Du liebst Ausrufezeichen, oder?
GS im Ruhrgebiet - Was ist hier los? Ich kann nicht mehr...
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Kleiner Teaser🙃 jeder*jede der*die insgeheim Sozialarbeiter*in werden wollte, den*die aber das Gehalt geschreckt hat!
Es gibt warme Dusche für A12 als sogenannte Lehrkraft an Gesamtschulen!
Ihr ertragt ja dann auch den permanenten völlig perspektivlosen Sozialarbeitersprech!^^
Ich verstehe nicht wirklich, worum es dir gerade geht. Gibt es den Beitrag vielleicht auch noch in der Version "sachlich und informativ"? Wer ist dieses ominöse "ihr"? Wer wollte lieber Sozialarbeiter werden und wurde lediglich um des Gehaltes willen Lehrkraft? Was genau trägt das Konstruktives zur Debatte bei oder hilft dem/der TE (dem/der ich einen Schulwechsel unbedingt empfehlen möchte, auch wenn das leider weder zeitnah möglich sein dürfte, noch die bestehenden Probleme lindert)?
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Die Lehrer sind an solchen Zuständen schuld und müssen nur ordentlich sanktioniert werden, dann läuft es wieder rund:
"»Wir brauchen Menschen, die geeignet sind und aus Überzeugung an unseren Schulen arbeiten«, schreiben die Schulleiter – und geben sich auch selbstkritisch: »Natürlich sehen wir auch, dass es eine nicht unwesentliche Zahl von Menschen an unseren Schulen gibt, bei denen die entsprechenden Einstellungen und Kompetenzen fehlen und deren Motivation nachlässt.« Dafür müsse es »striktere Vorgaben und klarere Sanktionsmöglichkeiten bis hin zu dienstrechtlichen Maßnahmen« geben."
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Die Lehrer sind an solchen Zuständen schuld und müssen nur ordentlich sanktioniert werden, dann läuft es wieder rund:
"»Wir brauchen Menschen, die geeignet sind und aus Überzeugung an unseren Schulen arbeiten«, schreiben die Schulleiter – und geben sich auch selbstkritisch: »Natürlich sehen wir auch, dass es eine nicht unwesentliche Zahl von Menschen an unseren Schulen gibt, bei denen die entsprechenden Einstellungen und Kompetenzen fehlen und deren Motivation nachlässt.« Dafür müsse es »striktere Vorgaben und klarere Sanktionsmöglichkeiten bis hin zu dienstrechtlichen Maßnahmen« geben."
Das hast du ganz wunderbar aus dem Zusammenhang gerissen Freakoid, nur damit es zu deiner gewünschten Aussage passt. Wer nicht selbst nachlesen möchte, hier zumindest der gesamte Abschnitt:
(...)Personal: »Zentrale Herausforderung« für die Schulen sei es, geeignetes Personal zu finden, schreiben die Autoren des Papiers. Häufig gebe es niemanden, der sich den Herausforderungen an den Perspektivschulen stellen wolle – oder diejenigen, die sich melden, seien nicht ausreichend qualifiziert. Von der Landespolitik wünschen sich die Schulen wegen des zusätzlichen Betreuungsaufwands für die Kinder weniger Pflichtstunden für die Lehrkräfte, also mehr Personal.
»Wir brauchen Menschen, die geeignet sind und aus Überzeugung an unseren Schulen arbeiten«, schreiben die Schulleiter – und geben sich auch selbstkritisch: »Natürlich sehen wir auch, dass es eine nicht unwesentliche Zahl von Menschen an unseren Schulen gibt, bei denen die entsprechenden Einstellungen und Kompetenzen fehlen und deren Motivation nachlässt.« Dafür müsse es »striktere Vorgaben und klarere Sanktionsmöglichkeiten bis hin zu dienstrechtlichen Maßnahmen« geben.
(...)Es geht also nicht darum, dass "die Lehrer" schuld wären, sondern dass der Umgang mit Kindern aus besonders benachteiligten (wirtschaftlich/sozial abgehängten) Situationen/Lebensumfeldern und/oder mit Fluchterfahrung besondere Herausforderungen mit sich bringt, für die man Lehrkräfte einerseits qualifizieren muss, statt einfach zu erwarten, dass sie das schon schaffen könnten und andererseits weiteres qualifiziertes Personal benötigt an den Schulen, wie sozialpädagogische Fachkräfte. Dass man die gewaltigen Zusatzaufgaben, die die soziale Integration und Ausbildung von Kindern in derartigen Brennpunktschulen kostet nicht mit Quereinsteigern oder rein basierend auf Vertretungsverträgen schultern könnte ist doch genau das, was wir alle hier regelmäßig bemerken und monieren. Die Schulleitungen die das so klar ansprechen jetzt an den Pranger stellen zu wollen, indem man ihnen das Wort im Mund herumdreht ist infam, passt aber leider zu deiner sonstigen Rhetorik Freakoid, die gerade nicht darauf abzielt einen konstruktiven Beitrag in irgendeiner Form zu leisten, nur aufstacheln will.
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Das hast du ganz wunderbar aus dem Zusammenhang gerissen Freakoid, ...
Und du hast in deinem recht langen Post ganz elegant die angedachten Sanktionsmöglichkeiten für Lehrer umschifft, die das ganze nicht oder nicht mehr packen...
Wer einen Schulleiter hat, der solche Sätze raushaut, braucht keine Feinde mehr...
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"»Natürlich sehen wir auch, dass es eine nicht unwesentliche Zahl von Menschen an unseren Schulen gibt, bei denen die entsprechenden Einstellungen und Kompetenzen fehlen und deren Motivation nachlässt.« Dafür müsse es »striktere Vorgaben und klarere Sanktionsmöglichkeiten bis hin zu dienstrechtlichen Maßnahmen« geben.
(...)"
Diesen Satz finde ich schon hammerhart. Dienstrechtliche Massnahmen wegen fehlender Motivation oder Einstellung? Gesinnungsprüfung mit anschliessendem Disziplinarverfahren oder wie soll das laufen? Motivationssteigerung durch Sanktionierung hat noch nie funktioniert und ist auch nicht justitiabel. Was die Kompetenzen anbelangt da helfen auch keine "Konsequenzen" sondern eher gescheite Fortbildungen.
Ich frage mich schon, mit was für einem Menschenbild der Verfasser dieser Aussagen auf das Kollegium zugeht. Ich bin schlichtweg entsetzt.
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plattyplus : Ach, du Sch...! Was ist denn da im Endeffekt 'rausgekommen? Wurde dieser Berufsschüler strafrechtlich belangt?
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Sorry, chemikus sprach vom Menschenbild der Kollegen, ich habe es auf das Menschenbild der Schüler/Azubis bezogen. Daher hatte ich den Beitrag auch gelöscht.
Nur, um die Diskussion hier nicht zu zerstören: Es ging darum, daß wir einen Azubi hatten, der aus Frust über schlechte Noten am Auto meiner Abteilungsleiterin die Radbolzen gelockert hat, auf das sie ein Rad auf der Autobahn verliert. Als KFZ-Azubi im 3. Lehrjahr muß er auch gewußt haben, was gelockerte Radbolzen bedeuten.
Vor dem Hintergrund verlange ich dann schon harte Sanktionen in Form von mindestens 5 Jahren Jugendstrafe für Mordversuch bzw. 10-15 Jahren, hätte er "Erfolg" gehabt, auch wenn die Schulleitung dagegen sein sollte und alles pädagogisch unter den Teppich kehren will.
Das stand in dem gelöschten Beitrag oben. -
plattyplus : Ach, du Sch...! Was ist denn da im Endeffekt 'rausgekommen? Wurde dieser Berufsschüler strafrechtlich belangt?
Dabei rausgekommen? Nur pädagogisches Geplänkel aber nichts Strafrechtliches.
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Ich bin auch an einer Schule mit ähnlichen Zuständen.
Allerdings haben unsere SuS super Noten. Da schaut die SL nach jeder Klassenarbeit drüber und gibt uns allen noch eine Chance, falls mal ein Drittel einen schlechten Tag hatte.
Ordnungsmaßnahmen? Selten. Nur wenn SL selbst das Ausmaß gesehen hat. Sind sonst überbewertet. Bei einer Schlägerei einfach abwarten, wenn man sich traut dazwischengehen und danach gemeinsam in den Unterricht. Evtl. ein erzieherischen Gespräch. Böse, böse, nicht gut. Jetzt weiter.
Unterrichtsbeginn? Gleitzeit. Da kommen halt einige 3 Minuten, die nächsten 5 und vier SuS noch 8 Minuten zu spät. Verständnis haben wir. Der Weg zum Supermarkt dauert halt drei Minuten. Schulgeände muss dafür zwar verlassen werden, aber rauchen müssen sie ja auch irgendwo. Irgendwann sind sie ja da.
Und die paar Minuten... machen ja ein halbes Jahr den gleichen Unterrichtsstoff. Eigentlich sind vier Wochen dafür vorgesehen, aber wir bleiben flexibel. Und wenn die Leistungen dann immernoch mangelhaft sind, gibt es auf der Zeigniskonferenz nette Psychospielchen a la Basic Instict mit der SL.
Ali bekommt ja sowieso keine Note. Der ist aus Syrien direkt in den Pott gelaufen. Zwischendurch war er noch einige Jahre in einem türkischen Zeltlager. Da gab es immerhin eine arabische Schule. Sitzt seit eingem Monaten neben Olga. Die beiden fallen kaum auf. Kriegen bestimmt jede Stunde differenziertes Material. Aber nicht das gleiche wie Chantal und Joe. Die haben LE. Und Tim hat nur ESE, zielgleich. Der schmeisst Stühle und legt sich auf den Boden. Genug Sonderpädaogen haben wir nicht. Egal, also Tim bekommt die normalem Arbeitsblätter.
Natürlich nur, wenn der Kopierer funktioniert. Das ist nicht üblich. Wir werden nämlich digital. Haben zwar noch kein WLAN, aber die SuS bekommen jetzt Ipads. Tja, das Beste oder nichts eben. Achso der Kopierer. Der mailt, funkt oder faxt an den Hersteller, wenn der Toner sich dem Ende neigt. Und rechtzeitig haben wir neuen Toner. Hat noch nie geklappt. Stehen regelmäßig ne Woche ohne Kopierer da. Egal, Ipads, nur das Beste.
Haben jetzt so Menschen, die vom Gym abgeordnet wurden. Das Beste eben. Die erzählen, dass sie was ganz anderes studiert haben und überfordert sind. Dass sie gar keine Inklusion haben. Und mehr als 27 SuS hätten sie auch nicht. Die waren anfangs fassungslos. Jetzt sind sie genauso motiviert wie die SuS.
Hör jetzt auf. Sonst hört es ja nie auf.
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Das ist sehr schade zu hören...
Zum Neuschreiben von Klassenarbeiten: Zumindest in NRW kann die SL die Noten von Klassenarbeiten nicht einfach so ändern / Bewertungsmaßstäbe ändern / Nachschreiben anordnen. Da sind gewisse Hürden. Die Begründung "die Noten sind zu schlecht" reicht da nicht. Ich würde in so einem Fall remonstrieren, außer ich kann die Argumentation der SL nachvollziehen. Vllt. findet man dann auch einen Kompromiss. Aber ganz nach dem Motto "die Noten müssen passen"... dann können wir das Ganze auch gleich sein lassen. Ich habe es mehrfach erlebt, dass Druck ausgeübt wurde wg. der Notengebung. Wenn man sich aber der Rechtslage bewusst ist, kann man darauf auch entsprechend reagieren. Nur weil andere bei allen SuS tolle Noten geben, heißt das nicht, dass ich dieser Philosophie folgen muss.
Man sieht, dass viele Probleme durch unfähige SL entstehen. Kinder und Jugendliche brauchen halt Grenzen - sei es im Ruhrgebiet oder in Hintertupfingen.
Nur durch Druck aus dem Kollegium kann überhaupt etwas bewirkt werden. Aber selbst dann kämpft man dann gegen Windmühlen...
Wie sieht's mit Versetzungsantrag aus? Oder andere Auswege, dort wegzukommen? Es sind ja längst nicht alle Schulen sind so.
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Das ist sehr schade zu hören...
Zum Neuschreiben von Klassenarbeiten: Zumindest in NRW kann die SL die Noten von Klassenarbeiten nicht einfach so ändern / Bewertungsmaßstäbe ändern / Nachschreiben anordnen. Da sind gewisse Hürden. Die Begründung "die Noten sind zu schlecht" reicht da nicht. Ich würde in so einem Fall remonstrieren, außer ich kann die Argumentation der SL nachvollziehen. Vllt. findet man dann auch einen Kompromiss. Aber ganz nach dem Motto "die Noten müssen passen"... dann können wir das Ganze auch gleich sein lassen. Ich habe es mehrfach erlebt, dass Druck ausgeübt wurde wg. der Notengebung. Wenn man sich aber der Rechtslage bewusst ist, kann man darauf auch entsprechend reagieren. Nur weil andere bei allen SuS tolle Noten geben, heißt das nicht, dass ich dieser Philosophie folgen muss.
Zu den Hürden vgl. ADO NRW § 21 Abs. 4
(4) Hält die Schulleiterin oder der Schulleiter allgemein oder im Einzelfall die Notengebung einer Lehrerin oder eines Lehrers für unvereinbar mit den Vorschriften zur Leistungsbewertung oder allgemeinen Bewertungsgrundsätzen und ist darüber kein Einvernehmen unter den Betroffenen zu erreichen, ist die Entscheidung der fachaufsichtlich zuständigen Schulaufsichtsbehörde einzuholen.Das ist jedoch ein "dickes" Brett und man möchte als SL sicherlich nicht wegen jeder Kleinigkeit dann die BR ins Boot holen. Dann lieber mehr oder weniger subtil und auf der Vorgesetztenebene...
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Nur durch Druck aus dem Kollegium kann überhaupt etwas bewirkt werden. Aber selbst dann kämpft man dann gegen Windmühlen...
Wie sieht's mit Versetzungsantrag aus? Oder andere Auswege, dort wegzukommen? Es sind ja längst nicht alle Schulen sind so.
Ich denke, dass wir als Kollegium durchaus in der Lage wären funktionierende Konzepte zu entwickeln. Leider kämpft man dann gegen die SL. Es gab schon viele Versuche. Inzwischen haben viele schon aufgegeben und haben bereits ihre Versetzungsanträge gestellt.
Für mich ist das keine Option. Habe zwar Verständnis für die KuK die aufgrund gesundheitlicher Belastungen diesen Weg gehen, bei mir trifft das jedoch nicht zu.
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Das ist jedoch ein "dickes" Brett und man möchte als SL sicherlich nicht wegen jeder Kleinigkeit dann die BR ins Boot holen. Dann lieber mehr oder weniger subtil und auf der Vorgesetztenebene...
Für und ist es nervig sich ständig rechtfertigen zu müssen. Deshalb gehen viele den Weg des geringsten Widerstandes.
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Voila, hier sind sie, eure beiden Probleme:
Ich denke, dass wir als Kollegium durchaus in der Lage wären funktionierende Konzepte zu entwickeln. Leider kämpft man dann gegen die SL
Für und ist es nervig sich ständig rechtfertigen zu müssen. Deshalb gehen viele den Weg des geringsten Widerstandes
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Sehr schön zusammengefasst.
Und, Bronkoo, wie steht Ihr dazu?
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