Dienstunfähigkeitsversicherung als Beamter noch nötig?

  • Das heisst bei DU kriegst du 3000 monatlich? Bis zu welchem Alter ist die DU versichert? Das wäre schon gut.Nerven würde mich nur bei solchen Versicherungen, dass Das Geld einfach weg wäre, wenn der Schadensfall nicht eintritt. Weshalb ich auch nichts von Risiko-Lebensversicherungen halte.


    Dennoch wäre das ja schon gut, deine Konditionen :)

    Bis 60 Jahren (ich war sehr jung, als ich sie abgeschlossen hatte und damals dachte ich, 60 Jahre ist alt ^^, zudem bin ich verbeamtet und es kommen ja jedes Jahr Punkte hinzu, das sehe ich wie state_of_Trance).


    Zum zweiten von dir genannten Punkt


    Ich sehe es anders. Die beste Situation ist, dass ich eine abgeschlossene Versicherung nicht benötige. Ich bin lieber gesund, habe keinen Unfall usw. Das Geld gleicht dies nie aus, es fängt einem nur im Notfall auf. Niemand weiß, was in 30 oder 40 Jahren alles geschehen kann, manchmal ändern sich Dinge schnell.

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  • Nerven würde mich nur bei solchen Versicherungen, dass Das Geld einfach weg wäre, wenn der Schadensfall nicht eintritt.

    Bitte, bitte, lieber Gott, lass das Auto einen Abhang hinunterrollen (Vollkasko), lass meine Kinder das Nachbarhaus abfackeln (Privathaftpflicht), lass mich zeitnah eine Depression bekommen (DU), lass mich eine Krebserkrankung und die teure Chemo erhalten (PKV), mein Fahrrad gestohlen werden (Hausrat), außerdem mein Haus in den Fluten untergehen (Gebäude) und mich möglichst früh sterben, wenn ich noch nicht so viele Beiträge gezahlt habe (Risikolebensversicherung), damit ich am Ende finanziell auf jeden Fall ein Plus mache!

  • Leute wie du haben oft alles auf einmal: eine Handyversicherung, Lebensversicherung, Zahnzusatzversicherung, Riester etc. Man kennt ihn, den deutschen Überversicherer.


    Die Berater freut‘s ;)

    Nein, ich denke genauso wie der Germanist, habe aber nur Dinge versichert, die mich finanziell vernichten können (und dazu gehören auch Privathaftpflicht und eben eine anständige DU-Versicherung).


    Riester habe ich übrigens auch, dank Garantiezins erhalte ich jährlich fast doppelt so viele Zinsen wie ich einzahle (für ca. 1300 Euro nach Steuererklärung inzwischen jährlich zusätzlich 2500 Euro Zinsen und es wird jährlich besser). Man sollte sich halt informieren und nicht gleich lästern (wer schrieb 500 Euro DU für 100 Euro Beitrag?)

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  • Leute wie du haben oft alles auf einmal: eine Handyversicherung, Lebensversicherung, Zahnzusatzversicherung, Riester etc. Man kennt ihn, den deutschen Überversicherer.

    Von den genannten Versicherungen habe ich die allermeisten nicht.

    Aber dein Beitrag schien doch darauf hinzudeuten, dass der Sinn einer Versicherung nicht verstanden wurde. Da musste ich so reagieren.

  • Letztendlich ist es einfach eine persönliche Entscheidung.

    Ich bekomme viele Versicherungen durch eine Vorerkrankung nicht mehr. Ich schlafe deshalb nicht schlechter. Die Hausfinanzierung klappt auch noch sollte einer von uns DU bzw. BU werden. Mein Mann hätte da auch noch eine BU. Ich müsste dann eben damit Leben "nur" die Pension zu haben. Das wäre immer noch mehr als eine Erwerbsminderungsrente. Sicherlich müsste man sich dann in einigen Dingen im Vergleich zu jetzt einschränken, wäre dann ok für mich.

    Eine gute Unfallversicherung habe ich tatsächlich abgeschlossen. Das wars dann auch (abgesehen von den Klassikern Gebäude, Hausrat, Haftpflicht). Alles mit Gesundheitsprüfung bekomme ich eh nicht mehr.

  • Kris - hast du eine reine DU oder eine BU?


    Ich bin bei meiner reinen DU bei 154 Euro Beitrag monatlich für 1,2 mit vereinbarten Dynamik von 3 Prozent jährlich. Der Anbieter akzeptiert die Versetzung mit der Ruhestandsurkunde ohne gesundheitliche Prüfung.


    Bei 3000 Euro monatlich würde deine Pension gekürzt, um eine Überversorgung zu vermeiden!

  • Es sollte sich jeder die Frage stellen, was passiert wenn ich von heute auf morgen mit 1300 (KV schon abgezogen) auskommen muss. Wenn ich das irgendwie hinkriege ist alles ok. Falls ich darin ein Problem sehe, sollte ich überlegen das Risiko abzusichern. State of Trance stellt die Frage was passieren muss um nicht mehr als Lehrer arbeiten zu können. Nun da fällt mir einiges ein. Nach meinem Herzinfarkt hat die Psyche gestreikt. Du stehst in der Klasse und bekommst Schweissausbruch. DIr wird schwindelig und du schnappst nach Luft. Alles um Dich herum nimmst Du nur noch mit Tunnelblick war. Das Ganze mehrmals die Woche. Damit unterrichtest Du erst Mal nicht mehr. Das kann man in den Griff kriegen. In der Reha gab es aber auch einen gestandenen Manager. Dickes Haus mit Schwimmbad und einen SL vor der Tür. Der musste aufgeben und lebt jetzt in einer 40 qm Wohnung und fährt mit dem ÖPNV. Man kann sich also verkleinern. Wer das aber nicht will, sollte sich ernsthaft eine DU überlegen. Ich habe genug KollegInnen in meiner täglichen Beratungspraxis die sich nur deswegen von Krankschreibung zu Krankschreibung hangeln, weil die Kohle im Falle einer Frühpensionierun nicht reicht. (Raten für das Haus, Kinder studieren, usw usw.). Mit einer vernünftigen DU wâren die längst im Ruhestand.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich zahle 90 Euro für über 3000 Euro monatlich.

    Allein damit sollte dir klar sein, wie groß dieses Risiko wirklich ist. Also solange mein Gehirn nicht zerstört ist, kann ich als Lehrkraft arbeiten.


    Klar es kann und wird im Laufe eines Lebens immer etwas passieren. 90€ pro Monat sind dann 32k€ über 30 Jahre, die man an die Versicherung verschwendet hat. Es ist halt die deutsche Mentalität, dass es eine solche Versicherungen überhaupt gibt und das ist ja auch in Ordnung. Es ist aber keine Pflichtversicherung und ich würde eine DU auch nicht als Essenziell bezeichnen, dafür ist das Risiko einfach viel zu gering.

  • Allein damit sollte dir klar sein, wie groß dieses Risiko wirklich ist. Also solange mein Gehirn nicht zerstört ist, kann ich als Lehrkraft arbeiten.

    Genau das. Und wenn ich so fertig mit der Welt bin, dass man mich nicht mehr mit dem Rollstuhl in die Klasse fahren kann, dann ist mir der Rest auch egal.

  • Die Frage über die Wichtigkeit einer DU kann jede:r nur für sich selbst und seine eigenen Umstände beantworten, da man selbst sein eigenes Risiko (vielleicht auch zusammen mit ärztlichem Rat) am besten abschätzen kann.

    Wobei diejenigen, die tatsächlich von vornherein ein erhöhtes Risiko haben ihre DU zu erleben, diese gar nicht erst erhalten. Zumindest mich persönlich stört es aber nicht, dass ich keine Chance auf BU/DU hatte/habe. Ich investiere das Geld, das mich diese kosten würde einfach direkt in meine auf diversen Säulen fußende Altersvorsorge. Davon werde ich auf jeden Fall einmal etwas haben, auch ohne (weiteren) Schadensfall.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Allein damit sollte dir klar sein, wie groß dieses Risiko wirklich ist. Also solange mein Gehirn nicht zerstört ist, kann ich als Lehrkraft arbeiten.


    Klar es kann und wird im Laufe eines Lebens immer etwas passieren. 90€ pro Monat sind dann 32k€ über 30 Jahre, die man an die Versicherung verschwendet hat. Es ist halt die deutsche Mentalität, dass es eine solche Versicherungen überhaupt gibt und das ist ja auch in Ordnung. Es ist aber keine Pflichtversicherung und ich würde eine DU auch nicht als Essenziell bezeichnen, dafür ist das Risiko einfach viel zu gering.

    Anfangs zahlte ich ca. 50 DM für knapp 2000 DM (so groß war damals meine Lücke). Und die meisten geben Geld auch mal sinnlos aus, das Geld tat mir als Gesunder nie weh. Ich wollte aber immer unabhängig bleiben, nie auf Sozialhilfe bzw. Hartz IV angewiesen sein. Ich zahle auch deshalb so wenig im Vergleich zu anderen, weil ich sehr jung und gesund angefangen habe. Erst in den letzten Jahren stiegen die Beiträge deutlich (liegt vor allem am Niedrigzins). Essenziell hat nichts mit Prozentsatz zu tun (dann wäre die oben genannte Handyversicherung oder eine Fahrradversicherung vielleicht wichtiger), es hat damit zu tun, dass ich beim Eintritt dieses Ereignisses den Schaden nicht beheben kann. Ein Handy ist mit genug Geld leicht ersetzt, im Notfall kann ich gut darauf verzichten. Von 4500 netto auf 1300 (oder vielleicht etwas mehr), auf Hilfe anderer angewiesen zu sein, spätestens dann würde ich depressiv.


    Dein 2. Satz ist absolut falsch. Bei allen zwangspensionierten Kollegen funktionierte das Gehirn und das machte alles dramatischer. Aber sie dachten vorher wie du und hatten sich nicht entsprechend versichert.


    Genau das. Und wenn ich so fertig mit der Welt bin, dass man mich nicht mehr mit dem Rollstuhl in die Klasse fahren kann, dann ist mir der Rest auch egal.

    Daran merkt man, dass du sehr jung und gesund bist. Ich hatte Kollegen, die zwangspensioniert wurden und durch Verlust des Hauses zerbrochen sind. (Ein Kollege, den ich sehr mochte, habe ich eine Weile unterstützt, indem ich 2 seiner Stunden (eine Klasse) unbezahlt übernommen habe. Aber trotz Hilfe von mehreren Kollegen (teilweise wurden 12 Stunden schulintern übernommen) wurde auch er (nach Jahren, aber zu früh) zwangspensioniert.


    Ich hatte wie geschrieben, Krebs (anfangs sah es übel aus, mir wurde 6 Monate gesagt). Nach 1. Schock (und fast einem Suizid) kämpfte ich um mein Leben. In so einem Moment möchte ich nicht noch mein Zuhause verlieren. Als Gesunder tun mir 90 Euro (seit Februar, davor waren es 87, vor 3 Jahren noch 80 Euro) nicht weh. Und eine solche Versicherung kann man bezahlbar nur mit Mitte 20 und gesund abschließen (denn ja, s3g4, auch die Versicherungen rechnen, sie verlangen aber auch nicht viel zu viel, sonst gehen alle zur Konkurrenz).


    Mir persönlich ist z. B. die Hausratversicherung nicht so wichtig. Das lässt sich beheben. Eine Risikoversicherung benötige ich nicht. Das muss jeder selbst überlegen.

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  • Letztlich muss das jeder selber wissen. Ich berichte nur von a.) meinen persönlichen Erfahrungen und b.) den Schicksalen, die in der Beratungspraxis bei mir aufschlagen. Insbesondere zu b.) kann ich sagen, dass es nicht wenige sind, die nun mehr oder weniger bereuen dass sie keine haben. Btw. Mir sind mitlerweile drei KuKs persönlich bekannt, die wegen Covid in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet wurden. Keiner von denen hätte mit so etwas jemals gerechnet. Insoweit alles eine Frage des Blickwinkels mit dem man draufschaut.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Zitate aus dem von dir verlinkten Artikel:


    "Frühpensionierung wegen Dienstunfähigkeit

    Rund 12 % der im Jahr 2017 in Deutschland pensionierten Lehrerinnen und Lehrer (3 025 Personen) wurden aufgrund von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt. In Nordrhein-Westfalen waren es 2017 11% (825 Personen). Dies ist nach 2016 der zweitniedrigste Wert seit 1993. Seit 2002 ist die Zahl der Frühpensionierungen in NRW um die Hälfte gefallen. Seit dem Höchststand im Jahr 2000, als 3515 Lehrer dienstunfähig ausschieden, sogar um rund 77 Prozent – und das bei steigender Lehrerzahl. Noch deutlicher wird der Rückgang der wegen Dienstunfähigkeit Ausgeschiedenen, wenn man deren Anteil an allen Pensionierten betrachtet: 2002 betrug der Anteil noch 44%, im Jahr des Höchststandes in 2000 sogar 66%. Dieser Abwärtstrend ist bundesweit zu beobachten."


    "Frühpensionierung auf Antrag

    Die größte Gruppe unter den Pensionären stellen aktuell die Personen, die auf eigenen Antrag in den Ruhestand versetzt werden wollen (siehe Abb.1). Hier unterscheidet das Statistische Bundesamt zwei Kategorien: Antrag wegen Schwerbehinderung und Antrag nach Erreichung des 63. Lebensjahres mit Pensionsabschlägen."


    Für mich liest sich das nicht so als würde es deinen Standpunkt untermauern Chemikus, eher im Gegenteil. Gerade diese Zahlen bestätigen mich nochmal in meiner Entscheidung gegen eine DU. Deine Berichte über Bekannte, die sich in den A***** beißen keine DU abgeschlossen zu haben in allen Ehren, hier unterliegst du aber dem Survivorship Bias.(klick)


    Kris24 Um welchen Versicherer handelt es sich? Leider ist heutzutage eher die dreifache Prämie bei halber bis 2/3 der Leistung im Versicherungsfall üblich. Eine echte DU mit Konditionen wie du sie hast ist selbstverständlich ein No-Brainer, wäre ich auch sofort dabei!


    Realistisch ist sowas aktuell aber leider nicht, von daher auch die Frage nach dem Versicherer, denn: Ein Versicherer der solche Altverträge bedienen muss würde von mir keinen Cent bekommen!


    Was ich bei meiner Entscheidung gegen eine DU nie berücksichtig habe, was gerade aber aktueller denn je ist, ist der Einfluss der Inflation, denn schließlich wird ein Fixgehalt abgesichert. Verfügt der Vertrag über eine angemessene Dynamik wird dieser Effekt natürlich etwas abgepuffert, allerdings werden die wenigsten mit Inflationsraten wie der aktuellen kalkuliert haben.

  • Genau das meine ich, wenn ich mir aktuelle Verträge ansehe. Als ich anfing meinte der Berater zu mir, dass diese in den ersten 5 Jahren besonders wichtig sei. 50 Euro monatlich für 800 Euro war da die Rate. Konnte ich nur drüber lachen. Denn wenn es wirklich zu diesem 0,01% Fall in den ersten 5 Jahren gekommen wäre, dann hätte ich genauso einfach auf Hartz4 bauen können.

  • Es gibt 3 Versicherungen, die von qualifizierten Neutralen (also zB Verbraucherschutzvereinen, etc) als elementare Daseinsvorsorge empfohlen werden und die eigentlich nicht verzichtbar sind: Krankenversicherung, Privathaftpflicht und Dienst-/Berufsunfähigkeit. Alles andere ist Privatvergnügen.

    Ich habe eine kleine DU für 1100 € pro Monat, damit lande ich im Ernstfall mit der Mindestversorgung bei etwa 2/3 meines jetzigem Netto-Einkommens, das reicht mir. Dafür zahle ich nach Tarif ca. 80€, aktuell mit Überschussbeteiligung etwa 50€.


    Wer ernsthaft vorschlägt, das Geld stattdessen in einen ETF zu investieren, hat das Prinzip einer Risikoversicherung nicht verstanden oder kann nicht rechnen.


    Hypothetisches Beispiel: ich werde mit 50 dienstunfähig und lebe bis 80, dann habe ich etwa 15 000 € an Beiträgen bezahlt und bekomme ca. 396 000 € an Versicherungsleistungen ausbezahlt. Die 15 000 in einen EFT einbezahlt würden mich vielleicht über 2-3 Jahre bringen, mehr nicht. Aus Versicherer-Sicht geht die Rechnung aber natürlich nur auf, weil der Fall nur bei sehr wenigen eintritt.


    Wer sich dann darüber ärgert, dass das Geld weg ist, wenn der Fall nicht eintritt, rennt vermutlich auch jeden November mit dem Kopf durch die Scheibe, wenn er bis dahin noch keine Kosten von der Krankenversicherung erstattet bekommen hat - wäre ja auch ärgerlich, wenn man die nicht nutzt.

  • Wer ernsthaft vorschlägt, das Geld stattdessen in einen ETF zu investieren, hat das Prinzip einer Risikoversicherung nicht verstanden oder kann nicht rechnen.

    Habe nicht den gesamten Thread im Kopf, deshalb : Hat das denn jemand vorgeschlagen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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