Also mal abgesehen davon, dass ich gerade überhaupt gar keine Zeit für 1,5 Stunden Interview habe (ich schreibe Zeugnisse....): Wie möchstest du mit diesem Vorgehen deine Fragestellung beantwortet bekommen?
Normalerweise unterrichtet man ja eine Schreibschrift und kann gar nicht vergleichen. In Berlin ist die SAS z.B. fest vorgegeben (obwohl...Grundschrift ginge auch), insofern könnte ich nur dazu etwas sagen und dann auch nur zu den Lernbeeinträchtigungen, die ich zufällig erlebt habe. Und meine Erfahrung kann ich kurz zusammenfassen: es gibt zig Varianten von Lernbeeinträchtigungen und es ist alles möglich: Kinder, die trotzdem keine Probleme mit der Schreibschrift haben (oder sie sogar besser bewältigen als die Druckschrift) und andere die es tatsächlich gar nicht lernen und alles dazwischen. Und es gibt zig Gründe warum die dann Schwierigkeiten haben, die ich aber als Lehrer gar nicht immer alle erkennen.
Und dann gibt es auch Kinder die sonst keine Lernbeeinträchtigungen zeigen und mit der Schreibschrift trotzdem Schwierigkeiten haben. Ob das alles mit einer anderen Schreibschrift besser oder schlechter wäre? Keine Ahnung.
Tendentiell gibt es meiner bisherigen Erfahrung nach mehr Probleme bei Kindern mit LRS, aber das ist wirklich das Einzige, was ich an Regelmäßigkeiten feststellen kann. Dafür braucht es aber kein langes Interview.
Ich befürchte einfach: du investiert unfassbar viel Zeit in aufwändige Interviews um am Ende ein recht willkürliches Sammelsurium an Einzelerfahrungen zu haben, die dir bei deiner Fragestellung nicht wirklich weiterhelfen.