Verbeamtung trotz Übergewicht? Gehalt ohne Verbeamtung?

  • CDL, hier besonders für dich eine Anekdote, die deine Position stützt und dir vielleicht ein Lächeln aufs Gesicht zaubert:


    Ich, auch Team deutlich übergewichtig, lief einen 5 km Straßenlauf und überholte auf dem letzten km drei junge Grazien. Die eine schaute die andere an und sagte sowas wie: Nä, von sowas lasse ich mich aber nicht überholen. Die setzte zum Überholvorgang an, und …. kotzte mir nach wenigen Metern fast vor die Füße 🥳 unnötig zu sagen, dass ich vor ihr im Ziel war.


    Aber trotzdem: der Typ superfit, sehr stark übergewichtig und kann aus gesundheitlichen Gründen nicht abnehmen ist sicherlich eine Minderheit.

    Herrlich, ich danke dir! Und ja, ich musste gerade lachen, als ich das gelesen habe. ^^ Superfit bin ich zumindest keinesfalls, aber fitter als einige meiner schlanken Mitmenschen auf jeden Fall bzw. fitter als die Klischees mir rein qua Gewichtsklasse andichten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Herrlich, ich danke dir! Und ja, ich musste gerade lachen, als ich das gelesen habe. ^^ Superfit bin ich zumindest keinesfalls, aber fitter als einige meiner schlanken Mitmenschen auf jeden Fall bzw. fitter als die Klischees mir rein qua Gewichtsklasse andichten.

    Die jungen Schülereltern sind oft überhaupt nicht fit, habe ich beim letzten Laternenlauf mit etwas innerem Stolz verbucht, denn ich dachte immer, ich schleiche bergauf wie eine Schnecke. Einige Eltern waren ganz schön aus der Puste.

  • :staun: Krass!

    Ich habe mit Fußwegen im ÖPNV am Ende der Unterrichtsstunden (mit 1 bis 3 Raumwechseln täglich) 4000 bis 7500.

    Naja, wenn man mit dem Auto quasi bis ins Büro fährt und dann dort sitzt kommt nicht viel zusammen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Naja, wenn man mit dem Auto quasi bis ins Büro fährt und dann dort sitzt kommt nicht viel zusammen ;)

    Ok. Ich fang nochmal an:

    Die niedrigste Schrittzahl, die ich gesund am Wochenende nur in der Wohnung mal geschafft habe, war 1300.

    300 bis 400 könnte ich mir nur vorstellen, wenn ich weder Kaffeemaschine noch WC aufsuchen muss.

  • Ok. Ich fang nochmal an:

    Die niedrigste Schrittzahl, die ich gesund am Wochenende nur in der Wohnung mal geschafft habe, war 1300.

    300 bis 400 könnte ich mir nur vorstellen, wenn ich weder Kaffeemaschine noch WC aufsuchen muss.

    :ohh: Ist deine Wohnung so groß?


    (Während der 1. Coronawelle war ich an manchen Tagen auch unter 300 Schritten. Morgens über Bad und Küche (Wasserflasche und Isokanne mitnehmend) zum Schreibtisch (30 Schritte?), mittags einmal mit dem Aufzug zum Briefkasten und dann wieder in die Küche usw. Das Gäste-WC ist ca. 10 Schritte vom Schreibtisch, ab der 2. Woche bin ich bewusst täglich spazieren gegangen, mir fehlte das Laufen.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    :ohh: Ist deine Wohnung so groß?


    (Während der 1. Coronawelle war ich an manchen Tagen auch unter 300 Schritten. Morgens über Bad und Küche (Wasserflasche und Isokanne mitnehmend) zum Schreibtisch (30 Schritte?), mittags einmal mit dem Aufzug zum Briefkasten und dann wieder in die Küche usw. Das Gäste-WC ist ca. 10 Schritte vom Schreibtisch, ab der 2. Woche bin ich bewusst täglich spazieren gegangen, mir fehlte das Laufen.)

    Sie ist recht groß.

    Ich bin vergesslich und würde nie mit nur einem Gang auskommen, wenn ich Wasser und Kaffee holen gehe aus der Küche.

    Kaffee aus der Isokanne schmeckt mir nicht.

    Ich trinke viel Kaffee.

    Sehr viel Kaffee.

    Im Homeoffice musste ich 2mal Kaffee kochen und regelmäßig welchen holen.

    Das WC ist etwa genauso weit wie bei dir, aber der viele Kaffee macht seinen Besuch einfach attraktiver.

    Ich kann nicht zwischen Morgen und Mittag auf einem Stuhl sitzen, ich muss zwischendurch aufstehen und ein paar Schritte gehen. Bei langweiligen Tätigkeiten alle 2 bis 10 Minuten, bei spannenden alle halbe Stunde.

  • oder die Verbeamtung an sich fragwürdig

    Das wäre meine Meinung zum Thema. Die Tarife für angestellte Lehrer so angleichen, dass vergleichbare Nettogehälter rauskommen, die zus. die Möglichkeit für priv. Altersvorsorge lassen, und dann die Verbeamtung für Lehrer komplett streichen.

    Denn tatsächlich finde ich die Gesundheitsprüfung insgesamt, nicht nur in Bezug auf das Eingangsthema, übergriffig. Das geht ja bis hin zu einem Gentest (denn letztlich ist das Fragen nach Erkrankungen in der Verwandschaft ja nichts Anderes).

    Ich wäre damals wg. Gesundheitsprüfung auch fast nicht verbeamtet worden und habe mich deswegen ziemlich genau erkundigt. Je nach Gehaltsstufe und Lebensalter variiert das etwas, aber insgesamt bekommt man als Angestellter für die gleiche Arbeit dann doch deutlich weniger Geld. Das fand ich ungerecht, weswegen ich dann brav mit der Hilfe von Fachärzten alle Punkte "abgearbeitet" habe, aber das war eine belastende Erfahrung.

  • Hallo :).

    Ich hoffe du liest das noch. Ich wurde 2018 nicht verbeamtet aufgrund von Übergewicht und Bluthochdruck. Es war wohl die Kombination.

    Ich werde nach tvl-13 bezahlt und verdiene bei einer vollen Stelle etwas mehr als 2700€ Netto. Damals habe ich mit mir gehadert. Heute finde ich das System nur noch perfide (übrigens auch verbeamtete Kollegen von mir). Da ich mit meiner Schulsituation aber ohnehin mehr als unzufrieden bin ist es okay, ich bin gerne Lehrerin und ganz ehrlich... Wenn ich will dann gehe ich. Diese Option ist aktuell für mich wichtiger als die Verbeamtung. Die Verbeamtung war nie mein Ziel. Es ging immer darum Lehrerin zu sein. Mittlerweile möchte ich nicht mehr verbeamtet werden, die Gründe behalte ich für mich und ich bitte auch darum blöde Sprüche zu lassen. 😏

    Interessant an der ganzen Sache... Man wird nicht verbeamtet, weil z.B. in Frage gestellt wird, ob man für den Schuldienst verfügbar bleibt. Ich habe in vier Jahren 2 Tage gefehlt und werde nun nicht ausführen, wie das bei den anderen Kollegen aussieht.ich hoffe ich konnte helfen.

  • Man wird nicht verbeamtet, weil z.B. in Frage gestellt wird, ob man für den Schuldienst verfügbar bleibt. Ich habe in vier Jahren 2 Tage gefehlt und werde nun nicht ausführen


    Es geht nicht darum, dass man in jungen Jahren ggf. viele Fehltage hat, sondern dass man mit 50 einen Herzinfarkt bekommt und dann nicht mehr dienstfähig ist. Und das Risiko ist z.B. bei Adipositas deutlich erhöht.

  • Ich dachte, dass mit den > 30 BMI wäre ein Relikt aus alter Zeit und auch gesetzlich aufgrund von entsprechenden Richtersprüche nur sehr schwer weiterhin zu vertreten.


    https://info-beihilfe.de/verbeamtung-trotz-adipositas/


    Bin geschockt wie wichtig das wohl doch noch ist. Schön weiter die Leute mit Raucherlungen usw. verbeamten aber die Leute mit paar Kilos mehr auf den Rippen ablehnen??? Was eine ungerechte Welt!


    Und dann sind mache Menschen alleine vom Körperbau schon breiter oder höher und der BMI ist für diese einfach eine unfaire Maßeinheit. Da wird mal wieder die gesamte Menschheit über einen Kamm geschoben... es ist echt nicht mehr schön, finde ich!

  • Ein BMI von 30 sind viel mehr als einige Kilo zuviel.

    Wer eine kaputte Raucherlunge hat, wird auch nicht verbeamtet.

    Es gibt in vielen Berufen Einschränkungen. Wer zu klein ist, darf nicht zur Polizei oder wer schwerhörig ist, darf nicht Pilot werden usw.

  • Ein BMI von 30 sind viel mehr als einige Kilo zuviel.

    Wer eine kaputte Raucherlunge hat, wird auch nicht verbeamtet.

    Es gibt in vielen Berufen Einschränkungen. Wer zu klein ist, darf nicht zur Polizei oder wer schwerhörig ist, darf nicht Pilot werden usw.

    Allerdings- du darfst auch als adipöser Mensch Lehrer werden. Halt nicht als Beamter. Also ist das mit der "Eignung" schon fraglich. Wenn du zu klein bist, darfst du die Ausbildung bei der Polizei gar nicht erst anfangen, das ist beim Lehramt schon ein gravierender Unterschied.

  • Ein BMI von 30 sind viel mehr als einige Kilo zuviel.

    Das trifft aber halt eben nicht auf alle Menschen zu. Der BMI ist selbst in der Wissenschaft stark umstritten und für viele Menschen ein echt ungerechtes Maß. Mein Arzt hält beispielsweise davon gar nichts.


    https://www.stern.de/gesundhei…eberholt-ist-3796626.html



    Und das mit der Raucherlunge ist ja wohl, wie zig andere Krankheiten, Süchte und Vorerkrankungen, nicht so einfach festzustellen wie so ein überholtes Größe-Gewichts Maß.

  • Verstehe ich etwas falsch?
    Kritik am BMI als Kriterium ist doch erstmal nur das: Der BMI ist als Kriterium zur Feststellung von krankhaftem Übergewicht nicht immer geeignet.

    Das bedeutet aber doch nicht - und so verstehe ich auch die Rechtsprechung - dass die Diagnose eines krankhaften Übergewichts nicht mehr möglich ist.


    Es gibt also zwei Dinge, die sich geändert haben in den letzten Jahren:


    1. Der Amtsarzt muss nicht mehr die voraussichtliche Dienstfähigkeit attestieren damit man in das Beamtenverhältnis darf, sondern muss die voraussichtliche Dienstunfähigkeit attestieren, damit man nicht in das Beamtenverhältnis darf. Dies betrifft allerdings nicht nur Übergewicht sondern alle vom Arzt festgestellten gesundheitlichen Themen.


    2. Es setzt sich nach und nach durch, dass der BMI als alleiniges Kriterium nichts taugt. In Zusammenhang mit anderen Dingen kann der Amtsarzt diesen Wert dennoch als Teil seiner Attestierung verwenden.

  • Der BMI ist als Kriterium zur Feststellung von krankhaftem Übergewicht nicht immer geeignet.

    Richtig, jetzt ist halt nur die Frage, ob das bei den Amtsärzten auch so angekommen ist und, falls nicht, ob ein Betroffener sich traut dagegen vorzugehen.


    Das zu viel Fett an entsprechend relevanten Stellen ungesund sein kann ist wohl jedem klar. Jedoch ist der BMI einfach nur ein pauschales Maß was individuelle Faktoren und Körperformen außer acht lässt.


    Was Übergewicht übrigens noch von anderen "Krankheiten" fundamental unterscheidet ist, dass es hochgradig variabel ist: Gesundes Abheben geht oft schon innerhalb weniger Monate und das Zunehmen von einem "gesunden" BMI Wert (beispielsweise nach dem Tag der Verbeamtung) geht oftmals noch viel schneller :D


    Es ist einfach Blödsinn einem solchen Maß als Kriterium zur Lebenszeitverbeamtung so viel "Gewicht" zu geben ;)

  • Richtig, jetzt ist halt nur die Frage, ob das bei den Amtsärzten auch so angekommen ist und, falls nicht, ob ein Betroffener sich traut dagegen vorzugehen.

    Ich glaube, dass es bei Amtsärzten wie bei Lehrkräften ist.
    Viele, die ihren Job ordentlich machen, und manche, an die man echt nicht geraten möchte.

    Wie überall halt.

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