Großes Interesse und große Ungewissheißt/Entscheidungshilfe

  • Hallo liebe Community,


    Ich möchte gerne das Lehramt an Berufskollegs studieren.


    Auf der einen Seite gibt es die TU Dortmund mit den Fächern Mathematik + Sozialpädagogik


    auf der anderen Seite die Universität WWU Münster mit den Fächern Mathematik + Gesundheitswissenschaft/Pflege


    Meine Fragen sind :

    Ist das eine ungewöhnliche Kombination Mathematik mit Sozialpädagogik/Gesundheitswissenschaft zu studieren, und ob sich dadurch schwierigkeiten in den Einstellungschancen ergeben?

    Was macht man als "fertiger Lehrer mit den berufsbildenen Fächern, unterrichtet man diese Fächer später oder ist man eher ein Praxisbegleiter, der in den Ausbildungsbetrieb mit Anwesend ist. Bei Sozialpädagogik würde ich mir dann vorstellen im Kindergarten zu sein, und ein Schüler zu begleiten, und in der Gesundheitswissenschaft dasselbe im Krankenhaus.


    Des Weiteren habe ich gelesen, dass sowohl Mathematik als auch Sozialpädagogik sehr gefragte Fächer sind,

    allerdings ich mir später die Schulen vorstellen, an denen man arbeiten kann stelle ich es mir schwierig vor an einer Pflegeschule, wo z.B Gesundheitspfleger ausgebildet werden gleichzeit Mathematik zu unterrichten, oder an einer Schule die Erzieher ausbildet, Mathematik zu unterrichten. Kann mir hier jemand vielleicht ein besseres Verständniss dafür geben.


    Vielen Dank im Vorraus.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Mathe hast du doch ein Fach, das immer unterrichtet wird :)


    https://www.franziskus-berufsk…4665-Bildungsg%E4nge.html


    Nur als Beispiel, ich habe Berufskolleg Sozialpädagogik gesucht. Schau auf den Seiten der Bildungsgänge, was deren Stundenpläne ist.


    Soweit ich das verstanden habe, wird auch das allgemeinbildende Fach dem jeweiligen Bildungsgang angepasst (inhaltlich), an deren Bedürfnissen (zusätzlich zum Niveau der Allgemeinbildung oder einige Bildungsgänge sind auch die Hochschulreife)


    Und nicht vergessen: es könnte _rein theoretisch_ so sein (ich gehe davon aus, dass man eher im Bereich/ Umfeld seiner beruflichen Fachrichtung bleibt, WENN es geht bzw langfristig), dass du auch die Heizungsmonteure in Mathe unterrichtest, wenn dein BK mehrere Schwerpunkte hat.

  • Ein mir näher bekannter Mathelehrer an einem BK für Gesundheit und Soziales unterrichtet von Sozialhelfern über Erzieher bis hin zu diversen Ausbildungsberufen eine breite Palette von Bildungsgängen. Ich würde mir über folgende Frage Gedanken machen: wie viel Mathe wirst du unterrichten und wie viel das zweite Fach? Pädagogik oder Gesundheit ist von den Stunden her eher begrenzt zu besetzen. Es kann auch reizvoll sein, nur Mathe zu machen, die Vorbereitung tendiert nach vielen Jahren gegen null, vor allem wenn man sich auf bestimmte Bildungsgänge spezialisiert. Pädagogik und Gesundheit sind vermutlich auch am BK mit mehr Arbeit verbunden als Mathe (sage ich als D/ E Lehrer am Gym).


    Ich würde die Uni Münster wählen, denn die Stadt ist toll (Dortmund gefällt mir auch nicht schlecht, ich mag die Mentalität, aber Münster ist einfach so hübsch). Dann würde ich späteren ein BK gehen, wo es mein Zweitfach nicht gibt. Mathelehrer sind überall gerne gesehen. Setzt natürlich voraus, dass man Mathe mag …

  • Ich würde mir über folgende Frage Gedanken machen: wie viel Mathe wirst du unterrichten und wie viel das zweite Fach? Pädagogik oder Gesundheit ist von den Stunden her eher begrenzt zu besetzen.

    Ich kann ja hier nur aus der Sicht einer Lehrkraft an einer niedersächsischen BBS berichten, wo "Gesundheit/Pflege" und "Sozialpädagogik" berufliche Fachrichtungen (keine "Fächer") sind und "Mathe" eines der Unterrichtsfächer. Hier kenne ich es so, dass Lehrkräfte mit ihrem Unterrichtsfach - egal ob Mathe, Deutsch, Englisch,... - oft in vielen verschiedenen Bildungsgänge eingesetzt sind, da ihre Unterichtsfächer nur zweistündig sind, in ihrer beruflichen Fachrichtung aber meist mit mehreren Unterrichtsstunden in ein und demselben Bildungsgang.

    Sowohl "Sozialpädagogik" als auch "Gesundheit/Pflege" sind niedersachsenweit recht oft gesucht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Auch mit beruflichen Fachrichtungen wird man trotzdem im Unterricht eingesetzt. Mit Sozialpädagogik würdest du bei uns beispielsweise Sozialpädagogik/ Erziehungswissenschaften/ Pädagogik/ Bewegungspädagogik unterrichten (als LK, GK und als Schwerpunktfach FHR) dazu kommt noch Didaktik und Methodik (also wie plant man Angebote etc, Spieltheorie), rechtliche Vorgaben im Job,..

    Dazu kommt die Betreuung von Erziehern im Anerkennungsjahr oder in Pia. (Die Besuche sind aber sporadisch, nicht kontinuierlich. (Also so 5-6 pro Schüler*in pro Jahr). Dazu Kolloquien und mündliche Prüfungen.


    Plus halt das 2. Fach.


    Ich finde die Kombi gar nicht komisch. Ich hab selbst Englisch, Päda und Mathe.


    Vielleicht fragst du mal bei einem BK in deiner Nähe das die Fächer anbietet, ob du kurzfristig einen Tag hospitieren kannst?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich hatte mit verschiedensten Beurfskollegs Kontakt. Sie waren alle immer an Mathe interessiert, egal welche Ausrichtung. Das ist ein Grundlagenfach, welches in fast jedem Bildungsgang unterrichtet wird. Lohnt sich also.

  • In NRW ist Mathe aber meist drei- oder vierstündig.

    Auch im BK? Bei uns in den Berufsfachschulen gibt es bspw. nicht mal ein Fach "Mathematik", da diese sich an der Stundentafel des ersten Ausbildungsjahres des entsprechenden Ausbildungsberufes orientieren (z. B. die "BFS Bürodienstleistungen" am Beruf "Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement"). Dort ist in der Berufsschule kein allgemein bildendes Fach "Mathematik" im "berufsübergreifenden Lernbereich" vorgesehen und dementsprechend erteilen wir in den BFS lediglich z. B. "kaufmännisches Rechnen" (eine Doppelstunde pro Woche).

    Mehrstündig ist Mathe hingegen in den Bildungsgängen, wo es wirkich als eigenständiges Fach unterrichtet wird. Das ist bspw. im beruflichen Gymnasium, in der Berufseinstiegsklasse und in der Fachoberschule Klasse 12 der Fall (die FOS Kl. 11 ist bei uns nur zwei Tage die Woche für jeweils sechs Stunden in der Schule - die anderen drei in betriebspraktischer Ausbildung - und hat daher ebenfalls nur zwei Stunden Mathe).

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  • Viele Kurse in Mathe mit entsprechend vielen Korrekturen ist auch blöd. In NRW ist Mathe aber meist drei- oder vierstündig. Wenn nicht auf Lehrermangel gekürzt.

    Wir haben auch Klassen mit Zweistündigem Matheunterricht, aber das ist auch eher ungewöhnlich und liegt daran, dass es nicht abschlussrelevant ist und 3jährig ist.

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  • Ich hatte Kunst und Mathematik als Kombi. Wenn jemand das seltsam fand, habe ich geantwortet:
    Kennst du Leonardo da Vinci?

    Du solltest jedoch das Mathestudium nicht unterschätzen. Das ist knackig. An meiner Hochschule hatte Mathe die höchste Duchfallsrate.
    Angst- und Prüfungsbasiert ;)

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  • Ist das eine ungewöhnliche Kombination Mathematik mit Sozialpädagogik/Gesundheitswissenschaft zu studieren, und ob sich dadurch schwierigkeiten in den Einstellungschancen ergeben?

    Ja, das ist eine ungewöhnliche Kombi. Aber was sollte daran schlecht sein? Die Fächer werden alle gesucht.


    Probleme könnte es höchstens beim Stundenplan an der Uni geben, also dass sich Veranstaltungen überschneiden. Die Unis geben teilweise an, bei welchen Kombis es zu Kollisionen kommen könnte.


    Bezüglich besserer Vereinbarkeit mit deinem Zweitfach würde ich vermuten, dass es da mit SozPäd weniger Konflikte geben dürfte, da diese Fachrichtung - anders als bei reinen Pflegeschulen - eher an Berufsschulen mit vielen Bildungsgängen angesiedelt ist - wo der Bedarf an Mathe größer sein dürfte. Denn die Mathe-Anteile bei einer pflegerischen Ausbildung dürften sich wohl sehr in Grenzen halten - aber ist nur eine Vermutung meinerseits.


    Sozialpädagogik gibt es auch nicht selten als Fachrichtung am Beruflichen Gymnasium oder in Bildungsgängen, wo Abschlüsse nachgeholt werden. Da z.B. gehört dann Mathe immer fest dazu.

    Das mag für Gesundheit/Pflege auch gelten, aber sicherlich in geringerer Häufigkeit.




    Ich hab selbst Englisch, Päda und Mathe.

    Alle auch studiert? :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ja schulformfremd, aber warum wird / werden die Kombis als ungewöhnlich bezeichnet? Berufliche Fachrichtung + allgemeinbildendes Fach? Womit sollte man sonst SoPäd oder Gesundheit kombinieren? Womit denn Mathe?

    Alle auch studiert? :)

    SCNR: nee, vermutlich hat sie die gekauft.
    (ja, die Frage ist berechtigt, aber ich finde sie auch seltsam.)

  • (ja, die Frage ist berechtigt, aber ich finde sie auch seltsam.)


    Ich finde es ist schon was anderes, ob man sich etwas als Fach ausgesucht und voll studiert hat, oder gegebenenfalls Bedarfs-gedrungen einen Zertifikatskurs gemacht hat, nachdem man schon die Planstelle hatte.


    Es hatte mich einfach interessiert. Man muss ja nicht drauf antworten, wenn man nicht will. :victory:

    • Offizieller Beitrag

    nee, ich war tatsächlich selbst getriggert. Wahrscheinlich weil ich es auch interessant finde, wenn ich jemanden kennenlerne (ich habe Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass nicht alle ihre Fächer studiert haben, die sie unterrichten, also von der Grundschule abgesehen)

  • Ich finde es alleine schon vom Zeit-Management her interessant, wenn jemand drei Fächer mit großer Fakultas studiert hat (mal angenommen, man hat dafür nicht eine Ewigkeit gebraucht).

  • Alle auch studiert? :)

    Nö, studiert habe ich Englisch, Pädagogik und Informatik.

    In Mathe hab ich einen Zertifikatskurs gemacht, allerdings erst im 9./10. Berufsjahr um die Korrekturen etwas zu kürzen und weil ich für Info ja eh schon Mathekurse gemacht hatte.

  • Auch krass. ;)

    Hm, kein Standard, aber wir hatten zB Logik in Sprachwissenschaften und Informatik (also wenn a dann b, a oder b, und so was).

    Und Erziehungswissenschaften musste ich eh für Lehramt studieren, da vor sich Päda als Fach doch auch an...


    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Meine persönliche Meinung ist, dass gerade Mathelehrer „was mit Sprache“ als zweites Fach machen sollten, denn dann können sie besser verstehen, dass die Schüler bei der Textaufgabe schon am Text scheitern und gar nicht bis zur Rechnung kommen. Außerdem ist Mathe ja auch eine Sprache.

    In Philo saßen damals im Studium auch vereinzelt Informatiker, die wohl einen Schein in Logik machen mussten oder wollten. Die in meinen Kurs damals sind übrigens alle durch die Klausur gefallen, weil sie dachten für so einen Pippikram muss man nicht lernen 😅


    Eines meiner Examensthemen in Deutsch war übrigens „Das „und“ in Grammatik und formaler Logik“.

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