Kleines Update nach über zwei Jahren nach der OP:
Ich habe durch den Schlauchmagen zunächst 35 kg abnehmen können.
Leider stellte sich heraus, dass ich wohl eine Stoffwechselstörung habe, bei der mein Körper zu viel Fett ansetzt bzw. Nährstoffe übermäßig bunkert.
Mir war es nur möglich relativ leicht abzunehmen, als ich kurz nach der OP in einem kritischen Defizit (unter 800 kcal pro Tag) war. Seitdem ich wieder in einem normalen Bereich bin (1500 kcal pro Tag) nehme ich von alleine nicht mehr ab. Also tracke ich konstant Kalorien, mache Sport. Es geht EXTREM langsam und ungleichmäßig runter... und wieder rauf... und wieder runter... aber es wird im Durchschnitt weniger.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie abgrundtief ätzend das ist sein ganzes Leben darum zu kämpfen "normal" auszusehen. Ich esse nicht übermäßig Fast Food oder Süßigkeiten, schon seit Jahren nicht. Ich trinke keine Zuckergetränke, sondern überwiegend Tee und Wasser.
Ich bin seit ich 19 bin bei der Ernährungsberatung. Hatte alles durch: Diäten, Blut- Organ- und Schilddrüsenuntersuchungen, Sport, Ernährungsumstellung... alles!
Ich habe IMMER zugenommen. Wenn ich mal abgenommen hatte, dann kam der JOJO-Effekt und ich hatte nachher teilweise das doppelte drauf.
Man hat mir jahrelang eingeredet es wäre meine eigene Schuld. Dabei war es das gar nicht. Für einen "normalen" Menschen hätte ich vermutlich alles richtig gemacht. Ein "normaler" Mensch hätte auch abgenommen. Nur ich nicht. Mein Körper liebt die Kalorien so sehr, dass immer alles gleich in Hüftgold umgewandelt wird. Ich hatte es zwar immer vermutete, aber es gab keine ärztliche Bestätigung, bis ich beim Adipositas-Zentrum war. Der Chirurg hat mir dann erklärt, was das Problem ist und warum ich es alleine gar nicht schaffen KANN egal, was ich tue.
Und da es trotz OP schwierig ist, kann man sich vielleicht denken, wie absolut unmöglich es vorher war.
Und dann geht man in die Welt und muss sich ständig "Ja dann nimm halt ab" anhören. Vielleicht verstehen jetzt einige auch, warum ich so sauer war.
Fazit: leider immer noch übergewichtig aber ich konnte meinen BMI von 47 auf 40 reduzieren. Mein Ziel sind 80 kg. Wenn ich das schaffe, bin ich zufrieden. Aber es wird leider noch ein langer Kampf sein. Mir geht es aber deutlich besser als zuvor und ich habe gelernt wie mein Körper tickt, was geht und was nicht geht. Ich bin also zuversichtlich, dass ich es langsam aber stetig schaffen werde.
Zum Thema Verbeamtung: ich bin jetzt seit fast drei Jahren im Dienst und laut meiner Schulleiterin soll ich bis zum Sommer noch auf Lebenszeit verbeamtet werden. Die letzte Revision wird also in den kommenden Monaten stattfinden. Sie sieht keinerlei Problem mit meinem Gewicht, da es mich auf der Arbeit nicht einschränkt. Was nebenbei erwähnt viel problematischer ist, ist mein Immunsystem nach Corona. Wie viele meiner Kolleg*innen musste ich leider feststellen, dass ich seit den Impfungen gefühlt dauerkrank bin. Das Problem hatte ich vorher definitiv nicht. Aber seit ich geimpft wurde und insbesondere nach der zweiten und dritten Impfung, war ich gefühlt monatlich krank mit Grippe, Corona, Angina etc... und dass obwohl ich körperlich eigentlich viel gesünder war. Ironisch.
LG
Adonna