Ich habe eine Vertretungsstelle ( vor dem Ref) in Aussicht, worüber ich mich erstmal sehr freue. Aber mit der Freude kommen so gewisse Zweifel und Fragen: Wie guten, innovativen Unterricht erwartet man von einem Lehrer, der noch nicht einmal sein Referendariat begonnen hat? Kann es mir passieren, dass die Direktion und andere Lehrer meinen Unterricht sehen möchten? Ich habe vom Studium her schon keine Ahnung von Methodik, wie soll ich es jetzt können?
Kann mir jemand ein wenig von seinen Erfahrungen berichten? Ach ja, und wie wurdet Ihr denn vergütet bzw. wie war Euer Status ( auch krankenkenversicherungsmäßig)?
DANKE!
Vertretungsstelle...Fragen und Zweifel
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Hi Isabella,
herzlichen Glückwunsch zu deiner Vertretungsstelle. Ich habe auch drei Monate vor meinem Ref. schon als "Lehrerin" an einer Grundschule unterrichtet und ich muss sagen, ich fand die Zeit richtig gut. Ich habe Englisch, Schwimmen und die Seiteneinsteiger unterrichtet. Das Gute war, dass hinten nie einer mit drinn gesessen hat, so dass ich ausprobieren konnte, was ich wollte. Ins Ref. bin ich durch diese Erfahrung viel lockerer gegangen.
Mit der Vergütung ist das so eine Sache. Sehr viel bleibt nicht über. Ich hatte glaube ich einen Vertrag über 21 Std. und habe ungefähr 600 € im Monat rausbekommen. Es wurden aber alleine ca. 250 € Lohnsteuer abgezogen, die ich mit der Steuererklärung aber größtenteils wieder bekommen habe.
Also freu dich
Viel Erfolg,
Halbmond -
Ich habe noch etwas vergessen. Krankenversichert wurde ich bei der AOK (das haben die beim Schulamt für mich gemacht). Da ich vorher privatversichert war musste ich für diese Zeit in eine gesetzliche Versicherung wechseln. Das war über eine Anwartschaft (so hieß das glaube ich) aber kein Problem.
Halbmond -
Leider kein Erfahrungsbericht für dich, aber dafür eine neugierige Frage
Wo gibt es denn Vertretungsstellen vor dem Referendariat? Ich dachte, es gibt jede Menge Lehrer ohne (feste) Stelle (zumindest im GS-Bereich)
Petra
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Hallo Isabella,
2 meiner Bekannten haben vor dem Ref am Gymnasium Englisch unterrichtet. Das ganze lief auf BAT II-Basis. Beide wurden in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert.
Der Rektor oder sonstwer saßen nie hinten drin. Es geht bei diesen Vertretungsstellen (in RLP heißen sie PES, glaub ich) nur darum, den Unterrichtsausfall möglichst gering zu halten. WAS du genau WIE im Unterricht machst ist erst einmal zweitrangig und interessiert die Schüler und die Eltern, den Direx aber nur, wenn es ganz große Probleme gibt. Du wagst also den Sprung ins eiskalte Wasser.
Viele Kollegen (leider nicht alle!) sind wohl aber auch sehr hilfsbereit und greifen dir bei den ersten Schritten mit Material und methodischen Tricks unter die Arme.Meine Bekannten fanden die Zeit eine gute Erfahrung, einfach weil sie schon mal mit relativ wenig Druck (denn Klassenarbeiten müssen ja genauso geschrieben werden, wie an Konferenzen teilgenommen wird und Elterngespräche geführt werden...) einige Sachen ausprobieren konnten. Beide haben sich schließlich für das Ref gewünscht an den Vertretungsschulen bleiben zu dürfen und sind auch sehr gut zurecht gekommen.
Noch ein Vorteil: Beide konnten das Ref um 6 Monate verkürzen, weil sie sich die Vertretungszeiten anerkennen ließen.
Viel Spaß bei den ersten "unbeobachteten" Unterrichtsversuchen (wenn der erste UB ansteht, bist du dann schon ein "alter Hase", und hast einige Routinen aufgebaut, die die anderen noch nicht haben und kannst so FL beeindrucken)
wünscht
A. -
Petra: Im Moment ist es z.B. in NRW so, dass es viel zu wenige Lehrer gibt, die Vertretungsunterricht machen. Ich kenne viele Städte die händeringend Geld-statt-Stellen Leute suchen und es gibt keine mehr "auf dem Markt". Das heißt natürlich trotzdem, dass es immer noch viele Lehrer/innen gibt, die keine feste Stelle haben, sondern sich mit Vertretungsjobs herumschlagen.
Um den schlimmsten Mangel zu beheben werden dann jetzt eben auch Leute mit gerade bestandenem ersten Examen genommen, die dann im Februar ins Ref gehen und deren Stellen dann mit den gerade fertig gewordenen Refis besetzt werden können.
LG pinacolada -
Ich danke Euch!! Freue mich schon aufs Austoben:-)
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Hi,
ich habe auch vor dem Ref in der GS als Vertretungslehrerin gearbeitet (Rheinland-Pfalz). Bei mir hat keiner im Unterricht zugeschaut, es sei denn ich war in einer Doppelbesetzung und das war dann eher so, dass die Lehrer es toll fanden, mal etwas anderes zu sehen (war dan meist Musik, wovon die meisten da wenig Ahnung hatten ).
Es ging übrigens nicht über PES sondern ich war richtig beim Land RLP (bzw. bei der ADD Trier) als Lehrerin im Angestelltenverhältnis eingestellt. Bezahlt worden bin ich nach BAT 4a (mit 2.Stex wäre es A12 oder BAT3) und habe mit 26 Jahren bei 20h (in RLP je 50min, demnach ne 4/5 Stelle) netto ca. 1250EUR raus bekommen. Versichert wird man hier gesetzlich, die Krankenkasse konnte ich selber wählen.
Es war eine sehr gute und lehrreiche Erfahrung, den im Ref ist die Situation schon um einiges anders. Ich würde es auf jeden Fall noch einmal machen!
Gruß leppy
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Hallo,
ich hänge mich jetzt gerade mal an diesen thread dran.Wie wird man denn als Gymnasiallehrer mit 2. Staatsexamen nach BAT eingruppiert bzw. wo kann ich das nachlesen?
Grüße
Maria Leticia -
Zitat
leppy schrieb am 01.11.2005 22:09:
Es ging übrigens nicht über PES sondern ich war richtig beim Land RLP (bzw. bei der ADD Trier) als Lehrerin im Angestelltenverhältnis eingestellt.
Ach ja stimmt, man kann sich ja auch in diesen Vertretungsool bewerben, direkt bei der ADD. Das wurde mir allerdings direkt nach dem 2. StEx auch angeboten. Aber bewirbt man sich denn für PES direkt bei der Schule? Ich dachte, es läuft auch irgendwie über die ADD?
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Gym Lehrer haben ja noral A13, da müssten sie in BAT 2a eingruppiert werden. Ich glaube die Bezüge entsprechen sich jeweils (nur nicht die Abzüge).
Gruß leppy
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PES ist irgendso ein extra Programm, zu dem man sich glaub ich anmeldet und die Schulen auch. Habe mich aber nie genauer damit beschäftigt. Glaub da gibts ne Website.
Gruß leppy
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Zitat
leppy schrieb am 01.11.2005 22:37:
Gym Lehrer haben ja noral A13, da müssten sie in BAT 2a eingruppiert werden. Ich glaube die Bezüge entsprechen sich jeweils (nur nicht die Abzüge).Gruß leppy
In der Tat, in der Tat. Nur so nebenbei: Die Abzüge BAT 2a und A-13 unterscheiden sich wohl gewaltig. Eine Kollegin, die die ganze Zeit wegen BMI über 30 nicht verbeamtet wurde, hat das jetzt endlich "geschafft" und es macht nach ihren Aussagen fast 700 Euro mehr auf dem Konto aus ... so teuer ist glaub ich keine private Krankenversicherung.
Maria Leticia: Wieso willst du denn ins Angestelltenverhältnis?
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