Korrekturwahn an unserer Schule

  • Und diese eine Klausur ist die einzige Note? Falls ja, finde ich das ehrlich gesagt für eine Notenfindung nicht ausreichend.

    Es gibt ja noch die sonstige Mitarbeit. Wenn ich nur 2 Stunden pro Wochen in einem Fach habe, dann brauche ich auch nicht mehr als einen Leistungsnachweis pro Halbjahr. Mir ist klar, welche Aussagekraft eine Klausur hat und ich gehe damit entsprechend um.


    Ich mache um Noten nicht mehr geschiss als unbedingt notwendig. Die Einordnung von Menschen in Klassen ist vom Prinzip her eh völlig sinnbefreit.

    Entropy is a bitch, embrace her.

    Einmal editiert, zuletzt von s3g4 ()

  • Ich ordne doch nicht die Menschen in Klassen ein, wenn ich Noten gebe? :gruebel:

    Ja indirekt schon, nicht den Menschen direkt aber sein Verhalten und ein paar Beobachtungen für zur Einordnung in eine Klasse. Aber lassen wir das.

  • und wie geht es jetzt weiter, Wealth?

    Ich habe an den zuständigen Fachdezernenten ein ausführliches Schreiben aufgesetzt.

    Dieses Schreiben habe ich entsprechend auch der Rechtsabteilung meiner Gewerkschaft zukommen lassen.

    Ich habe allerdings noch keine Rückmeldung erhalten (Ferien, Urlaub?!)


    Einerseits entschied ich, einen Versetzungsantrag zu stellen, weil an der Schule Dinge geschehen, die ich nicht mit meinem Gewissen mehr vereinbaren kann. Viele Dinge habe ich hier noch gar nicht erwähnt, da ich sonst viele verschiedene Fässer aufmachen würde. Ich glaube auch kaum, dass sich an der Schule aufgrund des ein oder anderen Schulleitungsmitglieds und Teilen des Kollegiums in Zukunft "viel" ändern wird.

    Andererseits habe ich mich dazu entschlossen, gegen diesen irrwitzigen Laden mit aller Strenge vorzugehen. Ich denke ich habe das Recht an einer Schule zu arbeiten, an der sich alle Beteiligten an das Gesetz halten und an die jeweiligen Dienstvorschriften. Dieses Recht werde ich auch durchsetzen, mit welchem Mitteln auch immer.


    Vielen Dank für alle bisherigen Anregungen!!! Weitere Anregungen sind natürlich weiterhin erwünscht. Ich werde berichten, wie die Geschichte weitergeht.

  • Ich plädiere dafür, dass in jeder Unterrichtsstunde ein Leistungsnachweis geschrieben wird.
    Dann muss ich keinen Unterricht mehr halten ;)

    Im Ernst: In Ba-Wü ist die Anzahl der Klassenarbeiten in der Notenverordnung festgelegt.
    Ad 2: "Die Sau wird nicht dadurch fetter, wenn man sie ständig wiegt" ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Wealth

    Love it!

    Change it!

    Or leave ist!


    Du gehst den richtigen Weg. Nachdem Du für Dich festgestellt hast "So kann ich nicht arbeiten", versuchst Du es nach allen Kräften zu ändern. Wenn alle Stricke reißen, such Dir eine neue Wirkungsstätte. Alles andere führt ins burn Out oder ins bore Out.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wobei - ich bleibe dabei - das vom TE geschilderte Verfahren schon aufgrund der dadurch versäumten Unterrichtszeit so dermaßen absurd ist, dass eigentlich ein Hinweis an die Schulaufsicht reichen sollte.

    Von der unsachgemäßen Verwendung der Arbeitszeit der kuk will ich mal gar nicht sprechen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hallo zusammen.

    Ich erhielt gestern die erste Rückmeldung vom Vorsitzenden des Personalrats NRW.

    Dieser gab an, dass viele Dinge (die ihr auch schon als absurd charakterisiert habt), nicht rechtens sind.


    So zum Beispiel die drei Bewertungsbereiche (20% Tests, 40% Sonstige Leistungen und 40% Schriftliche Arbeiten).


    Ebenso wurde geäußert, dass Fachschaften nur Grundsätze beschließen können und nicht Dinge wie "Du hast jede Woche an einem bestimmten Wochentag einen Test zu schreiben. Wie dieser aussieht, wie du ihn zu bewerten hast und wann du diesen einübst geben wir dir vor". Das Recht hat wohl niemand, nicht einmal die Schulkonferenz.


    Er enthielt sich jeder pädagogischen Einschätzung, erkläre aber die Geschehnisse zu "Zuständen".

  • Aber in den maßgeblichen Fächern sind es mindestens 4 schriftliche Arbeiten. Da kannst du also beliebig viele schreiben.

    Die muss man dann aber auch erst einmal unterbringen im Klassenarbeitsplan UND sinnvoll inhaltlich füllen. Dazu führen mehr Klassenarbeiten gerade in Coronazeiten zu mehr Nachschreibetermin en. Ich habe dieses Schuljahr schon Probleme gehabt die in Französisch bei uns üblichen vier Klassenarbeiten von allen SuS schreiben zu lassen wegen der vielen Fehlzeiten mancher SuS. Um überhaupt unsere Termine unterbringen zu können haben wir in den Wahlpflichtfaechern und Reli/Ethik Sammeltermine, zu denen die gesamte Klassenstufe die Klassenarbeit schreibt (oder alternativ zu anderen Terminen lediglich Tests unterbringen kann). Last but not least : Wer will denn bitte im Hauptfach mehr als 4-6 Klassenarbeiten pro Schuljahr FREIWILLIG korrigieren?!? Ich baue lieber noch andere Formate zur Leistungsmessung ein, die nicht nur kognitive Fähigkeiten bewerten, damit auch SuS, denen KAs/Tests gar nicht liegen ihre Stärken ausspielen können. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Vielleicht noch eine Ergänzung: In BW sind es mindestens vier schriftliche Arbeiten, da geht es nicht nur um Klassenarbeiten.

    Ich habe in Mathematik auch schon in einem Halbjahr zwei Klassenarbeiten und drei unangekündigte Tests geschrieben. Die Schüler haben damals tatsächlich etwas regelmäßiger den Unterricht nach- und vorbereitet. Die Zeit habe ich aber abhängig von meiner Fächerverteilung nicht in jedem Jahr. Da die Tests dann kurz waren (15 Min), war es kein Problem sie unterzubringen.

  • Ich habe nun, nach bisheriger juristischer Beratung, bei der Schulleitung Beschwerde eingereicht. In dieser Beschwerde gehe ich sehr ausführlich auf die Zustände ein, die ich euch auch schon geschildert habe.

    Wie verhalte ich mich eigentlich, wenn diese Beschwerde im Sande verläuft?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nun, nach bisheriger juristischer Beratung, bei der Schulleitung Beschwerde eingereicht. In dieser Beschwerde gehe ich sehr ausführlich auf die Zustände ein, die ich euch auch schon geschildert habe.

    Wie verhalte ich mich eigentlich, wenn diese Beschwerde im Sande verläuft?

    Das würde mich sehr wundern - denn die Schulleitung müsste Dir ja die Gründe dafür darlegen, dass aus ihrer Sicht - entgegen der Einschätzung des Personalrats - keine Bedenken gegen die von Dir eingangs beschriebene Vorgehensweise bestehen.

  • Ich habe nun, nach bisheriger juristischer Beratung, bei der Schulleitung Beschwerde eingereicht. In dieser Beschwerde gehe ich sehr ausführlich auf die Zustände ein, die ich euch auch schon geschildert habe.

    Wie verhalte ich mich eigentlich, wenn diese Beschwerde im Sande verläuft?

    Dann gehst du eine Stufe höher.

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