Was passiert nach dem Amtsarzt?

  • Hallo miteinander,


    ich habe hier eine Frage die mich wahnsinnig macht weil ich bisher nirgends eine Antwort finden konnte und mich das Warten etwas zermürbt. Hoffentlich könnt ihr mir helfen.


    Ich fange nach den Sommerferien nach einer 2 jährigen Elternzeit an einem Berufskolleg in NRW an und soll verbeamtet werden.

    Nun war ich am Montag dafür beim Amtsarzt. Die Untersuchung empfand ich als furchtbar und schrecklich unangenehm.

    Ich bin mir auch nicht sicher ob ich "bestanden" habe... (habe nach der Schwangerschaft zB hohen BMI).

    Als ich nachfragte hieß es "ich warte die Ergebnisse der Blutuntersuchung und der Urinprobe ab und wenn da was sein sollte melde ich mich telefonisch. Ohne Ihr Wissen geht nichts an die Bezirksregierung, ich spreche vorher mit Ihnen."


    So, heute ist Freitag, bisher kein Anruf. Wie erfahre ich denn nun ob die Verbeamtung klappt? Sollte ich nachfragen? (Ich will da nicht nerven und aufdringlich wirken), ist das Gesundheitszeugnis überhaupt schon fertig nach den paar Tagen? Wie geht es nun weiter?


    Vielleicht könnt ihr mir eure Erfahrungen ja mitteilen...

  • Dass nach einer Untersuchung am Montag und einer notwendigen Laboruntersuchung am Freitag morgen noch keine Ergebnisse vorliegen, erscheint mir vollkommen normal. Ich hatte da mal was von 5-10 Tagen als normalen Zeitraum vernommen. Ich drücke dir die Daumen.

  • Vielen Dank für die Antwort! Das Blut wurde mir auch sofort nach der Untersuchung abgenommen, also bereits am Montag. Aber die melden sich dann sicher noch mit den Ergebnissen oder meldet sich die BezReg?

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich Seph an. Wenn man dann noch ggf. zu einem/r Facharzt/-ärztin muss, weil ja theoretisch etwas sein könnte, dann dauert es natürlich noch länger. Ich würde mich in zwei Wochen melden und nachfragen. Ob Du ggf. nervst oder aufdringlich wirkst, kann Dir letztlich egal sein - Du wirst mit der Dame bzw. dem Herrn ja wahrscheinlich nie wieder etwas zu tun haben.

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für die Antwort! Das Blut wurde mir auch sofort nach der Untersuchung abgenommen, also bereits am Montag. Aber die melden sich dann sicher noch mit den Ergebnissen oder meldet sich die BezReg?

    Wenn es heißt, dass ohne Dein Wissen nichts an die BR geht, dann wird sich der/die AA melden. Bis dahin würde ich empfehlen, mehrmals tief durchzuatmen und entspannt abzuwarten.

  • Vielen Dank für die Antwort! Das Blut wurde mir auch sofort nach der Untersuchung abgenommen, also bereits am Montag. Aber die melden sich dann sicher noch mit den Ergebnissen oder meldet sich die BezReg?

    In der Regel muss das Blut zur Untersuchung erst in ein entsprechendes Labor eingesendet, dort analysiert, dann die Ergebnisse rückübermittelt und anschließend begutachtet werden. All das dauert je nach Workload der entsprechenden Einrichtungen etwas. Ich denke auch, dass ein Nachfragen zwei Wochen nach Untersuchung sinnvoll sein kann, wenn es bis dahin keine Meldung gab.

  • Jesses, da frage ich mich aber, was der für ne Urinuntersuchung gemacht hat. Standardmäßig Teststäbchen rein und nach 15 min hat man das Ergebnis. Ein Amtsarzt wird wohl keine Urinkultur ansetzen... das ist ohne Befund nicht Standard. Ein großes Blutbild hast du im medizinischen Bereich, z.B. wenns der Hausarzt in Auftrag gibt, nach ca 2-3 Tagen, je nachdem, durch wieviele Hände und Posteingänge es muss.

    Die Ergebnisse werden also heute schon vorliegen, wahrscheinlich auch schon im Gesundheitsamt oder der von dir aufgebesuchten Praxis.


    Sollte der Amtsarzt nicht gerade nächste Woche in Urlaub gehen, was er dir hofftl mitgeteilt hätte, wirst du wohl nächste Woche den Anruf mit positivien Nachrichten, sprich, dass du das unbedenkliche GEsundheitszeugnis abholen kannst, bekommen.

    Wegen dem BMI hätte dir der Arzt etwas sagen müssen, wäre das für ihn ein Grund, dich für ungeeignet zu halten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er so etwas dann nicht anspricht.


    Wenn dus nicht aushälst, frag doch ruhig telefonisch nach.


    Und noch ein Tipp für die Zukunft: egal warum sich jmd bei mir melden möchte, ich frage immer, wann ich mit der Rückmeldung rechnen kann.

  • Also bei meinen Kolleginnen hieß es immer, wenn sie innerhalb von 14-tagen nichts hören ist alles gut. (sogar bei unterschiedlichen Gesundheitsämtern)

    Bei mir hat sie klar gesagt sie meldet sich bis dann und dann, weil sie sich erst informieren musste bezüglich Schwerbehinderung. Das Blutergebnis war bei mir am nächsten Tag da. Und Urin wurde lediglich Teststäbchen gemacht, da hat man sofort Rückmeldung bekommen.

    Dein Blut wird wohl in Ordnung gewesen sein denke ich. Und ansonsten würde ich mal die nächste oder übernächste Woche abwarten, wenn du nichts hörst wird wohl alles ok sein.

  • Wegen dem BMI hätte dir der Arzt etwas sagen müssen, wäre das für ihn ein Grund, dich für ungeeignet zu halten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er so etwas dann nicht anspricht.

    Bei mir als Mann war damals der BMI auch grenzwertig. Da hat mich die Amtsärztin dann noch zu zieg niedergelassenen Ärzten geschickt zum Belastungs-EKG, ... Also der BMI alleine ist es nicht, der dann ein No Go bedeutet.


    Die Prozedur hat dann auch 2 Wochen gedauert, bis ich die ganzen Ärzte abgeklappert hatte. Platty war gut genug für den Tauch- und den Fliegerarzt, aber Frau Amtsärztin war das zuerst nicht gut genug. Nach 2 Wochen hat sie mich dann aber doch durchgewunken. Trotz grenzwertigem BMI paßte halt der Rest.


    Nun war ich am Montag dafür beim Amtsarzt. Die Untersuchung empfand ich als furchtbar und schrecklich unangenehm.

    Also ich war von der Musterung ein paar Jahre vorher als Wehrpflichtiger noch weitaus Schrecklicheres gewohnt, von daher habe ich es wohl anders empfunden bzw. bin gleich mit einer ganz anderen Einstellung an die Sache herangegangen.

  • erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten!

    Ich muss wohl etwas ausführlicher erklären wie das mit meinem BMI ist damit man es besser nachvollziehen kann:

    Ich war vor einigen Jahren schonmal beim Gesundheitsamt, die Untersuchung war nicht annähernd so "schlimm" wie dieses Mal, keine Blutabnahme, BMI damals deutlich unter 30. (Dass ich da schon mal war hat mit meinem Vertrag zu tun, zu kompliziert das zu erklären).

    In der Schwangerschaft habe ich extrem zugenommen (30kg + Gestationsdiabetes, die aber abgeheilt ist), nach dem Abstillen nochmal + 10kg = + 40kg 😱

    Mir wurde eine chronische Schilddrüsenentzündung dann diagnostiziert (Unterfunktion hatte ich davor schon) und meine Tabletten neu eingestellt. Ich begann dann 7 Stunden die Woche Sport zu machen (bis heute so) und ernähre mich ausgewogen, gesund und zähle Kalorien. So habe ich bisher 26kg abgenommen.

    Das alles habe ich mit ihr besprochen und mit ärztlichen Diagnosen belegt(dort war auch das Gewicht vermerkt).

    Mein BMI beträgt momentan 35.x und ich bin mir ganz sicher dass er in 1 Monat unter 35 liegen wird und ich langfristig mein gesundes Ausgangsgewicht erreiche.

    Sie hat mit keinem Wort dann erwähnt dass das ein Problem für die Verbeamtung wäre, aber wer weiß, hab halt Angst.


    Zu meinen Blutwerten und Urinprobe: da mache ich mir keine Sorgen da ich wie gesagt sehr auf die Ernährung achte und Sport treibe. Cholesterin war noch nie erhöht, Blutdruck wegen Aufregung beim Arzt öfter zu hoch aber hatte mal so ein 24 Stunden Ding, daheim Blutdruck in Ordnung.

    Alle Übungen zur Beweglichkeit konnte ich gut ausführen, komme mit den Handflächen auf den Boden.


    Dass es so unangenehm für mich war lag zB auch daran dass sie meine Kaiserschnittnarbe sehen wollte und kommentiert hat dass diese ja richtig gut gemacht ist, meine Beine nach Besenreißern und Krampfadern abgesucht hat usw. Sie war einfach mega genau, fühlte mich wie bei einer Fleischbeschau...


    Ich bin einfach so aufgeregt ob es nun geklappt hat oder nicht....

  • Ich war vor einigen Jahren schonmal beim Gesundheitsamt, die Untersuchung war nicht annähernd so "schlimm" wie dieses Mal, keine Blutabnahme, BMI damals deutlich unter 30.

    Wie gesagt, ich wurde damals zu zieg niedergelassenen Ärzten geschickt, ein Augenarzt war auch noch dabei. Nach 2 Wochen durfte ich dann mit sämtlichen Untersuchungsergebnissen erneut antreten. Ein angehende Kollegin, die an dem gleichen Morgen wie ich einen Termin im Gesundheitsamt für die Verbeamtung hatte, war nach gut 30 Minuten fertig. Bei mir gab es hingegen das volle Programm.


    Dass es so unangenehm für mich war lag zB auch daran dass sie meine Kaiserschnittnarbe sehen wollte und kommentiert hat dass diese ja richtig gut gemacht ist, meine Beine nach Besenreißern und Krampfadern abgesucht hat usw. Sie war einfach mega genau, fühlte mich wie bei einer Fleischbeschau...

    Wie gesagt, ich war aufgrund der Musterungsuntersuchung einige Jahre zuvor schon gedanklich auf so eine Fleischbeschau eingestellt. Die Details meiner Untersuchung erspare ich dem Forum jetzt mal. Wenn es da nur ein paar Narben am Bauch und an den Beinen gewesen wären, wäre das nicht der Rede wert gewesen.


    Ich bin einfach so aufgeregt ob es nun geklappt hat oder nicht....

    Wird es wohl, denk positiv! Bei gravierenden Dingen hätte es gleich einen entsprechenden KOmmentar gegeben.

  • Wie gesagt, ich wurde damals zu zieg niedergelassenen Ärzten geschickt, ein Augenarzt war auch noch dabei. Nach 2 Wochen durfte ich dann mit sämtlichen Untersuchungsergebnissen erneut antreten.

    Ein Augenarzt? Mit welcher Begründung denn das?! (Am BMI wird es ja wohl kaum gelegen haben).

    Hat man dir denn direkt gesagt dass du noch weitere Untersuchungen bei Fachärzten machen musst oder kam das erst später?

    Das tut mir echt leid, scheinst ja richtig "Glück" gehabt zu haben aber wenigstens hat es sich gelohnt!

  • Die hat mir direkt beim ersten Termin gesagt, daß ich noch zu einer ganzen Latte von Fachärzten müsse. Begründung von ihr war, daß sie garantieren müsse, daß ich zumindest in den ersten 5 Jahren nicht krankheitsbedingt aus dem Dienst ausscheiden werde, oder so ähnlich.


    Jedenfalls habe ich gleich eine ganze Liste an Ärzten mitbekommen, bei denen ich vorstellig werden solle. Zusammen mit der Aufforderung, daß ich diverse Kurzbefunde liefern solle.


    Aber wie gesagt wußte ich schon von der Musterung was da so auf mich zukommen wird und war entsprechend nicht geschockt. Sollen sie doch den ganzen Kram untersuchen. Bei den niedergelassenen Ärzten war es jedenfalls immer genial: "Schönen guten Tag, mein Name ist Plattyplus. Das Gesundheitsamt schickt mich." Die haben dann auch alle brav beim Gesundheitsamt angerufen, was sie da denn jetzt genau untersuchen sollen.


    Mein Fliegerarzt, der das Belastungs-EKG gemacht hat, hatte am Ende die Nase gestrichen voll davon und hat mir statt eines Befunds den kompletten EKG-Aufschrieb (diese 2m lange Papierrolle) mitgegeben. Als die Amtsärztin die dann ausgebreitet auf dem Tisch hatte, fragte sie mich was das denn wäre, also ob Belastungs- oder Ruhe-EKG. Da ich genervt war, habe ich nur noch geantwortet: "Das müssen sie doch als Spezialisitin erkennen können, was das ist." :pirat:


    Oder der Kurzbefund des Augenarztes: Sehleistung: "Visus 1,0"
    Da muußte sie erst einmal beim Augenarzt anrufen, was das denn heißt. Tja, 100% halt, nix 1 Dioptrie kurzsichtig oder so. :teufel:


    Die waren alle nur noch genervt von dieser ganzen Sch***. :victory:

  • Dass es so unangenehm für mich war lag zB auch daran dass sie meine Kaiserschnittnarbe sehen wollte und kommentiert hat dass diese ja richtig gut gemacht ist, meine Beine nach Besenreißern und Krampfadern abgesucht hat usw. Sie war einfach mega genau, fühlte mich wie bei einer Fleischbeschau...


    Ich bin einfach so aufgeregt ob es nun geklappt hat oder nicht....

    Da könnte ich mich ja jetzt schon wieder aufregen (über die Ärztin). Was hat eine Kaiserschnittnarbe mit der Verbeamtung zu tun?

  • Die Amtsärztin scheint ja voll den Durchblick gehabt zu haben :D

    Aber cool, wie die Ärzte reagiert haben. :D

  • Da könnte ich mich ja jetzt schon wieder aufregen (über die Ärztin). Was hat eine Kaiserschnittnarbe mit der Verbeamtung zu tun?

    🤷‍♀️ ich fand es irgendwie grenzüberschreitend (der Kaiserschnitt war nicht geplant sondern plötzlich medizinisch notwendig, daher hängen da auch Emotionen dran) und ich hatte auch keine Probleme mit der Narbe oder so (hat sie auch gar nicht gefragt)


    Die waren alle nur noch genervt von dieser ganzen Sch***. :victory:

    wie unnötig... und was das alles gekostet hat 🙈

  • Aber cool, wie die Ärzte reagiert haben. :D

    Die Taucherärztin war auch geil. Da kam die Amtsärztin beim ersten Termin: "Ja, wenn sie als Hobby Tauchen haben, dann müssen sie da ja eh hin. Da bringen sie mir mal einen Kurzbefund vom Lungenfunktionstest mit."


    Da hat sie dann auch das Meßprotokoll auf den Tisch bekommen. Kommentar der Tauchärztin: "Das soll die mal schön selber befunden." :victory:


    🤷‍♀️ ich fand es irgendwie grenzüberschreitend (der Kaiserschnitt war nicht geplant sondern plötzlich medizinisch notwendig, daher hängen da auch Emotionen dran)

    Man merkt, daß Du vorher noch nie eine Musterung mitgemacht hast. Wenn sich da dann die Narben der Steißbeinfistel-OP beguckt wird und ertastet wird, ob die nicht doch durch den Schließmuskel durchgebrochen ist. Oder, wie es alle Wehrpflichtigen kennen, die Hodentastuntersuchung, auch ganz toll.

  • Also ich hab noch nie ein Kind bekommen, aber ich glaube, ich hätte mit genauer Betrachtung von Kaiserschnittnarbe und Beinen (bei Frauen gerade mit Übergewicht eh oft ein schambesetztes Thema) deutlich mehr Probleme als mit rektalen Untersuchungen. Liegt aber vielleicht daran, dass man als Frau ja meist eh regelmäßig Untersuchungen in diesen Regionen hat. Eine Kaiserschnittnarbe stelle ich mir schon extrem intim vor und verstehe, dass das als sehr übergriffig empfunden wird.

  • Also ich hab noch nie ein Kind bekommen, aber ich glaube, ich hätte mit genauer Betrachtung von Kaiserschnittnarbe und Beinen (bei Frauen gerade mit Übergewicht eh oft ein schambesetztes Thema) deutlich mehr Probleme als mit rektalen Untersuchungen. Liegt aber vielleicht daran, dass man als Frau ja meist eh regelmäßig Untersuchungen in diesen Regionen hat. Eine Kaiserschnittnarbe stelle ich mir schon extrem intim vor und verstehe, dass das als sehr übergriffig empfunden wird.

    Das hat meines Erachtens gar nichts mit dem Geschlecht, viel aber mit persönlichem Empfinden und ggf. auch persönlichen Erfahrungen zu tun. Ein Opfer von Sexualverbrechen wird das- geschlechtsunabhängig- in vielen Fällen deutlich anders sehen, als dir persönlich das- zum Glück- möglich ist. Ich glaube, man sollte einfach insgesamt nicht anderen Menschen mitteilen, was für diese grenzüberschreitend ist, wie Plattyplus das implizit getan hat, sondern anerkennen, dass Grenzen individuell sind und es insofern individuelle Unterschiede gibt, ab wann grenzüberschreitendes Verhalten beginnt. In Jedem Fall sollte klar sein, dass körperliche Untersuchungen von Narben aller Art eine sensible Angelegenheit sein können (dahinter steckt schließlich eine oftmals belastende Geschichte und ggf. traumatische Erfahrungen), genauso wie die Untersuchung von Genitalien dies immer ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

Werbung