Sind Schusswaffen nur Werkzeuge oder fördert die massive Verbreitung das Auftreten von Amokläufen

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    Noch viel furchtbarer ist es, dass sich nichts ändern wird.

    Kein Amoklauf, keine Massenschießerei, keine unzähligen Toten durch Schussverletzungen haben bislang dafür gesorgt, dass man aktiv etwas dagegen tut. Nach wie vor hält sich in den USA der Glaube, dass gegen einen "bad guy with a gun" nur ein "good guy with a gun" hilft. Dass aber die Waffen das Problem sind, ist leider kein Teil des mehrheitlichen Mindsets der AmerikanerInnen. Jetzt wird schon wieder davon gesprochen, die Lehrkräfte zu bewaffnen. Prima, dann trägt man demnächst Waffen IN der Schule, um die Schulen sicherer vor Waffen zu machen...

  • Die Mentalität ist einfach da. Vor allem Ted Cruz, der sagt: "Inevitably when there's a murderer of this kind, you see politicians try to politicize it, you see Democrats and a lot of folks in the media whose immediate solution is to try to restrict the constitutional rights of law abiding citizens".


    Ergo, das Problem ist:

    a. Demokraten

    b. "Meine Rechte" werden eingeschränkt.


    Gesetz dem (fast unmöglichen) Fall, dass Waffen verboten wären: welche:r Amerikaner:in gibt freiwillig die Waffen zurück, die sie legal und kostenpflichtig erworben haben?

  • Die Ereignisse in den USA sind das schlichte Ergebnis einer Güterabwägung zwischen Freiheit und Sicherheit, bei der am Ende aufgrund der US-amerikanischen Mentalität immer die Freiheit gewinnen wird, egal, welchem kruden Freiheitsbegriff man anhängt.

    Sämtliche Debatten um dieses Thema sind überflüssig.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Und dieselben "Freiheitsliebenden" wollen die Freiheit von Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen beschränken. Die Deutschen haben auch eine wie auch immer geartete Mentalität, die hat aber eine gewisse Viskosität.

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    Und dieselben "Freiheitsliebenden" wollen die Freiheit von Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen beschränken. Die Deutschen haben auch eine wie auch immer geartete Mentalität, die hat aber eine gewisse Viskosität.

    Das verstehst Du natürlich völlig falsch. (Achtung Ironie)
    Es geht hier doch um die Freiheit des ungeborenen Lebens.


    Bei AmerikanerInnen - vorzugsweise RepublikanerInnen - nach der Logik und inneren Stimmigkeit ihrer Glaubensgrundsätze zu suchen, dürfte in der Tat ein aussichtsloses Unterfangen sein.

  • Und dieselben "Freiheitsliebenden" wollen die Freiheit von Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen beschränken. Die Deutschen haben auch eine wie auch immer geartete Mentalität, die hat aber eine gewisse Viskosität.

    Und wohl auch den Zugang zu Verhütungsmitteln für Unverheiratete. :staun:

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das ist ein unvorstellbarer Schmerz für die Familien der Betroffenen. Ich gewöhne mich nicht daran. An meiner Schule kann man alle Klassenzimmertüren durch einen Drehknopf von innen verschließen, also auch die Schüler können das. Ob das im Notfall helfen kann? Keine Ahnung.

    Alle Lehrer zu bewaffnen finde ich dubios. Wild West at school.

  • Dass aber die Waffen das Problem sind, ist leider kein Teil des mehrheitlichen Mindsets der AmerikanerInnen.

    Schusswaffen und Umgang mit ihnen ist drüben alltäglicher als hierzulande, soweit so einfach. Darüber hinaus finden Menschen aber immer Wege und Werkzeuge wenn es pressiert. Das ist nur eine Frage des persönlichen Drucks.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Die Ereignisse in den USA sind das schlichte Ergebnis einer Güterabwägung zwischen Freiheit und Sicherheit, bei der am Ende aufgrund der US-amerikanischen Mentalität immer die Freiheit gewinnen wird, egal, welchem kruden Freiheitsbegriff man anhängt.

    Sämtliche Debatten um dieses Thema sind überflüssig.

    Die Amis stehen halt auf "freedom to", wohingegen die Deutschen eher "freedom from" bevorzugen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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    Schusswaffen und Umgang mit ihnen ist drüben alltäglicher als hierzulande, soweit so einfach. Darüber hinaus finden Menschen aber immer Wege und Werkzeuge wenn es pressiert. Das ist nur eine Frage des persönlichen Drucks.

    Das ist mir zu einfach. Pressieren tut es hier mitunter auch - und dennoch sorgt unser Waffenrecht dafür, dass es scharfe Waffen eben nicht überall an jeder Ecke zu kaufen gibt und sie entsprechend nicht millionenfach wie in den USA herumliegen. Was man grundsätzlich einsetzen könnte, setzt man unter Druck womöglich ein. Was man nicht hat, müsste man sich erst beschaffen, um es einzusetzen. Dieser zusätzliche Schritt dürfte hierzulande viele Menschen daran hindern, einfach um sich zu ballern.

    • Offizieller Beitrag

    Die Amis stehen halt auf "freedom to", wohingegen die Deutschen eher "freedom from" bevorzugen.

    Aber auch in den USA galt bzw. gilt, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhört, wo sie die Freiheit des anderen beschneidet. Ein verabsolutierter Freiheitsgedanke, wie ihn manche Menschen in den USA haben, negiert jedoch das Recht auf Freiheit des anderen.

  • Das ist mir zu einfach. Pressieren tut es hier mitunter auch - und dennoch sorgt unser Waffenrecht dafür, dass es scharfe Waffen eben nicht überall an jeder Ecke zu kaufen gibt und sie entsprechend nicht millionenfach wie in den USA herumliegen. Was man grundsätzlich einsetzen könnte, setzt man unter Druck womöglich ein. Was man nicht hat, müsste man sich erst beschaffen, um es einzusetzen. Dieser zusätzliche Schritt dürfte hierzulande viele Menschen daran hindern, einfach um sich zu ballern.

    Dann hast du die letzten Jahre nicht gut aufgepasst, was hiesige "Amokläufe" angeht. Schusswaffen lassen sich auch neben den offiziellen Wegen beschaffen, zusammenbasteln, mittlerweile sogar aus dem 3D Drucker zusammendengeln. In Winnenden lagen sie auch "so herum". Darüberhinaus sind Schusswaffen nicht immer das Mittel der Wahl, viele Menschen in kurzer Zeit schwer zu verletzen, insbesondere, wenn ihr Zugang reglementiert ist. Man nehme LKWs, Armbrüste, Klingen, Benzin in alten Bierflaschen etc. Ich glaube kaum, dass man weniger von "Amoklauf" reden würde, wenn jemand einer Prise Rizinpulver ihren Weg in den Suppentopf der Schulmensa weisen würde, oder?


    An einer Sache komme ich leider nicht vorbei: es sind nicht die Werkzeuge, es sind die Menschen, die sie einsetzen. Wenn du drüben fällst, hält dich auf dem Weg nach unten keiner auf. Wenn du dann unten angekommen bist und nichts mehr zu verlieren hast, was außer deinem Bedürfnis nach Rache etc. lohnt sich dann noch zu befriedigen?


    Ich sage nicht, dass dies hier die Motivation war, ich kenne den Fall kein bisschen besser als jeder andere hier. Ich frage mich nur, ob es nicht doch zu einfach gedacht ist, den Zugang zu Werkzeugen zu beschränken, nur weil es das vergleichsweise leichteste Mittel ist, wolhlwissend, dass die Ursachen woanders liegen müssen.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Dann hast du die letzten Jahre nicht gut aufgepasst, was hiesige "Amokläufe" angeht.

    Weißt du woher? Ich habe dir Informationen verlinkt, von Leuten, die sich auskennen. Man kann natürlich einfach was "finden", aber dann bitte nicht als Wahrheit hinstellen.

  • Deine verlinkten Informationen sind mir nicht ersichtlich aufgrund Bezahlschranke, sorry.


    Was soll ich woher wissen?

    Schusswaffen lassen sich zusammenbasteln ? -> Anschläge von Paris, aus Dekowaffen "reaktiviert"; auch Anschlagsversuch von Halle

    Schusswaffen liegen so herum ? -> in Winnenden kamen die Unglückswaffen unsachgemäß gelagert aus dem Nachtschrank des Vaters, soviel ich weiß.

    Anschlag mit LKW ? -> Berliner Weihnachtsmarkt

    Anschlag mit Armbrust (aka frei ab 18) ? -> Bremerhaven vor einer Woche?


    Ich muss dazu nix weiter ausführen oder finden, oder? Wenn jemand etwas will, findet er dafür Mittel und Wege. Egal was die Rahmenbedingungen sind. Das ist mein Argument.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Deine verlinkten Informationen sind mir nicht ersichtlich aufgrund Bezahlschranke, sorry.

    Oh, Verzeihung, daran habe ich nicht gedacht. Die Kriminologin, die dort interviewt wird und seit Jahren zu Amokläufen forscht, erklärt unter anderem, dass durch leicht erreichbare und vollautomatische Schusswaffen, wie sie Amis zu Hause rumliegen haben, wesentlich mehr Menschen zu Tode kommen als eben anderswo.

  • (…) Schusswaffen lassen sich auch neben den offiziellen Wegen beschaffen, zusammenbasteln, mittlerweile sogar aus dem 3D Drucker zusammendengeln. In Winnenden lagen sie auch "so herum". Darüberhinaus sind Schusswaffen nicht immer das Mittel der Wahl, viele Menschen in kurzer Zeit schwer zu verletzen, insbesondere, wenn ihr Zugang reglementiert ist. Man nehme LKWs, Armbrüste, Klingen, Benzin in alten Bierflaschen etc. Ich glaube kaum, dass man weniger von "Amoklauf" reden würde, wenn jemand einer Prise Rizinpulver ihren Weg in den Suppentopf der Schulmensa weisen würde, oder?


    An einer Sache komme ich leider nicht vorbei: es sind nicht die Werkzeuge, es sind die Menschen, die sie einsetzen. (…)


    (…) Ich frage mich nur, ob es nicht doch zu einfach gedacht ist, den Zugang zu Werkzeugen zu beschränken, nur weil es das vergleichsweise leichteste Mittel ist, wolhlwissend, dass die Ursachen woanders liegen müssen.

    In den amerikanischen Statistiken wird meines Wissens nicht von Amoklauf, sondern von School Shooting gesprochen. Teilweise fließen in die Statistiken nur Fälle ein, wo in Tötungsabsicht auf Menschen geschossen wurde. Teilweise auch Fälle, bei denen andere, potentiell tödliche Waffen benutzt wurden. (Wikipedia Amoklauf an einer Schule)


    Mehrere hundert Schüsse hat der Täter in den USA jetzt abgegeben. Beim deutschen Waffenrecht hätte er kaum auch nur diese Mengen an Munition kaufen können geschweige denn die Waffen, mit denen er das in einigen Minuten verschießen konnte. Diese hohen Opferzahlen, 10 Menschen hier, 20 Menschen da, „erreicht“ man mit einem Küchenmesser nicht.


    Klar bekommt, wer will, auch eine illegale Waffe. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Spontane Taten sind auf diesem Weg nicht möglich.

    • Offizieller Beitrag

    Dann hast du die letzten Jahre nicht gut aufgepasst, was hiesige "Amokläufe" angeht. Schusswaffen lassen sich auch neben den offiziellen Wegen beschaffen, zusammenbasteln, mittlerweile sogar aus dem 3D Drucker zusammendengeln. In Winnenden lagen sie auch "so herum". Darüberhinaus sind Schusswaffen nicht immer das Mittel der Wahl, viele Menschen in kurzer Zeit schwer zu verletzen, insbesondere, wenn ihr Zugang reglementiert ist. Man nehme LKWs, Armbrüste, Klingen, Benzin in alten Bierflaschen etc. Ich glaube kaum, dass man weniger von "Amoklauf" reden würde, wenn jemand einer Prise Rizinpulver ihren Weg in den Suppentopf der Schulmensa weisen würde, oder?

    Es geht nicht darum, wie man mit anderen Waffen oder Utensilien möglichst viele Menschen töten kann. Es geht darum, dass es einen direkten, nicht zu leugnenden Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schusswaffen in den USA und den Toten durch eben solche gibt. Und es geht darum, dass die Menschen dort sich diesem Zusammenhang aufgrund eines diametral entgegengesetzten Verständnisses von Freiheit und staatlicher Kontrolle konsequent verschließen.

    Auch in den USA kommen die von Dir angesprochenen anderen "Methoden" zum Einsatz. Waffen sind dort aber leichter zu bekommen und töten relativ sicher. Das wurde gestern leider auf traurige Weise bewiesen.

  • Es geht darum, dass es einen direkten, nicht zu leugnenden Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schusswaffen in den USA und den Toten durch eben solche gibt.

    Ich leugne diesen Zusammenhang nicht. Wenn man einen gut funktionierenden Hammer hat, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus, oldest story in the book. Wenn man den Hammer aber nicht hat, findet man etwas anderes, womit man seine Probleme erledigt. Auf der einen Seite sagt man, genug ist genug und jedes Opfer ist ein Opfer zu viel, auf der anderen Seite gibt man sich dann aber mit einfachen Massnahmen zufrieden und nimmt dadurch die nächsten Opfer in Kauf.


    Die deshalb auch immer wieder passieren. Auch hier in D.


    Ich persönlich geh nicht davon aus, dass die nächsten 2 Jahre hier ohne mind. einen solchen Fall über die Bühne gehen werden. Und wieder werden die Politiker und Verbände klagen und jammern, Ergebenheitsnoten, "thoughts and prayers" wie in den USA anbieten und austauschen. Am Ende werden dann alle Verbote und Beschränkungen dennoch nicht verhindern, dass sich Gedrückte oder Gedrücktfühlende auf katastrophale Art Erleichterung verschaffen. Jedes mal der gleiche Käse. Es ist wie der Kreislauf beim Streiken: Die einen Können nicht anders und die anderen Wollen nicht anders und dann fährt man sich halt in wiederkehrenden Ritualen fest. Das Tragische ist das Menschen dabei drauf gehen.


    Mehrere hundert Schüsse hat der Täter in den USA jetzt abgegeben. Beim deutschen Waffenrecht hätte er kaum auch nur diese Mengen an Munition kaufen können geschweige denn die Waffen, mit denen er das in einigen Minuten verschießen konnte.

    Ich hab Anfang des Monats 5000 Schuss Munition gekauft. Auch aufgrund des Mengenrabatts bei den letztens aufgrund der Kriegsproduktion stark gestiegenen Preise. Aber gegen Ende des Jahres wird davon nichts mehr übrig sein und das ist nur mein sportlicher Verbrauch, da ist die Jagdmunition noch gar nicht mit dabei. Ich glaube du machst dir falsche Vorstellungen von den Patronenmengen, die hierzulande über Ladentheke und dann in die Läufe wandern.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

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