Verbeamtung trotz diverser Krankheiten?

  • Hallo meine Lieben,


    ich bin echt am Verzweifeln. Bald steht bei mir der Besuch beim Amtsarzt an und habe bedenken bezüglich der Verbeamtung. Ich habe da drei folgende Probleme:


    1.) leichtgradiges Asthma Bronchiale - Attest vom Lungenarzt, dass bei mir eine hervorragende Lungenfunktion besteht und diese nur mit einer Minimaldosis behandelt werden müsse.

    2.) Psychotherapie 2017 Kurzzeittherapie wegen einer Zwangsstörung verbunden mit Hyperchondrie - Auch hier habe ich ein Attest, dass von einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit nicht auszugehen ist. Zudem war ich seit 5 Jahren nicht mehr in Behandlung

    3.) BMI 30,1 keine Einschränkungen oder andere Krankheiten außer Gallensteine


    Hat jemand zufällig etwas Erfahrung bei den Krankheiten oder beim Besuch vom Amtsarzt?


    Vielen Dank euch schon vorab.


    Liebe Grüße

    Sascha

  • Hallo Sascha,

    ich kann zwar grundsätzlich deine Ängste verstehen, aber hier kann dir das keiner sicher beantworten. Selbst, wenn es hier jemanden gibt, der genau die selben symtome etc. hat und verbeamtet wurde, heißt das noch lange nicht, dass es dein Amtsarzt genauso sieht.


    Ich würde mich an deiner Stelle damit nicht alzusehr stressen. Endweder klapt es oder nicht. Da du den Termin ja schon demnächst hast, wirst du an deiner Körperlichen Verfassung vermutlich auch nichts mehr ändern können.


    Ich geb dir also den Rat es einfach auf dich zukommen zu lassen. Wenn du da warst kannst du entscheiden, wie es weiter geht. Alles vorher ist sinnloser Stress.

  • Attest vom Lungenfacharzt, früheren Therapeuten, Hausarzt/Internisten holen, in denen stehen muss (soweit gegeben):


    a) die Diagnose, weswegen du behandelt wurdest bzw. wirst

    b) bestehende Restsymptomatik (detailliert)

    c) Behandlungsdauer (seit..../ von... bis...)

    d) Medikation

    e) "Infolge der Erkrankung XYZ liegt keine Einschränkung für den Zielberuf vor. Von einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit ist nicht auszugehen." (Darf natürlich nur drinnen stehen, wenn die Ärzte das tatsächlich so auch guten Gewissens attestieren können.)


    Leichtes Asthma bronchiale sollte unproblematisch sein. Bei den psychischen Diagnosen sollte der Arzt unbedingt deutlich machen, dass du vollständig und rückfallsfrei genesen bist (wenn das so stimmt). Diese werden mutmaßlich zumindest Fragen aufwerfen, um sicherzugehen, dass es keine Restsymptomatik mehr gibt, die deine Dienstfähigkeit beeinträchtigen könnte, deshalb dieses Attest besonders gründlich überprüfen und ggf. nacharbeiten.

    Du selbst stellst einen Zusammenhang her zwischen deinem Gewicht und den Gallensteinen. Ich bin mir sicher, dass es für Gallensteine auch andere Gründe geben kann als Übergewicht, insofern würde ich diesen Zusammenhang an deiner Stelle nicht bei der Untersuchung herstellen und auch darauf dringen, dass deine Ärzte diesen Zusammenhang- den sie nur mutmaßen, nicht aber gesichert sagen können- nicht in ihren Attesten herstellen. Übergewicht ist an sich kein Ausschlussgrund für die Verbeamtung, wenn du dem Arzt allerdings direkt auf dem Silbertablett servierst, dass du bereits Folgeerkrankungen hättest, kann die Sache schon anders aussehen. Insofern last but not least der wichtigste Tipp:


    Bereite das Gespräch gründlich vor. Überleg dir, was in deiner Gesundheitsbiographie die Stolperfallen sind und wie du diese- ergänzt um die ärztlichen Atteste- rein sprachlich entlasten kannst, um einerseits völlig ehrlich darüber zu sprechen, dich aber andererseits dabei nicht kränklich und anfällig klingen zu lassen. Das ist eine Gratwanderung, deshalb die gründliche rhetorische Vorbereitung, die sich lohnt meiner Erfahrung nach.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • 2.) Psychotherapie 2017 Kurzzeittherapie wegen einer Zwangsstörung verbunden mit Hyperchondrie - Auch hier habe ich ein Attest, dass von einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit nicht auszugehen ist. Zudem war ich seit 5 Jahren nicht mehr in Behandlung

    3.) BMI 30,1 keine Einschränkungen oder andere Krankheiten außer Gallensteine

    Hallo!

    Ich kann deine Ängste so gut verstehen, ich hatte meinen Amtsarztbesuch vor etwas über einer Woche und werde tatsächlich verbeamtet.

    Bei mir gab es auch gewisse Baustellen.


    Zu Punkt 2: ich hatte eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie wegen Angststörungen) vor 10 Jahren.

    Zu Punkt 3: BMI von 35 nach Schwangerschaft. Habe allerdings schon einiges an Gewicht abgenommen (ärztlich belegt, nehme auch weiter ab) und mache viel Sport.


    Eine chronische Krankheit habe ich auch (Chronische Schilddrüsenentzündung)

    Bei mir also keine KO-Kriterien! Ich spreche hier für NRW.


    Natürlich kann dir hier keiner sagen ob es bei dir nun klappt, aber ich hoffe dir damit ein bisschen die Angst zu nehmen.


    Viel Erfolg!

  • Danke für eure Antworten!


    Xarlet das hat mich wirklich sehr beruhigt. Der Hinweis von CDL hat mir zudem auch sehr geholfen. Der Amtsarzt hat keine wirklichen Fragen gestellt und so hatte ich innerhalb von 30 Minuten die Unterschrift.


    Liebe Grüße


    Sascha

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