Umgang im Forum

  • Ich meine damit, dass man nicht jedes Wort auf die berühmte Goldwaage legen sollte, dass Angriffe hier niemals persönlich gemeint sein können, weil man sich ja persönlich gar nicht kennt.

    Fühle ich mich mal angegriffen, melde ich mich ab oder ignoriere User oder Threads, bis ich selbst mich beruhigt habe. Ich sorge also für mich, das müssen andre nicht tun.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das sehe ich ehrlich gesagt anders: Persönliche Angriffe sind auch möglich, wenn ich einer Person nicht real begegnet bin. Und man findet diese auch hier im Forum als Strategie, um bei Mangel an Sachargumenten Diskussionspartner (dann eher -gegner) in die Enge zu treiben. Gerne verwendet wird hier die Strohmann-Taktik, bei der man nicht auf die Argumente eingeht, sondern Argumente heranzieht, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben oder es nur tangieren und damit zu versuchen den Standpunkt des anderen lächerlich zu machen. Ein schönes Beispiel hierfür sind die Versuche der Herabwürdigung durch Hinweis auf geringes Dienstalter, noch junge Forenzugehörigkeit o.ä.


    Darauf mit Ignorieren oder Abmelden zu reagieren ist eine Möglichkeit zur Konfliktmeidung, ich bevorzuge den Hinweis auf dieses manipulative Muster.

  • Und man findet diese auch hier im Forum als Strategie, um bei Mangel an Sachargumenten Diskussionspartner (dann eher -gegner) in die Enge zu treiben. Gerne verwendet wird hier die Strohmann-Taktik, bei der man nicht auf die Argumente eingeht, sondern Argumente heranzieht, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben oder es nur tangieren und damit zu versuchen den Standpunkt des anderen lächerlich zu machen. Ein schönes Beispiel hierfür sind die Versuche der Herabwürdigung durch Hinweis auf geringes Dienstalter, noch junge Forenzugehörigkeit o.ä.

    Das ist dann aber zunächst mal deine persönliche Interpretation ('um zu...') Nehmen wir den Ausgangsbeitrag im Thread von abc123, der in erster Linie darin besteht, auf einer Kollegin rumzuhacken. Ich habe dir alle diese Aussagen, die nur darin bestehen, sich über jemand anderes Verhalten zu erheben markiert, aber du bist nicht darauf eingegangen. Vielleicht weil so viele Kollegen 'danke' geklickt hatten, das hat dir an Zustimmung gereicht? Oder kommen da noch Sachargumente? Ich habe jedenfalls im Gegensatz zu dir einen handfesten Tip gegeben. Der ging aber unter, weil du in dem Moment vielleicht dachtest, ich sei neu hier? Oder weil du einen Teil zitiert hast und als bekannter und sicher geschätzter User gleich viele das Bedürfnis hatten, sich mit dir zu solidarisieren?


    Wirklich jede Verallgemeinerung ist auf die Person, die sie äußert, selbst übertragbar. Hier ist keiner besser als der andere und den einzigen Ausweg aus diesem Thread voller Anschuldigungen sehe ich darin, dass man von sich spricht. Einfach nur über seine Wahrnehmung und was man sich wünscht, ohne Interpretation.

  • @Der Pirol


    Ich verstehe ehrlich gesagt gerade gar nicht, warum du dich angesprochen fühlst. Ich habe auf ein allgemeines Kommunikationsmuster in Internetforen hingewiesen, dass auch hier öfter mal zu sehen ist. Mehr nicht.

  • So vieles ist wirklich meiner Meinung nach eine Wahrnehmungs- oder Empfindungssache.

    Genau wie in dem hier genannten Fall:

    Nehmen wir den Ausgangsbeitrag im Thread von abc123, der in erster Linie darin besteht, auf einer Kollegin rumzuhacken. Ich habe dir alle diese Aussagen, die nur darin bestehen, sich über jemand anderes Verhalten zu erheben markiert, aber du bist nicht darauf eingegangen.

    Ich habe den genannten Ausgangsbeitrag nicht als "auf einer Kollegin rumhacken" oder "sich über jemand anderes Verhalten erheben" empfunden, du @Der Pirol hingegen schon. Und genau da fängt für mich eine "Interpretation" an. Das lässt sich doch überhaupt nicht vermeiden bei den vielen unterschiedlichen Erfahrungen, Empfindungen, ... der User*innen hier.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Gibt Anonymität eine gewisse Freiheit mehr zu schreiben als man schreiben würde? Ich finde nicht. Denn hier schreiben reale Personen.

    Wir kommunizieren/empfinden hier so wie in der Realität. Was geschrieben ist, verletzt genauso wie wenn es ausgesprochen wäre.

    In der Realität können wir Gesprochenes mit Körpersprache und Stimme verstärken oder abschwächen. Das geht hier nicht. Das sollte einem bei der Wortwahl bewusst sein.


    Zur Diskussionskultur: (Und da sehe ich kaum Unterschiede zwischen virtueller und realer Plattform)

    Die hat in den letzten Jahrzehnten so oder so abgenommen und ich sehe kein Ende dieser Tendenz. Statt sich auf die Sachebene zu besinnen, wird das Ganze öfter zu einem rhetorischen Machtkampf, wo man versucht den empfundenen Gegner mit unlauteren Methoden unter der Gürtellinie niederzuringen oder ungefiltert seinen Ärger rauszulassen. Öffentliche Personen machen es vor, das Internet filtert zu wenig.


    Vor langer Zeit war ich in einer mehrteiligen Fortbildung über Elterngespräche. Da haben wir Diskussionen unter der Gürtellinie in Rollenspielen ausprobiert. Für mich ein prägendes Erlebnis. Seitdem ist mir über die Maßen bewusst, was faire Diskussionen sind und was Tiefschläge in Diskussionen bewirken können und wie sie motiviert und geartet sind.


    Ich finde gut, dass dieses Forum moderiert wird, denn ich habe auch schon ein nicht moderiertes Lehrerforum erlebt. Da wäre es besser gewesen, es hätte Moderatoren gegeben.

  • In der Realität können wir Gesprochenes mit Körpersprache und Stimme verstärken oder abschwächen. Das geht hier nicht. Das sollte einem bei der Wortwahl bewusst sein.

    Da hast du absolut recht!

    Was geschrieben ist, verletzt genauso wie wenn es ausgesprochen wäre.

    Das sehe ich allerdings anders (für mich persönlich! - für andere kann ich da natürlich nicht sprechen!).

    Da ich die User*innen hier nicht im "real life" kenne und nur mit ihnen in diesem Forum kommuniziere, ist es mir recht egal, wenn mir hier jemand "an den Karren fährt". Das verletzt mich nicht, ich bin dann eher "angesäuert" darüber. Dann frage ich mich, ob diese Personen sich im alltäglichen Leben genauso verhalten und äußern (und ich glaube, das ist bei vielen nicht der Fall) - und wenn dem so sein sollte, dass ich froh bin, ihnen nicht im "real life" begegnen oder mit ihnen zusammenarbeiten zu müssen.

    Denn hier habe ich ja den großen Vorteil gegenüber des "realen Lebens", dass ich solche User*innen ignorieren kann o. ä., während ich in Schule oder im Privatleben Personen, die mich irgendwie "schräg von der Seite angemacht" haben, nicht so einfach aus dem Weg gehen kann.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Denn hier habe ich ja den großen Vorteil gegenüber des "realen Lebens", dass ich solche User*innen ignorieren kann o. ä., während ich in Schule oder im Privatleben Personen, die mich irgendwie "schräg von der Seite angemacht" haben, nicht so einfach aus dem Weg gehen kann.

    Richtig. Aber dann kann man auch argumentieren, dass man sich mit diesen Leuten erst recht auseinandersetzen muss - wie auch immer man das dann tut - gerade weil man diesen Leuten nicht aus dem Weg gehen kann.

    Somit sollte der "Kampf" dann eher im realen Leben als in der virtuellen Welt stattfinden - insbesondere dann, wenn es im virtuellen Raum nichts zu gewinnen gibt, weil man sich immer als der/die Stärkere inszenieren kann und nachzugeben oder sich zu entschuldigen im virtuellen Raum offenbar verpönt sind .

  • Magst du erläutern, warum du der Ansicht bist, man solle sich in einem Forum von Befindlichkeiten freimachen?

    Und ganz generell sollte man sich frei machen von Befindlichkeiten, v.a. im professionellen Bereich. Und ich befinde mich hier in einem quasi-professionellen Bereich und da verhalte ich mich auch entsprechend.

    Freundlich und sachlich. Hoffentlich 😉

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    Einmal editiert, zuletzt von laleona ()

    • Offizieller Beitrag

    Und ganz generell sollte man sich frei machen von Befindlichkeiten, v.a. im professionellen Bereich. Und ich befinde mich hier in einem quasi-professionellen Bereich und da verhalte ich mich auch entsprechend.

    Freundlich und sachlich. Hoffentlich 😉

    Das ist eine Sache, die ich in der Behörde gelernt bzw. ausgebaut habe, wenn Erwiderungen kommen wie "ist Ihnen der Mensch weniger wert als ein Verordnungstext?"

  • Im real life kann man sich als Lehrer auch bestens aus dem Weg gehen, bestimmt besser als in der Behörde. Jetzt, mit wenig Corona, ist es auch nett, im Lehrerzimmer zu quatschen, aber wenn mal nicht, setze ich mich halt wieder irgendwo ins offene Fenster und genieße die Sonne und die Ruhe wie in den letzten zwei Jahren.

  • Ach, der "verwirrt" kann doch bleiben.

    Ich denke nach einem solchen Kommentar nochmal über meinen Beitrag nach, schadet doch nicht.

    Irgendwie muss man ja auch mitteilen, wenn man andrer Meinung ist.

    Man könnte auch einfach schreiben: Das verstehe ich nicht ganz, sehe ich anders etc. (am besten noch mit Begründung).


    Das wäre sicher zielführender als ein Verwirrend-Button, bei dem man oft keine Ahnung hat, was der andere meint.

  • Klar, das würde ich auch so machen. Aber ich akzeptiere auch andre Kommunikationsmittel.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich habe schon vor vielen Jahren bei der Betreuung einer Newsgroup gelernt, dass man oft von etwas getriggert wird, das im Text gar nicht so steht. Sprich: Man sieht hinter Zeilen Ärger und Kritik, die da gar nicht drinsteht und nicht gemeint ist. Damals habe ich mir angewöhnt, auf Nachrichten, die mich ärgern, nicht gleich zu reagieren, sondern am nächsten Tag noch einmal reinzulesen und dann grundsätzlich freundlich oder wenigstens sachlich zu antworten. Oft hat sich der gefühlte Ton des Posts dann verändert. Damit bin ich seitdem gut gefahren.


    Aber manchmal kann ich auch nicht anders :pfeif: Geht euch das nicht auch so? Manchmal muss etwas raus :rofl:


    In anderen Foren gibt es auch so Platzhirsche, die alles besser wissen, einige amüsant, andere weniger.


    Ich finde ich Moderation hier ganz gut und dann kann man ja auch ignorieren. Und man muss ja auch nicht zu allem und jedem seinen Senf hinzugeben. Man kann auch die Themen auf der ungelesen-Liste als gelesen markieren und muss die nicht immer sehen. So finde ich es eigentlich ganz gemütlich. :sofa:

  • Deshalb wäre ich ja für ein Maximum an 5 Postings pro Tag. Gerne auch selbst auferlegt, so als Ehrensache. Mit öffentlichem High-Score, wer am häufigsten gerissen - Gamification der Forenkultur.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Deshalb wäre ich ja für ein Maximum an 5 Postings pro Tag. Gerne auch selbst auferlegt, so als Ehrensache. Mit öffentlichem High-Score, wer am häufigsten gerissen - Gamification der Forenkultur.

    Dieses Maximum reiße ich ja schon, wenn ich bei den "Forenspielen" mitmache... :rofl:

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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