Schulgebäude und deren Bauqualität

  • Moin,


    da auch an unserem Schulgebäude in diesen Sommerferien wieder Dacharbeiten anstehen, frage ich mich warum die Schulgebäude heute in einer dermaßen schlechten Qualität erbaut werden, daß ich mir das im Privaten nicht gefallen lassen würde. Ich rede dabei weniger von Mängeln in der Bauausführung als viel mehr von planerischen Mängeln.


    Hier stehen Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert, gebaut mit Backsteinen und einem Satteldach drauf. Die stehen auch nach 150 Jahren noch und sehen gut aus.


    Heute werden hingegen irgendwie nur noch Plattenbauten, wahlweise aus Beton- oder Holzfertigteilen mit Flachdach hingestellt, wo doch jeder weiß, daß man ein Flachdach nicht langfristig dicht bekommen kann. Unsere Schule ist aus 1974 und hat das dritte Dach, praktisch jedes Jahr muß repariert werden. Die Schule des Nachwuchses wurde gerade aus Holz neu erbaut, der Architekt läßt sich noch dafür feiern, wo das Flachdach schon undicht ist und die Holzfassade verwittert.


    Gibt es irgendeinen Grund für die Stadtverwaltung solche Bauten überhaupt durchzuwinken? Ich würde dem entsprechenden Architekten die Entwürfe um die Ohren hauen.

    Ist das Bauen mit Ziegel- oder Kalksand-Steinen mit einem zweischaligen Mauerwerk samt Wärmedämmung aus Steinwolle in der Mitte und einem Satteldach gedeckt mit Ton-Dachpfannen soviel teurer? Zur Kostenreduktion darf es auch gerne Sichtmauerwerk sein, dann spart man sich das Verputzen der Wände. Diese Gebäude haben jedenfalls schon gezeigt wie lange sie durchhalten können.


    Meine alte Grundschule war auch so ein Flachdach-Bau, auf den sie inzw. einen hölzernen Dachstuhl samt Dachpfannen gesetzt haben, weil die laufenden Reparaturkosten des Flachdachs einfach nicht mehr bezahlbar waren.

  • Heute werden hingegen irgendwie nur noch Plattenbauten, wahlweise aus Beton- oder Holzfertigteilen mit Flachdach hingestellt,

    Ist das so? Unsere beiden innerhalb der letzten fünfzehn Jahre errichteten neuen Gebäude haben kein Flachdach.

    Unsere Schule ist aus 1974 und hat das dritte Dach, praktisch jedes Jahr muß repariert werden.

    Tja, in den1960ern, 1970ern bis - ich würde meinen - 1980ern waren halt Flachdächer bei behördlichen Bauten "in". Dass die nicht "ganz dicht" sind, hat man wohl erst später bemerkt...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Was interessiert die jetzigen Politiker, welche Folgekosten in 10 Jahren anstehen. Da müssen dann andere mit klarkommen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Angeblich sind Flachdächer heute nicht mehr das Problem. Also bei modernen Bauten. Hat mir mal ein Baugutachter gesagt als ich mir ein Haus angesehen habe. Unsere Schule aus den 70er hat auch ein Flachdach und bisher keine (größeren) Probleme.

  • Angeblich sind Flachdächer heute nicht mehr das Problem. Also bei modernen Bauten. Hat mir mal ein Baugutachter gesagt als ich mir ein Haus angesehen habe.

    Ja, aus Sicht des Bauunternehmens sind die Flachdächer kein Problem, genauso wie Wärmedämmverbundsysteme kein Problem sind, denn beide schaffen so gerade eben die 5 Jahre Gewährleistungsfrist und danach ist es dann das Problem des Bauherrn und nicht mehr das Problem des ausführenden Unternehmens. :pirat:

  • Gewährleistung gibt es bei uns nicht. damit unser Neubau schnell fertig wurden, hat die städtische Planungsgesellschaft wohlwollend auf solchen Firlefanz verzichtet. ich würde allerdings sagen, dass die Hauptprobleme bei uns nicht in der Ausführung, sondern der Planung liegen. offenbar gibt es keine speziellen architektonischen Vorgaben für Schulgebäude bei Lärmschutz und Sanitäranlagen.

  • Hier stehen Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert, gebaut mit Backsteinen und einem Satteldach drauf. Die stehen auch nach 150 Jahren noch und sehen gut aus.

    ... und sie haben ein super Raumklima. Angenehm kühl im Sommer, selten kalt im Winter.

    Dazu kommen hohe Räume und allgemein größere Klassenräume als beim heutigen Sparneubau. Treppenhäuser sind auch noch groß genug, sodass sich der Gegenverkehr nicht anrempelt.

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