GS im Ruhrgebiet - Was ist hier los? Ich kann nicht mehr...

  • Ganz großes Kino, laleona.


    Privates Geld ausgeben als Konsequenz für die unhaltbaren Zustände. Herzlichen Dank.


    Bei so "Kollegialen Vorschlägen" braucht man keine Feinde mehr.

  • Dass du solche Zustände erleben musst, bemitleide ich ebenfalls sehr! Meine ersten Gedanken waren auch bei Rütli.

    Ich denke, da muss ein „großer Wurf“ her, der aber nur mit einer mitziehenden SL funktionieren könnte.

    Zuerst Überlastungsanzeigen, Medien einschalten und für Öffentlichkeit sorgen. Jugendämter einschalten, die Polizei ins Haus holen. Bei Schäden für Rechnungen sorgen. Sozialarbeit ausbauen. Eltern in die Pflicht nehmen. Neue Schulregeln aufstellen, deren Einhaltung durchsetzen. Für niedrigschwellige Erfolgserlebnisse bei den SuS sorgen. Prozessbegleitung von außen ranholen und so weiter und so fort. Alles neu aufstellen

    Ansonsten Versetzung beantragen und dabei nicht vergessen - auch an anderen Schulen gibt es junge Menschen, die Unterstützung brauchen - es sind halt nur andere.

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Ganz großes Kino, laleona.


    Privates Geld ausgeben als Konsequenz für die unhaltbaren Zustände. Herzlichen Dank.


    Bei so "Kollegialen Vorschlägen" braucht man keine Feinde mehr.

    … hat aber vielleicht eine größere Chance da einigermaßen gesund durch zu kommen, dann halt ein bißchen weniger Euronen.

  • Unsere Schulleitung hält sich mit rechtlichen Konsequenzen sehr zurück und empfiehlt private Anzeigen.


    ... Unsere Schulleitung schlägt sich oft auf die Seite der SuS...


    darunter leidet die Konsequenz sehr...

    Was ich schrieb. Wenn die Schulleitung Angst hat, könnt ihr es vergessen. Oder du machst halt weiter so mit, wenn das für dich funktioniert. Ein Wunder wird nicht passieren.

  • Einfach nein.


    Solche Ratschläge können nur von Lehrern kommen.

    Solche Ratschläge kommen von Leuten, die schon mal in ausweglosen Situationen waren. Natürlich müsste der Staat Supervision bezahlen, andere Berufsgruppen haben darauf auch Anspruch. Macht er aber nicht. Man kann aber auch noch 10 Jahre warten und sich dann die Burnoutklinik zahlen lassen.

  • Solche Ratschläge kommen von Leuten, die schon mal in ausweglosen Situationen waren. Natürlich müsste der Staat Supervision bezahlen, andere Berufsgruppen haben darauf auch Anspruch. Macht er aber nicht. Man kann aber auch noch 10 Jahre warten und sich dann die Burnoutklinik zahlen lassen.

    Ich würde es liken, wenn du den ersten Satz anders formuliert hättest. Meiner Meinung nach sollte Supervision eine Selbstverständlichkeit sein, für die natürlich dann auch entsprechende finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden sollten.

    • Offizieller Beitrag

    Einfach nein.


    Solche Ratschläge können nur von Lehrern kommen.

    Okay, wenn es von oben keine Unterstützung gibt, geht man also einfach vor die Hunde. Guter Vorschlag.

    Anders (also: Geld von oben) ist besser. Klar - viel besser.

  • Ich meinte den Vorschlag mit Supervision als "Erste Hilfe"-Vorschlag. Und bevor man lange auf Geld wartet, einfach mal selbst zahlen und dann schauen, ob noch Geld kommt.

    Einfach, damit man sich zurecht findet, damit man sieht, was will ich eigentlich. Will ich weg, will ich die Situation ändern, will ich einfach nur klagen. Alles erlaubt!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Im Sinne von: Ich helfe mir jetzt mal selbst. Und wenn ich wieder Luft bekomme, dann schaue ich, wer mir helfen kann. aber wenn´s mir grade so dreckig rein geht, dann brauch ich erst mal schnelle Hilfe.

    So wie: Wenn ich ins Eis einbreche, warte ich ja auch nicht, bis jemand mit einer Leiter vorbeikommt, sondern versuche, selbst raus zu kommen. Danach und währenddessen bitte ich um Hilfe.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich kenne solche Schulen, wie die Threadstarterin sie beschreibt.

    Da ist kein Platz, sowohl zeitlich als auch mental, für Supervision und diese selbst bezahlen: bloss nicht!

    Es gibt im System Schule leider keine Instanz, die die radikalen Maßnahmen, die hier erforderlich wären, durchsetzen würde.

    Deshalb: Lauf, so weit Du kannst, sprich Versetzungsantrag, auch wenn´s dauert...


    Für die Zwischenzeit wünsche ich Dir aufrichtig Kraft und Durchhaltevermögen.

  • Liebe Mr Happy,


    zunächst einmal möchte ich dich dafür loben, dass du so viel Durchhaltevermögen und Kraft zeigst, weiter zu kämpfen. Dies zeugt von charakterlicher Stärke.


    Anders als andere KuK denke ich, dass das Fliehen keine Lösung des eigentlichen Problems darstellt. Wenn du weg bist, wird der nächste Quereinsteiger eingestellt, der vielleicht zwei, drei Jahre durchhält, ohne auch nur ansatzweise was zu bewirken, um dann wieder zu kündigen.


    Man darf nicht vergessen, dass auch diese Schülerschaft das Recht hat, adäquat beschult zu werden. Zudem stehen wir vor einem gesellschaftlichen Problem, wenn sich keiner bereit erklärt, etwas an jenen Standorten verändern zu wollen. Wohin mündet die Flucht eigentlich? Viele Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss und suchen Wege der Kriminalität.


    Auch die genuinen Ursachen mit m.E. sinnfreien Fortbildungen zu bekämpfen, ist meiner Meinung nach nicht zielführend.


    Viel wichtiger ist es m.E. aus der Resource der Kollegialität mehr Nutzen zu schöpfen. Zusammenhalt muss dahingehend gestärkt werden, um gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen. Ihr dürft dabei niemals auf utopische Ziele setzen, wie die Gesamtsituation ins Positive zu verändern. Sucht Bausteine, die man realistisch ankämpfen kann.


    Baut Krisenteams auf, die die größten Baustellen anvisieren. Ein Team aus Lehrern kümmert sich um direkte Gespräche mit dem Schulrat oder anderen leitenden Personen.


    Außerdem empfehle ich auch, nicht nur Eltern einzubeziehen, sondern auch andere einflussreiche Personen innerhalb des Schülermilieus. Beispielsweise holt ihr den Imam einer Moschee direkt mit ins Boot bei Elterngesprächen. Diese haben einen erheblichen Einfluss auf Eltern, die die Lehrkräfte nicht ernst nehmen.


    Bei einem kurdischen Schüler beispielsweise, der sehr gewaltbereit war und der Vater aufgrund seiner Selbstständigkeit kaum die Kraft investieren wollte, etwas zu ändern, besuchten wir den Vereinsvorstand eines kurdischen Vereins, der beim Elterngespräch mit dabei war. Der Vater fing seit dem an, erzieherisch gegen seinen Sohn vorzugehen.


    Mein Bruder, der Sozialarbeiter ist, half einem Kollegen, der stets damit zu kämpfen hatte, dass SchülerInnen aus dem Milieu der Roma kaum am Unterricht teilnahmen und gar den Unterricht sabotierten, indem er den Clanführenden aufklärte und darum bat, für Besserung zu sorgen. Zum Ende der zehnten Klasse hatten mehr als ein Dutzend Romaschüler den Hauptabschluss erlangt.


    Natürlich sind derartige Wege mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Gleichzeitig gehen sie mit einem kräfteraubenden Engagement einher, aber sie sorgen immerhin für realistische Lösungen.


    Ich wünsche dir nichtsdestotrotz weiterhin viel Kraft und Erfolg ! Halte durch !

  • Deshalb: Lauf, so weit Du kannst, sprich Versetzungsantrag, auch wenn´s dauert...

    Und wenn es schneller gehen soll: Bewirb dich an anderen Schulen des Bundeslands auf Beförderungsstellen. Bekommst Du so eine Beförderungsstelle an einer anderen Schule, muß Dich Deine Schulleitung sofort gehen lassen und kann Dich keine weiteren 5 Jahre hinhalten. Sowas hat eine meiner Kolleginnen auch gemacht, als sie sich von ihrem Mann, der auch bei uns im Kollegium war, hat scheiden lassen. Sie war innerhalb einer Woche nach den Herbstferien mitten im Schuljahr weg und versetzt/befördert an eine andere Schule.

  • Man darf nicht vergessen, dass auch diese Schülerschaft das Recht hat, adäquat beschult zu werden. Zudem stehen wir vor einem gesellschaftlichen Problem, wenn sich keiner bereit erklärt, etwas an jenen Standorten verändern zu wollen. Wohin mündet die Flucht eigentlich? Viele Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss und suchen Wege der Kriminalität.

    Ja und? Die Fragestellerin ist nicht Muttter Theresa und kann nicht die Welt retten. Hier geht es ganz klar um Eigenschutz und den Fordert unser Brötchengeber sogar ein. "Jeder Beamte ist zur Gesunderhaltung verpflichtet!" Insofern muß man hier als Lehrer in erster Linie an sich selber denken.


    Den Rest Deines Beitrags hefte ich mal in dem Ordner "Tagträumereien" ab.

  • Deshalb: Lauf, so weit Du kannst, sprich Versetzungsantrag, auch wenn´s dauert...


    Für die Zwischenzeit wünsche ich Dir aufrichtig Kraft und Durchhaltevermögen.

    Was laut Schokozwerg bis zu 6 Jahren sein können? Da braucht er wirklich gutes Durchhaltevermögen...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • zunächst einmal möchte ich dich dafür loben, dass du so viel Durchhaltevermögen und Kraft zeigst, weiter zu kämpfen. Dies zeugt von charakterlicher Stärke.

    Wow und wer diesen Irrsinn nicht mehr bereit ist, zu verwalten, der ist charakterlich schwach? Danke, dass du dich mit solchen Aussagen mitverantwortlich machst für solchermaßen beschriebene Zustände.

    Anders als andere KuK denke ich, dass das Fliehen keine Lösung des eigentlichen Problems darstellt.

    Das denkt hier niemand, wie kommst du auf diesen Schluss? Es hilft aber dabei, selbst nicht draufzugehen, indem man für das Versagen vieler anderer durchhalten soll.


    Zu deinen Vorschlägen sage ich dann was, wenn du ein Jahr dort unterrichtet hast. Berichte bitte.

  • @ Mr Happy


    Die von Dir geschilderten Zustände sind offensichtlich politisch gewollt. Sonst würde "man" das nicht zulassen.


    Die Schulleitung kann weder etwas für den Verteilerschlüssel, das Einzugsgebiet noch die fehlende Sozialisierung der SchülerInnen.


    Ihre Handlungsmöglichkeiten sind beschränkt.


    Dir persönlich muss egal sein "wer diese Klientel" beschult, da Du dafür nicht verantwortlich bist. Deine Gesundheit geht vor! Bewerbe Dich auf eine Beförderungsstelle oder sieh zu, Dich versetzen zu lassen. Unter den geschilderten Umständen wird Dir jeder Arzt auch eine Auszeit genehmigen...;-)

  • @ Mr Happy


    Die Schulleitung kann weder etwas für den Verteilerschlüssel, das Einzugsgebiet noch die fehlende Sozialisierung der SchülerInnen.


    Ihre Handlungsmöglichkeiten sind beschränkt.

    Eine Schulleitung ist aber auch nicht nur als Verzierung da.

    Man kann zumindest erwarten, dass sie sich hinter ihr Kollegium stellt und Probleme nicht verharmlost.

    Und wenn die SL dann noch Energie in Schulmarketing steckt, um nach außen besser dazustehen, käm ich mir als Lehrkraft echt ver*** vor.

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