Warum gibt es ein Wahlgeheimnis? Warum sind Wahlen frei?
Nur ein einfacher Gedanke: Bei den Statistiken an häuslicher Gewalt darf ich mir meinen Teil denken, wie viele Partner*innen entweder für den/die Partner*in die Briefwahlunterlagen beantragen oder "zu zweit zusammen" zuhause ausfüllen.
Meckerforum, hier darf alles rein, was doof ist
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Weil natürlich irgendjemand die Kreuzchen aufs Papier setzen kann, bevor es eingetütet wird.
Edit: Wir haben den Stimmzettel für heute tatsächlich gemeinsam diskutiert und ausgefüllt. Meine Partnerin ist nicht stimmberechtigt. Ich alleine hätte an einer Stelle das Kreuzchen anders gesetzt.
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Meine Partnerin ist nicht stimmberechtigt.
DAS gab es viel zu lange für Frauen in der Schweiz an verschiedenen Stellen (in verschiedenen Kantonen). Die Begründung lautete, dass Männer die Wahlentscheidung vorab ja mit ihren Ehefrauen besprechen würden und deshalb die Frauen bei der Wahl beteiligt seien.
Vielleicht ist deshalb das gemeinsame Diskutieren und Ausfüllen im Hause Antimon noch ein (unbewusstes) Überbleibsel dieser Regelung?
Natürlich kann man Wahloptionen mit allen möglichen Menschen diskutieren. Wenn in der Diskussion Argumente vorgebracht werden, die die Wahlentscheidung ändern, wird das die Abstimmung entsprechend ändern.
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Antimons Partnerin ist doch Deutsche (und deswegen nicht stimmberechtigt? zumindest: keine Schweizerin, die vor der Einführung des Frauenwahlrechts in den 80ern aktiv politisch gelebt hat..?)
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DAS gab es viel zu lange für Frauen in der Schweiz an verschiedenen Stellen (in verschiedenen Kantonen).
Meine Partnerin ist keine Schweizerin. Sie ist nicht eingebürgert.
Vielleicht ist deshalb das gemeinsame Diskutieren und Ausfüllen im Hause Antimon noch ein (unbewusstes) Überbleibsel dieser Regelung?
Nee, sicher nicht. Ich bin Schweizerin, sie nicht, das ist schon alles. Wir diskutieren viel über Politik. Man diskutiert hier insgesamt viel über Politik. Ich weiss auch bei einigen Arbeitskolleginnen und -kollegen recht genau, was die abstimmen, weil man halt drüber spricht.
Fun fact: Eingebürgerte Deutsche stimmen weit überdurchschnittlich häufig ab. Im Kanton Zürich wurde das mal repräsentativ erfasst. Während die allgemeine Stimmbeteiligung üblicherweise bei um die 50 % liegt, liegt sie unter eingebürgerten Deutschen bei sowas wie 75 %.
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die vor der Einführung des Frauenwahlrechts in den 80ern
Einführung des eidgenössischen Frauenstimmrechts war 1971. Basel-Stadt auf kantonaler Ebene "schon" 1966, erste deutschsprachige Gemeinde, in der die Frauen gewählt haben, war Riehen. Natürlich war die Romandie schon vorher dran (Vaud und Neuchâtel "schon" 1959). Muss man für die Einbürgerung wissen. Gell.
(Wurde ich ernsthaft gefragt.)
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Fun fact: Eingebürgerte Deutsche stimmen weit überdurchschnittlich häufig ab. Im Kanton Zürich wurde das mal repräsentativ erfasst. Während die allgemeine Stimmbeteiligung üblicherweise bei um die 50 % liegt, liegt sie unter eingebürgerten Deutschen bei sowas wie 75 %.
Interessant. Wurde auch erfasst / Hypothesen formuliert, woran es lag? ("ENDLICH demokratisch mitwirken" wird es jetzt wohl kaum sein, oder doch nach dem ewigen Einbürgerungsprozedere? (Da ich vorher in meinem Leben als Französin nur eine Wahl ausgelassen habe - und das lag daran, dass 300km zu Botschaft zu weit waren UND ich kein Vertrauen für eine Vollmacht hatte), kann ich keine Vergleiche ziehen, aber man hätte mir meine erste Wahl als Deutsche für nichts in der Welt nehmen können (auch wenn sie sehr unspektakulär war)
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Ich glaube, das Stimmrecht ist DER Grund, warum sich Deutsche überhaupt einbürgern lassen. Vielleicht übersehe ich als unverheiratete, kinderlose Frau irgendwas, aber mir fällt nichts ein, was sich darüber hinaus noch substanziell geändert hätte seit ich eingebürgert bin. Mit der Niederlassungsbewilligung C ist man ansonsten in allen Belangen gleichgestellt.
Weiterer fun fact: Ich werde seither alle Ritt lang regelrecht genötigt, mich an irgendwelchen statistischen Erhebungen zu beteiligen. Wenn der Bund hier meint Daten erfassen zu wollen, dann droht er direkt mit Busse für ein nicht ausgefülltes Formular. Es gab früher in einzelnen Kantonen auch noch einen Abstimmungszwang, also man wurde gebüsst, ist man nicht zur Abstimmung gegangen.
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klar wurde ein Häkchen gemacht und mein Wahlschein genommen.
ABER: keiner hat überprüft, dass ICH das war.
auch mit Perso (nur vorzeigen) wird nicht unterschrieben, das heißt, es gibt später kein Nachweis, dass ICH es war.
(und ja, das Mehraugenprinzip ist da, keine Frage, trotzdem kannte mich KEINE*R und ich wurde nicht gefragt, mich auszuweisen (bzw. ich habe es sogar angeboten., es wurde verneint. )War bei mir genauso. Den Perso wollte keiner sehen. Da hätte jede beliebige andere männliche Person mit meinem Zettel abstimmen können.
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Ich glaube, das Stimmrecht ist DER Grund, warum sich Deutsche überhaupt einbürgern lassen.
Einen anderen Grund hatte ich auch nicht.
Aber genug gemeckert, ich lebe in einer Demokratie, ich befürchte, heute Abend gibt es wieder Grund zum Meckern, aber eyh, auch DAS ist Demokratie (dass nicht Alle abstimmen, wie ich es gerne hätte UND dass ich meckern DARF!) -
Hier wurde jeder einzelne Personalausweis genau begutachtet.
Dafür hatte ich plötzlich einen angetrunkenen Wähler mit in der Wahlkabine stehen, der der Meinung war, er wäre nun dran (ohne sich hinten anzustellen und ohne zu warten, dass die Wahlkabinen leer sind).
Weiß eigentlich jemand, warum gerade die AfD ganz oben auf dem Wahlzettel der Europawahl steht? Wird der dümmste zuerst eingeordnet oder wo liegt der Grund? Alphabetisch kann es nicht sein, danach kam dann meiner Meinung nach die SPD.
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Die Reihenfolge auf dem Wahlzettel ergibt sich aus dem Wahlergebnis der letzten Wahl. In Brandenburg lag die AfD bei der Europawahl 2019 mit 19,9 % auf dem ersten Platz, gefolgt von CDU (18 %) und SPD (17,2 %).
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Warum gibt es ein Wahlgeheimnis? Warum sind Wahlen frei?
Nur ein einfacher Gedanke: Bei den Statistiken an häuslicher Gewalt darf ich mir meinen Teil denken, wie viele Partner*innen entweder für den/die Partner*in die Briefwahlunterlagen beantragen oder "zu zweit zusammen" zuhause ausfüllen.
Und wer hindert solche Partner daran, die Vollmacht unterschreiben zu lassen, damit man zwei Stimmen bei der Präsenzwahl hat?
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Du meinst die Vollmacht, die man bei der Polizei in Präsenz eines Polizisten unterschreibt? (bzw.: Gendarme, also Armee im Inneren)?
Das ist auch möglich und ich bin sicher, dass auch die zweckentfremdet wird. ABER: die Hürden sind echt viel größer. Glaub mir, ich habe schon mehrere Vollmacht-Erklärungen ausgestellt, an unterschiedlichen Orten, und es war echt nicht "einfach so" (gut, ich habe es zum Teil aus dem Ausland gemacht).
Fakt: ich war schon mal mit der Person, der ich die Vollmacht ausstellen wollte, sie durfte nicht in den Raum mit. Und nirgendwo durfte eine andere Person neben mir stehen. -
Ich musste immer meinen Perso zeigen und es durfte eigentlich nie mein Kind mit in die Kabine, auch nicht, als es noch klein war.
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Briefwahl gemacht... zumindest dachte ich das, als ich vor kurzem zum Rathaus lief und die Wahlzettel holen wollte. Ich konnte gleich vor Ort in einem Miniwahllokal wählen. Mega, mache ich jetzt immer so.
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Ich mache auch immer Briefwahl vor Ort. Das fühlt sich offizieller an als zuhause, mein Sonntag wird dadurch aber nicht aus den Fugen gebracht.
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Wenn ich so etwas lese, gehe ich davon aus, dass auch bei dieser Wahl in Berlin eine Wiederholung wird stattfinden müssen.
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Wenn ich so etwas lese, gehe ich davon aus, dass auch bei dieser Wahl in Berlin eine Wiederholung wird stattfinden müssen.
Wenn du was liest?
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So etwas, wie was?
Briefwahl kann man hier auch vor Ort machen, man bekommt alle Unterlagen ausgehändigt und kann es gleich ausfüllen oder mitnehmen.
Wenn man am Wahltermin verhindert ist, z.B. verreist oder eine OP ansteht, hat man es dann vorab erledigt. Das ist doch gut, dass es diese Möglichkeit gibt.
Auch wenn man länger braucht um zu lesen oder wenig mobil ist, ist dies eine gut Option.
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Ich wähle meistens vor Ort, weil mein Wahllokal näher ist als der nächste Briefkasten, den ich dann sogar zweimal aufsuchen müsste. Nur wenn ich verreist bin, wähle ich per Briefwahl.
Heute musste ich zum 1. Mal bei einer Wahl warten (ca. 15 Minuten) und die Stimmung in der Schlange war trotzdem gut, auch wenn jeder Neuankömmling über die Schlange staunte. Jeder wollte wählen, habe ich so noch nie erlebt. (Grund für das Warten war, dass eine Dame über 45 Minuten eine Wahlkabine besetzt hielt bis sie die insgesamt 45 Stimmen auf 2 Dutzend Wahlzettel verteilt hatte und es dauerte bis die Schlange wieder abgebaut war. Ich habe daher zu Hause Landkreis und Gemeinderatzettel ausgefüllt und benötigte daher nur ca. 3 Minuten, um insgesamt 4 ellenlange Wahlzettel in einen kleinen Briefumschlag zu stecken. Nächstes Mal wird wieder panaschiert, dann sind es nur 2 Zettel.)
Aber ich verstehe, dass viele mit kumulieren, panaschieren und wechselnder Stimmenzahl überfordert sind. Ich fürchte daher, viele ungültige Stimmen.
Zu Bedenken bei Wahl.
Ich habe mehrmals mich als Wahlhelfer gemeldet und nein, zumindest aktuell habe ich 0 Sorgen. Es gilt (mindestens) das Sechsaugenprinzip und wir hatten immer Beobachter, die nach 18 Uhr zum auszählen dazu kamen. Auch zu Wahlkarte stehlen und Stimme statt der betreffenden Person abgeben, wie oft kommt dies vor? Es wird ja abgehakt, wer abgestimmt hat. Ein 2. Mal geht definitiv nicht. Und man kann auch nicht den Stimmzettel wieder heraus fischen. Bei uns hieß es damals, wir können auf den Personalausweis verzichten, wenn einer der Wahlhelfer einen kennt. Und hier als Lehrerin bin ich bekannt, ich musste ihn also auch nicht zeigen.
Wir haben erstmals blaue Kopierstifte verwendet, die roten (der letzten 30 Jahre) scheinen aufgebraucht zu sein. Und nein auch heimliches Radieren ist unmöglich, es gibt immer Zuschauer und zu viele Wahlhelfer, die auszählen und sich sonst nicht kennen. Ich würde nie einen anderen Stift mitbringen, dann wäre ja meine Wahl nicht mehr geheim.
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