximal gescheitert!

  • Genau! Mein Onkel sagte mir damals auch, ich würde eine brotlose Kunst studieren (Maschinenbau). Er war promovierter Physiker und hatte Probleme, einen Job zu bekommen. Ich solle doch besser E-Technik studieren.Ja klar. Ich wäre maximal gescheitert!

    Maschinenbau ist eine brotlose Kunst? Man lernt immer wieder was neues.

  • Ich weiß nicht wo es für Mangelfach mehr Geld gibt im normalen Ref.

    In NRW, wo es OBAS gibt, ist mir so etwas nicht bekannt.

    Gibt es z. B. vereinzelt (sehr wenige Fächer, nicht an allen Schularten) hier in BW.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn der Refi aber dank der geringeren Bezahlung noch einen Nebenjob haben muß, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können, ist da die Belastung auch nicht wirklich besser, nur sieht man es halt in der Schule nicht. Und ja, wir hatten zahlreiche Referendare mit Nebenjob an unserem Studienseminar.

    Bei mir im Seminar gab es exakt einen Ref, der einen Nebenjob gebraucht hat, um über die Runden zu kommen. Der hatte aber halt auch eine Miete die über 1000€ lag und wollte "für die 18 Monate" nicht umziehen.

    Eine Handvoll hat nebenbei weiter als Jugendtrainer:in im Verein oder sonstigen Ehrenämtern gearbeitet, aber natürlich nicht wegen des Geldes. Einer, der im Ref Papa wurde (Freundin studierte noch), hat dann um besser über die Runden zu kommen als Familie zweimal im Monat wieder eine Wochenendschicht im Rettungswagen gemacht. Der Rest kam problemlos über die Runden, was auch normal ist, nachdem sie als Studierende normalerweise deutlich weniger zur Verfügung hatten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

    Au ja, dann bekommen wir in meiner Stadt nämlich zumindest vorerst alle einen Zuschlag UND haben ganz flott keinen Lehrkräftemangel mehr. :dollar::cash:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • NDS lobt auch gerade Prämien aus.

    Wer noch übrig ist und die aller-allerletzten Stellen annimmt, bekommt zusätzliches Geld.


    Diejenigen, die ein gutes Ref gemacht haben und sofort eine Stelle finden konnten, werden keine Prämie erhalten.

  • Ich hab so meine Zweifel bezüglich der Wirksamkeit eines Ortszuschlags.

    Mein Eindruck ist, dass Leute die Lehrer werden eher zu geringer örtlicher Flexibilität neigen. Vielleicht auch einfach, weil es überall Schulen gibt und man sich anders als in anderen akademischen Berufen nicht von vorne herein auf örtliche Flexibilität einstellen muss.

  • Wenn man froh ist, irgendwo eine Stelle zu ergattern, ist man örtlich flexibel. Vor 25-30 Jahren war es so. Außerdem waren die Stellen Bezirksstellen, die Zuweisung erfolgte von der Landesschulbehörde.

    Die schulscharfen Stellen ermöglichen der Schule, mehr Einfluss auf die Auswahl zu nehmen. Da es aber zu wenige Bewerbende gibt, können sie sich die Schulen - und damit den Schulort - auswählen.

    Das ist inzwischen etliche Jahre so, wodurch der Eindruck entsteht, man habe Anrecht auf eine Stelle am Wunschort.


    Zu beobachten ist hier auch, dass bestimmte Landkreise oder Regionen bevorzugt ausschreiben und es in anderen Regionen - trotz Mangels - keine Stellen gibt.

    Wenn man dort bleiben möchte, verzichtet man auf die feste Stelle und kann sich regional einer Vertretungsstelle sicher sein, mit der man ein halbes Jahr bis zur nächsten Ausschreibung überbrückt.

  • NDS lobt auch gerade Prämien aus.

    Wer noch übrig ist und die aller-allerletzten Stellen annimmt, bekommt zusätzliches Geld.


    Diejenigen, die ein gutes Ref gemacht haben und sofort eine Stelle finden konnten, werden keine Prämie erhalten.

    Diese Zuordnung ist falsch. Diejenigen, die ein gutes Ref gemacht haben, haben bereits in der 1. Runde zugeschlagen, eine sichere Stelle erhalten, die mit hoher Sicherheit an ihrer Wunschschule liegt. Die nun ausgelobte Prämie dient vor allem dazu, bislang ohnehin offen gebliebene Stellen attraktiver zu machen.

  • Diese Zuordnung ist falsch. Diejenigen, die ein gutes Ref gemacht haben, haben bereits in der 1. Runde zugeschlagen, eine sichere Stelle erhalten, die mit hoher Sicherheit an ihrer Wunschschule liegt. Die nun ausgelobte Prämie dient vor allem dazu, bislang ohnehin offen gebliebene Stellen attraktiver zu machen.

    Warum ist dabei die Zuordnung falsch?

    Wer wollte, konnte im 1. oder 2. Durchlauf eine Stelle bekommen, nun werden sie umgewidmet, in größere, beliebtere Städte gezogen … und mit Prämien versehen.

    Diese Prämien gehen also nicht an die Referendar:innen, die besonders gut waren und in der Auswahl oben standen oder die sich im 2. Durchgang flexibel mit einer Stelle arrangiert haben.

  • Ich denke, deine Formulierung

    die aller-allerletzten Stellen

    spricht durchaus für sich.


    Und davon abgesehen, ganz ehrlich: Wie hoch sind diese Prämien (immerhin sprechen wir vom öD)? 500 €? 1000 €? 2000 €? Das ist doch alles pillepalle. Solche Beträge sind doch im Alltag schneller verdunstet als ein kühles Pils bei 30 Grad. Und dann hoxtu da in Höxter [1] und greifst dir ans Hirn, weil du so blöd warst, dir für ein Linsengericht die Hiwi-Stelle an der Assi-Schule andrehen zu lassen.


    [1] Sorry an alle Höxteraner oder wie ihr euch nennt. Höxter ist sicher eine ganz tolle, liebenswerte Stadt, aber das Wortspiel konnte ich nicht ungenutzt liegenlassen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Und davon abgesehen, ganz ehrlich: Wie hoch sind diese Prämien (immerhin sprechen wir vom öD)? 500 €? 1000 €? 2000 €?

    "Mit einem einmaligen befristeten Prämiensystem soll die Motivation von Bewerberinnen und Bewerbern, in der aktuellen 2. Einstellungsrunde eine noch offene Stelle zu besetzen, deutlich erhöht werden.

    Bis zu 400 Euro zusätzlich für 24 Monate können in diesem Einstellungsverfahren als Zuschlag zum Gehalt gezahlt werden. Die konkrete Höhe der Prämie ist abhängig von der Schulform und der Fächerkombination, der Zuschlag beträgt aber mindestes 150 Euro. Das Instrument kann landesweit ab sofort für alle offenen Stellen eingesetzt werden.


    Alle Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst des Lehramts an Haupt- und Realschulen sowie für das Lehramt an Förderschulen erhalten ab August 2022 eine „HRS-Prämie“ in Höhe von rund 300 Euro für die Dauer des gesamten Vorbereitungsdienstes."


    https://www.mk.niedersachsen.d…tiv-gestalten-212869.html

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