Das lyrische Ich ist ein Löwenzahn - ZK Deutsch, NRW

Kiray · 25. Mai 2022

Liebe Deutschkollegen,

gibts noch jemanden, der sich gerade ärgert SchülerInnen nicht genügend Selbstvertrauen beigebracht zu haben, um wie selbstverständlich davon auszugehen, dass das lyrische Ich ein Löwenzahn ist? Ich muss mir grade einfach mal Luft machen. Da powert man wie blöd durch die Lyrik-Reihe, um auf möglichst alle Eventualitäten vorzubereiten (NRW hätte ja auch mal etwas konkreter hinsichtlich der Vorgaben sein können...) und dann kommt so ein Gedicht, für das meine SuS nicht genügend Selbstvertrauen haben. Ich ärgere mich einfach über meine Blödheit. Ich habe die Epochen pauken lassen, wie sämtliche Schulbücher es suggeriert haben, dass man es tun solle. Vor lauter Hektik hatte keiner Spaß an der Reihe und dann kommt so ein Gedicht und wir (methodisch vorbereitet wie zum Abitur) traun uns nicht zu schreiben, dass da eine Blume die Menschen verurteilt.

Sonst noch jemand, der genervt ist?

Danke fürs Lesen!

**chilipaprika** · 25. Mai 2022

was war denn das Gedicht?

Kiray · 25. Mai 2022

Zitat von chilipaprika

was war denn das Gedicht?

Silke Scheuermann: Löwenzahn

**Bolzbold** · 25. Mai 2022

ZKE Deutsch 2022 Konkretisierung der fachlichen Rahmenbedingungen für die Zentrale Klausur am Ende der Einführungsphase (nrw.de)

War das jetzt wirklich so unkonkret? Es kam doch genau das dran, was in den Vorgaben stand, oder nicht?

Kiray · 25. Mai 2022

Zitat von Bolzbold

War das jetzt wirklich so unkonkret? Es kam doch genau das dran, was in den Vorgaben stand, oder nicht?

Du findest die Einschränkung "Naturlyrik" konkret? Sind ja neben den Kompetenzen der Analyse nur so ein paar Jahrhunderte, die da literaturhistorisch hätten drankommen können...

Palim · 25. Mai 2022

Man hätte auch "Lesen und Schreiben" als Hinweis nehmen können, im Fach Deutsch ganz überraschend.

**Bolzbold** · 25. Mai 2022

Zitat von Kiray

Du findest die Einschränkung "Naturlyrik" konkret? Sind ja neben den Kompetenzen der Analyse nur so ein paar Jahrhunderte, die da literaturhistorisch hätten drankommen können...

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die genaue Epochenkenntnis für die Bearbeitung des Gedichts von überragender Bedeutung gewesen ist.

Kiray · 25. Mai 2022

Zitat von Bolzbold

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die genaue Epochenkenntnis für die Bearbeitung des Gedichts von überragender Bedeutung gewesen ist.

Waren sie auch nicht. Aber das wusste ja vorher niemand. Es hätte ja auch anders kommen können (vergleiche die Vorgabe: "Naturlyrik"). Aber das Land NRW hat natürlich alles richtig gemacht. Wie ich im Ausgangspost schrieb, bin ich diejenige, die Fehler gemacht hat. Und weil ich die gemacht habe, ärgere ich mich.

**Bolzbold** · 25. Mai 2022

Zitat von Kiray

Waren sie auch nicht. Aber das wusste ja vorher niemand. Es hätte ja auch anders kommen können (vergleiche die Vorgabe: "Naturlyrik"). Aber das Land NRW hat natürlich alles richtig gemacht. Wie ich im Ausgangspost schrieb, bin ich diejenige, die Fehler gemacht hat. Und weil ich die gemacht habe, ärgere ich mich.

Dass das Land alles richtig gemacht hat, hat niemand gesagt. Alle zentralen Prüfungen sind letztlich eine Lotterie.

Kiray · 25. Mai 2022

Zitat von Bolzbold

Alle zentralen Prüfungen sind letztlich eine Lotterie.

Im Abitur hätte ich das Gedicht gefeiert, für die EF war die Lotterie aus meiner Sicht unfair.

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**Bolzbold** · 25. Mai 2022

Es ist eine von zwei Klausuren in diesem Halbjahr. Selbst wenn die in die Hose geht, tut das fast niemandem weh. (Wie schreibt man eigentlich in 100 Minuten eine vollständige Analyse?)

state_of_Trance · 26. Mai 2022

Zitat von Kiray

Vor lauter Hektik hatte keiner Spaß an der Reihe und dann kommt so ein Gedicht und wir (methodisch vorbereitet wie zum Abitur) traun uns nicht zu schreiben, dass da eine Blume die Menschen verurteilt.

Na, wenn sie methodisch wie zum Abitur vorbereitet waren, dann verstehe ich nicht, was beim Abitur dann anders gewesen wäre.

Sonst kann ich als Mathematiklehrer nur sagen: Frust über zentrale Prüfungen ist Teil des Jobs

Man übt x, weil es häufig kam, dann kommt y, man übt y, dann kommt nächste mal z. Oder wieder x.

Kiray · 26. Mai 2022

Zitat von state_of_Trance

Sonst kann ich als Mathematiklehrer nur sagen: Frust über zentrale Prüfungen ist Teil des Jobs

Ja, ihr wart schlimmer dran. Habe gestern Abinoten in Schild eingegeben, hola... Aber schön, dass du es mit Humor nimmst. Ich bin auch fast so weit.

MarieJ · 26. Mai 2022

OT: Über das Matheabi wurde nach den Protesten im letzten Jahr vom Schulministerium noch behauptet, es sei alles normal gewesen und die Ergebnisse im Rahmen.

Als im Herbst dann die Ergebnisse veröffentlicht wurden, sah das aber mal gar nicht mehr so toll aus.

Meiner Ansicht nach hat man mit den diversen Lehrplanveränderungen in den letzten Jahren vieles verschlimmert bzw. für die SuS manches schwieriger gemacht, was an den eigentlichen Kernideen der Mathematik vorbeigeht.

Z. B. geht für das Trainieren der Operatoren und wann man was mit dem GTR machen darf, was man hinschreiben muss etc. viel zu viel wertvolle Zeit drauf, die man besser für Mathe verwenden könnte.

Piksieben · 27. Mai 2022

Ich würde trotzdem gern verstehen, was du damit meinst, dass "uns das Selbstvertrauen" fehlt, das LI als Löwenzahn zu benennen. Vielleicht versteht man es nicht, obwohl es ja drüber steht, aber "sich nicht trauen"?? Wieso denn das? Weil es nicht sein kann, dass ein Löwenzahn denkt, und, schlimmer noch, schlecht von den Menschen und ihren Gesetzen denkt? Braucht es Selbstvertrauen, zu erkennen, dass die Menschen kritisiert werden?

gattina60 · 7. Juni 2023

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Da ich gerade Huchels Löwenzahn in der Klausur verwendet habe, interessiert mich das Abigedicht 22.

Ich kann es leider nicht im Netz finden.

Kann mir jemand den Gedichttext schicken., bzw. posten?

**chilipaprika** · 7. Juni 2023

das war die ZP und vermutlich hast du über deine Schule Zugang zu den alten Aufgaben, ist zumindest beim Abi so

Das lyrische Ich ist ein Löwenzahn - ZK Deutsch, NRW

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