Amtsarzt nach längerer Krankheit?

  • Wie ist denn der Zeitraum ab wann man jemanden in die gezwungene Pension versetzen kann? Also, dass er quasi nicht mehr im Schuldienst ist?

    Bitte nicht falsch verstehen, aber ein Jahr kommt mir dafür arg wenig vor.

    Bei Krebs oder irgendwelchen Knochenleiden (wie hier) braucht es ja manchmal eben einfach seine Zeit.

  • Vielleicht bin ich da etwas naiv, aber ich glaube, dass das Land wenig davon hätte, eine Lehrkraft mit Genesungsmöglichkeit in den Ruhestand zu versetzen. Entsprechend denke ich, dass auch Amtsärzte und Amtsärztinnen schon mit Bedacht und Rücksicht handeln und nicht auf Teufel komm raus jede/n für dienstunfähig erklären, die/der länger krank ist. Aber sollte ich mit diesen Annahmen falsch liegen, dürft ihr mich natürlich gerne korrigieren.

  • Ehrlich gesagt, warum sollte jemand, der seit 9 oder 10 Monaten krank geschrieben ist, nicht zum Amtsarzt müssen? Menschen, die nicht verbeamtet sind, bekommen glaube ich, schon nach 6 Wochen weniger Gehalt oder das zahlt dann die Krankenkasse, weiß ich gar nicht so genau.

  • Wenn ich selber weiss, dass ich nicht mehr kann, dann stelle ich den Antrag.


    Wenn ich es weiss und dem Staat solange das volle Gehalt abkassieren moechte, dann warte ich, bis die auf mich zukommen.


    In der Regel sechs Monate, manche warten laenger.


    (Die Praemisse meiner Aussage ist, dass ich weiss, dass ich (dauerhaft) dienstunfaehig bin!)


  • Staat abkassieren? Was geht denn mit dir ab?

    Es gilt übrigens ambulant vor stationär. Da du den Fall meiner Mutter nicht kennst und nicht weißt, welche ambulanten Maßnahmen noch oder gerade laufen, bitte ich dich mal deinen Ton zu überdenken und nochmal zu überlegen, wie du hier auftrittst.

    Meine Mutter kassiert nicht irgendwen ab, sondern befindet sich bereits in Therapie und wenn der Arzt es in naher Zeit für erforderlich sieht, dass sie eine Reha macht, wird sie das schon machen. Bisher war das aber nicht der Fall.

  • Der Amtsarzt wird ne Prognose stellen. Wenn da gesehen wird, dass in absehbarer Zeit die Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt ist, wird nichts passieren. Daher ja auch der Rat entsprechende ärztliche Schreiben mitzunehmen.


    calmac hat schon recht, volle Bezüge statt Pension bei absehbarer (langer) Dienstunfähigkeit hat schon was von abkassieren.


    Wie gesagt als Angestellter erhält man nach 6 Wochen Krankengeld, was deutlich weniger ist und das bekommt man 72 Wochen. Danach wird man von der Krankenkasse ausgesteuert. Und die verlangt noch viel früher eine entsprechende Reha um ggf. schon vorab in die Erwerbsminderungsrente zu schicken.


    Und wenn deine Mutter in absehbarer Zeit wieder einsteigt braucht man sich da glaube ich keinen Stress machen.

  • Meine Mutter kassiert nicht irgendwen ab

    Das habe ich nicht gesagt.

    Ich habe explizit am Ende meines Posts darauf hingewiesen: Die Praemisse meiner Aussage ist, dass ich weiss, dass ich (dauerhaft) dienstunfaehig bin!

    Du hast mehr als deutlich gemacht, dass deine Mutter wieder arbeiten will. Daher trifft keine meiner Aussagen auf sie zu.


    Es gibt aber immer Leute, die mit Absicht ihre Krankmeldung so lange wie möglich in die Länge ziehen.

  • Wie ist denn der Zeitraum ab wann man jemanden in die gezwungene Pension versetzen kann?

    Im Angestelltenverhältnis gilt: Fällt ein Angestellter wegen derselben Krankheit innerhalb von 2 Jahren mehr als 6 Monate aus, kann ihm krankheitsbedingt gekündigt werden. Und ja, meine Mutter war Angestellte im öffentlichen Dienst und ist genau mit dieser Regelung 3 Jahre vorzeitig zwangsweise in den Ruhestand versetzt worden. Sie wollte auch wieder arbeiten, aber der Arzt hat gesagt: "Ist nicht!"


    Ich könnte mir vorstellen, daß es bei Beamten ähnlich läuft. Wichtig ist, daß man wegen derselben Krankheit ausfällt. Die Ausfälle müssen auch nicht am Stück gewesen sein. Also wenn man nach 3 Tagen Arbeit feststellt, daß es doch nicht geht, fangen die 6 Monate nicht wieder von vorne an zu laufen.


    Und generell meine Empfehlung: Setzt euren Pflegefällen die Pistole auf die Brust. Entweder Kurzzeitpflege, Pflegedienst, ... oder das Vormundschaftsgericht soll entscheiden. Ihr seid nicht mehr in der Lage die Pflegefälle zu versorgen!

  • Im Angestelltenverhältnis gilt: Fällt ein Angestellter wegen derselben Krankheit innerhalb von 2 Jahren mehr als 6 Monate aus, kann ihm krankheitsbedingt gekündigt werden.

    Etwas komplizierter ist es schon. Zunächst ist zu prüfen, wie lange der Angestellte sich bereits beim gleichen Arbeitgeber im Dienst befindet und wie alt er ist. Sind bereits die besonderen Voraussetzungen für den besonderen Kündigungsschutz erfüllt, reichen die hier angegebenen Krankheitszeiten nicht mehr. Dann kann nach allgemeiner Rechtsprechung nur noch ausserordentlich gekündigt werden. Dies geht nur, wenn ein sinnentleertes Arbeitsverhältnis über einen längeren Zeitraum vorliegt. Aber auch, wenn der besondere Schutz noch nicht besteht, ist eine Kündigungsschutzklage häufig erfolgreich. Hierzu muss es dem Anwalt gelingen, die Bedenken der sogenannten negativen Zukunftsprognose via ärztlichen Gutachten aus dem Weg zu räumen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wenn die Mutter bereits seit 39 Jahren im Dienst ist, ist sie wohl nicht mehr die Jüngste. Könnte sein, die SL rechnet damit, dass sie sich bis zur Pensionierung krankschreiben lässt und plant sie daher nicht ein.


    OT: Gelber Streifen am Horizont....Bis zur Pensionierung krankschreiben lassen :idee:...geht leider nicht. Oder doch? Kommt wahrscheinlich darauf an, wie lange es noch dauert. Schätze, ein halbes bis 1 Jahr geht das.

  • Wenn die Mutter bereits seit 39 Jahren im Dienst ist, ist sie wohl nicht mehr die Jüngste. Könnte sein, die SL rechnet damit, dass sie sich bis zur Pensionierung krankschreiben lässt und plant sie daher nicht ein.


    OT: Gelber Streifen am Horizont....Bis zur Pensionierung krankschreiben lassen :idee:...geht leider nicht. Oder doch? Kommt wahrscheinlich darauf an, wie lange es noch dauert. Schätze, ein halbes bis 1 Jahr geht das.

    Ich glaube nicht, dass das geht. Ansonsten würden ja alle 63 Jährigen 2 Jahre lang Zuhause bleiben.


    Ich weiß, dass es im Vergleich zum Angestellten sehr wohl ein Luxus ist, aber wenn man krank ist, ist man eben krank.

  • Ist deine Frage jetzt eigentlich beantwortet?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wenn die Mutter bereits seit 39 Jahren im Dienst ist, ist sie wohl nicht mehr die Jüngste. Könnte sein, die SL rechnet damit, dass sie sich bis zur Pensionierung krankschreiben lässt und plant sie daher nicht ein.


    OT: Gelber Streifen am Horizont....Bis zur Pensionierung krankschreiben lassen :idee:...geht leider nicht. Oder doch? Kommt wahrscheinlich darauf an, wie lange es noch dauert. Schätze, ein halbes bis 1 Jahr geht das.

    Das glaube ich übrigens eher nicht. Wir haben hier so massiven Lehrermangel, dass die jeden Mann und jede Maus brauchen. Ich bin, obwohl ich selbst noch studiere, vor meiner Erkrankung auch schon gefragt wurden, ob ich nicht an einer Schule einspringen kann. Und ich bin noch nicht beim Ref angelangt.

    Wäre ich kurz darauf nicht erkrankt und hätte nicht noch jemanden gepflegt, ich hätte es mir durchaus überlegt, weil es finanziell lukrativ ist. Dann bin ich aber krank geworden.

  • Immer das ganze Geplapper von der Dienstunfähigkeit...

    So schnell läuft das in der Realität nicht!

    Der Amtsarzt ist ein Arzt, der sich mal anschauen will was da so los ist.

    Der schaut sich Gutachten an und macht sich selbst ein Bild.


    Eine Bekannte von uns war auch 1,5 Jahre raus aus der Schule und war gefühlt x mal beim Amtsarzt.

    Am Ende passierte das was sie sich gewünscht hat.. eine wohnortsnahe Versetzung statt einer Dienstunfähigkeit.

    Mag vielleicht auch am Alter liegen.. eine 40 jährige dauerhaft zu bezahlen ist vielleicht schlimmer.. als eine 1,5 jährige Auszeit..

    oftmals passiert nichts.. wenn ich daran denke wie gerne der ein oder andere ehemalige KuK sich in vorzeitige Pension gewünscht hätte.. und es nie geklappt hat..

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