Konferenzen optimieren

  • Ich wollte mal fragen, wie bei euch Konferenzen ablaufen. Und zwar gerne mit Beispielen, wie ihr es nicht machen würdet als auch, was sich als gut erwiesen hat und wie konkret das eingeführt wurde.


    Mich stört manchmal das lange Diskutieren um Sachverhalte, die man eh nicht ändern kann, als auch umgekehrt, dass oft zu schnell abgewürgt wird, was der Schulleitung gerade, ich sag mal, zu anstrengend ist. Auch die Gruppendynamik ist wenig flexibel. Dabei sagen bestimmte Leute etwas, das vielleicht mehr Gewicht bekommt als es sollte, einfach nur dadurch wer es sagt. Andere schweigen dafür gerne und werden gar nicht gehört. Mancher korrigiert irgendwas oder döst vor sich hin, auch nicht gerade motivierend. Aber oft ist es auch zu langatmig, wenn die (sicher gut vorbereitete) Schulleitung vor allem selbst reden will.


    Kann eigentlich auch jemand anders moderieren als der/die Schulleiter*in? Und wie könnte man etwas mehr Beteiligung erreichen?

  • Wie man mehr Beteiligung erreichen kann, kann ich nicht sagen bzw. dazu fällt mir gerade nichts Passendes ein. Das hängt sicherlich auch von der Größe des Kollegiums ab. Ebenso wenig weiß ich, ob auch mal jemand anderes als die Schulleitung moderieren könnte (keine Ahnung, ob das in der Konferenzordnung festgelegt ist).


    Zur "Optimierung" hat es bei uns geholfen, dass alle Sitzungen (abgesehen von Klassenkonferenzen) auf zwei Stunden limitiert wurden. Das hält zumindest von elend langen Diskussionen ab.

    Bei uns ist es außerdem so, dass der Redeanteil des Schulleiters gar nicht so besonders groß ist, weil einzelne TOP der Gesamtkonferenz/-dienstbesprechung von anderen KuK übernommen werden. Wir haben und hatten zudem bisher noch keinen Schulleiter (bislang waren es leider nur Männer, die ich persönlich in diesen Positionen erlebt habe), der irgendeine Diskussion oder einen Wortbeitrag "abgewürgt" hat.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Unsre Gesamtkonferenzen sind reine Infoveranstaltungen, netterweise geht das jetzt auch digital, so dass es mir fast egal ist, an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit diese stattfinden. Meist sind sie gegen 15/16/17 Uhr, damit man Handlungsspielraum zum Verräumen der (kleinen) Kinder hat.

    Dabei wird wirklich nur Info ausgegeben, von der SL und andren Leuten.


    Diskutieren tun wir in den "Stufenteams", jeweils die Klassenlehrer der Stufen 1, 1A&2, 3&4, 5&6, 7,8&9, die Fachlehrer ordnen sich selbst irgendwo zu. Diese teams treffen sich regelmäßig nach Bedarf alle paar Wochen, legen gemeinsam Uhrzeit, Modus (Präsenz oder digital) und TOPs fest und entscheiden dann gemeinsam per Abstimmung über Fragen, die die SL vorab stellt (zB an welchem Freitag wäre das Schulfest besser, Termin a oder b, will die Schule einen Fahrradständer, soll es einen Pausenverkauf geben und wer macht diesen...) - darüber wird also in den Teams diskutiert und abgestimmt.

    Jedes Stufenteam wählt einen Sprecher (Moment, ich glaube, der wird durch die SL ernannt) und diese Stufenleitungen treffen sich regelmäßig alle mit der SL, wo dann die Ergebnisse der Stufenteams mitgeteilt werden und weiter diskutiert. Auch Fragen und Anregungen aus den Teams werden hier den andren Teams und er SL mitgeteilt. Die SL gibt hier auch Fragen und Anregungen weiter, die dann in den Stufenteams diskutiert und abgestimmt werden sollen.


    Ich bin mit dieser Form sehr, sehr glücklich.

    Offizielle Gesamtkonfis haben wir 4-5 pro Jahr, 2 am Anfang, 1 in der Mitte und 1-2 am Schluss. Sehr, sehr angenehm.

    Im kleinen Team kann man effizienter diskutieren.

    Pro Team sind das dann so 5-10 Leute.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • dass alle Sitzungen (abgesehen von Klassenkonferenzen) auf zwei Stunden limitiert wurden.

    Zusätzlich zu diesem Punkt hilft auch, wenn vorab festgelegt wird, wieviel Zeit die einzelnen Tagesordnungspunkte etwa in Anspruch nehmen sollen, und wenn dann jemand als "Zeitwächter" fungiert.

    • Offizieller Beitrag

    Zum Informieren und Nacherzählen von Unterlagen ist die Konferenzzeit zu schade. Wichtige / unterstützende Unterlagen sollten verschickt werden, und NICHT in der Konferenz noch mal erzählt werden. Es ist super kontraproduktiv, weil es erst recht dazu führt, dass kein Menschen die Unterlagen liest.
    Die moderierende Person kann also einfach fragen "gibt es Verständnisfragen? Diskussion ist eröffnet". Wenn es stritige Punkte sind, kann man im Vorfeld Vertreter*innen der jeweiligen Positionen einen kurzen Beitrag zu formulieren.

  • Kann eigentlich auch jemand anders moderieren als der/die Schulleiter*in?

    Das kommt auf eure Konferenzordnung an. Viele Konferenzordnungen sehen es vor, dass sich die GeKo eine eigene Geschäftsordnung geben kann, die kann dann auch festlegen, wer moderiert. Wenn die Ausgestaltung der Geschäftsordnung in den Kompetenzbereich der GeKo fällt, kann dies ggf. auch gegen den Willen des Schulleiters erfolgen. Aber das ist natürlich vom Dienstrecht in deinem Bundesland abhängig. Und man muss für so etwas gut organisiert sein, was uns zum nächsten Punkt bring.

    Und wie könnte man etwas mehr Beteiligung erreichen?

    Du schreibst es selbst: Die SL ist gut vorbereitet, die Kollegen sehen die Konferenzen eher als lästige Zeitverschwendung. Perfekte Voraussetzungen, dass die SL durchdrücken kann, was sie will.

    Wir haben bei uns im Kollegium eine inoffizielle offene Vorbereitungsgruppe gebildet. Wir treffen uns ein paar Tage vor wichtigen Konferenzen und gehen die Tagesordnung durch, tauschen uns schon mal aus und positionieren uns. Dazu gehört auch, dass die Mitglieder dieser Gruppe durch uns als PR immer darüber informiert werden, welche Rechte die GeKo hat und wie man dienstrechtlich korrekt auch Veränderungen anstoßen und ggf. auch gegen die SL durchsetzen kann. Ja, das ist nochmal ein Termin mehr, aber die Selbstwirksamkeit, die die Mitglieder dieser inoffiziellen Gruppe dadurch erfahren, trägt viel zur Jobzufriedenheit bei. Also, man braucht Gleichgesinnte, man muss sich über die formalen und dienstrechtlichen Regelungen informieren, dann kommt es automatisch zu mehr Beteiligung. Und sei es nur, dass man einen Antrag zur Tagesordnung stellt, um wichtige TOPs, die "zufällig" ganz hinten auf der Tagesordnung stehen, wenn keiner mehr Lust auf kontroversen Austausch hat, vorzieht. Oder einen Antrag zur Geschäftsordnung, der eine Diskussion, die die SL abwürgen möchte, doch zulässt. Denn GeKos sind die wichtigsten Mitwirkungsgremien der Lehrkräfte, deshalb ist folgende Vorgehensweise auch natürlich am wenigsten produktiv und spielt einer Schulleitung mit Allmachtsallüren in die Karten:

    Unsre Gesamtkonferenzen sind reine Infoveranstaltungen [...].
    Diskutieren tun wir in den "Stufenteams"

    Dass ihr Diskussionen in anderen Kontexten führt, relativiert natürlich meine Aussage von oben. Aber spontan stellt sich mir die Frage, ob denn die Entscheidungen, die von der GeKo getroffen werden müssen, auch wirklich von der GeKo getroffen wird, wenn der Austausch nur in Stufenteams stattfindet. Könnt ihr euch sicher sein, dass in den Sitzungen der Stufenleitungen auch wirklich im Sinne des Kollegiums entschieden wird? Und gibt es nicht auch Situationen, in denen man sich mal mit allen austauschen will?

    Zum Informieren und Nacherzählen von Unterlagen ist die Konferenzzeit zu schade. Wichtige / unterstützende Unterlagen sollten verschickt werden, und NICHT in der Konferenz noch mal erzählt werden.

    Hierzu volle Zustimmung!

  • ob denn die Entscheidungen, die von der GeKo getroffen werden müssen, auch wirklich von der GeKo getroffen wird, wenn der Austausch nur in Stufenteams stattfindet. Könnt ihr euch sicher sein, dass in den Sitzungen der Stufenleitungen auch wirklich im Sinne des Kollegiums entschieden wird? Und gibt es nicht auch Situationen, in denen man sich mal mit allen austauschen will?

    Unsre Entscheidungen der Stufenkonferenzen werden immer genau so nach oben weitergegeben, das schon. Da vertraue ich.

    In den Stufenleitungen sitzen auch nur Kollegen und ja, es kam schon vor, dass eine Stufenleitung nur Halbsätze mitgebracht hat, die Gefahr besteht. Da gebe ich dir Recht.

    Mit allen austauschen, ne, ich persönlich habe da keinen Bedarf.

    Ich bin einfach sehr froh, diese endlosen Sinnlosdiskussionen nicht mehr erleben zu müssen. Da wurde genauso oft wie jetzt gegen meine Meinung votiert, also unterscheiden tut sich das nicht.

    Nur, dass ich in der kleinen Gruppe besser diskutieren kann, das mag Geschmackssache sein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise! WillG , euer Vorgehen klingt unheimlich effektiv und eben auch so, dass man das Gefühl hat, wirklich beteiligt zu sein. Und ja, genau dieses Problem, dass am Ende auf eigentlich wichtige Sachen niemand mehr Bock hat und viele genervt die Augen rollen oder einpacken...


    :danke: für die optimistischen Sichtweisen.


    Zum Informieren und Nacherzählen von Unterlagen ist die Konferenzzeit zu schade.

    Wie wahr!

    Einmal editiert, zuletzt von Der Pirol ()

  • Wir haben wie WillG geschrieben eine Geschäftsordnung (durchgesetzt gegen eine frühere sehr autoritäre SL). Moderiert wird die GLK von 2 für ein Jahr gewählte Kollegen, Wahl durch das Kollegium (zwei weitere stehen bereit, wenn erstere mitdiskutieren wollen). Sie führen auch die Rednerliste (einfaches melden reicht).


    Informationen werden vorher durch Mail weitergegeben (mindestens alle 2 Wochen). Jeder kann Punkte auf die Tagesordnung setzen (und das geschieht jedesmal mehrfach). Informationen zur Tagesordnung gibt es vorher auch ausführlich per Mail. Die GLK dient zur Diskussion, Beschlussfassung und Bericht zur Umsetzung von früheren Beschlüssen. Und bei uns gibt es regelmäßig gute Diskussionen. Aber jeder kann eine Abstimmung auf schließen der Rednerliste vorschlagen. Manchmal wird geschlossen, manchmal ist die Mehrheit für weitere Diskussion und sie wird später nach weiterer Abstimmung geschlossen. Es gibt bei uns nur 4 allgemeine GLKs, zusätzlich Schuljahrbeginn und -ende. In NRW hatte meine Schule eine monatlich, ein (ehemaliger) Berliner Kollege fand dies noch zu wenig (ich hatte dagegen das Gefühl, man traf sich, um sich zu treffen, zielgerichtet war es meist nicht).

    Hin und wieder wird hier ein Beschluss gegen die Meinung der SL gefällt. Letztes Mal merkte man, dass sie schlucken musste, aber abends kam eine Mail, in der sie sich ausdrücklich für die gute Diskussion, für die vielen guten Gedanken dazu bedankte. Und sie setzt es um.


    Klar könnte ich mir manchmal auch schöneres am Nachmittag vorstellen, manches Thema interessiert mich wenig, aber überflüssig fand ich GLKs sehr selten, vielleicht, weil ich merke, dass ich/mein Kollegium etwas bewegen kann.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die große Konferenzen gehen mir sowas von auf den Wecker. :stumm:


    Ich hab ja lange in der "freien Wirtschaft" gearbeitet, bevor ich ins Referendariat bin. Und ich war sowas von irritiert bei meiner ersten Konferen. Das hatte ich vorher echt noch nie erlebt. Ich meine Konferenzen, in denen nur einer redet und der Chef sich im besten Licht präsentiert und Kritik abgewürgt wird gibt es "draußen" auch, aber einen Termin "open End' anzusetzen, das habe ich echt noch nie erlebt. Ist in den Schulen aber scheinbar Standard. Und so laufen die Konferenzen dann auch. Wenn es keine feste Zeit gibt, zu der man fertig sein muss, dann muss man sich auch nicht bemühen sich kurz zu fassen.


    Meine Highlights:

    - SL liest seitenlang aus einem pdf Dokument vor, der Inhalt hätte auch so zusammengefasst werden können "in der Schulleitersitzung wurde ab besprochen, dabei gibt es viele rechtliche Dinge zu beachten, wahrscheinlich kommt cd auf uns zu."

    - SL gibt eine Stunde lang Infos weiter, die im laufenden Schuljahr so bereits per Mail verschickt wurden (viele Kollegen haben diese scheinbar nicht gelesen)

    - Einzelfall-Probleme werden im ganzen Plenum diskutiert, weniger als die Hälfte der Kollegen betroffen

    - Und wieder und wieder wird diskutiert, dass die Schüler Müll trennen sollen, wobei die Putzfrauen alles in einen Müll werfen und alle Kollegen das wissen

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Bei uns wird im Vorfeld ein moodle-raum zur Konferenz eröffnet. Dort werden Materialien zur Konferenz hochgeladen und es gibt schon vorab die Möglichkeit Fragen, Meinungen etc. Zu den einzelnen TOPs zu posten. Damit haben wir eine gute Grundlage.

  • Veronica Mars


    Meine SL redet nur bei ihren Tagesordnungspunkten mehr als andere, bei Diskussionen muss sie sich genauso melden wie jeder andere und warten bis sie dran ist und viele Punkte werden von Kollegen auf die Tagesordnung gesetzt und vorgestellt. Vorgelesen wird wenig (nur Hinweis auf die Anhänge der Einladung zur GLK).


    Ende ist bei uns spätestens 17 Uhr (Beginn ab 14 oder 15 Uhr), Verlängerung ist nur nach Abstimmung (Mehrheit) möglich. Wer gehen muss (z. B. Kinder abholen), darf gehen.


    Liegt vielleicht also an eurer SL?


    (Und es gibt sicher auch Chefs in der privaten Wirtschaft, die Monologe führen, wo der kleine Mitarbeiter nichts zu sagen hat. (Sicher weniger, wir haben halt "Flatrate" an Arbeitszeit. Der eine oder andere Lehrer nützt dies sicher auch aus und arbeitet über das Jahr gesehen weniger als 41 Stunden pro Woche. )

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich wollte mal fragen, wie bei euch Konferenzen ablaufen. Und zwar gerne mit Beispielen, wie ihr es nicht machen würdet als auch, was sich als gut erwiesen hat und wie konkret das eingeführt wurde.

    Als sehr sinnvoll haben sich u.a. folgende Punkte erwiesen:


    1. Verabschiedung einer Geschäftsordnung, an die sich dann auch zu halten ist und der viele der folgenden Punkte geregelt sind. (Grundlage in NDS: §37 NSchG)

    2. Wesentliche Informationen, Mitteilungen usw. werden bereits vorab über das Mitteilungssystem bekannt gegeben

    3. Frühzeitige Bekanntgabe der Tagesordnung incl. aller Beschlussvorlagen, Materialien usw. mit Bitte um Ergänzung

    4. Klare Begrenzung der Konferenzlänge

    5. Antizipation schwieriger Tagesordnungspunkte und ggf. vorherige Einzelgespräche (man kennt die 2-3 Kollegen, die bei bestimmten Themen mit Ansage lange Monologe aufmachen würden)

    6. Zeitbegrenzung von Tagesordnungspunkten über die Tagesordnung, Rednerliste bei Diskussionen und Beschlussmöglichkeit zum Schließen der Rednerliste zur Zeitbegrenzung

    7. Vorherige Transparenz zu Abstimmungsmodus und -berechtigung, Vorbereitung der technischen Umsetzung

    8. Delegieren von Entscheidungsprozessen, die nur bestimmte Bereiche betreffen, an die entsprechenden Teilkonferenzen

  • ich hab beobachet, dass bei uns die steigende "Effizienz" der Konferenzen leider einher ging mit Verringerung der demokratischen Mibestimmung. Das haben wir gemerkt und schonmal mit ausführlichen Tischvorlagen gegengesteuert. dann während einer Konferenz während Corona, haben unkoordiniert mehrere Personen, die sonts nicht so viel sagen, Einspruch gegen ein Konzept erhoben, von dem die SL davon ausging, dass es so durchruscht und aufeinmal haben wir als Kollegium eche Selbstwirksamkeit erfahren. Seit diesem Erlebnis, sind die Konferenzen irgendwie auch wieder besser, allerdings finde ich Euren Input zur Profesionalisierung sehr hilfreich und werd das mal im LehrerInnenrat besprechen =)


    Und da gerade die freie Wirschaft beschworen wurde, in der angeblich alles besser läuft: ich hab in wirklich sehr vielen sinnlosen Meetings gesessen und man ist sich insgesamt dieses Problems bewuss, weswegen es auch jede Menge Artikel und Flowcharts zur Verringerung der Meetingzahl im Netz gibt, wie zB hier: https://blog.doist.com/meeting-vs-email/

  • Es darf natürlich nicht darum gehen, eine Konferenz "glatt durchlaufen zu lassen" im Sinne von: es darf nicht diskutiert werden. Es geht sogar viel mehr darum, die reine Informationsweitergabe auszulagern in ein Mitteilungssystem (intern + Schüler-/Elternbriefe) und die Konferenzzeit genau für Diskussionen nutzen zu können. Allerdings nach festen Spielregeln wie der Zeitbegrenzung der einzelnen Tagesordnungspunkte, Rednerliste, Rednerzeit und vorbereitende Gespräche und Einbringungsmöglichkeiten aller Beteiligter zu heiklen Punkten.

  • Bei uns wird im Vorfeld ein moodle-raum zur Konferenz eröffnet. Dort werden Materialien zur Konferenz hochgeladen und es gibt schon vorab die Möglichkeit Fragen, Meinungen etc. Zu den einzelnen TOPs zu posten. Damit haben wir eine gute Grundlage.

    Auch effektiv und simpel, danke für den Tip!

  • Zusätzlich zu diesem Punkt hilft auch, wenn vorab festgelegt wird, wieviel Zeit die einzelnen Tagesordnungspunkte etwa in Anspruch nehmen sollen, und wenn dann jemand als "Zeitwächter" fungiert.

    Ja, genau. Das ist bei uns schon in der Einladung zur jeweiligen Konferenz festgelegt (TOP 1: 16-16:15 Uhr, TOP 2: 16:15-16:45 Uhr usw.) und die stellvertretende Schulleiterin hat die Zeiten im Auge.


    Uns hat es übrigens auch geholfen, dass wir einen Konferenztag festgelegt haben, was gerade den KuK mit Kindern zupass kommt, die dann besser planen können. Zudem haben wir nicht allzuviele Sitzungen (pro Schuljahr dreimal GK bzw. Gesamtdienstbesprechung, zwei- bis dreimal Abteilungsdienstbesprechung und zwei Teamsitzungen, wobei jede Lehrkraft einer Abteilung und die Vollzeitkräfte zwei Teams zugeordnet sind) und es gibt schon zum Schuljahresanfang einen festen Terminplan für diese Sitzungen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • aber einen Termin "open End' anzusetzen, das habe ich echt noch nie erlebt. Ist in den Schulen aber scheinbar Standard. Und so laufen die Konferenzen dann auch. Wenn es keine feste Zeit gibt, zu der man fertig sein muss, dann muss man sich auch nicht bemühen sich kurz zu fassen.

    Nein, bei uns ist das - wie gesagt - nicht so. Alle Sitzungen, auch die Gesamtkonferenz/-dienstbesprechung sind auf zwei Stunden festgesetzt (überschritten wurden die zwei Stunden bisher höchstens um ein paar Minuten, dafür aber auch des Öfteren mal unterschritten). Genau aus diesen Gründen - "sich kurz fassen" und "endlose Diskussionen vermeiden" - wurde das Zeitlimit vor ca. 15 Jahren bei uns von der Gesamtkonferenz beschlossen.


    Einzelfall-Probleme werden im ganzen Plenum diskutiert, weniger als die Hälfte der Kollegen betroffen

    Dafür gibt es bei uns Abteilungsdienstbesprechungen und Sitzungen der Fach- und Bildungsgangsteams. Sowas hat doch in einer Konferenz, in der alle Lehrkräfte sitzen, nicht zu suchen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ende ist bei uns spätestens 17 Uhr (Beginn ab 14 oder 15 Uhr)

    Wie macht ihr es denn dann mit dem Nachmittagsunterricht? Bei uns beginnen alle Sitzungen erst um 15:30 oder 16 Uhr, weil die 8. Stunde bis 15:10 Uhr geht und viele KuK bis dahin im Unterricht sind. Außerdem müssen ja auch die Elternvertreter*innen (bei uns in NDS zumindest) zu den Gesamtkonferenzen eingeladen werden und die hätten vermutlich um 14 Uhr oftmals noch keine Zeit.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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